Received 11. 07. 2010 -- 14:10 from
fromGemeinschaftsbildung
Ich wollte nochmals auf die ursprüngliche Mail von Verena zurückkommen,
und damit hoffentlich das leidige Fußballthema verlassen.
"Wie könnte eine gemeinschaftliche Arbeitsform aussehen, die Rücksicht
nehmend auf die individuellen Kreativitäten & Sensitivitäten Kulturgut
in Form von Dingen und Ideen generiert?"
Ich meine für eine gemeinschaftliche Arbeitsform braucht es
Schnittstellen. Als Schnittstellen möchte ich veräußerlichte explizite
Räume, Gegenstände und Handlungsweisen bezeichnen.
Daß sich gerade KünstlerInnen mit gemeinschaftliche Arbeitsformen schwer
tun ist leicht zu verstehen, sind doch die Produkte ihrer Arbeit dazu
ausgelegt einzigartig zu sein. Ein anderes Wort wäre auratisch, und wir
lesen dann bei Benjamin weiter...
Ein erster Schritt Austausch zu finden, wäre also der, auf Originale,
Unikate und auratische Gegenstände zu verzichten.
Peter Weibel hatte uns damals als Studenten geraten in den Film zu
gehen, weil der grundsätzlich arbeitsteilig arbeite. Ich fand das
schlüssig, hatte aber keine Neigung zu dem Medium.
Stattdessen habe ich Internet gewählt, das meiner Meinung nach weit mehr
als Film, eine Arbeit in Gemeinschaft ermöglicht. Der Film ist
vielleicht auf Seiten der Produzenten arbeitsteilig, die Arbeit der
Konsumption müssen die Zuschauer aber alleine leisten.
Selbst wer keine sonderliche Affinität zum Internet hat, sollte sich
möglichst oft darin aufhalten, denn es sensibilisiert für den Umgang mit
fremden Meinungen und Auffassungsweisen.
Schliesslich sollte man auch einen Blick darauf haben, wo der
Kunstbetrieb indiviuelle Arbeitsweisen belohnt. Das gilt besonders für
Preise und Stipendien. Mir ist kein Stipendium bekannt, das die
Gruppenbildung förderte.
Verena, wir wärs denn mal mit dem nächsten Schrankstipendium für zwei?
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