Einträge vom Mittwoch, 29. Oktober 2008

[thing-group] Received 29. 10. 2008 15:11 from

Heute abendim IvI: Vortrag : STreetart vs Graffitti, danach Austellungseröffnung

Heute, Mittwoch 29.11.2008 im Institut für vergleichende Irrelevanz Kettenhofweg 130 Salon in der 2. Étage 19.00 Uhr: Streetart versus Graffiti / oder: Zwei Seiten derselben Medaille? Interviews zum Thema »Hype um Streetart« mit Künstlern der backjumps-Ausstellung 2007 im Kunstraum Kreuzberg in Berlin (Info-text, siehe unten) ca. 21.00 Uhr: Vernissage zur Photoausstellung dérive_found in frankfurt Dokumentiert werden hier Stencils und Sticker, fotografiert in frankfurter Strassen 2004/2005 danach [kiosk] BarAbend mit couch_plausch_und_hörgenuss P.S.: Das Programm der 8. Frankfurter Gegen_Uni 27.10 - 9.11.2008. *Spatial (De)Constructions - Stadträume zwischen Dimensionierung, Umbau und Aneignung* findet Ihr unter: http://irrelevanz.myblog.de/irrelevanz/page/31257005/Frankfurter-Gegen-Unie#derive Streetart versus Graffiti / oder: Zwei Seiten derselben Medaille? Interviews zum Thema »Hype um Streetart« mit Künstlern der backjumps-Ausstellung 2007 im Kunstraum Kreuzberg in Berlin »Backjumps sieht sich in der Verantwortung, das fehlende Hintergrundwissen an der Schnittstelle zwischen Straße und 'White Cube' zu kommunizieren«, so schreiben die Organisatoren und Organisatorinnen der dritten backjumps-Ausstellung im Vorwort zu ihrem Ausstellungskatalog 2007. Genau dieses Thema hat mich zu meiner Magisterarbeit mit dem Titel »Streetart zwischen Alltagskultur und Kunstwelt. Eine kritische Sicht auf verschiedene Repräsentationspraktiken einer postmodernen Subkultur« inspiriert. Wie ist das für die einzelnen Künstler und Künstlerinnen zu vereinbaren: Authentizität und Idealismus auf der einen Seite und Geld-Verdienen und Ausverkauf auf der anderen? Ich habe dazu mehrere VeranstalterInnen und KünstlerInnen und natürlich auch BesucherInnen von Streetart/Graffiti-Ausstellungen im deutschsprachigen Raum interviewt. In meiner Arbeit entstand eine interessante Konstellation und Diskussion der Felder Dresden (Streetart-Künstler NoLogo), Düsseldorf (Kuratoren-Kollektiv um die Galerie Revolver) und Hamburg (»high art«-Streetart-Kurator und -Sammler Rik Reinking). Meine Mitarbeit und die Interviews während der backjumps-Ausstellung fanden leider aus »dramaturgischen« Gründen keinen Platz mehr im Text der Magisterarbeit, können aber als einzelner Vortrag die Veränderungen der Graffiti- hin zur Streetart-Szene (und ihr friedliches Nebeneinander) greifbar und verstehbar machen. Der Old-School-Writer Cemnoz kann als aktiv gebliebener Writer paradigmatisch für die Geschichte von Graffiti in Deutschland stehen. Insbesondere seine Äußerungen bilden die Diskussionsgrundlage des Vortrags zum Verhältnis von Streetart und Graffiti, wodurch dann auch grundsätzlichere Gedanken zu Kunst und Alltagskultur, Straße und Museumskontext, möglich werden: »Es tritt dabei ein merkwürdiger Effekt zutage: dass nämlich der Kontext eines Objekts höhere Bedeutung gewinnt als das Werk an sich. Das Auftauchen eines Werks in einem anderen/neuen Kontext kann dazu führen, dass sich dessen Bedeutung radikal verschiebt. Vielleicht meinte Walter Benjamin mit seinem Verlust der Aura auch gerade dieses Moment, da die tatsächliche Sammlung und Stellungnahme einem Werk gegenüber nicht (also zunehmend weniger) möglich ist, wenn durch den Kontext schon längst tendenziell entschieden ist, wer das Werk wie empfindet. Kunst ist somit mehr Mittel der Kommunikation, denn der Reflexion, geworden. Der ästhetische Rahmen entscheidet, mehr noch als die Ästhetik des Werkes selber, über die Bedeutung, die ein Werk annehmen kann« (Auszug aus der oben genannten Magisterarbeit: Willms 2008). ------------------------------------

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