Received 17. 02. 2009 -- 15:28 from
fromRe: Wer Leidenschaft für die Kunst besitzt
Hallo Herr Beck,
interessanter Ansatz.
Zu bemerken wäre dazu jedoch auch, das viele Künstler/innen jahrelang und unermüdlich an ihren Projekten arbeiten, aber einfach keinen Draht zur persönlich orientierter PR entwickeln und sich ausserhalb ihres Schaffens nicht oder nur unzureichend darzustellen vermögen.
Dazu sollte man eventuell einmal eine Perspektive unter Kuratoren entwickeln, Sammeln, Entdecken und Fördern, (und Fordern?) auch unbekannter Talente.
So kenne ich ebenso Ansätze, wo viel Schaum geschlagen wird und bisweilen Fördergelder damit locker gemacht werden, aber nur um unendliche Partys zu feiern oder gewisse, recht eindimensional orientierte Events abzuziehen.
Sicher, der kreative Einsatz ist dabei auch im kleinen Rahmen zu honorieren und hoffentlich ansatzweise vorhanden. Aber wie sie wissen, leben wir in einer wettbewerbsorientierten Leistungsgesellschaft, in der er es grundsätzlich dazu gehört, sich über Konkurrenz- und Auswahlverfahren, auch im künstlerischen Umfeld, zu legitimieren und zu positionieren.
So ähnliche wie im Sport, bisweilen, oder wie nannten es Absolventen der KH Karlsruhe einmal vor Jahren: "Im Rat-race"
----- Original Message -----
From: Stefan Beck
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Sent: Tuesday, February 17, 2009 2:34 PM
Subject: [thing-frankfurt] Wer Leidenschaft für die Kunst besitzt
Hier ein interessanter Artikel über die letzte Sitzung des frankfurter
Kulturausschusses.
Mit dem Gedanken einer "Konzept-Förderung" wird endlich die zu
einseitige Unterscheidung zwischen Projekt- und institutioneller
Förderung aufgebrochen.
Zwar ist in dem Artikel nur von der Theater- und Musikszene die Rede,
aber ich bin sicher, das wird auch für die bildende Kunst kommen. Und
wenn nicht, dann bietet sich eine Handhabe auf letztere Bereiche zu
verweisen.
Bedenklich stimmt mich die Aussage von Dieter Bassermann 'Wer
Leidenschaft für die Kunst besitze, "der legt einfach los", ohne nach
abgesicherter Finanzierung zu fragen.'
Natürlich gehört es zu den positiven Eigenschaften der Kunst (der
Künste), dass sie einfach verrückte Dinge ausprobiert. Nur so sind in
Frankfurt Off-Spaces entstanden.
Wenn sich allerdings aus den Experimenten Ergebnisse entwickeln, die
eine gewisse Brauchbarkeit ausweisen, dann ist es nötig und
folgerichtig, diese auch nachhaltig zu fördern. Hier hat die Stadt in
den letzten Jahren keineswegs konsistent gehandelt.
Ich denke, es müssten Projekten nachhaltige Entwicklungspfade angeboten
werden. Von der Projekt- über die Konzept- bis hin zur institutionellen
Förderung.
Dazu müssten Kriterien und Ziele festgelegt werden, die einen
Orientierungsrahmen abgeben. Also zB. wer drei Jahre kontinuierlich
Programm macht kommt in die Konzeptförderung, nach sechs Jahren in die
institutionelle Förderung.
http://www.fr-online.de/fr/frankfurt_und_hessen/nachrichten/frankfurt/?em_cnt=1675318
bzw. http://tinyurl.com/dn3b3n
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