Einträge vom Freitag, 27. August 2010

[thing-group] Received 27. 08. 2010 17:40 from

Re: Kapitalismus als Naturgesetz?

Hallo Hr. Beck,

na schön, sicher stimmt Einiges von dem was sie sagen und ich bin froh sicher ein ebenso aktiver Partizipierender auf interessanten Plattformen wie Thing und eventuell facebook, etc. zu sein.

Und auf ihre wiederholte Frage zu anworten bezügl. "Flattr" -

NEIN ich habe mich noch nicht dort angemeldet, obschon die Idee sicher nett klingt, aber ich gebe das Geld und die Hilfe über welche ich diesbezüglich verfügen kann, lieber und vorrangig den Menschen in Not und eher anderen, mir persönlich bekannten Künstlern zuerst, bevor ich es in alle Welt streue.

Mir ist mein Umfeld wichtig und ich lege dabei darauf Wert, diese Menschen persönlich zu kennen und ihnen auch so zu begegnen im Austausch der Meinungen und Ideen und damit will ich vorrangig etwas bewirken!
Sicher ene altmodische Art und Weise mit dem Leben in der zersplitterten, atomisierten Rest-Gemeinschaft umzugehen.

Und nochmals:
Nein, ich melde mich auch nicht an und bin auch nicht bei "twitter" was für mich eher "Geschäftsidee" ist als ein hilfreiches Medium und das hat auch dessen sogn. "Erfolg" gezeigt und bewiesen.
Darin werden vornehmlich pseudo-politische, Fanartige und Marketing-orientierte Inhalte und Messages verstreut und verteilt , wa soll das denn der 12345. "follower" eines Stars oder Sternchens,odr Politikers zu sein, das ist doch schiere Dummheit und Entfremdung und narzistisch orientierter Selbst-Betrug wie eine hochgradige Selbstverleugnung, ...
(gute, zweckdienliche Momente wie den welchen sie benennen bez. Duisburg mal abgesehen, ..)

Ich persönlich bin erst seit 1997 im Internet aktiv und sehe zunehmend meine Aktivitäten sich verstreuen und ausufern, ich habe ungefähr 50 Passworte gespeichert für verschiedene sites und relevante Inhalte. Ich denke das reicht und ich bin dabei, diese Menge auf ein vernünftiges und überschaubares und relevantes Maß zu reduzieren.

Sicher lässt sich mit der Kommunikation im Internet in der bisherigen Form einiges bewegen und bewirken, aber der von mir wiederholt benannte Marketing Ansatz des Verwertungs-Kapitalismus der inzwischen darin extrem forciert wird, macht es schwer dabei den Durchblick zu behalten und macht diese Orientierung sich zuspitzend zu einer sehr kontra-punktiven Angelegenheit.

Immer "Neu-Neu-Neu" erinnert mich fatalerweise an die ausufernde Proliferaton der Konsumgüter und der überzähligen Wegwerf-Artikel, Attitude die ebenso inzwischen im Interent grassiert, aber sich dort dort erneut und immerfort behauptet und als "fortschrittlich" angepriesen wird, eben das "Masse" = Klasse sei und das ist nicht meine Meinung und Haltung dazu, sorry.

ich lege Wert darauf, wie hier mehrfach betont, Menschen persönlich zu kennen und daher "bin" ich auch bei facebook mit etwa "nur" 45 Personen befreundet und zwei Drtittel davon kenne ich sehr gut und die restlichen habe ich mir in der Tiefe angesehen, ob sie überhaupt zu mir und meine Einstellungen passen! Ich lösche bisweilen auch solche sogn. "Freunde" wenn ich denke, das mir deren Inhalte nicht mehr gefallen oder deren verbreiteten Mitteilungen mich stören oder sonstwie von meinen klarer definierten Zielen ablenken.

Das gesamte diesbezügliche und verworrene und verwirrende Angebots Feld kommt mir inzwischen vor wie ein auf einseitige kommerzielle Interessen hin strukturierter, überdiemensionaler "Freizeitpark".
Und ich gehe auch weder in solche noch in deren virtuellen Umsetzungen. Denn die sind mir ebenso ein Greuel.

Und nur darin gebe ich auch Intellektuellen wie Sloterdijk Recht, wenn sie auch in einem anderen Zusammenhang behaupten, das wir uns in einem scheusslich organiserten "Menschenpark" befinden und alles was mich daran erinnert, möchte ich weder betonen noch mitbetreiben, in der gemeinten, gemachten Abhängigkeit davon und der ausufernden Entfremdung die dadurch erzeugt und bewirkt wird.


der passende Zitat, diesmal wieder von Max Horkheimer:

"Deshalb hat die Selbstverleugnung des Individuums in der Industriegesellschaft kein Ziel, das über diese Industriegesellschaft hinaus reicht. Solcher Verzicht bringt hinsichtlich der Mittel Rationalität und hinsichtlich der menschlichen Daseins Irrationalität hervor."

(aus. Max Horkheimer, Kritik der instrumentellen Vernunft, 1947)


So ist es eben.


----- Original Message -----
From: Stefan Beck
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]1 de
Sent: Friday, August 27, 2010 2:39 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] Kap
italismus als Naturgesetz?



Hallo Brentis,

danke für die Konkretisierung Deiner Position. Das mag im Großen und
Ganzen richtig sein, erklärt aber noch nicht im Einzelnen, warum keine
Veränderungen möglich sein sollten.

Mindestens die Hälfte aller Zugriffe auf Thing Frankfurt erfolgt während
den regulären Arbeitszeiten. Ganz so bedrückend kann der Überlebenskampf
also nicht sein.

Natürlich muß das noch nicht bedeuten, daß die Besucher dabei
reflektierte Beiträge verfassen können. Aber immerhin, sie informieren sich.

Ich erachte es als positiv, daß in den letzten Jahren im Internet
ständig neue Dienste entstanden sind, die die Form der Rückmeldung und
des Engagements vereinfachen.

Die Retweet-Funktion von Twitter ist ein solche, mit der sich
Nachrichten mit nur einem Mausklick lawinenartig verbreiten lassen. Das
hat kürzlich die Stadt Duisburg zu spüren bekommen, als sie die
Veröffentlichung von Dokumenten zur Loveparade verhindern wollten.

Ein anderer ist der Flattr Dienst, von dem ich kürzlich sprach. Hast Du
Dich schon angemeldet?

Grüsse
Stefan

> Revisited und Annotation:
>
> Hallo Hr. Beck
> ---netter Artikel und Kommentare, nur leider vertraue ich diesen "Spiegel" Leuten´als Referenz
> nicht mehr so arg, sie sind mir zu sehr verbündet mit den Machern der
> "Wirtschaft".----
>
> Meine Kritik, etwas persönlicher:
>
> Die Leistungs/ Erfolgsgesellschaft lässt Solidarität nicht aufkommen, da
> jede/r einzelne im Lohn/-Erwerbs-Überlebenskampf gefangen ist, bleibt u.a. keine
> Zeit über Strukturen in denen wir verhaftet sind, tiefer nachzudenken, solidarisch zu handeln oder etwas
> zusammen zu tun.
>
> Da jede/r ³Einzelne² überleben will und "muß" wird
> produktive Energie von diesem einen Feld ³materielles Überleben² zu stark
> beansprucht und es bleibt, parallel im Aspekt künstlerischen Schaffens:
> keine/kaum eine Art des Verstehens und der Auseinandersetzung mit der ³Welt² übrig, wenig
> oder kaum Zeit zur Reflexion und zur Vorbereitung grundsätzlich notwendiger Veränderungen.
>
>
> Künstlerische sogn. Bohème oder ³Aussteiger² sind meistens eher zu sehr am
> ³Anderssein² inter-essiert, als an Verhaltensveränderungen. So entstehen nur
> weitere Eliten, von denen, die es "geschafft" haben (wollen), sich vom
> gesamt-gesellschaftlichen Druck etwas zu lösen, aber nichts aus ihren
> "Errungenschaften" machen, auf Unflexibilität trainiert, auch in offeneren
> selbstge-schaffenen Strukturen unflexibel bleiben. (verharren im
> Konsum- Statusdenken...)
>
> So ³kämpfen² dann alle nur für ³sich² um das eigene identische Überleben, ihre kleinen Existenzen und
> sehen nicht die überwältigende Gleichheit ihres Kampfes mit dem der Anderen Lebewesen und Menschen.
> Kapitalismus unterstützt sie in dieser hemmenden Konsumentenhaltung
>
> So sind etwa Computerspiele meist nur verdinglichte Umsetzungen des
> gesellschaftlichen ³Kampfes² : abschießen, überleben, abgeschossen werden.
>
> Auch hier wie im Netz wären, sind human orientierte Strategien zu solidarischen Lernprozessen umsetzbar.
> Nicht Kampf. Konkurrenz und Wettbewerb allein, sondern Hilfe und helfen wie geholfen werden, vergrößern den
> Einzelnen in der Gruppe zur Gemeinschaft.
>

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[thing-group] Received 27. 08. 2010 14:39 from

Re: Kapitalismus als Naturgesetz?

Hallo Brentis,

danke für die Konkretisierung Deiner Position. Das mag im Großen und
Ganzen richtig sein, erklärt aber noch nicht im Einzelnen, warum keine
Veränderungen möglich sein sollten.

Mindestens die Hälfte aller Zugriffe auf Thing Frankfurt erfolgt während
den regulären Arbeitszeiten. Ganz so bedrückend kann der Überlebenskampf
also nicht sein.

Natürlich muß das noch nicht bedeuten, daß die Besucher dabei
reflektierte Beiträge verfassen können. Aber immerhin, sie informieren sich.

Ich erachte es als positiv, daß in den letzten Jahren im Internet
ständig neue Dienste entstanden sind, die die Form der Rückmeldung und
des Engagements vereinfachen.

Die Retweet-Funktion von Twitter ist ein solche, mit der sich
Nachrichten mit nur einem Mausklick lawinenartig verbreiten lassen. Das
hat kürzlich die Stadt Duisburg zu spüren bekommen, als sie die
Veröffentlichung von Dokumenten zur Loveparade verhindern wollten.

Ein anderer ist der Flattr Dienst, von dem ich kürzlich sprach. Hast Du
Dich schon angemeldet?

Grüsse
Stefan

> Revisited und Annotation:
>
> Hallo Hr. Beck
> ---netter Artikel und Kommentare, nur leider vertraue ich diesen "Spiegel" Leuten´als Referenz
> nicht mehr so arg, sie sind mir zu sehr verbündet mit den Machern der
> "Wirtschaft".----
>
> Meine Kritik, etwas persönlicher:
>
> Die Leistungs/ Erfolgsgesellschaft lässt Solidarität nicht aufkommen, da
> jede/r einzelne im Lohn/-Erwerbs-Überlebenskampf gefangen ist, bleibt u.a. keine
> Zeit über Strukturen in denen wir verhaftet sind, tiefer nachzudenken, solidarisch zu handeln oder etwas
> zusammen zu tun.
>
> Da jede/r ³Einzelne² überleben will und "muß" wird
> produktive Energie von diesem einen Feld ³materielles Überleben² zu stark
> beansprucht und es bleibt, parallel im Aspekt künstlerischen Schaffens:
> keine/kaum eine Art des Verstehens und der Auseinandersetzung mit der ³Welt² übrig, wenig
> oder kaum Zeit zur Reflexion und zur Vorbereitung grundsätzlich notwendiger Veränderungen.
>
>
> Künstlerische sogn. Bohème oder ³Aussteiger² sind meistens eher zu sehr am
> ³Anderssein² inter-essiert, als an Verhaltensveränderungen. So entstehen nur
> weitere Eliten, von denen, die es "geschafft" haben (wollen), sich vom
> gesamt-gesellschaftlichen Druck etwas zu lösen, aber nichts aus ihren
> "Errungenschaften" machen, auf Unflexibilität trainiert, auch in offeneren
> selbstge-schaffenen Strukturen unflexibel bleiben. (verharren im
> Konsum- Statusdenken...)
>
> So ³kämpfen² dann alle nur für ³sich² um das eigene identische Überleben, ihre kleinen Existenzen und
> sehen nicht die überwältigende Gleichheit ihres Kampfes mit dem der Anderen Lebewesen und Menschen.
> Kapitalismus unterstützt sie in dieser hemmenden Konsumentenhaltung
>
> So sind etwa Computerspiele meist nur verdinglichte Umsetzungen des
> gesellschaftlichen ³Kampfes² : abschießen, überleben, abgeschossen werden.
>
> Auch hier wie im Netz wären, sind human orientierte Strategien zu solidarischen Lernprozessen umsetzbar.
> Nicht Kampf. Konkurrenz und Wettbewerb allein, sondern Hilfe und helfen wie geholfen werden, vergrößern den
> Einzelnen in der Gruppe zur Gemeinschaft.
>


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