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AUDIOGRAFFITY HEUTE
Loops kritischen Tuns, Auditivem und wie immer Medien
26. Juli 2013, 11:30 Uhr
Neptunbrunnen, Spandauer Strasse, Berlin im so genannten
oeffentlichen Raum
http://goo.gl/maps/ZunJS
Das Aktuelle ist gar nicht irgendwelche Diskussionen im Umfeld der
Wahrnehmung. Es ist, wenn ontologisch gedacht, auch nicht die Oekonomie
der Medienindustrie der Beachtung, die wie ein Ball frei zurueckgespielt
werden koenne. Form, Ziel und Resultat kommen mit der Toetung eines
juengeren Mannes zwischen 9 und 11 morgens auch ohne dunkle Riffs der
Weltvorkriegszeit aus, Kleinstadtjunge, Strassenmusiker mit
Plattenvertrag. Im konkreten Moment versagte eine Kritik des Lebens im
Alltag und der anti-psychiatrisch Psychologie. Es war die Seelenkunde
der gezogenen Waffe, die -- scharfe Munition oder Taser -- im Monopol
Gewalt "das" atomisierte "Problem" loeste.
Ali Emas
38317: umringt (2013)
In einem kurzzeitig geschlossenen System aus mehreren Ringen nach
Jagdprinzip wird eine Polizeiabsperrung, eine Schale aus rotem Granit,
Pathologisierung und Inevitabilitaet
bedrohenden Befehls und der generellen Situation, die Eigenheit
aufzugeben, zu einer gemeinsamen Ziellogik von Agens 1 und Agens 2.
"Messer Weg, Messer weg.", Schuss. Oder anders: Nicht weggesperrt, nicht
vor Gesellschaft geschuezt.
Matze Schmidt: Audio als Graffiti (2003/2013)
Morgens im spaeten Juni dieses Jahres erschoss ein Polizist einen
entkleideten Mann, der sich selbst verletzte und -- damit -- andere
bedrohte. Stoff genug fuer kuenstlerisch ambitionierte,
gesellschaftspsychologische Studien der Re-Produktion oder
Wi(e)derherstellung des kaputten Ich am bereits zerstoerten Koerper. Ein
Witz waere vier Wochen nach dem Tod des jungen Mannes im Neptunbrunnen
in Berlin unangebracht. Da aber, und das ist Kontext, Pietaet fuer 'die
Medien' wie alles andere auch Symbolware ist, kann die schlagende Zeile
- Mann ersticht Polizei - niemanden mehr verletzten. Sie ist bereits
verkauft. Verstoerung und ein Stueck aus dem Museum der Unterklassen
kommen gut.
Halbautomatisiertes Audiograffiti kann einen anderen Pol bilden zur
erfolgstraeumerischen Strassenmusik, die immer ein Zuhause sucht und
selbstbezogen sagt, Musik sei wichtig fuer ihr Leben. Die sich nomadisch
gibt und Infrastrukturen in einer auesseren Zirkulation verleugneter
Arbeit 'spielerisch' auf Kosten unspielerischen Zwangs nutzt. Mitten im
Polypol grafischer Ego-Markierungen und dekorativer Street Art tragen
manche vielleicht noch ihren Ghettoblaster oder oeffnen gebendete
Glueckwunschkarten aus Pappe und teuren billigen Bauteilen.
bänd.org: we_are_not_political (2013)
Metal musicians are not political. Metal musicians are not explicitly
political. Metal musicians are implicitly political and they are saying
it by not saying it.
glitche: niedrigaggressiv (2013)
Oeffentliche gemachte Gutachten sind Beantwortungen von Sachfragen, die
von denen gestellt werden, die Sachen mit erzeugen. Sie sagen etwas
ueber das mit einem per Achten gesetzten Anderen oder Geschehnisse,
deren Unerkanntes sichtbar gemacht wird. So entsteht eine Hierarchie der
Aussagen und der Wahrheiten. Wenn es "hochaggressiv" gaebe, gaebe es
auch ein niedrigaggressiv, das du noch nicht hoeren kannst.
38317, Matze Schmidt, bänd.org, glitche sind Komponist, Performer,
Historiker, Instrumentebauer, Journalist, Aktivist, Kommunist.
Freunde Toetlichen Sounds e.V. New York, London, Paris in Kooperation
mit dem Gekauften und radi0.tv.
radio(at)n0name.de
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