Received 22. 07. 2005 -- 18:43 from
fromkaufrausch 21
>> - Braan kauft sich selbst
>> ...
>>
>
> versuchen wir uns jetzt als kleiner volksökonom?
Ja, versuchen wir uns doch. Denn es geht darum die gesellschaftliche
stellung des "kaufens" zu bedenken.
Der konsum ist ja in linken kreisen schlecht beleumdet, riecht nach bösem
kapialismus, besonders in neo-liberaler ausrichtung.
Leider ist diese position gar nicht neu.
Der nationalökomom Werner Sombart polemisierte schon 1915 in seiner kleinen
schrift "helden versus händler" gegen England, als hort des freihandels und
kapitalismus.
Was er gegen die "händler" (die Engländer) anführt, ist natürlich die
abwesenheit von "Geist". Ein volk der dichter und denker, die deutschen,
muss qua seines geistes sich gegen die versuchungen des handels zur wehr
setzen.
Und worauf läuft der handel letztlich hinaus: auf den relativismus.
Geist zu besitzen, bedeutet dagegen feste wertvorstellungen von gut und
schlecht, schön und hässlich, oben und unten zu haben. Alles schön
hierarchisch, jede/r kennt seinen platz.
In vielen formen findet sich diese argumentation heute immer noch, wenn zum
beispiel von "ausbeutung" die rede ist.
Alles quatsch. Konsum ist prima, weil echt demokratisch.
Konsumenten wissen, daß ihre macht darin besteht, in allem die wahl zu
haben.
Daher in allen ländern, wo kein konsum, auch keine demokratie; und wo keine
demokratie kein konsum.
Das sieht man derzeit sehr schön in ostdeutschland, wo es nichts zu kaufen
gibt, und die wähler sich von verblödeten alt-linken erklären lassen, das
läge am bösen kapitalismus. Was jene von "sozialer gerechtigkeit" faseln ist
nichts anderes als, was Sombart 90 jahre vorher "geist" nannte.
Konsum ist wirklich links. Kauft ein!
--
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