Received 25. 10. 2011 -- 16:50 from
fromWider den Kreativdiskurs 3
Laßt uns mit Boris Groys bedenken, daß der Begriff der "Kreativität" die
Funktion einer kulturökonomischen Zensur hat:
"Die moderne Zivilisation produziert in erster Linie Identitäten:
gleiche Autos, gleich aussehende Menschen, die gleich denken usw.
Es ist offensichtlich, daß vor diesem Hintergrund die Forderung nach dem
Neuen, nach der Innovation, nach der Kreativität vor allem eine
repressive Funktion hat, denn die meisten Kulturprodukte und die meisten
Menschen werden durch diese Forderung kulturell disqualifiziert und als
irrelevant abgestempelt.
Die Forderung nach dem Neuen ist die neue Legitimation für die
Elitenbildung geworden, nachdem die traditionellen Kriterien des Wahren,
Schönen und Guten sich als nicht mehr funktionsfähig erwiesen hatten,
daß das Wahre, Schöne und Gute durch ihre Über(re)produktion abgewertet
worden waren."
S.84, Die Zukunft gehört der Tautologie, Logik der Sammlung (1997)
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