Received 20. 05. 2011 -- 21:08 from
fromObjektkunst
Gelegentlich taucht hier (und auf Facebook) in Diskussionen der Begriff
"Objektkunst" auf. Ihm möchte ich eine vorläufige Präzisierung geben:
Objektkunst heisse ich exakt begrenzte und abgeschlossene Gegenstände,
die als Kunst gemeint sind.
Sie sind für sich fertig und nicht erweiterbar, was ihre Struktur und
physische Beschaffenheit angeht. Weder vom Betrachter noch vom Künstler.
Von ihrer Poetik her ist eine Expansion auch nicht intendiert.
Objektkunst muß nicht materiell sein. Auch eine Sonate von Beethoven,
ein Theaterstück von Beckett sind objekthaft, insofern sie von ihrer
Anlage nicht gedacht sind erweitert zu werden.
Abgeleitet von der primären Eigenschaft der Abgeschlossenheit bestehen
sekundäre Eigenschaften der Beweglichkeit, Handelbarkeit und
Inventarisierbarkeit. Autonomie wird durch Abgeschlossenheit erst möglich.
Das Gegenteil des Objekts ist der Prozess, der offen, unabgeschlossen
und in seiner Entwicklung unvorhersehbar zu denken ist.
Die Vergegenständlichung eines Prozesses ist als (OpenSource) Software
zu denken. Software ist quelloffen, anpassbar, veränderbar,
austauschbar, erweiterbar und korrigierbar.
Kunst, die nicht objekthaft ist, nähert sich dem Paradigma der Software,
sie wird Programm.
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