Received 11. 04. 2006 -- 15:40 from
fromüber subversion
> das führt hin, die kunst als eine praxis der subversion zu verstehen.
Mit der subversion halt ichs wie mit dem gewürz zu essen. Es verbessert eine
notwendige grundlage und füht ihr angenehme schärfe zu.
Konzeptuell sehe ich jedoch das problem der subversion, daß sie den dialog
vermeidet.
Subversion ist immer ein stück kommunikationsverlust.
Ich erinnere dabei an das berühmte motto aus Freuds traumdeutung nach
Vergils Äneis: "Wenn ich den Himmel nicht bewegen kann, will ich die
Unterwelt aufrühren."
Bekanntlich hatte Freud in der "fachwelt" mit seinen thesen kaum erfolg.
Sein motto spiegelt seine frustration darüber wieder.
In der subversion liegen immer elemente des "hintenherums", des
"untergründigen", des "verborgenen".
Der verdacht liegt nahe, es werde mit verdeckten karten gespielt.
Zur subversion greifen, die, die auf anderem wege keinen erfolg haben oder
absehen.
Ich hab dafür verständnis, aber der bessere weg wäre der offenheit und
dialog anzustreben.
> hallo!
>
> das finde ich wichtig: nicht vom kunstbetrieb nach aussen gucken,
> also nicht dort drinne sein. folglich sich vom neoliberalen
> kunstverständnis entfernen.
> das führt hin, die kunst als eine praxis der subversion zu verstehen.
> dies wird aber nur möglich, wenn das künstlerische werk (in unserem
> beispiel das archiv) nicht als zweck sondern als mittel verstanden wird.
> die frage, die sich daraufhin nicht nur die SI stellte ist diejenige,
> ob die kunst überhaupt noch in der lage ist, die kritische funktion,
> bewusster ausdruck gesellschaftlicher entwicklung und menschlicher
> potenzialität zu sein, in einer gesellschaft, die auf spektakuläre
> warenproduktion beruht, zu erfüllen?
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