Received 26. 05. 2007 -- 09:34 from
fromRe: HENRIETTE, HERKULES & HEKTOR
Ja also sowas.
Neulich dachte ich noch daran meine Elche nach der bekannten Catering
Kette des Frankfurter Kunstvereins zu benennen.
Aber wenn ich jetzt sehe, welcher Respekt Tieren in unserer Gesellschaft
entgegengebracht wird, neheme ich vielleicht besser Abstand davon.
> lieber herr beck, jetzt schauen sie mal, mit was unsereiner sich
> rumschlagen muss, anstatt etwas gescheites für das subkulturelle
> geschehen zustande bringen oder gar an diesem teilnehmen zu können.
>
>
> ----- schnipp -----
>
> ...
>
> Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt XXX von YYYY,
>
> wenn Ihre Mandantin es unbedingt darauf anlegt, sich lächerlich zu
> machen, wollen wir sie jetzt nicht mehr davon abbringen. Beachten Sie
> bitte, dass die Möpse Henriette, Herkules & Hektor mutmaßlich länger
> ?am Markt? sind als die Marke Ihrer Mandantin und es in Frankfurt auch
> nicht nötig haben, ? wie auch immer ? als ?Trittbrettfahrer? zu
> (inter-) agieren.
>
> Im Gegenteil: Sie selbst haben uns in Ihrem vorletzten Schreiben
> mitgeteilt, dass Ihre Mandantin durch unsere Möpse eine Aufwertung
> erfahren hat. Zudem ließe sich ein Gutachten auf Basis von
> Umfragewerten zu Bekanntheit und Beliebtheit unserer Möpse gegenüber
> der Marke bzw. Produkt Ihrer Mandantschaft erstellen, fokussiert auf
> Eintscheider der für unser Stamgeschäft lokal relevanten Branchen
> Banken/Immobilienwirtschaft, Mode/Bekleidung, Kunst/Design und
> Marketing-Kommunikation. Zudem ließe sich eine beliebige Zahl von
> Straßeninterviews aus der Frankfurter Innenstadt zum Thema beibringen.
> Wir möchten vermuten, dass lokal unsere Tiere wesentlich bekannter sind
> als die Produkte Ihrer Mandantin, und was ihre Beliebtheit anbetrifft,
> sollten Sie respektive Ihre Mandantin die Eigendynamik, die eine
> zwangsläufige öffentliche Diskussion der vorgenannten Frage entwickeln
> kann, nicht unterschätzen; gerade wenn man selbst mit einem
> Trendartikel in einer hochfrequent oszillierenden Branche operiert.
>
> Um es noch einmal zu wiederholen: Wir haben durch die um den
> beanstandeten Stepppunkt frei flottierende (und damit markentechnisch
> redundante) Anordnung der Namen HENRIETTE, HERKUELES & HEKTOR nicht das
> Logo Ihrer Mandantin kopiert. Bis zu Ihrer Intervention wusste ich
> persönlich nicht einmal von der Existenz der Produkte (geschweige denn
> der spezifischen Marke) Ihrer Mandantin, aber wenn Sie möchten,
> verfasse ich auch gern eine poststrukturalistische Abhandlung zum Thema
> ?Abbild und Verfremdung von Marken in der zeitgenössischen Kunst?, ein
> Thema, zu dem übrigens schon ausgiebig geschrieben wurde und mit dem
> sich auch eine praktische Exegese durchführen lässt, warum unter
> strukturaler Adaption dreier Tiernamen die Dekonstruktion der
> spezifischen Marke Ihrer Mandantin im Rahmen einer Street Art Promotion
> nicht nur legitim, sondern auch zwangsläufig ist.
>
> Eine näher liegende Fragestellung wäre jedoch, wer länger lebt: ein
> Mops oder ein Trendartikel, und ein Gerichtsverfahren ?Handtaschen aus
> Hanau gegen Möpse aus Frankfurt? mit kulturtheoretischer Diskussion
> durfte schon allein als Kuriosum auf breites Interesse stoßen.
>
> Demgegenüber hatten wir Ihnen ohne Anerkennung einer Rechtspflicht und
> um des lieben Friedens Willen angeboten, einen sinnvollen Beitrag zur
> Stärkung des Business Ihrer Mandantschaft zu leisten. Wir sind jedoch
> nicht gewillt, dies mittelbar durch eine pauschale Zahlung ?zur
> Vermeidung rechtlicher Schritte? zu leisten.
>
> Freundliche Grüße,
> Ihr Braan
>
> ...
>
> ----- schnapp -----
>
> jetzt mal ehrlich: das wird mer doch bekloppt, oder.
>
--
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