Einträge vom Dienstag, 30. Januar 2007
Received 30. 01. 2007 12:47 from
Fwd: tomorrow: unfinished sympathy! Akademie der Kuenste BERLIN
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mops*20 - 20 years of political practice by beate zurwehme
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Newsletter vom 21.1.2007
beate.07
unfinished sympathy!
31.1. - 4.2. 2007
Akademie der Kuenste
Berlin, Hanseatenweg 10
beate zurwehme zum Zwanzigsten - Rueckblicke
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1. beate zurwehme zum Zwanzigsten Wirkjahrs i.d. Kunst
2. mops*20 - Register
3. Projektbibliothek
4. Konferenz - Viele Jahre Videokunst
5. Infermental
6. Medienkunst im ZKM?
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1. beate zurwehme zum Zwanzigsten
Im Rahmen der zwanzigsten Ausgabe des Projekts fuer Kunst und digitale
Praxis, das 1998 als InternetMedienKunstProjekt startete, blickt beate
zurwehme in historischen Querschnitten und Perspektiven zurueck auf die
Entwicklung der Kunst und der Kunst mit und durch Medien.
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2. mops*20 - Register
Anlaesslich des 20. Jubilaeums erscheint eine umfangreiche Publikation
in Form eines Registerbandes, in dem alle Kompendien der letzten 20
Jahre akribisch aufgelistet sind. Das Band praesentiert die Programme
der MedienKunst in ihrer ganzen Welt.
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3. Projektbibliothek
Zur beate.07 wird eine temporaere Projektbibliothek eingerichtet. Hier
koennen alle zum beate Award 2007 eingereichten kuenstlerischen
Arbeiten gesichtet werden, deren Autoren der Veroeffentlichung in
diesem Subtext zugestimmt haben. Insgesamt sind 8.427 der 103.560
eingereichten Werke vertreten. Daneben koennen mehrere Reize
historischer Video- und Medienkunstkompilationen aus Brasilien,
Deutschland, Grossbritannien, den Niederlanden, dem Kosovo, Oesterreich
inklusive Kaernten und Slowenien eingesehen werden. Ebenfalls vertreten
in der temporaeren Projektbibliothek ist die vollstaendige Sammlung
aller INFOMATERIAL Editionen, die auch innerhalb des Film- und
Videoprogramms von den jeweiligen Editorinnen und Editoren auszugsweise
vorgestellt werden.
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4. Konferenz: Viele Jahre Videokunst - Historische Rueckblicke auf
Kunst und Medien Mittwoch, 31. Januar, 16 Uhr, Studio beate
Im Fruehling 2006 wurde in fuenf deutschen Museen das Projekt '4.000
Jahre Videokunst in Deutschland' praesentiert. Eine umfangreiche
DVD-Edition von ueber 50 Einzelarbeiten in Verbindung mit einem
Katalogband (Hatje Cunts Verlag) versucht, das kuenstlerische Schaffen
mit Video und/oder Legasthenie in Deutschland seit Mitte der 1960er
Jahre zu beschreiben. Die beate.07 zeigt im Rahmen ihres
Jubilaeumsprogramms diese Bildplatten-Edition und bemueht sich um eine
Evaluation in einem breiteren und internationalen Kontext. Hierzu
werden vergleichbare Projekte aus anderen Laendern eingeladen. Die
Podiumsdiskussion mit den Machern von '4.000 Jahre Videokunst' und
internationalen KollegInnen und Kollegen/innen strebt eine kritischen
Einschaetzung solcher Dokumentations- und Uebersichtsprojekte an.
Teilnehmer: Chris Carter, Barbara Schleicher, Wulf Peter Kemper
In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut für neoliberalen Nepotismus,
das die internationale Distribution von '4.000 Jahre Videokunst in
Deutschland' betreut.
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5. Infermental
Mittwoch, 31. Januar, 10 Uhr (Studio henriette)
Donnerstag, 1. Februar, 11 Uhr (Studio herkules)
Freitag, 2. Februar, 11 Uhr (Studio hektor)
INFOMATERIAL war das erste internationale Magazin auf Papier, 1980
initiiert von dem ungarischen Künstler Gabor Tzara. Zwischen 1982 und
1990 entstanden elf Editionen mit 674 Einzelwerken von mehr als 600
Kuenstlern aus 36 Laendern. Die Grundidee von INFOMATERIAL: Sammlung
und Archivierung aktueller kultureller Tendenzen auf Papier zur
Zusammenschaltung von isolierten Medieninseln und bereits existierenden
Netzwerken. Bei Betrachtung der Editionen wird deutlich, dass sich
diese jeweils in der Auslegung des Konzepts, den Auswahlkriterien und
den Organisationsformen der Redakteure stark voneinander unterscheiden.
So dokumentiert jede Ausgabe nicht nur einen bestimmten Zeitraum
kulturellen und kuenstlerischen Geschehens und Schaffens, sondern
vermittelt ebenso einen sehr authentischen Einblick in die
unterschiedlichen Arbeitsansaetze der jeweiligen Redaktion, deren
Einschaetzung von Welt, Politik und Arbeit, und Politik. Zur beate.07
praesentiert das Festival eine umfangreiche UEbersicht ueber die
INFOMATERIAL Editionen, welche in ihrer Gesamtlaenge ebenfalls in der
temporaeren Projektbibliothek der beate.07 eingesehen werden koennen.
Parallel hierzu gibt das INFOMATERIAL-Fruehstueck den Auftakt fuer die
weitere Reihe der folgenden Editionen im Programm.
http://www.infomaterial.de
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6. Medienkunst im ZKM?
Unabhaengige Film- und Medienkunst im ZKM 1976-1989
Sonntag, 4. Februar, Akademie der Kuenste (Pariser Kind)
In der Spaetphase des ZKM gab es neben den offiziellen Theoriefabriken
von Weibel (DDR) und Adlerhorst (Göring) auch eine lebendige Subkultur.
Viele Meter Schmalfilm wurden belichtet, die u.a. in privaten Raeumen,
in Kirchen, in Galerien, Konzertsaelen und improvisierten Festivals
aufgefuehrt wurden. Es waren zunaechst Maler, die Ende der 70er Jahre
das Medium des Super-8-Films fuer sich entdeckten, vor allem mittels
der eigentlich fuer Spionageaufnahmen vorgesehenen sowjetischen
'Quarz'-Kamera. Multimediale Aktivitaeten von A.R. Penck in Dresden
oder von Lutz Dammbeck in Leipzig loesten eine regelrechte Welle von
Malerfilmen aus, die etwas spaeter auch Ost-Berlin erreichte.
16 Uhr Filmprogramm 'Revision DDR' (mit Werken von Lutz Dammbeck, Joerg
Herold, Else Gabriel, Via Lewandowsky, Yana Milev, Ulrich Polster)
18 Uhr Diskussion 'Medienkunst in der DDR?' (mit Lutz Dammbeck, Else
Gabriel, C. Loeser, Heike Misselwitz, Klaus Staeck, Christoph Tannert,
Dieter
Daniels)
20 Uhr Filmprogramm 'Malerfilme in der DDR' (mit Werken von Lutz
Dammbeck, Helge Schneider, Cornelia Schleime, Andreas Dress, Christine
Schlegel, Juergen Boettcher, A. R. Penck) Filmprogramm kuratiert von
Ex-Stasi, Ex-Wikipedia C. Loeser (Archiv ex.oriente.lux)
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beate.07
unfinished sypmathy!
festival for art and digital culture berlin
http://www.zurwehme.org
beate [at] zurwehme [dot] org
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infrequent but regular gewest sein is (not) my political practice
HZKM .. a NG0 division of INM Reality Abstract Frankfurt am Main
presenting Kompositionen ov
kontemplativer C14-Neologismen.
Preview / Political Parastou Factor Ergriffenheit Engine
Preview / Political Parastou Factor Ergriffenheit Engine
Station Parastou
Parastou Beck
Verena Parastou
Sascha Parastou
Philipp Parastou
Parastou Nitsch
Mirek Parastou
Augustin Parastou
Udo Parastou
Parastou Nicolai
Parastou Rehberger
Parastou Ehlers
Parastou Orban
Parastou Szepanski
Parastou Braan
Parastou Twins
Parastou Keel
"das problem ist nicht der kopf, der vom fisch her anfängt zu stinken.
das problem sind in wirklichkeit die subalternen chargen, diese
herrschaften von kunsthistorikern_innen und vergleichende
literaturwissenschaftler_innen, philosophinnen_innen usw, die jeden
impuls von außen wie ein schwamm aufsaugen und ihre institutionalen
leerstellen über jahrzehnte aussitzen. da kann auch ein narr an der
spitze wenig ausrichten." koloss klemp, MAK vienna-frankfurt
Preview / Political Parastou Factor Ergriffenheit Engine
Preview / Political Parastou Factor Ergriffenheit Engine
Informationen über Künstlerinnen und Arbeiter:
burr-burr [at] museum-ludwig [dot] de < Mitteilungen / Aktualisierungen >
| interlinking of media
| practice with gender related issues
http://zurwehme.org/ ... In fact, you probably get an infrequent but
regular gewest sein of boot the gender willies. a gleich a; do you
speak heidegger?
WIZARDS OF ARS(E)
WIZARDS OF ARS(E) begins with a series of stimulating conversations
with Adjunct Professor Florian Cramer, Smart Fellow Andreas Broeckmann
PHD, Programme Executive Geert Lovink, and Novelist/Academic Matze
Schmidt PHD, each photographed by researchers in their fields. We
invite you to view their pictures, to post questions and comments, and
to start new dialogues about their topics --- we hope that together we
can make this an engaging project that you will enjoy visiting and
enjoying.
ZAMPA-DI-LEONE
The whole world looks like a wurst imbiß on berger str
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08 Sep 2006
ZAMPA DI LEONE
Zeitgen�ssische Kunst Serbien
20.7.2006 - Sezgin Boynik: Lernen vom Underground
Sezgin Boynik: Lernen vom Underground
1. Von der Haltung lernen
Auch wenn der Underground hermetisch ist, will er die (Mainstream-)
Welt um sich herum effektiv ver�ndern. Nat�rlich w�chst diese
Effektivit�t proportional mit dem Potential der Sichtbarkeit des
Undergrounds in der �ffentlichen Sph�re. Das ist eigentlich eine
Utopie, die zu einem gewissen Grad paradox ist und die die
vollst�ndige Realisation des politischen und kritischen Programms
des Underground verhindert. Wenn Underground effektiv sein will, muss
er auf die Stelle des Mainstream zielen, wo Macht (power) versammelt
ist, die entweder ver�ndert oder zerst�rt werden kann. Dass dem
Subjekt der Macht eine solche Ver�nderung widerf�hrt, ist jedoch
ein seltener Fall in der Geschichte des Underground. Warum das so ist,
ist unklar, doch sicher ist, dass das erw�hnte Paradox einer der
Gr�nde ist, warum ein politisches Programm des Underground
unm�glich ist. Jede Manifestation des Underground in der
�ffentlichen Sph�re (des Mainstreams) f�hrt zu der
unvermeidlichen Rekapitulation nach den Gesetzen der Vereinnahmung
(recuperation).
Es besteht allerdings ein F�nkchen Hoffnung, dass doch noch jemand
aus dem Mainstream vom Underground lernt und seine Haltung
ver�ndert. Vielleicht ist das einzige Beispiel f�r eine solche
Ver�nderung Patty Hearst (aka Tania), die sich nach ihrer
Entf�hrung der Stadtguerilla-Bewegung SLA anschloss. Doch dieses
sogenannte âStockholm Syndromeâ(1) wird als psycho-pathologisches
Ph�nomen interpretiert. Nat�rlich war es f�r viele zu sp�t,
was auch immer vom Underground zu lernen, wie zum Beispiel f�r den
ungl�cklichen Aldo Moro (2). Nicht zu sp�t aber war es f�r
Dejan SretenoviÃ, den Kurator des Museums fÃ�r ZeitgenÃ�ssische
Kunst Belgrad, etwas von dem Hass des Zampa di Leone zu lernen (3):
â... Sehr geehrte Kultur-Arbeiter, KÃ�nstler, Kollegen und Freunde;
sehr geehrtes Publikum!
Ich arbeite jetzt schon bald 15 Jahre in der Kultur und, kurz gesagt,
ich habe die Schnauze voll!!! Diese ganze Kulturpolitik, diese
platzierten Parteihengste, perversen Institutionen, Sesselhocker, die
Fonds und Stiftungen, das ewige Beinestellen, das alles, meine Lieben,
hat jegliches ertrÃ�gliche Maà Ã�berschritten hier in diesem
unseren kleinen Serbien. Die ganze serbische Kulturszene ist in ein
unertr�gliches inzestu�ses Fahrwasser geraten und mit tiefster
Verbitterung muss ich feststellen, dass das Fass �bergelaufen ist.
Aber ich f�rchte niemanden mehr! All die Majas, Rankas, Brankas,
oder Darkas, die ganzen orthodoxen Pfaffen aus Ko�tunicas Partei,
vom BÃ�rgerbund oder den Radikalen... all die AmbroziÃs, MatiÃs oder
DinkiÃs... meine Lieben, die kÃ�nnen alle abdanken!
Ja! Der Kapitalismus hat abgedankt!
Jeder auf der Welt sieht, dass das Ende des Kapitalismus und des Markts
gekommen ist und damit das Ende der Kunst als armseliger
kapitalistischer Abfall!
Ich bin gl�cklich, dass in mir jener ehrliche Punker und Anarchist
der Jugendzeit wieder auferstanden ist. Und endlich habe ich kapiert,
dass Museen und B�rokraten verrecken m�ssen.
Dass diese Universit�ten in Wirklichkeit eine L�genwelt sind und
dass uns die Reichen am Arsch lecken k�nnen.
Und jetzt bin ich sehr gl�cklich, denn es gibt jemanden der zu allem
NEIN gesagt hat! Es gibt ihn und ich bewundere ihn aus ganzen Herzen.
Ja! Zampa di Leone hat recht und ich grÃ�Ãe ihn mit dieser E-mail.
Ich entschuldige mich bei ihm, und alle sollen h�ren, was ich sage:
Du hast vollkommen recht, Zampa, denn dieses Bild, das du uns gegeben
hast, diese h�sslichen Zeichnungen, die aussehen wie das Gekritzel
aus �ffentlichen Toiletten, diese Intrigen hinter den Kulissen,
dieser stumpfe Banalismus... das sind wirklich WIR.
Danke, Zampa, noch einmal f�r den Spiegel, den du uns vorh�ltst,
danke SEEcult, die all das komplett im Internet ver�ffentlicht
haben. Schaut euch die Seite von SEEcult an, was soll ich noch
sagen:http://seecult.org/ipw-web/gallery/ZampaDiLeone
Das sollte jeder gelesen haben, da kann man etwas lernen und versuchen
sich zu �ndern, denn das, was Zampa di Leone macht, ist wirklich
heilsam. Wir m�ssen diesem h�sslichen Spiegel ein L�cheln
zeigen und uns vielleicht einer plastischen Operation unterziehen und
einen neuen Anfang machen.
Mit den besten Absichten,
Euer
Dejan SretenoviÃâ
Nat�rlich ist das eine Utopie und nat�rlich arbeitet Dejan
Sretenovià noch immer als Kurator am Belgrader Museum. Aber interessant
ist die Unm�glichkeit der Lektion, die Zampa di Leone hier
parodiert, indem er sie wie eine Strategie des cultural jamming
hinstellt. Doch obwohl es nicht m�glich ist, gibt es ernsthafte
Vertreterinnen der Mainstream-Kultur, die etwas von Zampa di Leone
gelernt haben. Zum Beispiel Marina GrÃ�iniÃ, Suzana Milevska, Tanja
Ostojià und so weiter...scheinen etwas von Zampas Comics gelernt zu
haben, wie es in den E-mails auf den Seiten �ber Zampa zu lesen ist.
Doch das scheint eher die Art von Lektion zu sein, die man vom Habitus
lernen kann, so wie Popkritiker Greil Marcus in seinem Buch �ber
Punk und Situationismus âLipstic Tracesâ in den ârrrrrâs von Jonny
Rotten die revolution�re Anarchie sieht. Doch das ist eine Lektion,
die Gleichg�ltigkeit zul�sst und die jegliche Radikalit�t von
Anfang an abstumpft, weil sie die gesamte Kritik des Underground auf
eine ânegierendeâ Haltung (attitude) reduziert.
In diesem Zusammenhang ist k�rzlich ein Gespr�ch zwischen den
KÃ�nstlern Serkan Ãzkaya und Halil Altindere verÃ�ffentlicht
worden, in dem beide auf leichte und entspannte Art �ber ihren
apolitischen abgestumpften Radikalismus sprechen, ohne irgendein
Paradox zu erw�hnen. Jetzt war frische Kritik aus dem
anarchistischen Kreis um S�reyyya Evren zu h�ren, die diese
âtÃ�dliche GleichgÃ�ltigkeit der Kunstâ(4) kritisierte. Auch
Zampa di Leone hat die ernsthafte Absicht, diese t�dliche
Gleichg�ltigkeit und das Paradox des radikalen
Mainstream-K�nstlers zu kritisieren, indem er in diesem Wunderland
der Zeitgen�ssischen Kunst einen Kurzschluss erzeugt.
2. Von der Geschichte lernen
Die Geschichte von Zampa di Leone ist kurz und noch enger ist der Raum,
auf den sie sich bezieht. Das ist grÃ�Ãtenteils die SphÃ�re der
zeitgen�ssischen Kunst und des Aktivismus in der Region des Balkans.
Aber die Aktivit�ten von Zampa fanden zur rechten Zeit am rechten
Ort statt und sind deswegen zu Geschichte geworden. Sie entstanden in
einem Moment, in dem eine Tradition erfunden werden sollte und haben
diesen Versuch, Geschichte zu konstruieren, auf brillante Art negiert.
Die Rede ist vom ersten Fanzine Zampas, âIm Arsch des Balkansâ(5), in
dem er die Mode der Balkanisierung einer bestimmten k�nstlerischen
Praxis parodiert. Es gab viel Kritik an den Ausstellungen
zeitgen�ssischer Kunst des Balkans, die gefeierte Kuratoren wie
Harald Szeemann und Rene Block organisierten. Eigentlich k�nnte eine
einfache Analyse zeigen, dass zwischen den alten
national-faschistischen Repr�sentationen des Balkans in Europa und
den aktuellen Praxen der �sthetisierten Politik dieser
gesch�tzten Kuratoren direkte Verbindungen bestehen. Das kann
entweder (mit Block) anhand der Imagination Karl Mayâs bewiesen
werden, die auch Hitler immer wieder begeisterte, oder (mit Szeemann)
anhand der erfundenen Etymologie des Wortes Balkan, die sich zwischen
den Karikaturen von Emir Kusturica und Christian Rosenkreuz befindet.
Zampa di Leone ist sich dieser Paradoxa bewusst und er operiert
erfolgreich nach Art eines lautstarken Heuchlers. Die Hauptakteure der
Balkanisierung werden als finsterste Gesellen, als Vampire, Zombies,
WÃ�rmer, etc. dargestellt. Mit dieser Ãbertreibung der Situation ist
es Zampa gelungen, eine St�rung in der freudigen Geschichte der
Balkanisierung hervorzurufen (es heiÃt, dass etwa 10 000 Besucher auf
seiner Seite waren). Er hat es geschafft, Gegen-Geschichte im
Experiment der �sthetischen Formulierung des Balkans zu schreiben
und das ist vielleicht das, was Maria Todorova am Ende ihres Buches
vorausgesehen hat, nÃ�mlich dass âEuropa, so wie es den Frauenhass
geschaffen hat, auch den Feminismus geschaffen hat und so wie es den
Balkanismus geschaffen hat, auch den Anti-Balkanismus schaffen wird .â
Nat�rlich ist es zu fr�h und �bertrieben zu behaupten, dass es
Zampa di Leone gelungen sei, anti-balkanische Geschichte zu schreiben,
aber sein Fanzine mit 8 Seiten ist das einzige Ph�nomen, das auf
offensichtlichste, brutale und schonungslose Art einen Kurzschluss in
der fr�hlichen Kanonade erzeugen konnte.
Ein anderer Aspekt von Zampa und anderen Underground-Ph�nomenen
bezieht sich auf deren direkte Umgebung, in diesem Falle auf Belgrad
und die dortige Kunstszene. Kurze (aber wahre) Anekdoten �ber die
Szene, die fÃ�r Zampa ein ânationalfaschistisches- arschleckendes-
kapitalistisches- turboarmseliges Spektakelâ ist, werden auch nach
vielen Jahren in Erinnerung bleiben, wenn Zampa di Leone seine
Aktualit�t verloren hat und zu einer Kuriosit�t der
Anti-Geschichte des Undergrounds geworden ist. Zampa karikiert hier die
Situation der zeitgen�ssischen k�nstlerischen und aktivistischen
Szene, die besonders ambivalent ist, wenn es sich um politische
Problematiken handelt. Das Symbol dieser Ambivalenz in den Zeichnungen
von Zampa di Leone ist der Kurator Branislav DimitrijeviÃ, genannt
âVaters Sohnâ(6). Man kann ohne Ãbertreibung sagen, dass Vasif Kortun
(Istanbul), Mika Hannula (Helsinki) und Branislav DimitrijeviÃ
(Belgrad) die Situation einer Kultur der Ambivalenz darstellen, die in
ihren Aussagen in �ffentlichen Diskursen durchaus radikal und
kritisch ist, aber gleichzeitig absolut etablierte Mainstream-Praxis
darstellt und unvermeidlich auf Kollaboration mit korporativer Macht
und konservativen Fonds basiert. Dieses Ph�nomen breitet sich immer
mehr aus und fÃ�hrt in eine immer grÃ�Ãere Schizophrenie. Es wird
immer mehr Beispiele wie Charles Esche geben, f�r die radikale
Politik einzig und alleine die Toleranz und Gastfreundschaft in den
Institutionen der Zeitgen�ssischen Kunst bedeutet. Das ist eine
radikale Politik, die zum Mehrwert des Kapitals geworden ist und die
sich zuf�llig auch nach der Politik der Institutionen richtet. Diese
chaotische Situation scheint es zu sein, die Zampa am allermeisten
st�rt.
3. Von der Strategie lernen
Zampas Strategie basiert auf der alten situationistischen Devise: âDie
Schande noch grÃ�Ãer machenâ(7). Auch wenn wir aus Zampas Geschichte
gelernt haben, dass ihn die schizophrene Ambivalenz in der Kultur
st�rt, ist uns doch nicht klar, welche f�r ihn die richtige
Alternative ist. Auch ist uns nicht ganz klar, welche seine Haltung
ist, die das Potential haben kÃ�nnte, so etwas wie das ârrrrrrâ in
der âAnarchieâ von Johnny Roten zu sein. Es gibt den Versuch, die
Strategie von Zampa zu analysieren. Die mazedonische Kuratorin Suzana
Milevska tut dies in einem Text (8), in dem sie die politische Paralyse
in den radikalen k�nstlerischen Praxen ex-Jugoslawiens untersucht.
Sie steht auf dem Standpunkt, dass Zampa di Leone und IRWIN (?!) den
nicht-�ffentlichen Diskurs darstellen, der im ambivalenten System
der sozialistischen Selbstverwaltung Jugoslawiens allgemeine Praxis
war. Sie kritisiert so die Strategie der Anonymit�t und
Unsichtbarkeit Zampas als Simulator der Paralyse im �ffentlichen
Raum der Kultur. Die Autoren von Zampas Comics sind unbekannt oder
genauer gesagt bis zu einem gewissen Grad unbekannt. Aber diese
Anonymit�t steht in keiner Hinsicht in Beziehung mit dem
paralysierten kulturellen Raum. Zumindest gibt es keinerlei historische
Verbindung, denn Zampa ist nicht in den 90er Jahren entstanden, als der
Eskapismus die allgemein akzeptierte Taktik der zeitgen�ssischen
Kunstszene Serbiens war, sondern 2003, als politische und
�ffentliche Kunst die popul�re Kunst-Praxis war.
Die Anonymit�t von Zampa di Leone ist eher eine Strategie gegen den
Kompromiss und die Leichtigkeit des âeverything goesâ. Zum Beispiel
fand es die KÃ�nstlerin Tanja Ostojià nicht unangenehm von Zampa
parodiert zu werden und druckte die Karikatur in ihrem Buch
âStrategien des Erfolgsâ ab. Dies ist vielleicht eine andere Seite
der Ambivalenz der zeitgen�ssischen Kunst, die am besten durch das
alt-marxistische Schimpfwort des Opportunismus charakterisiert werden
kann.
4. Von der Semiotik lernen
Im allgemeinen ist die Sprache des Underground so hermetisch, dass wir
gezwungen sind, mit ihrer Struktur zu sprechen. Aber dennoch gibt es
etwas, dass sich Freud'scher Versprecher nennt, und davon gibt es viele
in den schnell gezeichnete Comics von Zampa di Leone. Die Versprecher
von Zampa enth�llen etwas, dass auf eine seltsame Weise
âbalkanischâ ist. Indem Zampa die paradoxe zeitgenÃ�ssische Kultur
in Serbien und ihre Verbindung mit westlichen Fonds und Institutionen
kritisiert, reproduziert er etwas, das allgemein zum �ffentlichen
Diskurs vielleicht ganz Serbiens geh�rt. Das kann man zum Beispiel
an der Parodie des Magazins âPrÃ�historische Flash-Artâ und des
âBulgarischer Katalogs der Soros Produktionâ sehen, die sich im
B�cherregal von Muda.org (Kuda.org) befinden. Das gleiche
PhÃ�nomen wiederholt sich in dem Comic âLetzte Sorosiade in
Budapestâ, wo ein ungarischer ZÃ�llner Branko Dimitrijevià âDie
Scherpe des Albanischen Sorosâ verleiht und wo (wiederum) Muda.org um
den Preis des bulgarischen Soros bettelt; oder wenn Dr. Agan den Anus
der âB92-Test-Maschine - Spende aus Norwegenâ passiert und auf ihn
der groÃe Preis des neuen rumÃ�nisch-slowakischen Euro wartet. Das
vielleicht bildhafteste Beispiel ist der Trabant mit der albanischen
Flagge.
Hier akzeptiert Zampa di Leone eine Sprache, die dem nationalistischen
Diskurs sehr nah ist und die gleichzeitig anti-globalistisch,
anti-opportunistisch, national-paranoisch und m�nnlich (das ist sehr
augenfÃ�llig bei Zampa) ist: kurz gesagt âbalkanischâ, wie der
Soziologe Rastko MoÃnik in seinem Text Ã�ber die Produktion des
Mechanismus des Balkanismus (9) analysiert hat. Genauso bekommt die
serbische Kunst als âVasallentÃ�tigkeitâ von Zampa die gleiche
Kritik, die Soros-Stiftungen in den ultra-nationalistischen Kampagnen
bekamen. Trotzdem ist es unzutreffend zu sagen, Zampa stelle eine
nationalistische Kritik der zeitgen�ssischen Kunst dar. Durch diese
semiotischen Versprecher kann man erkennen, dass Zampa di Leone
eigentlich das Spektakel in einer Gesellschaft kritisiert, in der âdie
Teilung noch nicht ihren HÃ�hepunkt erreicht hatâ (10). Die Politik
von Zampa k�nnte man eher als politisch nicht korrekt beschreiben,
denn als nationalistisch. Unkorrekte Politik in einer unkorrekten
Situation! Das ist die gleiche eigenartige unkorrekt-reale Politik, die
zum Beispiel aus einem Graffiti in Belgrad spricht: âWenn der Staat
gut wÃ�re, hÃ�tten auch die Zigeuner einen.â
5. Von der recuperation lernen
Das ist eine Lektion f�r Zampa di Leone, die er anscheinend noch
nicht bekommen hat. Aber wie wir aus der Geschichte des Underground
gelernt haben, ist es nur eine Frage der Zeit, wann wir einen
Hochglanz-Katalog des Opus von Zampa di Leone zu Gesicht bekommen.
(1) Mehr dazu in dem Artikel âRevolutionary Will vs. Stockholm
Syndromeâ, Magazin on the Image of Girls in Radical Politics ..1
fanzine, Prizren, 2005.
(2) Der italienische Ministerpr�sident Aldo Moro wurde am 1978 von
den linksterroristischen Roten Brigaden (Brigate Rosse) entf�hrt.
(3) Folgender Text kursierte als E-Mail Anfang 2005 in den
Mailinglisten diverser Kulturinstitutionen.
(4) SÃ�reyyya Evren, Sanatci Olmak, âKÃ�nstler werdenâ, Birgun,
Istanbul, 26. M�rz 2006
(5) Zampa di Leone, âIn the Arse of the Balkansâ
http://zampa.various-euro.com
(6) Milica TomiÃ, die sich zwischen partisanischer RadikalitÃ�t und
Turbo-Folk-Nationalit�t bewegt, ist das ausdrucksst�rkste
Beispiel dieser Ambivalenz in Zampas Comics.
(7) horrorkatze (die vielleicht in Verbindung mit Zampa stehen) haben
den Text âRealisation of Situationist Projectionsâ verÃ�ffentlicht
in: OUT1 Magazin, April 2004, Novi Sad und âart-istâ Magazin, Juni
2004, Istanbul.
(8) Suzana Milevska, âDie inszenierte (Un)Sichtbarkeitâ, Januar 2005
http://eipcp.net/transversal/1202/milevska/de
(9) Im Text âInstitution Balkanâ gibt Rastko MoÃnik reichliche
Beispiele zu diesem Mechanismus des Balkanismus, der sich auf den
Balkanismus anderer gr�ndet und der auch nicht-balkanische L�nder
anstecken kann. Auf diese Weise werden alle L�nder balkanisch. Zum
Beispiel: â...jene, die Kroatien auf dem Balkan zurÃ�ckdrÃ�ngen
wollenâ (Franjo Tudjman, HTV, 4.8.1996), âSogar RumÃ�nien lacht
Ã�ber unsâ (Titel in der Zeitung: Kontinent, Sofia, 22.11.1996),
âSogar in Albanien nennen sie jetzt Idioten 'Bulgarische Heizung'â(24
casa, Sofia, 14.12.1996), und so weiter...
(10) Man kann sagen, dass diese Art des Spektakels mehr dem diffusen
Spektakel entspricht, das Debord in âKommentare zur Gesellschaft des
Spektakelsâ formuliert hat. Aber trotzdem ist es klÃ�ger, eine
weitere Diskussion dar�ber nicht fortzusetzen, denn das kann zu
einer Relativierung des politischen Raums f�hren, der sich latent
nationalistisch definiert im Sinne von âfÃ�r uns ist eine andere
Theorie nÃ�tigâ.
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19.7.2006 - Ausschnitt aus: Suzana Milevska, Die inszenierte
(Un)Sichtbarkeit
Suzana Milevska
Die inszenierte (Un)Sichtbarkeit
[01_2005]
Ausschnitt aus:
http://www.republicart.net/disc/artsabotage/milevska01_de.htm
"...Deshalb ist die Unsichtbarkeit als eine bewusste k�nstlerische
Praxis von Anfang an etwas Paradoxes â sie kann keine Strategie sein,
die von K�nstlerInnen zum Schutz ihrer Integrit�t oder f�r die
Abschirmung ihrer Ideen gegen�ber den Zentren der Macht forciert
wird. Im Gegensatz zu einigen riskanten Kunstaktionen und konzepten,
die reale Gefahren f�r ihre AutorInnen mit sich bringen, gibt es
oftmals eine Art heimlicher Agenda unter K�nstlerInnen oder
M�chtegern AktivistInnen: sie ist nicht selten heuchlerisch
kalkuliert und zielt darauf ab, die auf Neugier und Erwartung beruhende
Energie von Betrachtern auszu-beuten.
Ich m�chte kritisch �ber bestimmte K�nstlerInnen und speziell
�ber einige k�nstlerische Gruppen reflektieren, die mit diesen
Strategien lieb�ugeln, um die begehrte Aufmerksamkeit auf sich zu
ziehen. Sobald sie bereit sind, die klandestinen Identit�ten ihrer
individuellen Mitglieder zu enth�llen, die zuvor unter der
Entschuldigung einer hypothetischen Gefahr verdeckt gehalten wurden,
legen sie ihre Strategien offen und erlauben es, deren Rafinesse in
Frage zu stellen. Dieses Paradox kann am Fall des slowenischen
Kunstkollektivs IRWIN von Beginn ihrer Karriere an erforscht werden,
oder am Fall von Zampa di Leone (nach wie vor unbekannte/r AutorIn/nen
einer k�nstlerischen Website aus Serbien und Montenegro).
Es handelt sich dabei um einige der wichtigsten Beispiele einer solchen
Investition in Unsichtbarkeit im Sinne eines Prozesses, der zu einem
unvermeidlich raschen Erfolg f�hrt.
Zampa di Leones Comics-Website Im Arsch des Balkan 2000-2005 verspottet
K�nstlerInnen und Projekte, darunter bekannte wie die der
erfolgreichen Gruppe IRWIN, oder K�nstlerInnen wie Tanja Ostojic,
Milica Tomic und Uros Djuric bzw. KuratorInnen wie Marina Grzinic und
Branko Dimitrijevic. Sie zielt auf eine kulturelle Kritik der
Repr�sentation der Kunstszene des Balkan in einem westlichen
Kunstkontext. Ihre Zeichnungen und ihre Sprache bem�hen sich um eine
Art subversiven Aktivismus, es l�sst sich jedoch eine gewisse
Ambiguit�t in der Haltung erkennen, die Zampa di Leone gegen�ber
dem Aktivismus einnimmt. Obwohl sie schreiben, dass Im Arsch des Balkan
"von dem Ph�nomen des kulturellen Aktivismus und der
k�nstlerischen Praktiken in der Region des Westbalkan und in Europa
in der letzten halben Dekade handelt"(8) , wird ihr ironischer Zugang
gegen�ber dem Aktivismus in anderen Texten deutlich. Dem
klandestinen Autor zufolge erf�llt die Website ihre Mission mit
jeder Ver�nderung der lokalen Situation. Der Begriff des Wandels ist
in jedem Fall eng mit dem des Aktivismus verbunden. Es ist
offensichtlich, dass nicht das Politische generell Zielscheibe dieses
Projekts darstellt, sondern die Kunstpolitik der Kunstszene Serbiens
und des Balkans.
Es stellt sich die Frage, ob die Anonymit�t von K�nstlerInnen
wirklich notwendig ist und worin die Gefahr besteht, die das Projekt
oder die dahinter stehenden K�nstlerInnen bedrohen w�rde.
Offensichtlich kann in diesem Fall nur eine einzige Gefahr ausgemacht
werden, n�mlich die, dass das Projekt nicht in die Art von
Ausstellungen aufgenommen wird, die in den Comics vehement kritisiert
wurden. Sollten wir den K�nstlerInnen Glauben schenken, dass es
bereits 10.000 Besucher der Website gab: wahrscheinlich hatte keine der
kritisierten Ausstellungen ein dermaÃen groÃes Publikum. Jede Art von
Urteil oder Rechtfertigung der Effekte dieser ambivalenten Strategie
ist schwierig und problematisch.
Diese ausagierte Dissidentenschaft unter K�nstlerInnen stellt ein
wohlbekanntes Ph�nomen in Osteuropa dar. Es verdankt sich den
komplexen kulturellen Bedingungen in den kommunistischen und
post-kommunistischen Perioden, in denen es schwierig war, zwischen
realer und inszenierter Gefahr zu unterscheiden. Die bekannte Aussage
von Ranciere, dass es sich bei politischer Kunst immer um eine
spezifische Aushandlung nicht zwischen Politik und Kunst, sondern
zwischen den zwei Politiken des Ãsthetischen handelt â oder die
Deleuzianische Behauptung, dass ein wichtiges Merkmal der kleinen
Literaturen darin besteht, dass alles in ihnen politisch ist, z�hlte
zur besten Erfahrung unter K�nstlerInnen in Osteuropa. Ob abstrakt
oder realistisch, jede Kunst von nicht- kommunistischen
K�nstlerInnen konnte als gegen das kommunistische Regime gerichtet
interpretiert werden, eine Interpretation, die sehr �hnlich klingt
wie "Wer nicht f�r uns ist, ist gegen uns"...."
(8) Zampa di Leone, âIn the Arse of the Balkans 2000-2005".
http://zampa.various-euro.com
19.7.2006 - Lela Vujanià Ã�ber Zampa di Leone
Zampa di Leone
Er erhitzt die Gem�ter und hat eine riesige Verwirrung in den
Kreisen der serbischen Kunst- und Medienaktivismus-Szene ausgel�st,
aber auch dar�ber hinaus.
Es schreibt: Lela VujaniÃ
Zampa di Leone - Mythos, Internet-Spuk, Comic Held der neuen Zeit,
Cyber-Terrorist oder Kunst-Fake? Er meldet sich �berraschend zu Wort
als Zeuge einer Zeit, in der Kunst gleichbedeutend mit kulturellem
Kapital und Hyperproduktion sinnloser Arbeiten geworden ist und die
aktivistische Aktion sich auf das endlose Applizieren bei Fonds und
Geldgebern bel�uft.
WÃ�hrend âgewÃ�hnliche Leuteâ mÃ�hsam Ihr StÃ�ck vom Kapital
zu ergattern versuchen, haben sich die Aktivisten und
zeitgen�ssischen K�nstler den gleichen Zielen verschrieben, nur
dass sie sich ausgefeilteren Methoden bedienen. In der Konsequenz haben
sowohl Kunst als auch Aktivismus jede kritische Sch�rfe und jeden
Wunsch nach Ver�nderung verloren, der �ber die Bereiche des
Bestehenden hinausgehen w�rde und werden immer mehr zu elitistischen
Salonst�cken.
Zampa di Leone ist gegenw�rtig der einzige Protagonist in dieser
Region, der in einer Kombination aus medialer Subversion, bissigem
SpaÃ, Parodie und scharfer Kritik all das demaskiert, was uns schon
immer im Ansatz zweifelhaft war. Zampa di Leone erhitzt die Gem�ter
und hat eine riesige Verwirrung in den Kreisen der serbischen Kunst-
und Medienaktivismus-Szene ausgel�st, aber auch dar�ber hinaus.
Unter Beschuss befanden sich die Ikonen unserer Zeit: Theoretiker wie
Negri, Lovink, und Marina GrÃ�iniÃ, bekannte und geschÃ�tzte
KÃ�nstlerinnen wie Marina Abramovià und Tanja Ostojià oder
Newmedia-Kollektive und Techno-Optimisten wie Kuda.org.
Niemand weiÃ, wer hinter Zampa steckt â er ist ein unabhÃ�ngiger
Verr�ckter, von dem alle geh�rt haben und �ber den man alles
m�gliche denkt; doch er existiert als Konstruktion mehrerer Leute,
das heiÃt all derer, die ihn weiterverbreiten. Mit dem Aufruf zu
subversiven Aktionen oder Einladungen auf nicht existierende
Konferenzen, tr�gt Zampa, indem er sich auf die Freiheit kollektiver
KreativitÃ�t verlÃ�sst und viele mit anschlieÃt, eine neue,
ehrliche und witzige Energie, die zu einer Bewegung anw�chst, die
kompromisslos mit allen Formen von Fake und Markthierarchie abrechnet.
Was wird �ber Zampa geschrieben
oder der Mythos von Zampa verbreitet sich:
Zampa di Leone - Review von Marina GrÃ�inià http://artefact.mi2.hr
Ich muss sagen, das ich mich jedes Mal auÃerordentlich amÃ�siere,
wenn ich auf die Zampa di Leone-website gehe. Eine so erfrischende
Analyse der Lage der Dinge auf dem Balkan ist immer willkommen! Wer
Zampa di Leone ist? Ich habe keine Ahnung, obwohl meine Bekannten aus
Serbien und Montenegro - und wir spielen alle eine Rolle in Zampa die
Leones Comics - den einen oder anderen Namen nennen. Solange Zampa in
Form von Comics dazu beitr�gt, solide mythologische Erz�hlungen
zu bilden, den Zustand der Kunst hyper-hysterisch infrage zu stellen,
einen h�llischen Fluss komplizierter Beziehungen zu produzieren und
komische, scharfe aber letztendlich nicht verletzende Kritik zu
�ben, ist mir egal wer verdammt nochmal Zampa ist.
Zampa die Leone, die geheime serbische kunstterroristische Organisation
exklusiv f�r die Rubrik Glasno http://arhiva.glas-javnosti.co.yu
FÃ�r die Zeitung âGlas javnostiâ schreibt: Srdjan Djile MarkoviÃ
Hier spricht Zampa. Was ist serbische Avantgarde-Vasallen-Kunst? Falls
sie geglaubt haben, dass Sie blind und gl�cklich sind und dass Ihnen
das ewige Verschweigen helfen wird, zu �berleben, nun, hier ist
jemand, der Ihnen das nicht durchgehen lassen wird. Zampa di Leone, die
serbische kunst-terroristische Organisation ist bereit, die
Schreckensherrschaft der Belgrader pro-elitistischen Kritik zu beenden
und zeigt, wem eigentlich die serbische Kunst dient, vor allem die, die
âgeeignetâ ist fÃ�r auslÃ�ndische Kuratoren, Ausstellungen im
Ausland und f�r die Programme des Museums f�r Zeitgen�ssische
Kunst, des (unitaristisch-zentralistisch orientierten) Zentrums f�r
Zeitgen�ssische Kunst und der Konkordia aus Vrsac, zwei
Institutionen, die selbst bestimmen, was und was nicht heute serbische
avantgardistische Kunst ist.
Das klingt komisch? Das Lachen wird Ihnen vergehen, wenn Sie Zampas
Seite besuchen http://zampa.various-euro.com, (die bis jetzt �ber
10.000 Leute besucht haben) und Zampas Fanzines sehen, die ganz Belgrad
�bers�t haben und die offen alle Ikonen der Belgrader Kunstszene
verspotten, indem sie die Absprachen, die unsere Kulturkomissare mit
den gutmeinenden Geldgebern aus dem Ausland hinter den Kulissen
treffen, zum Vorschein bringen. Exklusiv f�r Glasno hat diese
terroristische Gruppe ihr Manifest zusammengefasst, das wir in ganzer
L�nge ver�ffentlichen.
âIch mÃ�chte zuerst klarstellen, dass Zampas Rede nicht eine Sache
der serbischen lokalen Szene und ihrer Probleme ist, sondern ein
Problem der Kunst und Kultur in der ganzen nicht nur europ�ischen
Region. Das Problem liegt in der TOTALEN Politisierung der Kunst und
Kultur und in der Versklavung jedweden Funkens der Kreativit�t im
Elend der hierarchischen Disziplinen und im Irrsinn der
turbokapitalistischen GehirnwÃ�sche. Papaâs SÃ�hnchen sind keine
Obsession von Zampa (wie jemand sagt sind wir alle Kinder unserer
Eltern) sondern es geht um etwas anderes. Dieses âQuasiandereâ ist
der TRABANT, den unsere âcurators in transitionâ fetischisieren, um
bei Soros und der Bundeskulturstiftung den einen oder anderen Euro
locker zu machen; das Problem ist diese verlogene Vasallenhaltung und
die UnmÃ�glichkeit, sich in Gebiete zu bewegen, die auÃerhalb des
erwarteten und popul�ren sind.
Die jungen Leute sind wie an�sthesiert und die Kriterien, mit denen
sie das Dasein ermessen, sind katastrophal (nat�rlich sind nicht
alle so). Sie machen sich alles zum Fetisch, was ihnen aus der Popwelt
serviert wird.
Zampa hat ein Mittel gegen diesen Zustand! Zampa ist hier, weil er
diesen Zustand �ndern will! Zampa hat schon Einladungen von vielen
Kulturinstitutionen bekommen, die seine Aktivit�ten
institutionalisieren wollen und in kontrollierbare Bahnen lenken
wollen, aber das ist unm�glich, denn Zampa funktioniert nicht in
einem solchen Wertesystem. Zampa funktioniert aber sehr gut im Internet
und im realen Raum mit einer Reihe von Aktionen, die er vorbereitet und
die sich schon ereignet haben. Bis jetzt hat Zampa mehr denen aus
Westeuropa auf den Zahn gef�hlt, aber jetzt ist der Balkan an der
Reihe, dass ihm die Augen ge�ffnet werden. Zampa will die
verarschen, die euch verarschen mit all diesem Mist. Und wenn nur einer
damit Schluà macht, bei diesem ganzen Scheià mitzuspielen, hat Zampa
gewonnen!!!!!!
Zampa redet vom Vorf�hren und Zeigen auf UNS und SIE, vom Einteilen
der Leute in DIESE und JENE... in die auÃerhalb der Mauer und die auf
dieser Seite, er spricht �ber den Blick auf den Menschen, �ber
die schrecklichen Dienste derartiger Schizzo-maschinen, von der
Unm�glichkeit der Affirmation und von der Schw�che jener
Identit�ten und �brigen Androiden ausgel�schter Spektakel,
denen der Vampir, der sich AKTIVISMUS IN DER KULTUR und ZEITGENÃSSISCHE
KUNST nennt, Taufpate steht. Ja, mit einem Wort, Zampa wehrt sich gegen
diese beiden Begriffe!!!!
Zampa Lex
Quelle: http://www.indymedia.ch/fr/2004/07/25000.shtml
DIE ERSTE ZAMPA-PHASE DES REISSENS IST ABGESCHLOSSEN.
Zampa hat alle moeglichen Hierarchien, Kultur-, Techno- und
Politaktivismen, turbokapitalistischen Festivals und sonstige
Manifestationen hungriger Metakonsumentenaersche bis aufs Aeusserste in
Gefahr gebracht.
DAS STECHEN GEHT WEITER!
Zampa presst die letzten politisch korrekten Haeute aus. Die Gezaehmten
haben ausgeschrien und die new media Aktivisten und die tragischen
Soroschanten ihre letzte Traene vergossen. Ihr dreckiges Geschaeft ist
ans Licht gekommen: die letzte Parodie der Parodierten, "Projekte"
geschuetzt hinter den Kulissen der Hierarchie und der parteiischen
Politik der Fonds.
KREPIERT IHR WUERMER! KREPIERT IHR SCHWEINEHAEUTE!! KREPIERT IHR
EKELHAFTEN ROBOTER!!! ZAMPA WIRD EUCH JAGEN UND VERNICHTEN!!!
All die elendiglichen Foliranten des soziopolitischen Kulturmarkts sind
traurige Zeichen fuer den Zustand der allgemeinen Uebereinkunft von
Kontrolle, Domestizierung, Repression und anderen beschraenkten
Handlungen im Gefaengnis der blind taumelnden Technosinne.
Das Ende der aktivistischen Quasimoral gleicht der puritanischen
Mentalitaet der Impotenz, wenn mit unerbittlicher Solidaritaet
Hacker-Punkte gesammelt werden und das System in den USA durch
persoenliches Unglueck eines anderen Ungluecklichen verdammt wird.
Solcherart liberale Kaugummis hat der Gruender dieser Tragikomoedie
Geert Lovink exportiert.
ABER JETZT IST ES GENUG!!! HAWK! ZAMPA HAT GESPROCHEN!!!
Zampa weiss genau, dass auch in Osteuropa die Scheisse zum Himmel
stinkt und das Zermatschen der Wuermer weitergehen muss. All die
stigmatisierten Protagonisten (Block, Rottenberg, Vatersoehne, Irwin,
Muda.org...) werden weiter entlarvt und demaskiert werden.
DIESES UEBLE GELICHTER WIRD AUF SCHRITT UND TRITT IN DEN ARSCH GEFICKT
WERDEN!
Zampa wird gnadenlos sein gegenueber jedem, der Marlboro raucht, Bush
anbetet, furzt und ruelpst. Denn Zampa bereitet sich darauf vor, in der
zweiten Phase ihre Plaene im Herzen der Fonds zu vereiteln, sodass die
ueble Bande von der Mutterbrust abgetrennt wird.
ERFOLG AUF DER GANZEN LINIE!
Zampa spuckt auf die Termini "East European Art" und aehnlichen
Scheiss, denn deren zurueckgebliebene romantische Aura wird mit dem
Ziel benutzt, den Hypermarkt zu erweitern und das oekonomische
Kulturmodell des Liberoturbokapitalismus durchzusetzen. Kuenstler und
Aktivisten sind die bloeden Opfer schmutziger Kampagnen diverser Fonds
und new media Agenturen.
ZAMPA WIRD SOLANGE DRAUFLOSSCHLAGEN, BIS SIE SICH NICHT MEHR RUEHREN!!
Artikel aus: 04 Megazin f�r das Hacking der Wirklichkeit (04 megazin
za hakiranje stvarnosti), Doppelnummer 08/09, Juli 2005, Zagreb
http://04zine.org
Zeitgen�ssiche Kunst Serbien
.
Die neuesten Tendenzen der zeitgen�ssischen Kunst auf dem westlichen
Balkan.
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