Einträge vom Sonntag, 05. Dezember 2004
Received 05. 12. 2004 19:56 from
FW: UNFRIENDLY TAKEOVER: LECTURE PERFORMANCE VON JULIAN KLEIN am MITTWOCH, 8. DEZEMBER im ATELIERFRANKFURT
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Von: Unfriendly Takeover <info [at] unfriendly-takeover [dot] de>
Datum: Sun, 05 Dec 2004 16:30:25 +0100
An: <info [at] unfriendly-takeover [dot] de>
Betreff: UNFRIENDLY TAKEOVER: LECTURE PERFORMANCE VON JULIAN KLEIN am
MITTWOCH, 8. DEZEMBER im ATELIERFRANKFURT
UNFRIENDLY TAKEOVER lädt ein zu:
Wir setzen unsere Reihe PERFORMING LECTURES mit der vierten Folge fort und
würden uns freuen, wenn ihr Zeit und Lust hättet, vorbeizuschauen.
"adsense lecture"
eine lecture performance von a rose is
mit Daniel Kötter, Julian Klein und Jule Kracht
Mittwoch, 8. Dezember, 20.30 (s.t.)
im Atelierfrankfurt, Hohenstaufenstr. 13-27
Unkostenbeitrag 3 Euro // Ausführliche Infos und Wegbeschreibung unter
www.unfriendly-takeover.de
³but now for the profound truth maybe...²
Seine mediale Präsenz überlagert die Aura des technisch reproduzierbaren
Werks: wir sind vom Benjaminischen in ein wahrhaft Jakobinisches Zeitalter
übergetreten (Jakob, der Zweitgeborene, der sich den väterlichen Segen
erschlich / und später Benjamin zeugte: die umgekehrte Chronologie), in
jenes der medialen Reproduzierbarkeit, in dem die technische Reproduktion
durch konstruktive Produktion von Aurae abgelöst worden ist (und in diesem
es des realen Ereignisses, des Erstgeborenen, nicht mehr wirklich zu
bedürfen scheint).
Im performativen Akt hingegen gilt unübersehbar die Wirklichkeit der
körperlichen Anwesenheit, ihre nichtreproduzierbare, nichtreduzierbare reale
Gegenwart (George Steiner). Doch wir erfahren immer erst im Nachhinein,
vorzugsweise aus dem Fernsehen, was wir eigentlich hätten erleben sollen,
welche Bedeutungen wir aus der nunmehr vergangenen Anwesenheit hätten lesen
m¨ssen, und geben dem Sekundären unseren auratischen Segen (trotz Steiners
Mahnung).
Das Projekt "adsense" der Gruppe a rose is kehrt diese Logik um. Zugrunde
liegt ein Fernseh-Interview mit einem fiktiven Autor, der selbst weder wei§,
was er uns erläutert, noch dass er überhaupt gerade etwas erläutert, noch
wozu das Interview anschlie§end verwendet werden wird. Dies versetzt ihn in
die Lage, frei zu reflektieren, zu interpretieren und zu kommentieren, wie
es keinem Beteiligten jemals möglich wäre.
www.unfriendly-takeover.de
a rose is ist ein Ensemble aus Musikern, Schauspielern, Regisseuren und
Szenographen, das sich experimentellen Theaterformen zwischen Musiktheater,
Schauspiel, Performance und Installation widmet. Die Mitwirkenden von
"adsense reflex" leben u.a. in London, Brüssel, Hamburg, Zürich, Köln,
Berlin. (www.a-rose-is.org)
Julian Klein lebt als freier Regisseur und Komponist in Berlin. Er
inszenierte und komponierte Schauspiel, H&0uml;rspiel und experimentelles
Musiktheater u.a. am Schauspiel Hannover, am Hessischen Rundfunk, für das
DeutschlandRadio Berlin, das Hebbel Theater Berlin, die Schaubühne am
Lehniner Platz Berlin und die Berliner Festspiele | MaerzMusik. Julian Klein
ist Mitglied der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie
der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
und dort Sprecher der Arbeitsgruppe Relativität.
Er studierte Komposition bei Reinhard Febel, Nigel Osborne, Heiner Goebbels
und Wolfgang Rihm. Als Student der Mathematik und Physik war er Stipendiat
der Studienstiftung des deutschen Volkes. Für die Hörspielfassung des
Musiktheaterprojekts "Innen - ich denke ich bin" erhielt er den
Kurt-Magnus-Preis der ARD. Seine Gehirnklang-Installation "Brain study"
wurde mit dem Danzer-Preis für zeitgenössische Musik prämiert und für den
CYNETart award 2004 nominiert.
PERFORMING LECTURES IST EINE REIHE VON UNFRIENDLY TAKEOVER
AUF DER SUCHE NACH DEN GRENZEN, FORMEN, MÖGLICHKEITEN EINES FORMATS:
Seit Jahren, Jahrzehnten geht die Rede von der Vermischung künstlerischer
Praxis und ihrer Theorie, vom Überschreiten der Gattungsgrenzen, von
selbstreflexiver Kunst und kreativer Wissenschaft. Kein Wunder, dass
spätestens seit Xavier Le Roys “Product of Circumstances³ von 1999 ein
Format, das performativ und diskursiv zugleich funktioniert, für viele
Choreografen, Performer, Regisseure aber auch Theoretiker zu einem äußerst
reizvollen Medium und in seinen scheinbar formalen Begrenztheiten zu einer
besonderen, oft sehr komplexen Herausforderung geworden ist: die lecture
performance. Der Vortrag als Aufführung, die Reflexion als Selbstreflexion,
der Inhalt als Form, die Sprache als Akt.
Aber eine Lecture ist nicht automatisch eine Performance, eine Performance
nicht automatisch eine Lecture. Was steckt dahinter, welche Möglichkeiten
bietet dieses Format für die Kunst ebenso wie für die Wissensvermittlung?
Alles nur Gerede? Oder geradezu eine Utopie?
Im Rahmen von “Performing Lectures³ waren bisher Marten Spangberg, Pirkko
Husemann und Dan Belasco Rogers zu Gast. Monat für Monat sollen künftig
praktisch und theoretisch die Möglichkeiten und Grenzen von lecture
perfromances ausgelotet werden als eine kontinuierliche, sich stets
wandelnde Definition in progress. Learning by watching.
Die nächste Lecture Performance: Petra Sabisch, ³contamined² am 27. Januar
2005
www.unfriendly-takeover.de
Received 05. 12. 2004 19:48 from
Re: [thing-frankfurt] trudi.sozial - sa. 4.12. - 20:00 - adorno duett
Am 05.12.2004 um 19:25 schrieb anny ozturk:
> danke für den tip, wenn meine schwester nicht wieder kotzen muss
> (nicht wegen der musik sondern wegen ihrem babybauch) dann werden wir
> nochmal groupiemässig da antreten)
Wobei man das Kotzen durchaus als zusätzlichen Programmpunkt ausnutzen
könnte: das THW in Planquadrate aufteilen und dann wetten, in welches
gekotzt wird. Ich würde gar einen Tonträger als Preis stiften.
Ein schönen Restsonntag wünscht
Tobias
....: suspicion breeds confidence - acrylnimbus
....: http://weihnachten.acrylnimbus.de
Received 05. 12. 2004 19:25 from
Re: [thing-frankfurt] trudi.sozial - sa. 4.12. - 20:00 - adorno duett
danke für den tip, wenn meine schwester nicht wieder kotzen muss (nicht wegen der musik sondern wegen ihrem babybauch) dann werden wir nochmal groupiemässig da antreten)
a
Tobias Schmitt <schmitt [at] acrylnimbus [dot] de> wrote:
Am 02.12.2004 um 17:10 schrieb anny ozturk:
> oh, den oliver augst kenn ich. der ist süss. schönen gruss wenn ich
> nicht kommen kann. ich werde es aber versuchen...aber nur wenn der
> liebe markus (dauergast) auch wieder da ist. ;-)
> ja ist es denn scho wieder samstag???
So!
Dann mache ich schon mal vorzeitige Propaganda mit dem Boygroupbonus:
Der süße Oliver spielt am 15. auch mit der süßen Band Freundschaft beim
süßen Forum für Experimentalelektronik im süßen Tanzhaus West. Süße
Groupies sind gerngesehene Gäste.
http://www.experimentalelektronik.de
Gruß
Tobias
....: suspicion breeds confidence - acrylnimbus
....: http://acrylnimbus.de
Received 05. 12. 2004 02:36 from
neue fotokunst in ost-frankfurt, frisch aufgekocht
aus einem erläuterungsblatt zu einigen im rahmen der
diplomdingsaveranstaltung der hfg ausgestellten fotografien, die sich
in nichts von solchen unterscheiden, wie sie z.b. in der "galerie"
station (s.u.) zurschau gestellt werden:
"situationen werden mit verschiedenen personen inszeniert und dann
fotografiert. meist dominiert eine person das bild. diese person
befindet sich in einer zwangslage zwischen wunsch und wirklichkeit.
getrieben von ihren wünschen begibt sie sich ins ungewisse, auch auf
die gefahr hin zu scheitern.
mit den mitteln der fotografie sollen die momente des alltäglichen
'balancierens ohne netz' sichtbar gemacht werden. das dargestellte
geschehen soll immer verbunden bleiben mit der meist ohnehin schon
situationsbedingten komik, und wenn das nicht funktioniert, dann
existiert wenigstens so etwas wie romantik."
dazu gilt folgendes zu bemerken:
1. das geschreibsel ist unsinn
2. der prüfer gehört an die wand, nicht das zeug
3. zeitgenössische fotografie bedingt die auflösung der grenze zwischen
subjekt und objekt, da nur noch personen abgebildet werden, die
ausschlieszlich dem prototypischen betrachter gleichen, der sich im
schauakt vor dem bild findet: das bild blickt jene an, die es zu
betrachten glauben. – sind keine personen abgebildet, handelt es sich
bei den abgebildeten objekten i.d.r. um schallplatten oder hausmüll,
der den schallplatten bzw. dem hausmüll der mutmaszlichen betrachter
gleicht
vlg.
[27.03.2002] Der Ankündigung von Bildern mehrerer ortsansässiger
Fotografen, ... folgt die zwanghaft-zwangsläufige Versammlung ihres
stereotypen Umfelds, bei der die Bilder selbst in den Hintergrund zu
rücken scheinen. Ein Besucher, der mit Lokalität und Gepflogenheiten
nicht vertraut ist, könnte ob des daraus resultierenden Events und
seiner faszinierender Eigendynamik vergessen, weswegen er ursprünglich
gekommen war. Musik wird abgespielt, professionelle Hände bedienen
Plattenspieler und Mischpult, Häpppchen und Getränke gereicht, man
spricht, worüber zu sprechen erwartet wird, begrüßt den einen oder
anderen flüchtigen Bekannten aus der schon allein durch die Tatsache,
dass hier gerade diese Fotografen in ihrer austauschbaren Omnipotenz
ihre Arbeiten präsentieren, um Architekten, Musiker und sonstige Kunst-
und/oder Kulturschaffenden oder der unvermeidlichen, nach dem Geruch
des kulturellen Mythos Suchenden erweiterten Klientel und lässt sich
durch Habitus und Ambiente täuschen, dass ein Umfeld Frankfurter
Fotografen sich auch zum großen Teil eben aus deren Kundschaft sowie
der abgebildeten oder sich so gerne einmal ablichten lassenden Menschen
zusammensetzt – was leicht gemacht wird, da sich der kommerzialisierte
Komplex kreativer Schaffensvielfalt in seiner äußeren Erscheinung
wieder dem künstlerischen Ausdruck anzupassen scheint und sich nahezu
symbiotisch mit diesem vermischt. Man sieht sich, um gesehen zu werden,
und versichert sich im gleichen Zuge auch der Zugehörigkeit zu einer
erstrebenswerten Allgemeinheit, in dem man sich in seiner Umgebung zu
spiegeln versucht, rezeptiv und durch eine projektive, durch Zeichen
des Wahrgenommenwerdens bestätigter Anerkennung in den Anderen. Dieses
Bild allein mag einem unbelasteten Besucher genügen, wenn er sich nicht
doch auf seine hartnäckige Suche nach der Ausstellung in der
Ausstellung machen sollte, die in einem weiteren Raum stattfindet. ...
Die Bilder selbst stellen für das Ereignis allenfalls ein notwendiges
konzeptionelles Beiwerk dar und versuchen in ihrer inhaltlichen
Resignation auch gar nicht, über diesen Zweck hinauszugehen. Die
maniriert-unterkühlte Ästhetik zeitgenössischer Werbefotografie zeigt
sich hier abermals von ihrer belanglosesten Seite; Selbstzweck
gewordenes Kunsthandwerk, in nachlässiger Arroganz arrangiert, das von
seinem vordergründigen Zweck einer visuellen Umsetzung von
Kommunikationszielen ebenso weit entfernt scheint wie vom
künstlerischen Anspruch, der ihr naturgemäß und zweckgebunden
zugeschrieben wird. – Es bleibt eine Unschärfe, bilden die Aufnahmen
nun das Publikum ab, oder finden sich die Bilder in den Umstehenden
wieder; die Frage an sich ist bereits in ihrer Suche nach einem Ausweg
aus dem Dilemma, in dem sich unser Besucher wiederfindet, zur
Nebensache geworden. (About people: Dreher, Voigt, Fischer,
Müller-Sieslak; Fotografie, Galerie Station, Frankfurt-Bornheim) aus:
http://braan.org/untergruppen/beobacht.html
vgl. auch
vgl.
http://wiki-institute.com/cgi-bin/twiki/bin/view/Dasschlechtebild/
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