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[thing-group] Received 20. 06. 2011 -- 16:04 from from

Re: Kunst des Verkaufens

Hallo Hr.Beck,

ich bitte Sie,

etwas wie "Thing" bleibt doch beständiger, konkreter Vorreiter dieser nur vermeintlich multi-funktionalen, groß aufgebauschten Netzwerke. Aber weiter praktisch, konkreter in der Umsetzung, da grundsätzlich auf allgemeinem und speziellem, direkten Gedanken - und Meinungsaustausch seiner freien Teilnehmer reduziert .
Wenn sie sich allzeit nur wieder messen lassen wollen, an Verwertungs- und PopStar Kriterien der allgemeinen "Kunstmasse" und darin ebenso vorzufindender Vewertungsopportunität, die wiederum vom allgemeinen Verwertungsstreben und -absicht einer Wirtschaftsgesellschaft massiv dominiert wird,..?

Es ist traurig zu betrachten, wie einige, großen Kindern gleich, erst und nur dann "erfüllt" von ihrer Kunst wie ihren Ideen und Ansätzen zu sein scheinen, (jene die Galerien und Kuratoren huldigen), wenn jene Wirtschaftsobermütter ihnen ihre Waren schlüssig abgekauft und weiter-verwertet haben, ist das original, originell und authentisch?

Diese einseitigen Verwertungsmodelle benötigen doch den künstlerisch kreativen, wie sonstigen, verwertbaren Input nur, um darauf ein Eigenes, gesondertes und davon abgehobenes "Geschäftsmodell" aufzubauen, dessen Gewinn zumeist weit weg von jenen ursprünglichen Produzenten erzielt wird, auf internationalen Messen und im Austausch mit den "einflussreichen Leuten", denen man klein gehaltenen, kreative Kunst-rand-existenzen nicht vorzuführen wagt?

Und es bestimmt auch seltener die reale Substanz das Kunst-Geschehen, als eine machtvoll ausgespielte Dominanz der über sie bestimmenden Kräfte, die via Marketing und PR Regie, Tendenzen, Strömungen und Richtungen mittlerweile vehement fremdgestalten und von außen bestimmen.

So lange jedwede "Kunst" ein Vermarktungs- und Verwertungsvehikel allgemein fremd angeleiteter, ökonomischer Profit-Interessen bleibt, und die kUNST in ihrer autonomen Kraft nur als Deko rezipiert und akzeptiert, hierarchisch eingeebnet und verwertet wird, ist ebenso nur ein schmaler Klein-Markt vorhanden, der kreativ künstlerischer Leistung überhaupt in jeder Form, jenen Rahmen, Respekt und diese Überlebensmöglichkeiten bereitet, die diesem Ausdruck zutiefst kreativer, humaner Schöpferkraft etwa, angemessen sei und ist


bgh


----- Original Message -----
From: Stefan Beck
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]2 de
Sent: Monday, June 20, 2011 3:12 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] Kunst des Verkaufens



Lieber Helge,

es gibt kein außerhalb Systems? Könnten wir nicht wenigstens
Alternativen formulieren?

Neulich auf der Diskussion zu Kunst und Geld erklärte der Florian
Heinke, es käme nur darauf an, den richtigen Kurator und den richtigen
Galeristen zu finden.

Niemand hat dagegen protestiert. Vielleicht, weil alle dachten, wie
wahr, und warum gelingt mir das nicht???

> Das einzige was uns bleibt ist die Karikatur einer Marke zu werden.

Ja, so komm ich mir auch manchmal vor, wenn ich über Thing Frankfurt bei
diversen Internet-Stammtischen spreche. Bemitleidenswerte Blicke und
Kommentare ernte.

Der "Depp", macht das schon 15 Jahre, verdient kein Geld und hat 3 User,
die mit ihm diskutieren.

Grüße
Stefan

> Offen gesprochen gibt es kein außerhalb des Systems. Auch Kunst will und muß sich innerhalb dieses Systems verkaufen. Deshalb Galerien (die vermeintlich erfolgreichen sind samtsonders Banken bzw. Kapitalgesteuert, zumindest dem Umfeld der geldverwaltenden Unternehmen zuzurechnen).
>
> Kunst hätte die Power, das System zu ändern da es tatsächlich die einzig revolutionäre Kraft ist die mit humanen Mitteln über einen längeren Zeitraum Veränderungen vornehmen kann ohne daß sich Leute gleich den Schädel einschlagen müssen. Sie darf es aber nicht, da ihr zu viele systemimanente (?) und systemaufrechterhaltende Lobbies entgegenstehen.
>
> Urnenbemalenende Graffitikünstler sind genau dieses Ergebnis:
> Wenn Du verdienen willst, bleibe in der Reihe und erstelle nutzbares. Marx hatte es dabei auf den Punkt gebracht.
>
> Wir alle selbst sind zu Marken verkommen die sich selbst und ihr vermeintliches Produkt pushen sollen, da es angeblich keinerlei Ausweg gibt (The only way is up-ein schöner song aus den gloreichen Zeiten von Yazz). Das einzige was uns bleibt ist die Karikatur einer Marke zu werden. Das hat Graffitiwriting schon früh begriffen und die gleichen Mechanismen entwickelt. Mark yourself on the society.
>
> Tja, nun viel Spaß.
>

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