Einträge vom Donnerstag, 14. Februar 2008
Received 14. 02. 2008 15:04 from
Re: Wer oder was ist Kreativ?
so oder so schrieb:
> Künstler seien im Allgemeinen nicht “kreativ", ein sehr “wildes" Statement
> auf einer Plattform, in der es “auch" (?) um Kunst geht?
> (Aber Goethe, war es dann schon, ....aha!)
> War Goethe eigentlich ein Künstler?
>
> Was kommt denn dann als Nächstes? Handwerker verstehen nichts vom Handwerk?
>
Ja, nach der Definition von Florida sind nicht alle Künstler kreativ.
Aber das bedeutet nicht, dass sie keine Künstler oder schlechte Künstler
wären. Sie machen einfach was anderes.
Für meine eigene Arbeit ist der Begriff der Kreativität auch nicht
sonderlich wichtig. "Kreativität ist was für Friseure", meinte mein
Freund aus New York.
Den Goethe hab ich nur gewählt, weil er ein sehr allgemeines Beispiel
ist. Ich könnte genauso auch Beuys nehmen. "Jeder Mensch ein Künstler",
"Ich denke sowieso mit dem Knie", "Demokratie ist lustig" oder "Deutsche
Studentenpartei, die meisten Mitglieder sind Tiere."
>
>
> on 13.02.2008 19:09 Uhr, Stefan Beck at stefan [at] thing-frankfurt [dot] de schrieb:
>
>> Um einer möglichen Debatte Nahrung zu geben, sei hier kurz die Meinung
>> von Richard Florida referiert:
>>
>> Kreativ ist:
>>
>> a) was neue Sichtweisen auf schon bekanntes eröffnet UND
>>
>> b) was sich vom Träger der Idee ablösen lässt und eine Vielzahl von
>> unerwarteten Anwendungsmöglichkeiten erschliesst.
>>
>> Insofern sind nicht alle Künstler kreativ, denn viele sind nur mit ihren
>> Privatmythen beschäftigt. Goethe dagegen war kreativ. In seinem Faust
>> zB. finden sich eine Vielzahl von Sprachbildungen, die weit über die
>> Grenze des Bühnenstückes hinaus gegangen sind. "Des Pudels Kern", "Sag
>> ich zum Augenblick...", "Als Soldat und brav" usw.
>>
>> Ebensowenig der alltägliche Grafikdesigner, jedoch Max Miedinger, der
>> die Helvetica schuf. Wir benutzen sie täglich, ohne ihren Schöpfer zu
>> kennen, oder an ihn gebunden zu sein.
>>
>>
--
The Thing Frankfurt
http://www.thing-frankfurt.de
* * *
Stefan Beck
Hohenstaufenstr. 8
60327 Frankfurt
T. ++49-(0)69 - 741 02 10
Thing Frankfurt Mailinglist:
mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de
Received 14. 02. 2008 14:54 from
Re: AW: FR Artikel zu Stadtsalon frankfurt verliert seine kreativen
Felix schrieb:
> Ja, wie diese Frau im Artikel es sagt, braucht es Mut zur Unsicherheit.
> Eben wie wir es aus Thomas Becker's "Kreativität - Letzte Hoffnung der
> blockierten Gesellschaft" entnehmen können, muss, wer in Zeiten prekärer
> Individualisierung von Arbeitsmarkt und Gesellschaft kreativ sein
> möchte, das Paradigma der zivilgesellschaftlichen Sicherheit ablegen und
> sich der experimentellen und chancenintensiven Instabilität zuwenden.
>
Das ist richtig. Allerdings würd ich mir wünschen, dass eine solche
Einstellung auch auf Institutionen übertragen würde, die von Künstlern
"mehr Mut" verlangen.
Zum Beispiel die Wirtschaftsförderung. Das ist ein Unternehmen der Stadt
Frankfurt. Die dort Beschäftigten geniessen eine nahezu beamtenähnliche
Sicherheit. Denen könnte eine "chancenintensiven Instabilität" (schönes
Wort!) mal gut tun.
http://stadt-frankfurt.decenturl.com/haushalt-wirtschaftsfoerderung
http://www.stadt-frankfurt.de/stadtkaemmerei/haushalt2007/data/000/000/007/000/020/001.html
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Received 14. 02. 2008 11:46 from
Re: Wer oder was ist Kreativ?
Künstler seien im Allgemeinen nicht “kreativ", ein sehr “wildes" Statement
auf einer Plattform, in der es “auch" (?) um Kunst geht?
(Aber Goethe, war es dann schon, ....aha!)
War Goethe eigentlich ein Künstler?
Was kommt denn dann als Nächstes? Handwerker verstehen nichts vom Handwerk?
???
on 13.02.2008 19:09 Uhr, Stefan Beck at stefan [at] thing-frankfurt [dot] de schrieb:
> Um einer möglichen Debatte Nahrung zu geben, sei hier kurz die Meinung
> von Richard Florida referiert:
>
> Kreativ ist:
>
> a) was neue Sichtweisen auf schon bekanntes eröffnet UND
>
> b) was sich vom Träger der Idee ablösen lässt und eine Vielzahl von
> unerwarteten Anwendungsmöglichkeiten erschliesst.
>
> Insofern sind nicht alle Künstler kreativ, denn viele sind nur mit ihren
> Privatmythen beschäftigt. Goethe dagegen war kreativ. In seinem Faust
> zB. finden sich eine Vielzahl von Sprachbildungen, die weit über die
> Grenze des Bühnenstückes hinaus gegangen sind. "Des Pudels Kern", "Sag
> ich zum Augenblick...", "Als Soldat und brav" usw.
>
> Ebensowenig der alltägliche Grafikdesigner, jedoch Max Miedinger, der
> die Helvetica schuf. Wir benutzen sie täglich, ohne ihren Schöpfer zu
> kennen, oder an ihn gebunden zu sein.
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