Einträge vom Dienstag, 27. April 2010

[thing-group] Received 27. 04. 2010 16:57 from

Re: Zwischennutzung - Veranstaltung 5. Mai

In der Tat hat Peter Weibel in dieser Zeit ein Unstitut für neue Medien
geleitet. Ich war selbst dabei.

Das war in einem schäbigen Bürohaus aus den 60ern auf der Hanauer
Landstrasse. Von Chic keine Spur. Keine hippen Agenturen und zugehörige
Erlebnisgastronomie weit und breit. Wir sind zum Essen entweder zur
Pommesbude, die von einem Koreaner geführt wurde, oder in ein
rumänisches Restaurant, das noch Wolfsfleisch anbot. (Nun, wir haben das
so genannt, den Fraß).

Ich war von dem Ort ziemlich enttäuscht, denn ich hoffte die
Aufbruchsstimmung die von den Neuen Medien ausging, würde sich auch
architektonisch bemerkbar machen. Aber in den damals im Bau befindlichen
Annex der Städelschule (von Gustav Peichl) zogen die Maler ein, nicht wir.

Die räumliche Entfernung zur Städelschule schlug sich auch atmospährisch
nieder. Wir waren immer die "anderen", die "da draussen". Daß sich mal
ein Städelschüler zu uns verirrte kam kaum vor. Und umgekehrt gabs wenig
Anlässe das Hauptgebäude zu besuchen. Die gegenseitige
Verständnislosigkeit war damit schon geographisch fundiert.

Ich glaub, das war Kasper König als damaligem Rektor auch ganz recht.
Der brauchte so ein Institut aus Prestigegründen, wollte aber mit seinem
Betrieb und Personal nichts zu tun haben. Weibel hat ja auch keine
Gelegenheit ausgelassen die Neuen Medien und seine Person als äußerste
Avantgarde darzustellen.

Immerhin residiert das jetzige Institut in einem Neubau, der auf einen
ehemaligen Bunker im Osthafen gesetzt wurde. Das macht schon einiges
her. Nur hat es nichts mehr mit dem zu tun, was es Anfang der 1990er war.


> Peter Weibel hat doch um 1991/92 eine "Neue Medien Schule" in Frankfurt "kuratiert", die war irgendwo in der Nähe vom Zoo, glaube ich mich zu erinnern,..?
>


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[thing-group] Received 27. 04. 2010 16:55 from

Re: Zwischennutzung - Veranstaltung 5. Mai

Lieber Stefan,

du hast sicher recht, dass der Begriff Zwischennutzung bedenklich ist. Abgesehen davon ist es schon kein besonders hübsches Wort, es sei denn  man versteht es als etwas, das zwischen vielen gemeinsam genutzt wird. Dieser Wortsinn wäre bis jetzt eher unüblich, es würde sich aber vielleicht lohnen ihn mal zu bedenken.
Es geht tatsächlich um einen dialektischen oder zumindest reflektierten Umgang mit dem Thema. Bin gespannt, was die Leute vom Gängeviertel zu diesem Thema zu erzählen haben, die sich nicht zuletzt in ihrem manifest "not in our name", so weit mir bekannt ist aber auch in ihrer täglichen Praxis kritisch mit ihrer Rolle im System auseinandersetzen - und anscheinend ja auch erfolgreich mehr als nur eine zwischenlösung anstreben.

Dass man viele solcher "Zwischennutzungen" kritisch sehen kann und daher zumindest genau hinschauen sollte zwischen wem hier der Nutzen maximiert wird ist klar, und zeigt sich aktuell glaube ich gerade mal wieder bei Ardi Goldmanns - sicher auch nett gemeintem - Versuch, sich seine neu erstandene ehemalige Diamantenbörse von Städelschülern und HfGlern mit ein bisschen Kunstschick mal so zwischendurch aufwerten zu lassen.

In Bockenheim lässt sich zumindest schon mal sagen, dass die Initiative weder von Investoren noch vom Stadtmarketing oder der Wirtschaftsförderung ausgeht, sondern von einer Menge unterschiedlichster "normaler" bockenheimer "bürgern", die sich schon seit längerem um die Entwicklung ihres Stadtteils Sorgen machen und die an einer langfristigen Verbesserung  interessiert sind - gegen eine Politik des Landes, dem ihr Stadtteil völlig egal ist und die am liebsten eine zweite bürostadt niederrad dort errichten würden wenn nur die Kohle stimmt.

so weit, freue mich auf diskussionen
tim



--- On Tue, 4/27/10, Stefan Beck <stefan [at] thing-frankfurt [dot] de> wrote:

From: Stefan Beck <stefan [at] thing-frankfurt [dot] de>
Subject: Re: [thing-frankfurt] Zwischennutzung - Veranstaltung 5. Mai
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Date: Tuesday, April 27, 2010, 8:20 PM

Ich halte ja den Begriff der Zwischennutzung für bedenklich, sofern er
nicht dialektisch benutzt wird.

Während die Zwischennutzung gerne denen angedient wird, die eh nichts
haben und auf wackeligen Füssen stehen, sollte man sie zumindestens
gedanklich von jenen einfordern, die das Privileg "langfristiger
Perspektiven" besitzen, wie Schirn, Städel, Schauspielhaus etc.

Es gibt nicht nur räumlichen, es gibt auch geistigen Leerstand.

Ansonsten finde ich die Veranstaltung natürlich gut und werde sie besuchen.

Hier noch ein Link zu einer Konferenz in Bremen zum gleichen Thema:

2nd hand spaces: nachhaltige Gestaltung des städtischen Wandels durch
Zwischennutzung

Konferenz – 05. und 06. Mai 2010 in Bremen

http://www.zzz-bremen.de/blog/



>
> Campus für Alle !
> Räume für Künstler in Bockenheim!
> 
> In den nächsten Monaten soll
> das Areal des Campus Bockenheim verkauft werden. Mit dem Umzug der
> J.W. Goethe-Universität sind viele Gebäude bereits geräumt und könnten
> kurzfristig genutzt werden. Wir zeigen den Bedarf auf, diskutieren
> Möglichkeiten für Zwischennutzungen und langfristige Perspektiven mit
> Vertretern aus Bildender Kunst, Tanz, Theater und Musik und berichten
> über die erfolgreiche Aneignung öffentlichen Raums durch Künstler im
> Hamburger Gängeviertel.
> 
> Mittwoch, 5. Mai, 19.30 Uhr
> Campus Bockenheim, Studierendenhaus, Festsaal


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[thing-group] Received 27. 04. 2010 16:39 from

Re: elfte_frankfurter_gegen_uni_im_ivi

Antwort auf die Antwort:

natürlich heißt der Mann.: "Robert Kurz" sorry.

Kommen sie Hr. Beck, heute schreiben wir mal die Liste "voll", oder?


happy hour


----- Original Message -----
From: ch-ja 12
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Sent: Tuesday, April 27, 2010 4:34 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] elfte_frankfurter_gegen_uni_im_ivi



Um mir mal selber zu antworten:

Hier noch ein Link zu einem vortrefflichen Video-Diskurs von Robert Kurtz, den wollte ich interessierten "Interessenten" in seiner grandiose "Splendeur und Opulenz" nicht vorenthalten: (schön gelesen zudem)

Das Thema (Israel) möge nicht abschrecken, es ist nur förderlicher Vorwand (da recht unveständlich raisonniert, .. nicht inhaltlich)
für den literarischen Genuss:

http://www.youtube.com/watch?v=LqNC6fd4ikI&feature=related

----- Original Message -----
From: ch-ja 12
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Sent: Tuesday, April 27, 2010 4:04 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] elfte_frankfurter_gegen_uni_im_ivi

Hallo Zurück,

erscheint mir ein wenig "postmodern" euer Diskurs, "Praxen von Neo-Sexualität"?

Zitat: "wie viel neoliberaler Kapitalismus zu welchen Bedingungen im Konzept der Neosexualitäten steckt"

Zitat 2: "Auch hätten wir uns gerne mehr mit den (notwendigen) Ambivalenzen politischer Interventionen beschäftigt, welche zur Entpathologisierung gesellschaftlicher Minderheiten bestimmte – und dann natürlich: auch wieder ausschließende – Vereindeutigungen vornehmen;..."

Erinnert mich in seiner Hermetik an Diskurse anderer linker Kritiker, wie etwa Robert Kurtz.

Aber sicher interessant, dieser Spiel-Art des Denkens auf der Spur zu bleiben.

bin gespannt.

----- Original Message -----
From: zora krasnova
To: thing_frankfurt
Cc: nachttanzdemo_2006
Sent: Tuesday, April 27, 2010 3:01 PM
Subject: [thing-frankfurt] elfte_frankfurter_gegen_uni_im_ivi

liebe leute,
das programm der elften frankfurter gegen uni ist jetzt online.
hier: http://ivi.copyriot.com/2032

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[thing-group] Received 27. 04. 2010 16:34 from

Re: elfte_frankfurter_gegen_uni_im_ivi

Um mir mal selber zu antworten:

Hier noch ein Link zu einem vortrefflichen Video-Diskurs von Robert Kurtz, den wollte ich interessierten "Interessenten" in seiner grandiose "Splendeur und Opulenz" nicht vorenthalten: (schön gelesen zudem)

Das Thema (Israel) möge nicht abschrecken, es ist nur förderlicher Vorwand (da recht unveständlich raisonniert, .. nicht inhaltlich)
für den literarischen Genuss:


http://www.youtube.com/watch?v=LqNC6fd4ikI&feature=related





----- Original Message -----
From: ch-ja 12
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Sent: Tuesday, April 27, 2010 4:04 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] elfte_frankfurter_gegen_uni_im_ivi



Hallo Zurück,

erscheint mir ein wenig "postmodern" euer Diskurs, "Praxen von Neo-Sexualität"?

Zitat: "wie viel neoliberaler Kapitalismus zu welchen Bedingungen im Konzept der Neosexualitäten steckt"

Zitat 2: "Auch hätten wir uns gerne mehr mit den (notwendigen) Ambivalenzen politischer Interventionen beschäftigt, welche zur Entpathologisierung gesellschaftlicher Minderheiten bestimmte – und dann natürlich: auch wieder ausschließende – Vereindeutigungen vornehmen;..."

Erinnert mich in seiner Hermetik an Diskurse anderer linker Kritiker, wie etwa Robert Kurtz.

Aber sicher interessant, dieser Spiel-Art des Denkens auf der Spur zu bleiben.

bin gespannt.

----- Original Message -----
From: zora krasnova
To: thing_frankfurt
Cc: nachttanzdemo_2006
Sent: Tuesday, April 27, 2010 3:01 PM
Subject: [thing-frankfurt] elfte_frankfurter_gegen_uni_im_ivi

liebe leute,
das programm der elften frankfurter gegen uni ist jetzt online.
hier: http://ivi.copyriot.com/2032

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[thing-group] Received 27. 04. 2010 16:20 from

Re: Zwischennutzung - Veranstaltung 5. Mai

Ja Du, Herr Beck,

mir ging es auch zusätzlich um Orte des "Leidens", kann ein Polizei-Präsidium natürlich ebenso sein. ?

Manche Orte wären auch sinnfrei zu nennen, da dort immer wieder etwas Neues "geschehen" kann?
Die Munitionsfabrik ZKM hat natürlich etwas Unheimliches.

Peter Weibel hat doch um 1991/92 eine "Neue Medien Schule" in Frankfurt "kuratiert", die war irgendwo in der Nähe vom Zoo, glaube ich mich zu erinnern,..?

Wenn man mal, wie ich als "gläubiger Mensch", davon ausgeht, das alte Kult- und Kraftorte (Kathedralen, Klöster und Schädel-Stätten,..) durch die Gebete und Preisungen, welche dort stattgefunden haben, möglicherweise "aufgeladen" worden sind, stelle ich mir eine ähnliche Potentialität ebenso bei manchen Fabriken und Industrie-Standorten vor.

Was kann daraus in dort ansässige Menschen hinüberfließen? Filme zum Thema gab es schön genügend, "Shining" etwa, obwohl die dort beschriebene Herkunft des "Grauens" nicht vollends geklärt wurde, ..


GzG





----- Original Message -----
From: Stefan Beck
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Sent: Tuesday, April 27, 2010 3:44 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] Zwischennutzung - Veranstaltung 5. Mai



Ja, Herr Brentis,
da haben sie recht. Peter Weibel hat schon zu meinen Studienzeiten gegen
solcherlei Entwicklungen polemisiert (Palais Liechtenstein in Wien).
Jetzt sitzt er selbst mit seinem ZKM in einer ehemaligen
Munitionsfabrik. Nomen est Omen?

Nun ist das keineswegs neu. Schon im 19. Jahrhundert kleidete man
neuartige Einrichtungen in historische Kulissen. Museen als griechische
Tempel, Fabriken als Schlösser und Kathedralen, Rathäuser als
Raubritterburgen. usw.

Zur Zeit könnte man einen Ausflug zu faitesvotrejeu machen. Das
Jugendzentrum residiert gerade in einem ehemaligen Gefängnis. Soweit ich
sehe versuchen sie immerhin den Ort zu thematisieren.

Wie ich grade bemerke, besteht der Unterschied allerdings darin, daß man
im 19.Jahrhundert bewußt derartige Illusionen schuf. Heute ists eher die
Verlegenheit, die Künstler in einem ehemaligen Polizeipräsidium oder
Landesbildstelle oder Uni ansiedelt.
>
> Ich mache mir ebenfalls schon länger Gedanken darüber, warum jetzt und auch
> schon vor vielen Jahren/Jahrzehnten, in Fabriken und Orten der
> "körperlich-tätigen" Produktion und Verwertungsarbeit, inzwischen vermehrt
> "Geistesarbeiter" oder anders schöpferische Menschen, ein-gezogen sind,..?
>
> Was hat das zu bedeuten, wenn es eine Bedeutung, eine sinnstiftende
> Erklärung dazu gibt!?
>
> Warum kehren Menschen gerne an die Orte des geballten "Leids" zurück, sind
> dies bewegende "Kraftorte" unserer Epochen, ..?
>

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[thing-group] Received 27. 04. 2010 16:04 from

Re: elfte_frankfurter_gegen_uni_im_ivi

Hallo Zurück,

erscheint mir ein wenig "postmodern" euer Diskurs, "Praxen von Neo-Sexualität"?

Zitat: "wie viel neoliberaler Kapitalismus zu welchen Bedingungen im Konzept der Neosexualitäten steckt"

Zitat 2: "Auch hätten wir uns gerne mehr mit den (notwendigen) Ambivalenzen politischer Interventionen beschäftigt, welche zur Entpathologisierung gesellschaftlicher Minderheiten bestimmte – und dann natürlich: auch wieder ausschließende – Vereindeutigungen vornehmen;..."

Erinnert mich in seiner Hermetik an Diskurse anderer linker Kritiker, wie etwa Robert Kurtz.

Aber sicher interessant, dieser Spiel-Art des Denkens auf der Spur zu bleiben.

bin gespannt.




----- Original Message -----
From: zora krasnova
To: thing_frankfurt
Cc: nachttanzdemo_2006
Sent: Tuesday, April 27, 2010 3:01 PM
Subject: [thing-frankfurt] elfte_frankfurter_gegen_uni_im_ivi



liebe leute,
das programm der elften frankfurter gegen uni ist jetzt online.
hier: http://ivi.copyriot.com/2032

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[thing-group] Received 27. 04. 2010 15:44 from

Re: Zwischennutzung - Veranstaltung 5. Mai

Ja, Herr Brentis,
da haben sie recht. Peter Weibel hat schon zu meinen Studienzeiten gegen
solcherlei Entwicklungen polemisiert (Palais Liechtenstein in Wien).
Jetzt sitzt er selbst mit seinem ZKM in einer ehemaligen
Munitionsfabrik. Nomen est Omen?

Nun ist das keineswegs neu. Schon im 19. Jahrhundert kleidete man
neuartige Einrichtungen in historische Kulissen. Museen als griechische
Tempel, Fabriken als Schlösser und Kathedralen, Rathäuser als
Raubritterburgen. usw.

Zur Zeit könnte man einen Ausflug zu faitesvotrejeu machen. Das
Jugendzentrum residiert gerade in einem ehemaligen Gefängnis. Soweit ich
sehe versuchen sie immerhin den Ort zu thematisieren.

Wie ich grade bemerke, besteht der Unterschied allerdings darin, daß man
im 19.Jahrhundert bewußt derartige Illusionen schuf. Heute ists eher die
Verlegenheit, die Künstler in einem ehemaligen Polizeipräsidium oder
Landesbildstelle oder Uni ansiedelt.
>
> Ich mache mir ebenfalls schon länger Gedanken darüber, warum jetzt und auch
> schon vor vielen Jahren/Jahrzehnten, in Fabriken und Orten der
> "körperlich-tätigen" Produktion und Verwertungsarbeit, inzwischen vermehrt
> "Geistesarbeiter" oder anders schöpferische Menschen, ein-gezogen sind,..?
>
> Was hat das zu bedeuten, wenn es eine Bedeutung, eine sinnstiftende
> Erklärung dazu gibt!?
>
> Warum kehren Menschen gerne an die Orte des geballten "Leids" zurück, sind
> dies bewegende "Kraftorte" unserer Epochen, ..?
>



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[thing-group] Received 27. 04. 2010 15:01 from

elfte_frankfurter_gegen_uni_im_ivi

liebe leute,
das programm der elften frankfurter gegen uni ist jetzt online.
hier: http://ivi.copyriot.com/2032




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[thing-group] Received 27. 04. 2010 14:59 from

Re: Zwischennutzung - Veranstaltung 5. Mai

Hallo Hr.Beck,

geistiger Leerstand, hatten wir die Diskussion nicht schon mal vor Jahren?
Nicht das jene Diskussion dadurch obsolet geworden sei, nur erinnert mich
das an etwas,..?

Ja wenn sie da hingehen, zu dieser Konferenz, schreiben sie doch mal davon
oder darüber!

Zwischennutzung ist auch irgendwie ein "unheimliches" Wort, in vielerlei
Deutung.

Ich mache mir ebenfalls schon länger Gedanken darüber, warum jetzt und auch
schon vor vielen Jahren/Jahrzehnten, in Fabriken und Orten der
"körperlich-tätigen" Produktion und Verwertungsarbeit, inzwischen vermehrt
"Geistesarbeiter" oder anders schöpferische Menschen, ein-gezogen sind,..?

Was hat das zu bedeuten, wenn es eine Bedeutung, eine sinnstiftende
Erklärung dazu gibt!?

Warum kehren Menschen gerne an die Orte des geballten "Leids" zurück, sind
dies bewegende "Kraftorte" unserer Epochen, ..?

Tja.

----- Original Message -----
From: "Stefan Beck" <stefan [at] thing-frankfurt [dot] de>
To: <thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de>
Sent: Tuesday, April 27, 2010 2:20 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] Zwischennutzung - Veranstaltung 5. Mai


> Ich halte ja den Begriff der Zwischennutzung für bedenklich, sofern er
> nicht dialektisch benutzt wird.
>
> Während die Zwischennutzung gerne denen angedient wird, die eh nichts
> haben und auf wackeligen Füssen stehen, sollte man sie zumindestens
> gedanklich von jenen einfordern, die das Privileg "langfristiger
> Perspektiven" besitzen, wie Schirn, Städel, Schauspielhaus etc.
>
> Es gibt nicht nur räumlichen, es gibt auch geistigen Leerstand.
>
> Ansonsten finde ich die Veranstaltung natürlich gut und werde sie
> besuchen.
>
> Hier noch ein Link zu einer Konferenz in Bremen zum gleichen Thema:
>
> 2nd hand spaces: nachhaltige Gestaltung des städtischen Wandels durch
> Zwischennutzung
>
> Konferenz – 05. und 06. Mai 2010 in Bremen
>
> http://www.zzz-bremen.de/blog/
>
>
>
>>
>> Campus für Alle !
>> Räume für Künstler in Bockenheim!
>>
>> In den nächsten Monaten soll
>> das Areal des Campus Bockenheim verkauft werden. Mit dem Umzug der
>> J.W. Goethe-Universität sind viele Gebäude bereits geräumt und könnten
>> kurzfristig genutzt werden. Wir zeigen den Bedarf auf, diskutieren
>> Möglichkeiten für Zwischennutzungen und langfristige Perspektiven mit
>> Vertretern aus Bildender Kunst, Tanz, Theater und Musik und berichten
>> über die erfolgreiche Aneignung öffentlichen Raums durch Künstler im
>> Hamburger Gängeviertel.
>>
> > Mittwoch, 5. Mai, 19.30 Uhr
> > Campus Bockenheim, Studierendenhaus, Festsaal
>
>
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[thing-group] Received 27. 04. 2010 14:20 from

Re: Zwischennutzung - Veranstaltung 5. Mai

Ich halte ja den Begriff der Zwischennutzung für bedenklich, sofern er
nicht dialektisch benutzt wird.

Während die Zwischennutzung gerne denen angedient wird, die eh nichts
haben und auf wackeligen Füssen stehen, sollte man sie zumindestens
gedanklich von jenen einfordern, die das Privileg "langfristiger
Perspektiven" besitzen, wie Schirn, Städel, Schauspielhaus etc.

Es gibt nicht nur räumlichen, es gibt auch geistigen Leerstand.

Ansonsten finde ich die Veranstaltung natürlich gut und werde sie besuchen.

Hier noch ein Link zu einer Konferenz in Bremen zum gleichen Thema:

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>
> In den nächsten Monaten soll
> das Areal des Campus Bockenheim verkauft werden. Mit dem Umzug der
> J.W. Goethe-Universität sind viele Gebäude bereits geräumt und könnten
> kurzfristig genutzt werden. Wir zeigen den Bedarf auf, diskutieren
> Möglichkeiten für Zwischennutzungen und langfristige Perspektiven mit
> Vertretern aus Bildender Kunst, Tanz, Theater und Musik und berichten
> über die erfolgreiche Aneignung öffentlichen Raums durch Künstler im
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> Mittwoch, 5. Mai, 19.30 Uhr
> Campus Bockenheim, Studierendenhaus, Festsaal


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