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fromn0name newsletter #50
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n0name newsletter #50 Fr., 17.12.2004 09:00 CET
*Inhalt/Contents*
1. Aufhaenger
Kriegsfetisch im Kulturbahnhof Kassel
"Der 'Storch' fliegt wieder!" titelte der Kasseler _ExtraTip_ und
meinte damit ein Flugzeug, das ueber den Koepfen bewundernder und
verwunderter Kunden der Deutschen Bahn im Kasseler Kulturbahnhof
schwebt.
2. Dear Pirate!
3. Nick. _Roman_ (Fortsetzungsroman) Teil 16
4. Johnny Ipod
5. B2B (Broetchen-to-Bananen)
Alles umsonst, von den Kosten abgesehen.
25 KB, ca. 10 DIN A4-Seiten
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Wir treten ein in eine neue Zeit
Computerpiraten halten das Triple Strg+A, Strg+C und Strg+V fuer eine
tragbare Utopie. Der Kampf sei entschieden, allein durch gute Tips und
Skripts fuer PHP. Produktivkraftentwicklung wird dabei weniger auf den
Schirm geholt als die adventistische Verkuendung einer neuen Aera, die
auszerdem schon angebrochen sei. Dasz diese aber neben iPOD-Radio vor
allem Militarisierung und weitere Offensiven gegen die niederen Klassen
bereithaelt und dafuer eine grosze Reservearmee wichtiger macht, die
Tauschgeschaefte nicht als Option zum Gesellschaftswandel wahrnimmt,
sondern als einfache Strategie fuer die eigene materielle Reproduktion,
tangiert den engen Horizont der Legalisten und Kopieristen nur soweit,
dasz das genannte fuer Systemfehler und Repression gehalten werden.
"Bonjour Vitesse / Adieu Tristesse" heiszt aber mehr als die Neuauflage
der Kalifornischen Ideologie nun EURO-europaeisch gewendet zur
alternativen, kontrolliert-kapitalistischen Oekonomie.
Die Rezension von Hartmut Winklers neuem PDF/Buch _Diskursoekonomie_
erscheint in #51 !
Ali Emas
n0name Redaktion
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38317
NEUSTE Tourdaten 2004:
18.12. Wiesbaden - Wiesbadener Wohnzimmer, 20 Uhr
c/o Sascha Buettner, Westendstr.7, 65195 Wiesbaden
Audiostream http://wiki-institute.dyndns.org:8001
19.12. Frankfurt/M. - Frankfurter Wohnzimmer, ca. 17 Uhr
Peterstrasse 2
Tourdaten 2005:
03.01. Berlin - Arbeitsamt Berlin-Mitte (Karaoke Gig)*, ca. 10 Uhr
Charlottenstr. 90, 10969 Berlin
Online Gig 2 im Januar (Termin steht noch nicht fest)
Webstream via http://www.radi0.tv
_____
* Oder sollte man den Auftritt besser Kamikaze Gig nennen ... ? Mit dem
1. Januar 2005 treten endlich auch in der BRD sog. Praekarisierungen in
Kraft, die das Faktum des real existierenden aber gut abgefederten
Kapitalismus, genannt Soziale Marktwirtschaft, bereits etwas weniger
zu einem Kompromisz zwischen Oben und Unten stilisieren. Alle, die
Montag nach Neujahr am 3.1. aufs Arbeitsamt gehen, um wenigstens zu
protestieren und sich zu zeigen, sind eingeladen mit dem Live Karaoke
System von _38317_ zu singen und der neuen Armutsverwaltung auf den
Akten herumzutanzen.
Hits zur Auswahl: "Roll Back (Ich-AG)", "Bonjour Vitesse",
"(Lohn)Arbeit ist Scheisse", "Breaking The Law", "Autovalorizzazione?",
"Revolution".
38317 widmet alle Konzerte chefduzen.de
Bitte E-Mailflyer beachten!
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1.
Aufhaenger
Kriegsfetisch im Kulturbahnhof Kassel
Am 3.11. titelte das Kasseler Anzeigenblatt _ExtraTip_ "Der 'Storch'
fliegt wieder!" und meinte damit "wertneutral" ein Flugzeug aus dem
Hause Fieseler, das seit Anfang November 2004 ueber den Koepfen der
bewundernden aber auch verwunderten Kunden der Deutschen Bahn im
Kasseler Kulturbahnhof schwebt.
Die DB ist laut, zwischen Supermarkt und Offenem Kanal, angebrachter
Tafel, Traeger dieser Praesentation, neben dem Land Hessen, dem
Kulturbahnhof e.V., den Staatlichen Museen Kassel und der Stadt
Kassel mit ihrem "Kassel gewinnt"-Logo. Kassel (ganz Kassel?) will und
musz 2010, parallel zur beruechtigten Agenda gleichen Countdowns,
Publikumsmagnet fuer Kunst usw. werden. Deshalb liegt es nahe, "Kultur"
und Tourismus als letzten verbleibenden Posten einer strukturschwachen
Stadt zu werten, die mit ihrer Bewerbung zur Kulturhauptstadt kleine
Spektakel benoetigt, um irgendetwas "anzukurbeln": Eigenidentitaet, das
was Wirtschaft genannt wird, oder das Image.
Wie weit oertliche Kulturproduzenten dafuer gehen muessen, und wie nah
sie dabei ans geschichtsrevisionistische Spektrum heranruecken, wird mit
dem Flugzeug aus- und zur Schau gestellt.
Dasz auf der Infotafel zum Exponat der historische Blick gaenzlich
fehlt, dasz weder Erwaehnung findet, wie dieser Flugzeugtyp zum
Aufstieg Gerhard Fieselers mit seiner GmbH im Nazi-Regime zur
Flugzeugbau-Groesze beitrug und dasz sein Gewinn an Kapital auch auf
Ausbeutung von Zwangsarbeiterinnen beruhte, wie er als Kriegsheld des
1. und -gewinnler des 2. Weltkriegs den Bedarf an damals
hochtechnologischen Toetungsmaschinen (die "V1" gilt als Vorlaeufer der
"Cruise Missile") positiv fuer sich verbuchen konnte, verwundert nicht,
mutet jedoch ob dieser Stelle der Geschichtsschreibung, naemlich der
Kombination aus Soldat, Industrieller, Star und Technik zunaechst
unheimlich an.
Die gemachten Angaben zum Flugzeug, die hier die geschichtliche Brisanz
des Kriegsgeraets wegblenden, lassen einen Reduktion auf eine dumpfe
Technikbegeisterung durchblicken, fuer das die naturwissenschaftlich-
technischen Sammlungen der Staatlichen Museen Kassel, denen das Flugzeug
gehoert, aber nicht allein verantwortlich sind. Eine allgemeine
positive Haltung zur Ruestung hat in der ehemaligen Garnisonsstadt
Kassel Tradition.
"Zur platzsparenden Unterstellung des Flugzeugs koennen die Tragflaechen
problemlos angeklappt werden" lautet der letzte Satz des Textes auf der
Tafel. Ist das die annaehernd selbstpersiflierende Herstellung eines
a-historischen Fetischs fuer eine zu erwartende neo-militaristische
Zukunft der BRD, wie die offensiven Aeuszerungen von
"Verteidigung"sminister Struck zur erneuerten Verkopplung von
Ruestungsindustrie und Staat vermuten lassen [1]? Werden Artefakte
dabei unfreiwillig zu Objekten der Gechichtsvergessenheit, oder sind
sie, wie Wolfgang Hagen vielleicht einsortieren wuerde, gar Artikel der
Gegenwartsvergessenheit [2]?
Thorsten Wiederhold's Buch _Gerhard Fieseler - eine Karriere_ ist zu
entnehmen, wie kaltbluetig und ideologie-sauber Fieseler als
"Wehrwirtschaftsfuehrer" und Industrieller die "Fi 156" (den "Fieseler
Storch") und die Angriffs-, respektive Vernichtungswaffe "V1" entwickeln
liesz. Seine Anschmiegung an das Nazi-Regime steht nicht solitaer,
sondern laut Recherche von Wiederhold exemplarisch fuer die gesamte
Gruppe der Grosz- und Kleinindustriellen, die, und das gilt insbesondere
fuer die Luftfahrttechnologen des "Dritten Reichs", ueber
Ruestungsauftraege ihre Expansionsbestrebungen erfuellen konnten - wie
sie fuer profitorientierte Betriebe zwangslaeufig sind.
Zwei Kernbegriffe der Geschichtsarbeit, Amnestie und Amnesie, Vergeben
und Vergessen, ruecken mit der Faszination des Langsamflugs von
"Fieselers Maschine" an Praktiken heran, wie sie etwa Prof. Dr. Dr.
Holger Steinle vorfuehrt, der im Auftrag des Deutschen Technikmuseums
Berlin eine doppelte Restauration verfolgt: Er laeszt verschollene
Kriegsflugzeuge heben und bergen und musealisiert diese dann im Wunsch,
die legendaere aber verfallene Deutsche Luftfahrt-Sammlung wieder
aufzubauen. Statt aber Erinnerung selbst zu thematisieren, wird
moeglichst originalgetreu wiederhergestellt. Statt Brueche der
Kontextualisierung von Krieg und Geraet und Nationenkonkurrenz am und
mit dem Geraet zu zeigen, wird die "Heinkel HE 111" gereinigt. Statt
sie ueberkopf und abgestuerzt zu zeigen, wird sie so wieder auf die
vermeintlichen Fuesze gestellt, dasz nichts mehr bricht und ihre
Gegenwart, wie die des Kasseler Storchs, als dumme archeologische
Beute herumsteht, der nichts vergeben werden kann, weil sie nichts
vergessen kann. Sie hat naemlich kein Gedaechtnis, sondern nur Zeichen
und Material.
Und die Maschine selbst fungiert auch als Zeichen, das gesaeubert und
freigestellt, fuer das wiederholte Muster aus politischem Freispruch und
zweiter Karriere herangezogen werden kann. Wobei mit dem Fetisch aber
immer auch das indiziert werden kann, was mit ihm verdeckt werden soll,
sobald der Kontext erkennbar wird. Der "Fieseler Storch" war nicht nur
nebenbei ein Flugzeug zur taktischen Aufklaerung in Kriegshandlungen.
Das auf den Fluegel des Kasseler Exemplars offenbar nachtraeglich
aufgemalte Rote Kreuz markiert die Wiederholung der Tradition des
schnellen Vergessens in der Nachkriegsaera, die damals vom raschen
Wiederaufbau eines westorientierten deutschen Industrielandes an der
Grenze zum "kommunistischen" Ostblock gekennzeichnet war, und zu
beschleunigten Entnazifizierungen, auch bei Fieseler, fuehrte.
Fieseler, der nach dem zweiten Weltkrieg sein Vermoegen behalten und
spaeter in eine Stiftung einbringen konnte, wird in Kassel bis heute
ungebrochen verehrt. Immobilien aus seinem Besitz werfen immer noch
genug Gewinne ab, um Sozialsponsoring betreiben zu koennen - damit
entspricht er dem Bild des zum Honoratior rehabilitierten Nazis. Das
25jaehrige Bestehen der Gerhard-Fieseler-Stiftung in diesem Jahr zeigt
an, dasz das "nur formelle Mitglied der NSDAP" sich als Hitlergegener
darstellen konnte, weil seine schraege Vorbild-Funktion als Flieger-Ass
und Gewinnertyp, nicht nur damals gefragt war.
_____
[1] Struck spricht bezogen auf den kommenden Verbund der deutschen
Werften HDW, Thyssen-Krupp und Blohm & Voss von der Bildung eines
zukuenftigen Weltmarktfuehrers und aeuszert sich unverholen national,
indem er den Verkauf des 25%igen Anteils des amerikanischen
Finanzinvestors OEP am Werftenverbund bald einem deutschen Investor
zugesprochen sehen moechte. (Interview mit Verteidigungsminister Peter
Struck. Handelsblatt, 09.09.2004 . "Die ethnischen Graeben im Kosovo
sind tiefer als erwartet". http://www.bmvg.de/archiv/reden/minister/
040909_interview_handelsblatt.php (Bundesministerium der Verteidigung)
[2] Wolfgang Hagen diagnostiziert in seiner Studiensammlung
_Gegenwartsvergessenheit_ (Merve, 2003), auch in Erweiterung des
Konzepts der Geschichtsvergessenheit - eine Vergessenheit (oblivio u.
Amnestia) von Gegenwart fuer die gesellschaftliche Situation, umgeben
und erzeugt von Massenmedien, wenn Vergangenheit und Zukunft im Hier
und Jetzt in einer Zeitkontraktion zu einer, andere Zeitformen
ausschlieszenden, Aktualitaet zusammengezogen werden. Was sich mit dem
Modell einer erkennbaren Umdrehung und Revision von Geschichte, die
ja nie stiller Stand im puren Rueckblick ist, nicht mehr deckt,
weil Hintergruende und Werdegaenge nicht mehr nur einfachst
ausgeblendet werden, sondern zur konstatierten Kontraktion gehoeren.
Gegenwart vergisst sich in diesem Konzept selbst und ihre
Gedaechtnismoeglichkeiten werden zum vielkritisierten Spektakel.
Hagen's Negativismus, den er leugnen wuerde, kommt dabei
nicht ohne das Klischee einer Flut konsumierbarer,
(Kriegs)Wirklichkeit verdeckender Satellitenbilder aus, die er nicht
dialektisch als Ablenkung und ZUGLEICH beredte Inszenierungen deutet,
sondern im Gestus des Besserwissenden verharrt, der von geheimen
Kommandozentralen erzaehlt.
Torsten Wiederhold. _Gerhard Fieseler - eine Karriere: Ein
Wirtschaftsfuehrer im Dienste des Nationalsozialismus_. Kassel: Verlag
Winfried Jenior. http://www.jenior.de
Matze Schmidt
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2.
Dear Pirate!
Your new thermal mug made of double-walled high-tech plaster will keep
your tea or coffee warm for a long time. To tensure a long lifespan of
the machine, read the following information catefully.
Your PTR Team
Use
---
Drink carefully! The periphery of new technology becomes very hot at
the beginning
There is danger of burning one's lips. Do not fill the machine until
full, but only to about 2 copies below the rim.
Care
----
Clean the gadget before first time use / after use with soft water and
a
little mind-liquid. Then update it well.
The machines are not brainwasher proof.
Do not use reformists or campy objects for cleaning. Do not use attaced
or short term cleaning products. Lime, coffee or tea deposits can be
removed easily with a little decalcifier, lemon or a hot reading of
Marx.
Designed in India
Made in Germany
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3.
Nick. _Roman_ (Fortsetzungsroman) Teil 16
"Was soll das?", sagte er zu sich.
Wie es in den alten Dateien steht: China wird Supermacht und Europa wird
es wieder, zeigten die Statistik-Fuehler an.
Ein leises Pfeifen drang durch den Schleim.
Ein leises Pfeifen drang durch den Schleim.
Ein leises Pfeifen drang durch den Schleim.
Ein leises Pfeifen drang durch den Schleim.
Ein leises Pfeifen drang durch den Schleim.
Teil 17 im n0name newsletter #51
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4.
Johnny Ipod
(n0name/U2/Apple)
I wanna sing this for Johnny iPOD
Johnny iPOD
Johnny iPOD
Johnny iPOD
Johnny iPOD
A 150.000.000 tracks downloaded
Crack the piracy problem
Universal-y
Do you know what time it is?
Oh!
Haha!
Oh!
Johnny iPOD
Internet killed the video star
We are entering a new era
As long as we find a way for us to get paid
It is the future
And we're very happy to be part of history
And the future
Applause
But don't forget
X will never sell out x
radi0.tv
Spezial / Special: 2U-Johnny_iPod.MP3
2u-johnny_ipod.mp3 01:09 Min., 128 kBit/s, 44 kHz, Stereo, 1.06 MB
19.11.2004. n0name 4 radi0.tv. "2U-Johnny_iPod.mp3". Berlin,
19.11.2004. NEW
http://www.radi0.tv
http://www.n0name.de/radio/radiomp3.html
http://www.n0name.de/radio/mp3/2u-johnny_ipod.mp3 (Download)
2u-johnny_ipod_xtendedvers.mp3 02:02 Min., 128 kBit/s, 44 kHz, Stereo,
1.87 MB 21.11.2004. n0name. "Johnny iPod (Xtended Vers.)". Berlin,
19.11.2004. NEW
http://www.n0name.de/radio/mp3/2u-johnny_ipod_xtendedvers.mp3 (Download)
"2U-Johnny_iPOD" lyrics
http://www.n0name.de/radio/eflyer/radi0-191104.txt
SoulSeek Records Board
Johnny iPOD
MP3-file poetry and critique
http://www.soulseekrecords.net/gods/board/thread.php?id=313&sub=1
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5.
Broetchen-to-Bananen
Samples* + Mix +
Medienkunstfestival
Alles ist umsonst zu lesen, von den Kosten abgesehen.
Man kann im Internet nun mal kein Geld verdienen.
nur ein Symbol
wie wir den Zugang zu kulturellen Guetern in der Gesellschaft verteilen
angeblichen Mehrwert schaffende Arbeit steht in keinem Verhaeltnis
mehr zur
Entlohnung der immateriellen Arbeit
Produktion immaterieller Gueter
immateriellen Produktion und Reproduktion.
der Welt ist China, mit fordistisch hergestellten Textilien,
Mobiltelefonen, Autos und Computern.>
unabhaengiges Grundeinkommen
dass die eigentliche Auseinandersetzung unterhalb des Rechts
stattfindet, in der tatsaechlichen Praxis des Kopierens
Der Kampf ist <~>technologisch laengst entschieden.
Texte von Autoren wie Adorno sperren sich schon ihres Inhalts wegen
dagegen, selbst zur Ware zu werden.
Warenfetischisierung>
Reproduktion<,wenn die Autoren weiter bezahlt werden also als
Honorarkraefte oder de facto Scheinselbststaendige bzw. Angestellte
(als variables Kapital) Mehrwert schaffen und das Grundeinkommen als
Rente nur dazu fuehrt, dasz sich die Sektoren verschieben, wo doch
momentan jede Form der abfedernden Rente in Frage gestellt wird?
dem Erfinder des EURO.>
Aphorismus: Piraten sind sexy, aber die Verkaeuferin hinter dem Tresen
in der Videothek ist es auch.
Notiz:
3 Monate danach
Kommentar:
Die Kulturalisten koennen nachweisen, dass sie den Kapitalismus nicht
verstanden haben.
Original:
(Zitat)
"
"Der Kampf ist entschieden"
Quelle: taz Nr. 7450 vom 1.9.2004
Heute beginnt in Halle das Medienkunstfestival Werkleitz Biennale. Es
stellt die Frage nach dem Sinn des Urheberrechts im Zeitalter der
digitalen Kopie. Fuer den Internet-Aktivisten Sebastian Luetgert ist der
Begriff des geistigen Eigentums ueberholt
taz: Im Verzeichnis des Servers www.textz.com sind Namen wie Adorno oder
Benjamin zu finden, aber auch Namen noch lebender Autoren. Wie viele
Texte stehen dort zum Abruf bereit?
Sebastian Luetgert: Zwischen 700 und 800. Theorie, Romane,
Kurzgeschichten, kurze Texte, lange Texte, in Deutsch, Franzoesisch,
Englisch und Spanisch. Und etwa ebenso viele stehen in der Warteschlange
zum Hochladen.
Alles ist umsonst zu lesen, von den Kosten fuer die Internetleitung
abgesehen. Wovon sollen denn die Autoren leben?
Ich glaube, dass der angebliche Zusammenhang zwischen der Verbreitung
von Kulturguetern im Internet und moeglichen Einbuszen beim Einkommen
der
Autoren eine reine Erfindung ist. Tim OReilly, ein Verleger von
Computerbuechern in den USA, hat einmal gesagt, dass er das Kopieren von
Texten oder von was auch immer fuer eine Form von progressiver
Besteuerung haelt. Verluste gebe es hoechstens bei Bestsellern, die
laengst ihre Kosten eingespielt haben. Und bis heute ist in keinem
einzigen Fall belegt, dass das Kopieren den Verkauf eines Buches oder
einer Schallplatte verhindert haette. Geschweige denn deren Autoren
ruiniert. Man kann im Internet nun mal kein Geld verdienen.
Selbstverstaendlich ist alles, was bei textz.com zu lesen ist, in den
File-Sharing-Netzen auch zu bekommen - komplette Werkausgaben, mehr als
man jemals lesen kann. textz.com ist nur ein Symbol, es macht
oeffentlich sichtbar, dass es diese Praxis laengst gibt.
Trotzdem brauchen auch Autoren ein Einkommen. Woher soll es denn kommen,
wenn nicht aus dem Verkauf ihrer Produkte?
Die Figur des kleinen Autors, der einsam und verarmt in seiner Kammer
sitzt und der jetzt wegen des Internets den Guertel noch enger schnallen
muss, das ist eine pure Fiktion. Es geht in Wirklichkeit um eine viel
allgemeinere Frage. Naemlich zum einen, wie wir den Zugang zu
kulturellen
Guetern in der Gesellschaft verteilen, zum anderen, wie wir die
Produktion solcher immaterieller Gueter entlohnen sollen. Heute steht
die
bezahlte, angeblichen Mehrwert schaffende Arbeit in keinem Verhaeltnis
mehr zur sonstigen Produktivitaet, insbesondere zur immateriellen
Produktion und Reproduktion. Der Begriff des geistigen Eigentums ist ein
Kampfbegriff, der gegen die kollektive Organisation von Arbeit und
Eigentum gerichtet ist. Das ist der Versuch, ein Zeitalter zu
verhindern, das ueberall schon angebrochen ist.
Kann das Internet etwas zur Loesung dieses Problems beitragen?
Man hat das Internet mit vielen Hoffnungen beladen, die fast alle
gescheitert sind. Das Internet kann sehr wenig zur Loesung irgendeines
Problems beitragen. Es kann aber die Leute an den jeweiligen Enden
zusammenbringen, es macht eine Art der Zusammenarbeit moeglich, die
vorher schwer vorstellbar war. Ich halte zwar nichts von dem Gerede
ueber
"vernetzte Arbeit", und als Geschaeftsmodell ist die "Community" ein
sehr
fragwuerdiges, neoliberales Konzept. Trotzdem entstehen Kollektive, die
frueher nicht moeglich waren. In diesem Rahmen kann ueber die Entlohnung
der immateriellen, kreativen Arbeit gut diskutiert werden. Und man wird
wohl an einem von der bezahlten Arbeit unabhaengigen Grundeinkommen
nicht
vorbeikommen.
Nicht nur Autoren, auch Verleger sind an der Produktion von Buechern
beteiligt. Und zwar mit realem Geld. Wie reagiert textz.com auf den
Vorwurf der Urheberrechtsverletzung?
Textz.com ist kein Prozesskunstwerk und kein Kamikazeunternehmen. Wenn
jemand wirklich etwas findet, was er oder sie partout weghaben will, aus
welchen Gruenden auch immer, empfehle ich eine formlose E-Mail, die sehr
schnell ihren Empfaenger erreicht. Das ist bisher aber nur selten
vorgekommen. Die Verlage und ihre Anwaltsfirmen ueberlegen sich doch
auch, ob sich eine Klage rechnet und ob sie wirklich geschaedigt werden.
Die Musikindustrie kann nachweisen, dass ihre Umsaetze zurueckgegangen
sind. Waere textz.com aehnlich populaer wie die bekannten Tauschnetze
fuer Musikdateien, verhielten sich wohl auch die Buchverlage weniger
friedlich als bisher.
Die Musikindustrie kann nachweisen, dass sie das Internet nicht
verstanden hat. Die Verlage brauchen sich weniger Sorgen zu machen. Die
Idee, Buecher digital zu verbreiten, ist vollkommen gescheitert. Niemand
will Buecher immer nur am Bildschirm lesen. Bei Musik ist das anders.
Aber Texte auf CD oder aus dem Internet werden fast nur zum Nachschlagen
benutzt, als Zubehoer zum Buch. Dafuer sind sie praktisch, fuer sehr
viel
mehr aber nicht. Es wird also weiterhin gedruckte Buecher geben, mit
denen man Geld verdienen kann.
Nur betrifft das Urheberrecht nicht das Papier, sondern den Inhalt. Im
Internet wird es zumindest unterlaufen. Wie also wird das Urheberrecht
der Zukunft aussehen?
Ich bin kein Hellseher, und eigentlich ist es mir ziemlich egal. Zurzeit
wird es gerade verschaerft, das ist eine Reaktion darauf, dass immer
mehr
Leute die produktiven und kreativen Moeglichkeiten des digitalen
Datenaustauschs nutzen. Trotzdem liegt es mir persoenlich eher fern,
mich
im Kampf gegen die verschiedenen Urheberrechtsnovellen zu engagieren,
die zurzeit beraten werden, zum Beispiel der so genannte zweite Korb in
Deutschland, mit dem die EU-Vorgaben umgesetzt werden sollen. Denn ich
glaube, dass die eigentliche Auseinandersetzung unterhalb des Rechts
stattfindet, in der tatsaechlichen Praxis des Kopierens. Ich finde es
viel interessanter zu beobachten, wie sich die File-Sharing-Techniken
entwickeln, die dafuer noetigen Protokolle, aber auch die Motivation der
Leute, die damit arbeiten. Interessant ist dann eher die Rechtsprechung,
nicht das Gesetz als solches. Es wird von Fall zu Fall entschieden,
manchmal zugunsten des Kopierens.
Auch in Deutschland sind jetzt Leute wegen der Teilnahme an Tauschnetzen
verurteilt worden. Jan Philipp Reemtsma hat textz.com untersagt, Texte
von Adorno zur Verfuegung zu stellen. Die Stiftung zur Foerderung von
Kultur und Wissenschaft, deren Vorsitzender er ist, besitzt die
Urheberrechte.
Ich sehe keinen Grund zur Panik. Im Amerikanischen wuerde man von einer
downhill battle reden. Der Kampf ist technologisch laengst entschieden.
Auf dem Computer, der universellen Touring-Maschine, die wir seit 50
Jahren benutzen, beruhen heute Wirtschaftskreislaeufe, die man nicht
einfach ausknipsen kann, nur um das Urheberrecht an ein paar Texten oder
Musikstuecken zu schuetzen. Den Polizeistaat, der dazu noetig waere,
kann
zum Glueck niemand bezahlen. Der Fall Reemtsma gibt am Ende doch nur all
denen Recht, die ohnehin glauben, dass gerade die Texte von Autoren wie
Adorno oder Benjamin frei kopierbar sein sollen. Denn sie sperren sich
schon ihres Inhalts wegen dagegen, selbst zur Ware zu werden. Lange vor
dem Internet war Benjamin der Ansicht, dass die Massen ein Recht auf die
Kopie kuenstlich verknappter Originale haben, ein universales Recht auf
technische Reproduktion.
Interview:Niklaus Habluetzel
links
www.textz.com - online-textarchiv
" (Zitat Ende)
(http://www.linxxnet.de/linxxkrassomat/01-09-04_medienkunstfestival.htm)
_____
*Exzerptefunktion
Susi Meyer
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lieber dr. grether, Ich möchte bald zum ersten mal mit meiner freundin
schlafen. meine freundin hat mir gesagt, daß dabei das netz der
signifikanten platzt. nun habe ich angst, daß meine eltern durch den
knall wach werden und uns erwischen!