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fromAnfang von etwas
Lieber Stefan, ich finde diese Ausstellung verspricht, interessant zu
werden...sie könnte der Anfang von etwas sein...
Liebe Grüsse, Michael Kania
Ken Lum
L.A. Galerie Lothar Albrecht
26. Oktober - 31. Dezember 2007
Eröffnung am Freitag, den 26. Oktober 2007
um 19.00 Uhr
(Dieser Text ist ein Auszug einer Besprechung von Martina Koppel-Yang
und eines Interviews zwischen ihr und Ken Lum im Juni 2007 anlässlich
seiner ersten Ausstellung in Beijing - übersetzt von Michael Kania)
Ken Lum's Œuvre als Künstler und Schriftsteller berührt durch seine
Ehrlichkeit und Konsequenz. Der Künstler scheint die Distanz zwischen
Leben und Kunst nicht nur auf einer ästhetischen, sondern auch auf
einer existentiellen Ebene zu eliminieren. Sein Werk konzentriert
sich auf den Begriff der Identität, auf den Begriff des Bauens, Raum
und Politik. Er verbindet das Thema der Identitätsfindung des
einzelnen Menschen mit Fragen nach der Unabhängigkeit von
Denkstrukturen und Systemen.
Basierend auf seinen früheren, wie Rorschachbilder
'funktionierenden', Geschäftsschilder Serien - Zeichen, in denen eine
ständige Hälfte eines kleinbürgerlichen kommerziellen Zeichens
nebeneinander mit einer zeitlich begrenzten und beweglichen
Beschriftung, einer Mitteilung stehen - bezieht sich Lum hier auf den
Selbst-konstitutionellen "Konflikt zwischen Instrumentalisierung und
dem nach schierem Sein strebenden Bedürfnis, wie es sich in der
Nachricht und der visuellen Präsenz der Zeichen kristallisiert.
Hinter der Makse kultureller und politischer Assimilation sieht Lum
jedes Individuum mit der Tatsache konfrontiert, dass es innerhalb des
Zeichensystems der kapitalistischen Logik emotional 'funktionieren'
muss. Angesichts dieses Konfliktes als Teil des Prozesses jeglicher
individuellen Emanzipation und seiner Suche nach Autonomie, werden
die Geschäftsschilder praktisch selbst Symbol und Szene dieses
Prozesses. Mit der so vollzogenen Umwandlung dieser Geschäfts-Zeichen
unterzieht er sie auch selbst einer psychoanalytischen Untersuchung
und stellt so die Wertigkeit ihres konstitutionellen Charakters in
Frage. In der sichtbaren Struktur der Trennung und Spiegelung wird
ihre Identität evident.
Auch die Ambivalenz des Strebens nach Autonomie wird wieder
artikuliert: Ist es möglich, ein System, einen Rahmen für eine sich
selbst konstituierende Identität zu finden, unabhängig von den
herrschenden Denkmustern und Diskursen? Ist es möglich, dass Kunst
sich jenseits der Logik des Marktes definiert, oder ist, wie Ken Lum
fragt, "das Streben nach Autonomie nur ein 'ideologisches Gerät' und
vielleicht "konter-revolutionär" in dem Sinne, dass sie als eine
'Fundgrube für avantgardistische Kunst' als ein 'Schritt in die
Assimilationskapazität und kulturbildenden Prozesse der Kunst in der
Kunstgeschichte' missbraucht wird?"
Ähnlich wie bei den Rorschach Bildern, in denen die Frage nach der
Selbstdefinition des Individuums im Zusammenhang steht mit der Frage
der Autonomie und der Unabhängigkeit von Denkenmustern und Systemen,
versucht Lum die sich aufdrängende Frage nach der Relevanz von Kunst
in der heutigen Gesellschaft mit seiner Existenz, seinem persönlichen
Leben zu verbinden.
L.A. Galerie Lothar Albrecht
Domstraße 6
60311 Frankfurt/Main
Telefon: 0 69/28 86 87
Fax: 0 69/28 09 12
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