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[thing-group] Received 21. 06. 2011 -- 10:27 from from

Re: Kunst des Verkaufens

Hallo Helge und Stefan,



denke, es bringt uns nicht weiter jetzt auf alle zu schimpfen, die mal eine Arbeit, z.B. ein Bild verkauft haben --egal ob gepinselt, geprinted oder auf eine Wand gesprüht- und dafür Geld bekommen haben.

Wir leben vornehmlich in einer Marktwirtschaft, die noch leicht demokratische Züge trägt. Auch Merkel muss bei allem vorher die Konzerne fragen. Alle Versuche aus dem ,Geldsystem' auszubrechen sind bisher gescheitert. Helge hat recht: Protest geht in dem Bestehenden auf. Aber es geht noch weiter: jede Irritation, jede Kritik erhält das System nicht nur, sondern stabilisiert es. Hierzu kann sich jeder die Frage stellen: muss das so sein? Mache ich da mit oder steige ich aus? Und das ohne destruktiv zu werden.



Das, was Stefan macht mit all seinen Ausformungen wie thing, multitrudi usw. verdient höchste Anerkennung.



Mich interessiert, wie diese Anerkennung anders aussehen kann als in Form einer Museumsausstellung oder eines kleinen Katalogs? Wie sieht das interessant im Netz z.B. aus? Willst Du mehr als 3 User, Stefan? Ok. Gebongt! Ich bin hiermit Joerg, der Vierte und danke sher herzlich für Deine Arbeit.



Aber: Wie geht es weiter? Worum geht es? Was kann interessant sein? An eine Jackass Aktion, um damit auf Utube zu punkten hast Du bestimmt schon gedacht und verständlicherweise verworfen.



Aber weiter: worum geht es? Florian hat auf die gezielte Frage wie man mit Kunst Geld verdienen ebenso gezielt geantwortet: Kuratoren kennenlernen usw...



Wie geht es anders? Wie sieht ein neu zu etablierendes System aus, das vielleicht nicht gleich vom etablierten System geschluckt wird?



Wer braucht das? Was ist schlecht am bestehenden System? Wogegen solle man sein und wie soll der kreativer Protest und damit die schöpferische Leistung aussehen? Wie kann man verhindern, dass diese Leistung nicht gleich kommerziell abgeschöpft wird? Und trotzdem überleben.









Übrigens noch zum Porsche: Helge, du hast recht, dass die Jungs bei Erfolg meist immer noch fette Autos fahren. Ist aber ein Auslaufmodell. Auch Beuys fand es schick im Rolls Royce herum zu fahren. Ist ein uraltes Verhalten. Jeder Erfolgreiche will die Insignien seines Triumpfs, seiner Macht zur Schau stellen. Das schaffen nur wenige ganz sein zu lassen oder zumindest auf clevere Weise zu tun. Z.B. indem sie das gemachte Geld woanders reinstecken. Da gibt es die Modelle das Geld in eine Gemeinschaft zu investieren usw. Hat dann oft eher dem Einen gedient (z.B. factory). Das Geld, das dann als Form von Energie betrachtet wird, wird in den seltensten Fällen weggeworfen. Eher noch verschenkt. Aber auch von einem Geschenk erhofft man sich etwas, ist also wieder eine Investition. Aber da finde ich: keine zu schlechte.



Aber: gut beobachtet. Nur: wie geht's weiter?



Grüße von

Joerg, dem ViertenAm 21.06.2011 07:09, schrieb Helge Steinmann:
> Lieber Stefan,
>
> auf jeden Fall sollte man die formulieren. Ich glaube nur, daß viele einfach null Interesse daran haben und letztendlich dann doch lieber Porsche fahren wollen. Ähnlich verhielt es sich ja mit der Altlinken aus FFM. Jede Veränderung, jeder Protest reibt sich zuerst an dem Bestehenden um dann darin aufzugehen und trotz allem eine kleine Veränderung zu bewirken.
> So sehe ich das mitlerweile.
>
> Echte Kunst scheint also nicht unbedingt etwas mit Geldwerter Leistung zu tun.
> Was Du machst, ist Tausch und Austausch von Informationen. Und was ist Geld? Auch nur ein mutiertes Tauschmittel. Mehr nicht. Ein Versprechen, ein Bon, der vermeintliche Gegenwert zu einer Leistung, der aber mehr als Grenzmittel (für gesellschaftliche Schichten) genutzt wird als alles andere.
>
> Ich bin froh, einer der drei User zu sein:-).
>
>
> Beste Grüße
>
> Helge
>
> Am 20.06.2011 um 15:12 schrieb Stefan Beck:
>
>> > Lieber Helge,
>> >
>> > es gibt kein außerhalb Systems? Könnten wir nicht wenigstens
>> > Alternativen formulieren?
>> >
>> > Neulich auf der Diskussion zu Kunst und Geld erklärte der Florian
>> > Heinke, es käme nur darauf an, den richtigen Kurator und den richtigen
>> > Galeristen zu finden.
>> >
>> > Niemand hat dagegen protestiert. Vielleicht, weil alle dachten, wie
>> > wahr, und warum gelingt mir das nicht???
>> >
>>> > > Das einzige was uns bleibt ist die Karikatur einer Marke zu werden.
>> >
>> > Ja, so komm ich mir auch manchmal vor, wenn ich über Thing Frankfurt bei
>> > diversen Internet-Stammtischen spreche. Bemitleidenswerte Blicke und
>> > Kommentare ernte.
>> >
>> > Der "Depp", macht das schon 15 Jahre, verdient kein Geld und hat 3 User,
>> > die mit ihm diskutieren.
>> >
>> > Grüße
>> > Stefan
>> >
>>> > > Offen gesprochen gibt es kein außerhalb des Systems. Auch Kunst will und muß sich innerhalb dieses Systems verkaufen. Deshalb Galerien (die vermeintlich erfolgreichen sind samtsonders Banken bzw. Kapitalgesteuert, zumindest dem Umfeld der geldverwaltenden Unternehmen zuzurechnen).
>>> > >
>>> > > Kunst hätte die Power, das System zu ändern da es tatsächlich die einzig revolutionäre Kraft ist die mit humanen Mitteln über einen längeren Zeitraum Veränderungen vornehmen kann ohne daß sich Leute gleich den Schädel einschlagen müssen. Sie darf es aber nicht, da ihr zu viele systemimanente (?) und systemaufrechterhaltende Lobbies entgegenstehen.
>>> > >
>>> > > Urnenbemalenende Graffitikünstler sind genau dieses Ergebnis:
>>> > > Wenn Du verdienen willst, bleibe in der Reihe und erstelle nutzbares. Marx hatte es dabei auf den Punkt gebracht.
>>> > >
>>> > > Wir alle selbst sind zu Marken verkommen die sich selbst und ihr vermeintliches Produkt pushen sollen, da es angeblich keinerlei Ausweg gibt (The only way is up-ein schöner song aus den gloreichen Zeiten von Yazz). Das einzige was uns bleibt ist die Karikatur einer Marke zu werden. Das hat Graffitiwriting schon früh begriffen und die gleichen Mechanismen entwickelt. Mark yourself on the society.
>>> > >
>>> > > Tja, nun viel Spaß.
>>> > >
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