Received 04. 03. 2009 -- 23:10 from
fromRe: Betrifft: Zerstoerung und Moral-Apostel?
tunay oender schrieb:
> die kommentare lassen darauf schließen,
> dass es bei "aktivem nichts-tun" allein um
> meditation geht.
>
> kann das sein?
>
Ich möchte mal behaupten, dass ein "aktives nicht-tun" vor allem in
Zwangssystem seinen Platz hat. Wenn zB jemand nicht in der NSDAP oder
der SED war... und dies nicht durch schlichte Ablehnung zum Ausdruck
bringen konnte.
Dass in der Kunst so eine Idee auftauchen kann, zeugt wohl davon, dass
sie nicht völlig frei ist.
Ich vermute, dass das Nicht-Tun auf der prekären Lage des Künstlers
beruht, die Bourdieu so charakterisierte: Die unterdrückte Fraktion der
herrschenden Klasse.
Hier zeigt sich ein ähnlicher Widerspruch, wie in der Konstruktion des
"aktiven nicht-tun". Einerseits gehört der Künstler zum Establishment
und ist sich damit seiner Komplizenschaft im Gefüge der Macht und
Unterdrückung bewusst, - andererseits ist er darin nicht vollständig
legitimiert und sitzt quasi am Katzentisch.
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