Einträge vom Sonntag, 15. August 2010

[thing-group] Received 15. 08. 2010 22:43 from

Re: Liebe Dein Netzwerk wie Dich selbst II

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."Der Umstand das blinde technische Entwicklung gesellschaftliche Aubeutung und Unterdrückung verschärft, droht auf jeder Stufe, Fortschritt in sein Gegenteil, totale Barbarei, zu transformieren."


----- Original Message -----
From: brentis one
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]8 de
Sent: Sunday, August 15, 2010 10:38 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] Liebe Dein Netzwerk wie Dich selbst



Interessanter Text, würde ihn auch gerne mal im Original lesen, ... denn "projet" tim Französischen ist nicht unbedingt das gleiche was als Projekt hier in der deutschen Übersetzung gemeint sein mag.

Bourdieus Ansatz erscheint mir trotzdem differenzierter und klarer.

als Fan der Frankfurter Schule ein Zitat dazu von Horkheimer

."Der Umstand das blinde technische Entwicklung gesellschaftliche Aubeutung und Unterdrückung verschärft, droht auf jeder Stufe, Fortschritt in sein Gegenteil, totale Barbearei, zu transforieren."

Und noch

Lewis Mumford, Mythos der Maschine, 1966, Prolog
"In der Terminologie der heute herrschenden Auffassung von der Beziehung des Menschen zur Technik ist unser Zeitalter der Übergang vom primitiven Zustand des Menschen, der durch die Erfindung von Werkzeugen und Waffen zwecks Beherrschung der Naturkräfte gekennzeichnet ist, zu einem anderen Zustand, in dem der Mensch nicht nur die Natur besiegt, sondern sich so weit wie möglich vom organischen Lebensraum abgelöst haben wird."

"Mit diesen neuen "Megatechniken" wird die herrschende Minderheit eine einheitliche, allumfassende, superplanetarische, automatisch funktionierende Struktur schaffen. Anstatt als autonome Persönlichkiet zu handeln, wird der Menschein passives, zielloses, von Maschinen abhängiges Tier werden, dessen eigentliche Funktionen nach Ansicht der modernen Techniker der Maschine übertragen oder zum Nutzen entpersonalisierter, kollektiver Organisationen strikt eingeschränkt und kontrolliert sein werden."

Ich werde zeigen, daß nicht nur Karl Marx irrte, als er den materiellen Produktionsinstrumenten den zentralen Platz und die wegweisende Funktion in der menschlichen Entwicklung einräumte, sondern das selbst die scheinbar so humane Interpretation Teilhard de Chardins in die gesamte Menschheitsgeschichte den engstirnigen technologischen Rationalismus unseres eigenen Zeitalters hineinliest und in die Zukunft einen Endzustand projeziert, in dem alle Möglichkeiten menschlicher Entwicklung ein Ende finden würden. An diesem "Omega" Punkt bliebe von der ursprünglichen. autonomen Struktur des Menschen nichts zurück außer organisierter Intelligenz. eine universelle und allmächtige Schicht abstakten Bewußtseins, lieblos und leblos."

Bis dann

----- Original Message -----
From: Stefan Beck
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]8 de
Sent: Sunday, August 15, 2010 9:56 PM
Subject: [thing-frankfurt] Liebe Dein Netzwerk wie Dich selbst

In Sachen Gemeinschaftsbildung sei der folgende Beitrag von Luc
Boltanski der Lektüre empfohlen.

Seine Untersuchung geht von einer Pflicht zum Netzwerken (wie ich es
nennen möchte) und vom Leben als Projekt aus.

> In einer vernetzten Welt sind die Individuen primär durch ihre Verbindungen zu anderen definiert. Deshalb werden sie permanent von zwei Sorgen umgetrieben, die sie in entgegengesetzte Richtungen treiben: der Sorge, dass es ihnen nicht gelingt, neue Verbindungen zu knüpfen oder zumindest die alten zu erhalten, also marginalisiert und ausgeschlossen zu werden, und der Sorge, sich in der unüberschaubaren Vielzahl von Aktivitäten zu verlieren und damit die Einheit des eigenen Lebens, ja die eigene Existenz zu riskieren.

Ich sehe allerdings nicht ganz so schwarz wie der Autor. Potentiell
können auch Ackermann und Co. Gefahr laufen, all ihre Freunde auf
Facebook zu verlieren.

Auch besteht die Möglichkeit über die Netzwerke Druck auszuüben, wie es
vorher nicht möglich war.

Und schliesslich üben die Netzwerke qua ihrer Existenz auf die
Entscheider den Druck zur Verallgemeinerung aus. Es wird immer
schwieriger ein Projekt zu rechtfertigen, das in einem Netzwerk keine
Follower hat. Der bloße Appell, die Versicherung die Mehrheit zu
vertreten reicht nicht mehr aus. Wie zuletzt der Protest um den
Stuttgarter Hauptbahnhof zeigt.

Zwar gibt es schon gewiefte Marketingagenturen, die mit dem Projekt auch
1000+ Follower (auf Twitter) versprechen, aber das entlarft sich nach
kurzer Zeit selbst. Die Komplexität der Vernetzung macht es auch
schwieriger sie zu fälschen. Eine Seite, auf der nichts passiert,
verliert Glaubwürdigkeit.

Was meint ihr?

--> http://www.polar-zeitschrift.de/position.php?id=110#110

--

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[thing-group] Received 15. 08. 2010 22:38 from

Re: Liebe Dein Netzwerk wie Dich selbst

Interessanter Text, würde ihn auch gerne mal im Original lesen, ... denn "projet" tim Französischen ist nicht unbedingt das gleiche was als Projekt hier in der deutschen Übersetzung gemeint sein mag.

Bourdieus Ansatz erscheint mir trotzdem differenzierter und klarer.

als Fan der Frankfurter Schule ein Zitat dazu von Horkheimer

."Der Umstand das blinde technische Entwicklung gesellschaftliche Aubeutung und Unterdrückung verschärft, droht auf jeder Stufe, Fortschritt in sein Gegenteil, totale Barbearei, zu transforieren."


Und noch

Lewis Mumford, Mythos der Maschine, 1966, Prolog
"In der Terminologie der heute herrschenden Auffassung von der Beziehung des Menschen zur Technik ist unser Zeitalter der Übergang vom primitiven Zustand des Menschen, der durch die Erfindung von Werkzeugen und Waffen zwecks Beherrschung der Naturkräfte gekennzeichnet ist, zu einem anderen Zustand, in dem der Mensch nicht nur die Natur besiegt, sondern sich so weit wie möglich vom organischen Lebensraum abgelöst haben wird."

"Mit diesen neuen "Megatechniken" wird die herrschende Minderheit eine einheitliche, allumfassende, superplanetarische, automatisch funktionierende Struktur schaffen. Anstatt als autonome Persönlichkiet zu handeln, wird der Menschein passives, zielloses, von Maschinen abhängiges Tier werden, dessen eigentliche Funktionen nach Ansicht der modernen Techniker der Maschine übertragen oder zum Nutzen entpersonalisierter, kollektiver Organisationen strikt eingeschränkt und kontrolliert sein werden."

Ich werde zeigen, daß nicht nur Karl Marx irrte, als er den materiellen Produktionsinstrumenten den zentralen Platz und die wegweisende Funktion in der menschlichen Entwicklung einräumte, sondern das selbst die scheinbar so humane Interpretation Teilhard de Chardins in die gesamte Menschheitsgeschichte den engstirnigen technologischen Rationalismus unseres eigenen Zeitalters hineinliest und in die Zukunft einen Endzustand projeziert, in dem alle Möglichkeiten menschlicher Entwicklung ein Ende finden würden. An diesem "Omega" Punkt bliebe von der ursprünglichen. autonomen Struktur des Menschen nichts zurück außer organisierter Intelligenz. eine universelle und allmächtige Schicht abstakten Bewußtseins, lieblos und leblos."

Bis dann



----- Original Message -----
From: Stefan Beck
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]8 de
Sent: Sunday, August 15, 2010 9:56 PM
Subject: [thing-frankfurt] Liebe Dein Netzwerk wie Dich selbst



In Sachen Gemeinschaftsbildung sei der folgende Beitrag von Luc
Boltanski der Lektüre empfohlen.

Seine Untersuchung geht von einer Pflicht zum Netzwerken (wie ich es
nennen möchte) und vom Leben als Projekt aus.

> In einer vernetzten Welt sind die Individuen primär durch ihre Verbindungen zu anderen definiert. Deshalb werden sie permanent von zwei Sorgen umgetrieben, die sie in entgegengesetzte Richtungen treiben: der Sorge, dass es ihnen nicht gelingt, neue Verbindungen zu knüpfen oder zumindest die alten zu erhalten, also marginalisiert und ausgeschlossen zu werden, und der Sorge, sich in der unüberschaubaren Vielzahl von Aktivitäten zu verlieren und damit die Einheit des eigenen Lebens, ja die eigene Existenz zu riskieren.

Ich sehe allerdings nicht ganz so schwarz wie der Autor. Potentiell
können auch Ackermann und Co. Gefahr laufen, all ihre Freunde auf
Facebook zu verlieren.

Auch besteht die Möglichkeit über die Netzwerke Druck auszuüben, wie es
vorher nicht möglich war.

Und schliesslich üben die Netzwerke qua ihrer Existenz auf die
Entscheider den Druck zur Verallgemeinerung aus. Es wird immer
schwieriger ein Projekt zu rechtfertigen, das in einem Netzwerk keine
Follower hat. Der bloße Appell, die Versicherung die Mehrheit zu
vertreten reicht nicht mehr aus. Wie zuletzt der Protest um den
Stuttgarter Hauptbahnhof zeigt.

Zwar gibt es schon gewiefte Marketingagenturen, die mit dem Projekt auch
1000+ Follower (auf Twitter) versprechen, aber das entlarft sich nach
kurzer Zeit selbst. Die Komplexität der Vernetzung macht es auch
schwieriger sie zu fälschen. Eine Seite, auf der nichts passiert,
verliert Glaubwürdigkeit.

Was meint ihr?

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[thing-group] Received 15. 08. 2010 21:56 from

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Seine Untersuchung geht von einer Pflicht zum Netzwerken (wie ich es
nennen möchte) und vom Leben als Projekt aus.

> In einer vernetzten Welt sind die Individuen primär durch ihre Verbindungen zu anderen definiert. Deshalb werden sie permanent von zwei Sorgen umgetrieben, die sie in entgegengesetzte Richtungen treiben: der Sorge, dass es ihnen nicht gelingt, neue Verbindungen zu knüpfen oder zumindest die alten zu erhalten, also marginalisiert und ausgeschlossen zu werden, und der Sorge, sich in der unüberschaubaren Vielzahl von Aktivitäten zu verlieren und damit die Einheit des eigenen Lebens, ja die eigene Existenz zu riskieren.

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Follower hat. Der bloße Appell, die Versicherung die Mehrheit zu
vertreten reicht nicht mehr aus. Wie zuletzt der Protest um den
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Zwar gibt es schon gewiefte Marketingagenturen, die mit dem Projekt auch
1000+ Follower (auf Twitter) versprechen, aber das entlarft sich nach
kurzer Zeit selbst. Die Komplexität der Vernetzung macht es auch
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