Received 01. 02. 2011 -- 16:07 from
fromRe: Fragen zur Kommunalwahl 2011 - Erster Entwurf
Lieber Helge,
da hast Du Dir sehr sinnige Fragen ausgedacht, die ich als schöne
Ergänzung und Erweiterung empfinde.
Besonders gut und brisant finde ich die 2)
Ich bin mir nicht sicher inwieweit mit dem Ideal einer Metropole der
Künste überhaupt ihr gesamtes Spektrum gemeint war. Gestern und heute.
Eine mögliche Antwort auf die 2) wäre doch sicher die, daß Frankfurt im
Bereich der Hoch-Kunst ganz gut darsteht. Schirn, Städel, MMK fahren
Besucherrekorde ein. In ihnen spiegelt sich nach wie vor das Konzept der
kulturellen Leuchttürme.
Was den übrigen Bereich der Kunst angeht, annäherungsweise Off-Kultur
genannt, so scheint die kulturpolitische Richtung dahin zu gehen, ihr
Existenz nur dahingehend zu gewähren, in sofern sie von den
Institutionen der Hoch-Kultur vermittelt wird.
Eine eigenständige Daseinsberechtigung wird ihr nicht, oder nur unter
dürftigster Finanzierung zugestanden. Womit wir uns dann auf die 3)
zubewegten.
Daß Wirtschaft und Finanzen immer die Nummer Eins in Frankfurt bleiben
werden, habe ich schon in diesem Blog-Beitrag beleuchtet:
http://www.thing-net.de/cms/artikel333.html
Grüße
Stefan
> Hallo Stefan,
>
> gute Fragen. 70.000 Euro...ist ein lächerlich geringer Betrag den die
> Stadt da zur Verfügung stellt.
> Ganz klar, man muß sich nur die Ateliersituation in FFM anschauen.
> Teuer und Schrott.
>
> Reste sind das was für Künstler bleibt. Wenn sich Künstler nicht mit
> einer brutalen Kunst wehren wird sich nichts ändern. Schonmal gar
> nicht seitens einer Politik, die meist in die eigene Tasche und der
> eigenen Rotte zuarbeitet.
>
> Von daher wären meine Fragen:
>
> 1.) Sieht Frankfurt Kunst als Teil der Kreativwirtschaft? Falls ja,
> warum fördert sie kaum?
>
> 2.) Frankfurt als Metropole der Künste-ein Ideal von z.B. Hilmar
> Hofmann. Wo sind solche Ideologien hin, außer beim Museumsbau?
>
> 3.) Abseits des vermeintlichen Medienmainstreams gibt es sehr gute
> künstlerische Arbeiten. Warum positioniert sich Frankfurt nicht als
> Protegé dieser wasted Talents, statt in ein Image eines
> pseudoerfolgreichen Wirtschaftsstandortes, der wenig zustande bringt
> außer viel heißer Luft?
>
>
> Helge Steinmann
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