Einträge vom Montag, 21. Juli 2008
Received 21. 07. 2008 20:25 from
Re: Kunst am Nullpunkt
Sehr geerter Herr Beck,
wenn ich ihr Statement so lese, macht mich das ganz traurig.
Was zählt für sie, oder den von ihnen zitierten Prof. noch der Mensch in
seiner Tätigkeit als genuin Kunstschaffender?
Ich lese nur noch: Wertschöpfung, Wertsteigerung, verkaufen, vermarkten,
Museum etc.
Wo bleibt da der/die künstlerisch Tätige mit seinem persönlichen Ansatz,
seiner Haltung, seiner/ihrer Position zur Welt, zu sich selbst, ...?
Das Geld will nur sich selbst vermehren, das bischen Kunst als Aktie ist da
recht fügsam.
Muss der/die Kunstschaffende diess als Haupthema der “Neuzeit" auffassen,
akzeptieren, sich nur daran messen (lassen) ? Ist das die aktuelle
Herausforderung? Gibt es denn in der Kunst nicht noch genügend
seinspezifische, menschennahere Themen, die es mehr-wert sind, sich damit zu
befassen?
Die Nichtigkeit der Kunst, deren Übergang in den Markt, das sei die
Erfüllung?
Schade.
on 21.07.2008 15:59 Uhr, Stefan Beck at stefan [at] thing-frankfurt [dot] de schrieb:
> Gestern radelte ich nach Offenbach und hatte folgende Gedanken:
>
> Wenn es keinerlei Grund für das einzelne individuelle Kunstwerk mehr
> gibt (keinen Anlass, kein Material, keine Geschichte), dann kommt dem
> System Kunst, dem Kunstbetrieb, eine überragende Bedeutung zu.
>
> Ihm kommt dann die Einordnung, Klassifizierung, Verwaltung und Sammlung
> der einzelnen Nichtigkeiten zu.
>
> Wie gehen die Künstler damit um?
>
> Indem sie nur noch nichtigere Nichtigkeiten produzieren und ihre ganze
> Energie ins Marketing stecken?
>
> Oder gibt es auch solche, die den seltsamen Zustand des Kunstsystems
> thematisieren?
>
> Theoretisch am Schärfsten hat das Michael Lingner in Hamburg gefasst.
> Der ist zwar Professor an der Kunsthochschule, aber nicht mehr explizit
> als Künstler. Vielleicht als Konsequenz seiner Überlegungen.
>
> Elaine Sturtevant.
>
>> Wie zuvor keine andere Künstlerin insistiert Sturtevant mit ihren Arbeiten
>> auf der Frage nach dem wahren Wert von Kunst im Kunstbetrieb, der
>> Autorenschaft, der genuinen Schöpferrolle und stellt die Begriffe Original
>> und Originalität zur Disposition.
>
> http://www.mmk-frankfurt.de/mmk_d/03_sturtevant03.html
>
> Ein spannender, wenn auch grenzwertiger Ansatz. Auf der Ebene des Werkes
> sind ihre "Kopien" nur nichtige Nichtigkeiten, als System betrachtet,
> sind sie ein Angriff auf die Idee der Sammlung und des Museums.
>
> Gibt es noch andere Künstler, die so arbeiten?
>
>
>
>
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> * Gib Thing Frankfurt Dein Gesicht:
> * http://www.thing-frankfurt.de/home/yourface/
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Received 21. 07. 2008 15:59 from
Kunst am Nullpunkt
Gestern radelte ich nach Offenbach und hatte folgende Gedanken:
Wenn es keinerlei Grund für das einzelne individuelle Kunstwerk mehr
gibt (keinen Anlass, kein Material, keine Geschichte), dann kommt dem
System Kunst, dem Kunstbetrieb, eine überragende Bedeutung zu.
Ihm kommt dann die Einordnung, Klassifizierung, Verwaltung und Sammlung
der einzelnen Nichtigkeiten zu.
Wie gehen die Künstler damit um?
Indem sie nur noch nichtigere Nichtigkeiten produzieren und ihre ganze
Energie ins Marketing stecken?
Oder gibt es auch solche, die den seltsamen Zustand des Kunstsystems
thematisieren?
Theoretisch am Schärfsten hat das Michael Lingner in Hamburg gefasst.
Der ist zwar Professor an der Kunsthochschule, aber nicht mehr explizit
als Künstler. Vielleicht als Konsequenz seiner Überlegungen.
Elaine Sturtevant.
> Wie zuvor keine andere Künstlerin insistiert Sturtevant mit ihren Arbeiten auf der Frage nach dem wahren Wert von Kunst im Kunstbetrieb, der Autorenschaft, der genuinen Schöpferrolle und stellt die Begriffe Original und Originalität zur Disposition.
http://www.mmk-frankfurt.de/mmk_d/03_sturtevant03.html
Ein spannender, wenn auch grenzwertiger Ansatz. Auf der Ebene des Werkes
sind ihre "Kopien" nur nichtige Nichtigkeiten, als System betrachtet,
sind sie ein Angriff auf die Idee der Sammlung und des Museums.
Gibt es noch andere Künstler, die so arbeiten?
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* Gib Thing Frankfurt Dein Gesicht:
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Received 21. 07. 2008 14:20 from
Bard College’s Center for Curatorial Studies in Annandale-on-Hudson, New York
Der Frankfurter Kunstverein freut sich, die Veranstaltung "Wie wir erwachsen wurden /
How we came of age" mit Arbeiten des Künstlers Ilja Karilampi am Mittwoch, den 23. Juli
um 19.00 Uhr ankündigen zu dürfen.
"How we came of age" mit Zeynep Öz und Wendy Vogel
Mittwoch, den 23. Juli, 19.oo Uhr
Die Veranstaltung „Wie wir erwachsen wurden / How we came of age", welche in der
Residency des Frankfurter Kunstvereins stattfindet, wird eine Vorführung von Videoclips
aus den 80er Jahren beinhalten, die vom Künstler Ilja Karilampi zusammen mit einigen
seiner jüngeren Arbeiten speziell für diese Diskussion ausgewählt wurden. Obwohl es sich
um eine freie Diskussion handelt, sollen in ihrem Mittelpunkt das Umfeld und die
Referenzen stehen, die im Genre während dieses Zeitabschnitts im Vordergrund standen
und wie heute Künstler auf dieses visuelle Vokabular zurückgreifen. Unser Ziel ist es, die
Konstruktion und darauf folgende Dekonstruktion der „Ästhetik des Videoclips" zu
erkunden. Darüber hinaus soll gezeigt werden wie diese im Kontrast stand einerseits zur
taktischen wie politischen Nutzung des Mediums Video in den 70er Jahren, andererseits zu
dem technologischen Utopismus, der die digitale Technologie heute kennzeichnet.
Die Veranstaltung wird von Zeynep Öz und Wendy Vogel oraganisiert.
Der Künstler Ilja Karilampi ist ein Schüler der Städelschule Frankfurt und lebt in
Gothenburg, Schweden und Frankfurt.
Zeynep Öz nimmt derzeit am Residency- Programm des Frankfurter Kunstvereins teil und
ist eine Studentin am Bard College's Center for Curatorial Studies in Annandale-on-
Hudson, New York.
Wendy Vogel lebt derzeit in Brüssel, Belgien und studiert ebenfalls am Bard College's
Center for Curatorial Studies,Annandale-on-Hudson, New York.
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