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[thing-group] Received 15. 09. 2005 -- 17:14 from from

Re: Re: herr beck, die FDP und immergleiche diskussionen

Nun lese ich aber bei der FDP folgendes:

> Arbeit soll in Zukunft wieder Spaß machen: mit dem Steuerkonzept der FDP hat
> jeder wieder mehr Geld in der Tasche. Das Drei-Stufen-Konzept mit 15%, 25% und
> 35% vereinfacht das Steuersystem, damit Arbeit wieder Spaß macht.

Als kleinunternehmer wäre ich doch wohl mit 15% dabei.

Und:

> die unsoziale und ungerechte Ökosteuer schaffen wir ab.

Zu dem von dir behaupteten anstieg der einkommenssteuer fehlen mir die
daten.

Mein eindruck ist eher, dass die indirekten steuern (also ökosteuer) stetig
steigen. Wahrscheinlich unter annahme, dass die leute bei der
einkommenssteuer doch nur schummeln. Also, packt man sie am verbrauch. MwSt.
geht in die gleiche kerbe.

Was mir in der ganzen diskussion dauernd fehlt ist die "staatsquote", also,
wieviel geld durch die hand des staates geht. In deutschland knapp 48%.

Ich bin der meinung, dass geld beim staat grundsätzlich schlecht aufgehoben
ist. Je mehr bei mir bleibt, desto besser.

Zwar beklage ich den mangel an kulturförderung, - auf der anderen seite sehe
ich aber mit missmut, wieviel millionen in museen und theater gesteckt
werden, die mir überhaupt nichts bringen.

Und zuletzt: nicht nur dem Wiesbadener preise ich meine T-Shirts an, auch Du
könntest mal eins kaufen.




>> was erhofft sich stefan von der fdp: du definierst dich als unternehmer und
>> glaubst deshalb offensichtlich reflexhaft an die regel: weniger regulierung
>> = besser für den unternehmer = FDP rulez. dabei ist es aber doch im
>> gegensatz so, dass die einfachsteuersysteme von FDP, kirchhoff et.al.
>> lediglich großunternehmen und -verdienern helfen würden, jedoch kaum
>> kleinunternehmern, die darum betteln müssen, dass jemand ein t-shirt kauft.
>> diese würden direkt und sofort massiv draufzahlen. (wenn ich mal von mir
>> ausgehe, mit einem jahresumsatz so um die kleinunternehmergrenze
>> schwankend, würde sich mein steuersatz bei 25 prozent für alle direkt
>> verdoppeln... großartig, vor allem für meine investitionsabsichten (=
>> binnenkonjunktur)). insofern fügen sich die meisten steuerkonzepte, auch
>> die weiter angekündigten unternehmenssteuersenkungen von rot/grün unter
>> beibehaltung des linear-progressiven steuermodells in den seit rund 20
>> jahren laufenden megatrand bei der zusammensetzung der staatsfinanzen: der
>> anteil der unternehmenssteuern sinkt, der anteil der einkommenssteuern (von
>> angestellten wie selbstständigen) steigt. und am stärksten gestiegen ist
>> der anteil der niedrigen steuerklassen. jede form von einheitssteuermodell
>> bzw. stufenmodell, so das wsi der hans-böckler-stiftung, verringert auf
>> dauer die staatseinnahmen. das aber, lieber stefan, kann dir als
>> unternehmer nur dann egal sein, wenn du viel verdienst und keine
>> kunstförderung willst (deren verschwinden du ja beklagst). dann müsstest du
>> aber nicht dem wiesbadenser deine t-shirts wie sauer-milch anpreisen.

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