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[thing-group] Received 16. 02. 2009 -- 19:21 from from

dazu fand ich: jeder Mensch ist eine besondere Art von Künstler

Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang,
den wir gerade noch ertragen, und wir bewundern es so,
weil es gelassen verschmaeht, uns zu zerstoeren.


Am 16.02.2009 um 15:00 schrieb Churchjard:

> Oh Jeh(sus), harter Tobak für einen friedliebenden und positiv
> eingestellten Menschen.
> Ich weiß nicht, wie weit bei diesen krude formulierten Ansichten,
> noch Toleranz geübt werden kann?
>
> Gänseleber als "Kulturprodukt", auf Kosten gequälter Lebewesen, aha.
>
> Tier zu töten, eine "Leistung", spricht da der Jägersmann?
>
> Und in der Apotheose dann zu folgern, das Zerstören und Töten
> bisweilen mehr erfordert, als etwas zu erschaffen, ist sicher schon
> eine recht singuläre Einsicht,..?
>
> Grundsätzlich und überhaupt war das Kulturprojekt als solches
> sicher mal anders gedacht.
> Der Mensch weiß nicht, wo das Leben eigentlich herkommt, keine
> einzelne, getötete Küchenschabe kann wieder zum Lebenerweckt
> werden, aber Töten sei ein Leistung!
> Kultur sei nicht bejahend, gut, dann sollte man vorher eventuell
> den eigene Kulturbegriff definieren, für mich ist das Unkultur.
>
> Ich sage mal, vielleicht etwas altmodisch, aber trotzdem:
> Es gehört mehr dazu, etwas zu erschaffen als es dann zu zerstören,
> gut zu beobachten auch an der allgemein bekannten Kulturkritik und
> der Rezeption von Kunstwerken.
>
> Wer schöpferisch und schaffend tätig ist, tut das erst einmal
> nicht, um damit zu zerstören, die Rüstungsindustrie lassen wir mal
> außen vor.
>
> Kreation und Kunst möchte den Menschen bereichern und nicht etwa
> amputieren. Wie lange braucht man für ein Kartenhaus, eine Skulptur
> aus Streichhölzern, eine Symphonie, ein Bild und wie schnell ist
> das alles zerstört, ein Schlag, ein Tritt, ein Feuerzeug, ein
> Faustschlag!
>
> Zerstörung soll für sie ein relevanter und wichtiger kultureller
> Beitrag sein, Kriege etwa auch, in denen Jahrhunderte alte Bauwerke
> zerstört wurden und eben mal so nebenbei das Leben von Millionen
> von Menschen.
> Lebewesen, die langsam gewachsen sind und sich entfaltet haben und
> weiter existieren möchten?
>
> Das Leben ist an sich ein positiver, lebendiger, konstruktiver und
> kein zerstörerischer Prozess, Kultur ist das Werk lebendiger
> Menschen. Sorry wenn das ihnen nicht passen sollte (?), sie dürfen
> aber gern weiterleben, fassen sie sich dabei aber mal gelegentlich
> an die eigene (lebendige) Nase. (Helau?)
>
> ------------------
>
> warum nicht?
>
> tatsache ist doch, dass kunst und kultur
> oftmals aus der zerstörung hervorgehen.
>
> die Gänsepastete ist ein kulturprodukt,
> das letztlich aus einer Zerstörung hervorgegangen ist.
>
> etwas zu zerstören erfordert gelegentlich sogar
> mehr können als etwas zu erschaffen.
>
> hast du schon mal einem lebendigen tier
> das leben genommen (um es beispielsweise
> anschließend zu essen) ?
> Ich meine, das muss man erst mal 'können'.
>
> das kann man jetzt gut finden oder schlecht. ich möchte nur
> nicht übersehen, dass die hochgelobte kultur/kunst
> berechtigterweise auch zerstörerisch wirkt.
>
> kultur ist nicht nur unschuldig, gutmütig, lebensbejahend
> und positiv. genausowenig wie die kultur- und kunstschaffenden.
>
> >
> > nein. denn "kunst" kommt von "können", und das sollten wir nicht
> > zerstoererisch denken
> >
> > Am 13.02.2009 um 16:57 schrieb tunay oender:
> >
> > > ich möchte auf folgendes verweisen:
> > >
> > > bazon brock hat was lesenswertes (aber schwer zu lesendes)
> > > geschrieben über den intimen zusammenhang von kunst und kultur
> > > einserseits
> > > und krieg andererseits. auch hitler wird in diesem zusammenhang
> > > erwähnt.
> > > brocks tenor lautet: hört auf kunst und kultur für etwas positives
> > und
> > > stets
> > > konstruktives zu halten. kunst kann auch zerstörung und
> vernichtung
> > > heißen.
> > > In dem sinne wird hitler von dem autor auch als "großkünstler"
> > > begriffen.
> > >
> > > adorno war ein kluger mann, sicherlich klüger as hitler.
> > > aber hitler hatte einen 'wirkungskreis', der schwerlich
> übertroffen
> > > werden
> > > kann.
> > >
> > > vielleicht kann man ja folgendes zusammendenken:
> > > hitler war ein künstler, vielleicht sogar ein
> > > 'großer' künstler (im hinblick auf das Ausmaß der Zerstörung und
> > des
> > > Leides)
> > > UND er war ein riesen arschloch mit viel scheiße im hirn.
> > >
> > > mir zumindest hilft das, mich über bestimmte
> > > assoziationsgrenzen hinaus zu bewegen.
> > >
> > > >
> > > > -------- Original-Nachricht --------
> > > > Datum: Fri, 13 Feb 2009 15:05:13 +0100
> > > > Von: "Churchjard" <brentis [at] artistso [dot] de>
> > > > An: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
> > > > Betreff: Re: [thing-frankfurt] jeder Mensch ist eine besondere
> > > Art von
> > > > Künstler
> > > >
> > > >
> > > > Ja gut,
> > > >
> > > > Hilter war ein Mensch und ein Künstler, er hatte sich an der
> > > > Kunstakademie mit Arbeiten beworben.
> > > > Was könnte man dazu sagen. Dass es auch weniger gute Künstler
> > gibt?
> > > > (Im von Beuys vertretenen Sinn, "jeder ist ein Künstler"))
> > > >
> > > > Adorno hat Kathegorien entwickelt, die einige Themen
> eingeschlossen
> > > > haben und er hat andere ausgeschlossen.
> > > > Das liegt eventuell an der von ihm verwendeten, menschlichen
> Logik,
> > > > Denkweise und -Struktur.
> > > >
> > > > Adorno war ein Mensch und ein Künstler, auch von ihm gibt es
> > weniger
> > > > gute Ansätze.
> > > >
> > > > Wie in jedem Vertragswerk zu lesen, stellen Irrtümer und
> Fehler in
> > > > diesem nicht den ganzen Text, das Werk in Frage.
> > > >
> > > > So stehen sich Hitler und Adorno eventuell, an ihren jeweiligen
> > > > Ansätzen gemessen, diametral gegenüber.
> > > > H. etwa 5% gute und 95% weniger gute Ansätze und A. etwa 95%
> gute
> > > und
> > > > 5% weniger gute!?
> > > > Aber das mag jede/r sehen, wie er/sie mag.
> > > >
> > > > Sie wissen sicher auch, daß Vergleiche und Bezüge auf Ereignisse
> > und
> > > > Personen des III.Reichs, meist
> > > > problematisch in Diskussion und Vortrag zu handhaben sind und
> oft
> > > > Missverständnisse bewirken..
> > > >
> > > > LG.
> > > >
> > > > ----- Original Message -----
> > > > From: Stefan Beck
> > > > To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
> > > > Sent: Friday, February 13, 2009 2:03 PM
> > > > Subject: [thing-frankfurt] jeder Mensch ist eine besondere
> Art von
> > > > Künstler
> > > >
> > > > Churchjard schrieb:
> > > > >
> > > > > Heute hörte ich im Radio folgende Aussage:
> > > > > "Der Künstler ist nicht eine besondere Art von Mensch, jeder
> > > Mensch
> > > > ist eine besondere Art von Künstler."
> > > >
> > > > Nun, da fällt mir noch folgendes ein:
> > > >
> > > > Der Beuys wurde mal von einem Journalisten gefragt, ob denn
> > > Hitler auch
> > > > ein Künstler (in Beuys Sinne) gewesen wäre?
> > > >
> > > > Beuys, zögernd, Ja, der auch.
> > > >
> > > > Und da wir auch den Adorno hatten. Der wiederholte sich
> > > bekanntlich, wie
> > > > schlecht er den Jazz fände. Darauf hin wurde er von einer
> Studentin
> > > > gefragt, ob die Beatles denn auch schlecht wären?
> > > >
> > > > Adorno, zögernd, Ja, die auch.
> > > >
> > > > --
> > > >
> > > > The Thing Frankfurt
> > > > http://www.thing-frankfurt.de
> > > >
> > > > * * *
> > > >
> > > > Stefan Beck
> > > > Hohenstaufenstr. 8
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> > > Psssst! Schon vom neuen GMX MultiMessenger gehört? Der kann`s mit
> > > allen:http://www.gmx.net/de/go/multimessenger01
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