Einträge vom Sonntag, 06. Juli 2008

[thing-group] Received 06. 07. 2008 15:00 from

und was die architekten zur dämpfung sagen

Synergieeffekte zwischen den einzelnen Künstlern sind gewünscht, aber
nicht planbar.

http://www.beyer-schubert.de/artistsvillage/start2.html


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The Thing Frankfurt
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Stefan Beck
Hohenstaufenstr. 8
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T. ++49-(0)69 - 741 02 10

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[thing-group] Received 06. 07. 2008 14:15 from

Re: Betrifft: Theorie der Dämpfung

Hallo Sabine,

eine gute Frage. Die Antwort müsste ungefähr 18 Jahre lang werden,
solange, wie ich schon in Frankfurt bin.

Also, direkte Behinderung oder Boykott kann ich nicht feststellen.

Meiner Ansicht nach scheitert der Zusammenschluss immer wieder an
vermeintlicher oder realer Verschiedenheit.

Es gehört nunmal zur Ideologie des Künstlertums sich als verschieden zu
setzen (nicht unbedingt zu SEIN).

Geschichtlich gesehen lässt sich das gut an den Off Spaces hier in
Frankfurt und Offenbach illustrieren.

Von 1997 bis 2001 fanden gemeinsam organisierte Rundgänge statt. Von
Anfang an, war die Frage da, wer dabei sein durfte. Z.B. auch offene
Ateliers? Wurde verneint.

Ich glaube jeder hatte so seine Präferenzen, wen er gern auf der Liste
gesehen hätte. Herauskommen musste eine Art Kompromiss.

Schliesslich hat der Herr Raszewski erklärt, er hätte keine Lust mehr
auf die Frankfurter (o.s.ä.), und hat sein eigenes Ding in Offenbach
gemacht. Kunstansichten. Fand von 1998 bis 2006 statt.



Thing Frankfurt hat leider keine Erweiterung im Realraum. Wenn man mal
von meinem multi.trudi absieht, das aber teilweise andere Thematiken hat.

Ich bin da durchaus offen, kann aber eine Organisation nicht noch
übernehmen.

Die Damen aus Offenbach mit ihrem Minisaloon wären geeignete
Kandidatinnen, aber meine diesbezüglichen Ermunterungen diesen Salon
wenigstens einmal im Monat stattfinden zu lassen, fanden leider kein Gehör.

Grüsse
Stefan


> Hallo Stefan, hallo allen anderen,
>
> ich habe eine Frage aus dem fernen Mönchengladbach: wie kommt Ihr in
> Eurer Stadt denn mit der Unterdrückung oder Dämpfung aus den eigenen
> Reihen klar, also mit Menschen, die auf die Sache bezogen EINANDER
> behindern, boykottieren und damit schlussendlich sich selbst UND der
> Sache schaden? Kennt Ihr das, ist das Thema bei Euch?
>
> Wie in vielen anderen Bereichen wäre Zusammenschluss und nicht
> Konkurrenz doch bestimmt zumindest EIN Schlüssel, selbst die
> hartgesottensten Institutionen zu er-schließen... --- auf welche Art
> seid Ihr - außer im Netz - denn noch so als Gruppe unterwegs? Oder:
> seid Ihr das überhaupt, und wenn ja: was macht Ihr damit für
> Erfahrungen? Und könnte man noch größere Zusammenschlüsse bilden, um
> der Sache mehr Gewicht zu verleihen?
>
> Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
>
> Sabine
>
>
> --- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat Stefan Beck
> geschrieben:
>> Ein Nachtrag zur kulturellen Provinz.
>>
>> Beim Aufräumen fiel mir das schöne Büchlein von Geert Lovink in die
>> Hände: Hör zu - oder stirb.
>>
>> Er beschreibt darin autonome Radioprojekte in den Niederlanden. Einen
>> der Beteiligten lässt er wie folgt zu Wort kommen:
>>
>> "Wenn Du ein Signal durch 40km Kupferdraht laufen lässt, finde ich,
>> musst Du das hören können. Die teuere Apparatur, die normale
>> Radiostationen gebrauchen, liefert nur noch Stille. Die VU-Meter von
>> echten Apparaten schlagen noch aus bei bis zu 50dB, während ein
>> gewöhnliches Cassettendeck nur bis 20dB geht. Sie sind stiller als
>> still. Die harten und sanften Geräusche werden noch voneinander
>> getrennt. Warum sollst Du ein Recht auf soviel Stille haben?"
>>
>> Ich finde den letzten Satz grossartig, und so nebenbei ein profundes
>> Motto für die Arbeit von Thing Frankfurt.
>>
>> Sicherlich ist es keine neuartige Erkenntnis, dass Institutionen ihre
>> Funktion im Aussortieren und Unterdrücken (Dämpfen) haben.
>>
>> Bedenklicher jedoch, wie sie es immer wieder schaffen gerade diese
>> Dämpfung uns als etwas Positives zu verkaufen.
>>
>> Ich sprach von den kulturellen Verboten, und so könnte die Botschaft
> der
>> Institution lauten:
>>
>> "Wir haben uns soviel verboten, dass Du auf unsere asketische Leistung
>> stolz sein kannst."
>>
>> Mit Lovink könnten wir nun anworten, wir wären gar nicht an ihrer
> Stille
>> und ihrer Askese interessiert. Es darf gerne etwas lauter zugehen.
>>
>> Ganz nebenbei bemerkt noch Lacan im Seminar VII, man hätte sich schon
>> daran gewöhnt, dass Verwaltungsmenschen Heilige wären, - vielleicht
>> wären aber Heilige auch Verwaltungsmenschen?
>>





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