Einträge vom Donnerstag, 29. Januar 2015
Received 29. 01. 2015 15:57 from
n0name newsletter 164
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n0name newsletter 164 Do., 29.01.2015 15:21 CET
*Inhalt/Contents*
1. Tausend zu Eintausend?
Im Fruehjahr entlaesst SMA mehr als 1000 Arbeiter. Kein Ton/Impuls
fuer jeden "Freigesetzten"
2. "Beauty Full German Noisy αMygdala"
rassistisch und diffamierend decodiert
ca. 5 DIN A4-Seiten
http://n0name.de/news/news164.txt
Unicode (UTF-8)
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1.
10
100
1000
Tausend zu Eintausend?
Das messbare System waere die Anlage(n)technik
38317 - "1000:1000?" mp3, 134 MB, 58:36
https://www.dropbox.com/s/3vly6pguk2442o8/1000..1000.mp3?dl=0
Im Fruehjahr entlaesst SMA mehr als 1000 Arbeiter. Kein Ton/Impuls
fuer jeden "Freigesetzten".
Die Leiterin der letzten Documenta setzte im Interview mit der
Pressesprecherin der Firma SMA im Jahr 2012 elektrische Energie mit
Kunst gleich und mystifizierte Psychisch-Kulturelles zur
naiv-idealistischen Identitaet mit Mehrarbeit und physischer
Netz-Materialitaet – nach der Logik, Elektrizitaet sei Energie, Kunst
sei Energie, also sei Elektrizitaet auch Kunst.
Wie darauf antworten? Mit einem Analogon des falschen Schlusses aus
falschen Praemissen (Die Sonne ist gelb, Bananen sind gelb, also ist
die Sonne auch Bananen), oder mit der industriellen Frage: Wieviel
Impulse in welcher Zeit? Wieviel Masse in welcher Zeit? glitchè
(lies: Klitsche) realisierte das mit De-Mixings und Scratching des
O-Tons von SMA und Christov-Bakargiev: "Ar(t)-gy" usw.
Waeren die Bananen auch die Sonne, waere alles unkategorial alles,
solange der Benenner es will. Das versteht aber diesen Idealismus nur
halb, der sich nicht beliebig, sondern gezielt Allgemeinstes zur
'Konstruktion des Diskurses' heraussucht. Wenn Ismen Praktiken sind,
wird hier eines mit dem anderen erklaert, jedoch nach Vorgabe des
Interesses und vorausgesetzten determinierenden Strukturen, die man
nur vorgeblich aufloest (alles ist alles), aber realiter parteiisch
bestaetigt (alles ist unser Bestimmtes).
Die Kunst des dematerialisierten Gewinns aus der energetischen Kunst
oder kuenstlerischen Energie erscheint drei Jahre spaeter so: Im Jahr
2015 'baut' SMA eintausend 'Stellen ab'. Denn die "deutsche
Solarbranche ist im freien Fall". Goodbye Spin-off, goodbye
steinerianische Unternehmerin mit innerlichem "Beuys-Hut".
Ein Test wird zeigen, dass keine simple Signifikation nach der Formel
"A ist B, C ist B, und darum ist A auch C" bzw. C auch A, die
Tatsachen der Austeritaet und Arbeitslosigkeit fuer den Profit aus
Mehrwert ueberspringen kann. Kein einzelner abstrakter Ton kann ohne
Referenten einen Kontext aufrufen. Kein Arbeitsloser kann
Betriebsangehoeriger sein und darum waere ein gespieltes Cis kein
Arbeitsloser. Eine solche Zeichensprache funktionierte lediglich im
Kopf des (pathologischen?) Phantasmatikers.
Der Signifkant mag an sich leer sein, er steht dennoch in einem nicht
allein arbitraeren Gestaltzusammenhang nur herrschender Benennung mit
dem Objekt, sondern auch in einem geschichtlichen und genealogischen.
Symbolische Zahlen und anthropomorphe Gleichheit und Kerzenketten
moegen Verweise auf Reales darstellen, die Gewalt 'steckt' nicht in
den kodierenden Worten, sie wird in ihrem Monopol ausgeuebt. Der
herrschende Signifikant unterliegt dem herrschenden Benenner und
Bestimmer in reziproker Struktur mit dem Signifizierten (hier:
Musikalisierten).
Zu beweisen, dass Elektrische Energie keine Kunst sei, kann hierbei
der folgsamen Diskursmaschine etablierter Institute ueberlassen
bleiben. Auch der Beweis, dass kein Ton ontisch ein aus dem Betrieb
Entlassener 'ist', duerfte nicht schwer fallen. Dass etwas fuer etwas
anderes stehen kann, faellt schwerer.
Analogien in Form von Zahlenmystifikationen bieten sich an in der
Machart vereinfachender Gedenkstaettenaufrechnerei und scheitern an
echten Zahlen in echten Dokumenten unter Realitatesverlust.
Die zivilgesellschaftliche Form der sozialen Kritik, die Satire,
soll alles duerfen, die Statistik muss alles bieten und die Polizei
schuetzt alle gouvernementalen Zahlen des kaltmachenden Durchschnitts,
dessen 'Ausdruck' in die Millionen geht, "nicht erst nach 1945" (wie
manche sich von der Geschichte der Naziherrschaft im reinen Eigennamen
absetzen). Warum also nicht die genaue Zahl der zu Entlassenden, warum
nur die symbolische?
Das Problem ist aus der Programmmusik bekannt: Diese und jene Folge
von Ton- und Klangzusammenhaengen soll dieses oder jenes be-deuten. In
der Wagnerischen Oper werden Musik, Sprache und Handlung zum lesbaren
textuellen Gefauege fuer die in die 'reine' Lesehaltung gezwungenen
Rezipienten, welche die Gewaehr der Aufnahme der Inhalte abgeben.
Interpretation ist klar geregelt und auf der Hoehe der
Kontent-Injektion.
1:1 soll dann jeder Ton/Impuls fuer einen Entlassenen stehen. Wort als
Abstraktion zum Begriff und hoerbare Einheit symbolistischer Mimesis
koennten nicht weiter voneinander entfernt liegen. Die symbolistische
Mimesis des fuer etwas stehenden Tons kann nur wegen der Abstraktion
zum Begriff eine hoerbare Einheit zum Bedeutungstraeger werden lassen.
Frei besetzbar ist dieser konventionierte 'Traeger' allein im
jeweiligen Jargon des Dispositifs, oder alles ist Jargon.
Die Frage waere, wie sich Jargon und Gewaltpotenz zur Gewalt verbinden
lassen, wenn hier richtig aufgeloest wurde. "Musik" muesste zuerst
vielleicht gegebene Einheiten vorlegen und 'richtig' aufloesen – ein
anderes Wort dafuer waere Dekonstruktion – und objektbeziehen, also
darstellen – ein anderes Wort dafuer waere Editieren. Und die
Bedingungen fuer dieses Herausgeben waere dessen Thema.
So darf es aber die staatlich gefoerderte Klangkunst nicht erzaehlen,
die den Referenten und die Konditionen auf die Bearbeitung und
Demonstration von Konditionen und Konstruktionsmoeglichkeiten von
Konditionen in der bricolage von Heideggerianischen "Gestellen" im
Modus eines medialistischen Materialismus beschraenkt.
Beschraenkt sich analog dazu moderne Klangproduktion auf die
(vor-)entschiedene Frage der als (linguistisch) nur vor der "parole"