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[thing-group] Received 27. 04. 2010 -- 16:20 from from

Re: Zwischennutzung - Veranstaltung 5. Mai

Ja Du, Herr Beck,

mir ging es auch zusätzlich um Orte des "Leidens", kann ein Polizei-Präsidium natürlich ebenso sein. ?

Manche Orte wären auch sinnfrei zu nennen, da dort immer wieder etwas Neues "geschehen" kann?
Die Munitionsfabrik ZKM hat natürlich etwas Unheimliches.

Peter Weibel hat doch um 1991/92 eine "Neue Medien Schule" in Frankfurt "kuratiert", die war irgendwo in der Nähe vom Zoo, glaube ich mich zu erinnern,..?

Wenn man mal, wie ich als "gläubiger Mensch", davon ausgeht, das alte Kult- und Kraftorte (Kathedralen, Klöster und Schädel-Stätten,..) durch die Gebete und Preisungen, welche dort stattgefunden haben, möglicherweise "aufgeladen" worden sind, stelle ich mir eine ähnliche Potentialität ebenso bei manchen Fabriken und Industrie-Standorten vor.

Was kann daraus in dort ansässige Menschen hinüberfließen? Filme zum Thema gab es schön genügend, "Shining" etwa, obwohl die dort beschriebene Herkunft des "Grauens" nicht vollends geklärt wurde, ..


GzG





----- Original Message -----
From: Stefan Beck
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Sent: Tuesday, April 27, 2010 3:44 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] Zwischennutzung - Veranstaltung 5. Mai



Ja, Herr Brentis,
da haben sie recht. Peter Weibel hat schon zu meinen Studienzeiten gegen
solcherlei Entwicklungen polemisiert (Palais Liechtenstein in Wien).
Jetzt sitzt er selbst mit seinem ZKM in einer ehemaligen
Munitionsfabrik. Nomen est Omen?

Nun ist das keineswegs neu. Schon im 19. Jahrhundert kleidete man
neuartige Einrichtungen in historische Kulissen. Museen als griechische
Tempel, Fabriken als Schlösser und Kathedralen, Rathäuser als
Raubritterburgen. usw.

Zur Zeit könnte man einen Ausflug zu faitesvotrejeu machen. Das
Jugendzentrum residiert gerade in einem ehemaligen Gefängnis. Soweit ich
sehe versuchen sie immerhin den Ort zu thematisieren.

Wie ich grade bemerke, besteht der Unterschied allerdings darin, daß man
im 19.Jahrhundert bewußt derartige Illusionen schuf. Heute ists eher die
Verlegenheit, die Künstler in einem ehemaligen Polizeipräsidium oder
Landesbildstelle oder Uni ansiedelt.
>
> Ich mache mir ebenfalls schon länger Gedanken darüber, warum jetzt und auch
> schon vor vielen Jahren/Jahrzehnten, in Fabriken und Orten der
> "körperlich-tätigen" Produktion und Verwertungsarbeit, inzwischen vermehrt
> "Geistesarbeiter" oder anders schöpferische Menschen, ein-gezogen sind,..?
>
> Was hat das zu bedeuten, wenn es eine Bedeutung, eine sinnstiftende
> Erklärung dazu gibt!?
>
> Warum kehren Menschen gerne an die Orte des geballten "Leids" zurück, sind
> dies bewegende "Kraftorte" unserer Epochen, ..?
>

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