Received 08. 04. 2006 -- 21:15 from
fromnicht zweck sondern mittel
hallo!
das finde ich wichtig: nicht vom kunstbetrieb nach aussen gucken,
also nicht dort drinne sein. folglich sich vom neoliberalen
kunstverständnis entfernen.
das führt hin, die kunst als eine praxis der subversion zu verstehen.
dies wird aber nur möglich, wenn das künstlerische werk (in unserem
beispiel das archiv) nicht als zweck sondern als mittel verstanden wird.
die frage, die sich daraufhin nicht nur die SI stellte ist diejenige,
ob die kunst überhaupt noch in der lage ist, die kritische funktion,
bewusster ausdruck gesellschaftlicher entwicklung und menschlicher
potenzialität zu sein, in einer gesellschaft, die auf spektakuläre
warenproduktion beruht, zu erfüllen?
Am 07.04.2006 um 12:59 schrieb Kerstin:
> aber wenn man selbst nicht diese richtung geht sondern von ihr nur
> geschubst
> wird, ist vielleicht die abgrenzungen nicht so zentral - sondern
> dagegen
> eher ein versuch nicht so sehr vom kunstbetrieb aus nach aussen zu
> gucken
> sondern eine distanz zum kunstbetrieb in der eigenen praxis zu
> fördern (egal
> ob archivarisch oder nicht).also dinge - was du ja in anderer
> hinsicht in
> deinen beiträgen machst - gegen ihre gesellschaftliche einordnung
> zu lesen.
> zb sich nicht zu fragen ob tatlins Letatlin ein grosses Kunstwerk
> ist (was
> es sein mag, aber in der bedeutungslosigkeit untergeht) sondern was
> es als
> Technikerweiterung ist. die kunst immer zu versuchen danach zu
> betrachten wo
> sie nicht mehr kunst ist.