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Received 05. 12. 2004 -- 02:36 from from

neue fotokunst in ost-frankfurt, frisch aufgekocht


aus einem erläuterungsblatt zu einigen im rahmen der
diplomdingsaveranstaltung der hfg ausgestellten fotografien, die sich
in nichts von solchen unterscheiden, wie sie z.b. in der "galerie"
station (s.u.) zurschau gestellt werden:


"situationen werden mit verschiedenen personen inszeniert und dann
fotografiert. meist dominiert eine person das bild. diese person
befindet sich in einer zwangslage zwischen wunsch und wirklichkeit.
getrieben von ihren wünschen begibt sie sich ins ungewisse, auch auf
die gefahr hin zu scheitern.

mit den mitteln der fotografie sollen die momente des alltäglichen
'balancierens ohne netz' sichtbar gemacht werden. das dargestellte
geschehen soll immer verbunden bleiben mit der meist ohnehin schon
situationsbedingten komik, und wenn das nicht funktioniert, dann
existiert wenigstens so etwas wie romantik."


dazu gilt folgendes zu bemerken:

1. das geschreibsel ist unsinn
2. der prüfer gehört an die wand, nicht das zeug
3. zeitgenössische fotografie bedingt die auflösung der grenze zwischen
subjekt und objekt, da nur noch personen abgebildet werden, die
ausschlieszlich dem prototypischen betrachter gleichen, der sich im
schauakt vor dem bild findet: das bild blickt jene an, die es zu
betrachten glauben. – sind keine personen abgebildet, handelt es sich
bei den abgebildeten objekten i.d.r. um schallplatten oder hausmüll,
der den schallplatten bzw. dem hausmüll der mutmaszlichen betrachter
gleicht



vlg.
[27.03.2002] Der Ankündigung von Bildern mehrerer ortsansässiger
Fotografen, ... folgt die zwanghaft-zwangsläufige Versammlung ihres
stereotypen Umfelds, bei der die Bilder selbst in den Hintergrund zu
rücken scheinen. Ein Besucher, der mit Lokalität und Gepflogenheiten
nicht vertraut ist, könnte ob des daraus resultierenden Events und
seiner faszinierender Eigendynamik vergessen, weswegen er ursprünglich
gekommen war. Musik wird abgespielt, professionelle Hände bedienen
Plattenspieler und Mischpult, Häpppchen und Getränke gereicht, man
spricht, worüber zu sprechen erwartet wird, begrüßt den einen oder
anderen flüchtigen Bekannten aus der schon allein durch die Tatsache,
dass hier gerade diese Fotografen in ihrer austauschbaren Omnipotenz
ihre Arbeiten präsentieren, um Architekten, Musiker und sonstige Kunst-
und/oder Kulturschaffenden oder der unvermeidlichen, nach dem Geruch
des kulturellen Mythos Suchenden erweiterten Klientel und lässt sich
durch Habitus und Ambiente täuschen, dass ein Umfeld Frankfurter
Fotografen sich auch zum großen Teil eben aus deren Kundschaft sowie
der abgebildeten oder sich so gerne einmal ablichten lassenden Menschen
zusammensetzt – was leicht gemacht wird, da sich der kommerzialisierte
Komplex kreativer Schaffensvielfalt in seiner äußeren Erscheinung
wieder dem künstlerischen Ausdruck anzupassen scheint und sich nahezu
symbiotisch mit diesem vermischt. Man sieht sich, um gesehen zu werden,
und versichert sich im gleichen Zuge auch der Zugehörigkeit zu einer
erstrebenswerten Allgemeinheit, in dem man sich in seiner Umgebung zu
spiegeln versucht, rezeptiv und durch eine projektive, durch Zeichen
des Wahrgenommenwerdens bestätigter Anerkennung in den Anderen. Dieses
Bild allein mag einem unbelasteten Besucher genügen, wenn er sich nicht
doch auf seine hartnäckige Suche nach der Ausstellung in der
Ausstellung machen sollte, die in einem weiteren Raum stattfindet. ...
Die Bilder selbst stellen für das Ereignis allenfalls ein notwendiges
konzeptionelles Beiwerk dar und versuchen in ihrer inhaltlichen
Resignation auch gar nicht, über diesen Zweck hinauszugehen. Die
maniriert-unterkühlte Ästhetik zeitgenössischer Werbefotografie zeigt
sich hier abermals von ihrer belanglosesten Seite; Selbstzweck
gewordenes Kunsthandwerk, in nachlässiger Arroganz arrangiert, das von
seinem vordergründigen Zweck einer visuellen Umsetzung von
Kommunikationszielen ebenso weit entfernt scheint wie vom
künstlerischen Anspruch, der ihr naturgemäß und zweckgebunden
zugeschrieben wird. – Es bleibt eine Unschärfe, bilden die Aufnahmen
nun das Publikum ab, oder finden sich die Bilder in den Umstehenden
wieder; die Frage an sich ist bereits in ihrer Suche nach einem Ausweg
aus dem Dilemma, in dem sich unser Besucher wiederfindet, zur
Nebensache geworden. (About people: Dreher, Voigt, Fischer,
Müller-Sieslak; Fotografie, Galerie Station, Frankfurt-Bornheim) aus:
http://braan.org/untergruppen/beobacht.html

vgl. auch
vgl.
http://wiki-institute.com/cgi-bin/twiki/bin/view/Dasschlechtebild/
EinBildAusBesserenTagen


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