Einträge vom Sonntag, 14. Februar 2010

[thing-group] Received 14. 02. 2010 19:05 from

Re: Ernst ist das Leben heiter die Kunst

Lieber Brentis,
vielen Dank auch für diesen erhellenden Beitrag. Der folgende Abschnitt
berührt ein Thema, das mir schon auf den Lippen lag.

Ich bin kein Freund des Kunstmarktes, er langweilt mich eher. Mich
beschäftigt eher die Frage, warum so wenige auf dieser Liste an dieser
spannenden Diskussion teilnehmen.

Welcher Markt, oder besser welche Ökonomie, hindert sie daran? Denn es
sollte doch eigentlich klar sein. Wer keinen Bock auf Kunstmarkt hat,
ist bei Thing Frankfurt bestens aufgehoben. Warum dringt das nicht durch?

Brentis, wie siehts mit Deinen Freunden und Freundinnnen aus? Warum sind
die noch nicht dabei? Sind die wenigen, die sich hier zu Wort melden
allesamt Einzelgänger?

> Ich bin mir dessen bewusst, das auch hier im "thing" viele Teilnehmer die Diskussion um Ausbeutung, Verdinglichung und Warenform in unserer Gesellschaft nicht nachvollziehen können. Und das die Kritik an unserer warenorientierten Konsumgesellschaft, auch von mir praktiziert, in "Gebetsbuch-artigen" Wiederholung nicht unbedingt von Nutzen sein muss. Ist das eine Folge von Hilflosigkeit und Ohnmacht?


P.S.
Zu dem spannenden Why Are Artists Poor schreibe ich später noch etwas.




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The Thing Frankfurt
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Stefan Beck
Hohenstaufenstr. 8
60327 Frankfurt
T. ++49-(0)69 - 741 02 10

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[thing-group] Received 14. 02. 2010 15:34 from

Re: Ernst ist das Leben heiter die Kunst

Hallo Hr. Beck.

Das ist nun mal ein markanter Ansatz zur weiteren Diskussion!
"Revolution sollte kein Ziel von Kunst sein. Allenfalls eine Revolution in mit."

Warum denn nicht? Wir leben doch (abgesehen von der Debatte um Entfremdung und Machtausübung, Warenproduktion, etc.)

in einem Kontext, der es erlaubt auch Einsichten, Erkenntnisse künstlerisch tätiger Menschen dazu verwenden zu können, grundsätzlich als beeinträchtigend erkannte, Lebensverhältnisse zu verändern und in eine positive Richtung hin zu beeinflussen, sich davon zu befreien, oder?

Ich bin mir dessen bewusst, das auch hier im "thing" viele Teilnehmer die Diskussion um Ausbeutung, Verdinglichung und Warenform in unserer Gesellschaft nicht nachvollziehen können. Und das die Kritik an unserer warenorientierten Konsumgesellschaft, auch von mir praktiziert, in "Gebetsbuch-artigen" Wiederholung nicht unbedingt von Nutzen sein muss. Ist das eine Folge von Hilflosigkeit und Ohnmacht?

Ihr Ansatz erinnert mich, auch wenn sie diese Sicht bekannter weise ablehnen, eher an ein "spirituell" orientiertes Durchdringen der Welt vermittels "Kunst" und ein an Durchdringung und Verstehen orientierter Heilungsprozess. Zumindest in uns selber!?

Tut mir Leid, noch ein Zitat muss sein:

aus der Diskussion mit dem Autor des Buches: "Why Are Artists Poor", vom Künstler und Ökonomen (?) Hans Abbing, Preis des Buches übrigens = 34,40?! (some are poor and some are not, indeed.)

http://www.falter.at/web/shop/detail.php?id=6359&show=print&SESSID=605840edc4c10a46dc4d38523264c271

Frage: "Die provokanteste These Ihres Buchs lautet, dass Subventionen
nicht die Armut der Künstler verringern, sondern "nur" (von mir hervorgehoben) noch mehr
Künstler hervorbringen."

Abbing: "Ja, ich bin der Meinung, wir sollten damit aufhören, Individuen zu
fördern. Die hohen staatlichen Subventionen in Holland bedeuteten ein
Signal, dass man eine Art von Perspektive hatte, wenn man eine
Kunstschule besuchte. So gab es immer mehr Studenten. Sobald dieses
Programm beendet wurde, gingen die Studentenzahlen hinunter. Unser
Fördersystem sollte stärker auf Strukturen zielen: mehr Kommissionen,
mehr Geld an Kunstschulen, um Kunstforschungsprojekte zu finanzieren,
Ausweitung des Sozialversicherungssystems."

Frage: Sie kritisieren das mangelnde Wissen der Künstler über ihren
Beruf. Inwieweit sind künstlerische Karrieren strategisch planbar?
Und würde bessere Information das Verhalten von Künstlern verändern?

Abbing: "Nicht nur Information, sondern das ganze Rundherum. Zum Beispiel
haben sich die Strategien niederländischer Künstler stark geändert.
In Holland gab es früher sehr großzügige Förderungen, die die
Künstler faul machten. Sie konzentrierten sich nur mehr auf ihre
Arbeit und auf nichts mehr sonst. Dann wurde dieses Fördersystem
geändert, es ist jetzt zeitlich begrenzt und man bekommt eine Menge
Informationen, was man als Künstler selbst unternehmerisch tun kann -
sogar Infos über alternative, kunstverwandte Jobs."

Ja Toll! Der Markt wird es richten.

Dazu noch eine klitzekleiner Link vom Schloss welches einst dem Künstler Baselitz gehörte und welches er durch Vermittlung seines Galeristen an einen Investor verkaufte, der dort Ausstellungen von Julian Schnabel inszeniert. Ja, ich bin blass vor Neid, wenn ich das sehe! Vielleicht brauchen wir noch mehr von diesen Schlossherrn bis das Volk wieder auf die Barrikaden geht!?

Schloss Derneburg:

http://www.derneburg.net/exhibitions/

Amen.






...





----- Original Message -----
From: Stefan Beck
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Sent: Saturday, February 13, 2010 7:06 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] Ernst ist das Leben heiter die Kunst



Revolution sollte kein Ziel von Kunst sein. Allenfalls eine Revolution
in mir.

Mir würde schon reichen, wenn sie uns für die Schmerzen sensibilisierte,
die wir anderen Menschen zufügen können.

Ich glaube, in diese Richtung zielt auch Dein Beitrag, Michael.

> Kunst hat eine viel größere Kraft als Du denkst. Die verschüttete
> Möglichkeit, die die Sprache bietet, nämlich die Wechselwirkung von
> Sprache und Wirklichkeit als sich gegenseitig bedingend und
> voraussetzend, wird lediglich von jenen, die sich - wie gerade
> Westerwelle es tut - mit Macht darüber hinwegsetzen, übergangen und
> sozusagen "ausser Kraft gesetzt". Diese Materialisten sind einfach
> nicht feinfühlig und vorsichtig genug, allzu plump ist ihr Bild von
> der Wirklichkeit, nach dem sie agieren und was will man gegen solche
> Leute, die sich mit Macht und Gewalt blindlings behaupten, machen?
> Wobei bei all dem eine kaum zu überblickende Menge von Aspekten dieser
> Wirklichkeit zum Tragen kommen. Nur als integre Person hat man da
> Chancen. - Kunst hat sehr wohl diese Kraft!
>

--

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[thing-group] Received 14. 02. 2010 14:57 from

Re: Ernst ist das Leben heiter die Kunst

Schön, von Dir einen Teil all jener Aktivitäten aufgelistet zu
bekommen, die diesem Aspekt von Sprache und Wirklichkeit als sich
gegenseitig bedingend und voraussetzend entgegen wirkt. Da kann man
sich wenigstens einen Begriff davon machen, was falsch gelaufen ist...

Erklärtes Ziel dieses Schnabel war ja mal Andy Warhols Stelle
einzunehmen...
Dieser Mangel an Ichversetzung, an Akzeptanz des anderen als des ganz
anderen, diese mangelnde Einsicht, in die Notwendigkeit eben nicht als
das 'andere Gleiche' sondern als das 'ganz andere' in Erscheinung zu
treten, treten zu müssen, um überhaupt Individuum zu sein, das sind
wohl die Faktoren, die integre Personen eben 'klein' machen. Wie sagte
Luther so schön: "Gott hat ein kleines Gesicht"...


Am 13.02.2010 um 19:04 schrieb ch-ja 12:

> Die "Kraft" der Kunst,...
>
> es werden doch vom konventionellem Denken die klassischen Prinzipien
> der
> Selbsterhaltung eines Systems eingesetzt, das nichts davon hält,
> Alternativen und Kritikern desselben nirgendwo Raum zu lassen und zu
> gewähren.
>
> @ Hr. Beck: Zu "Räumen": in Frankfurt geht man dazu ja hoffentlich
> andere
> Wege, wie sie erwähnten, ....8-)
> Wo gibt es denn heute Kritiker von Format, wie Adorno, Fromm, Marcuse,
> Horkheimer, naja Habermas lebt noch, etc?
>
> Potentiell kritische und verständige Menschen wie Sloterdijk haben die
> Seiten gewechsel (und nicht etwa ihr Leben geändert, ..?) und
> vertreten
> heute Positionen, die das herrschende Machtgefüge angenehm, wohlwolend
> unterstützen und aufrecht erhalten. (z.B. seine letztens geäußerte
> Haltung,
> vermögenden Mitbürgern zu erlauben, ihren gesellschaftlich derzeit
> noch
> notwendigen Beitrag an steuerlichen Abgaben alleine bestimmen zu
> dürfen, ..)
>
> In der Tat, den Materialisten fehlt es an Feingefühl. Sie wälzen alles
> nieder.
>
> Wer hat denn die zerstörten deutschen Städte dermaßen und in Eile
> wieder
> aufgebaut; das dabei deren ursprünglicher Charme „zu Gunsten“
> gesichtsloser
> Zweckbauten auf der Strecke geblieben ist? Wer hat essentiell wichtige
> Kultur schaffende Mitbürger wie Menschen jüdischer Abstammung
> vernichtet und
> außer Landes gejagt? (Ein Resultat dessen ist u.a. die kulturelle
> Einöde,
> wie wir sie in Deutschland bis heute verspüren dürfen)
>
> Wer hat denn damals Beuys als "Kultusminister" von der Hochschule
> gejagt,
> der Ex-Bundespräsident Rau! Wohin ist denn diese angemahnte
> "Integrität"
> verschwunden, bei alle denen die bei uns in Staat und Wirtschaft
> "Macht"
> ausüben. Billiges Showbiz oft und seichte Kultur und Filme wie die
> von Til
> Schweiger oder Michael Herbig werden gefeiert! Die haben
> „wirtschaftlichen“
> Erfolg und werden als „Kulturträger“ bejubelt.
> Da ist es schon mehr als „lustig“, wenn sich darüber höchstens noch
> ein
> Mensch jüdischer Abstammung, wie M. Reich Ranicki, beim Fernsehpreis
> aufregt
> über diesen Unsinn einer Unkultur.
>
> Wer redet und schreibt denn heute noch über begnadete Filmemacher wie
> Achternbusch? Oder was ist aus der kritischen Haltung und der
> subversiven
> Kraft geworden, wie sie in den Filmen eines Rudolf Thome, Schamoni,
> oder May
> Spils zu bemerken war?
>
> Wenn Kunst als solche noch akzeptiert, sich allein an Signalen des
> elitären
> Marktes orientieren darf, bzw. zumeist an ihrem Geldwert gemessen
> wird, dann
> bleiben mehr als ein zwei Fragen im Raume stehen.
> Und ich kenne genug Kunstschaffende, die es „toll“ finden, wenn sie
> endlich
> „ihre Chance“ bekommen, im Establishment mittun zu dürfen.
> ("Establishment"
> sollte man eigentlich wieder als Begriff verwenden , ..)
> Schließlich reproduziert sich in wahrgenommener Kunst und Kultur
> aufs Beste
> ein Verhältnis von Macht und Ohnmacht, welches massiv von der uns
> umgebenden
> Gesellschaft geprägt worden ist. Und täglich in Funk, Fernsehen,
> Film und
> den übrigen Medien weiter stereotyp verabreicht wird.
>
> Das führt dann u.a. zu Resultaten wie in:
>
> http://www.monopol-magazin.com/nachrichten/super-art-market
>
> – Kunst hat mit Kunst nichts zu tun. Ein Film über das Geschäft der
> Galeristen
>
> Zitat: Zwischen Rezeption und Produktion zu vermitteln, ist Aufgabe
> der
> Galeristen; ihr Betätigungsfeld hat sich während des Booms
> ausgeweitet. Leo
> König bringt Georg Baselitz mit dem amerikanischen Millionär Andy Hall
> zusammen, der das Schloss des Malers im niedersächsischen Derneburg
> kauft.
> Der Galerist organisiert die erste Ausstellung dort: Wir sehen den
> amerikanischen Künstler Julian Schnabel und seine Arbeiten. Sein
> Sohn Vito,
> der für die Kamera kurz in die Rolle des Vaters schlüpft und dessen
> Bilder
> erklärt, hat längerfristig andere Ziele (die er inzwischen auch
> verwirklicht
> hat): Er will nicht Künstler werden, sondern Galerist. „Wie Leo“,
> sagt er.
> Soweit ist es gekommen: Galeristen sind cooler als Künstler.
> 123
>
> ----- Original Message -----
> From: "Michael Kania" <amk.michaelkania [at] web [dot] de>
> To: <thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de>
> Sent: Saturday, February 13, 2010 12:02 PM
> Subject: Re: [thing-frankfurt] Ernst ist das Leben heiter die Kunst
>
>
> Kunst hat eine viel größere Kraft als Du denkst. Die verschüttete
> Möglichkeit, die die Sprache bietet, nämlich die Wechselwirkung von
> Sprache und Wirklichkeit als sich gegenseitig bedingend und
> voraussetzend, wird lediglich von jenen, die sich - wie gerade
> Westerwelle es tut - mit Macht darüber hinwegsetzen, übergangen und
> sozusagen "ausser Kraft gesetzt". Diese Materialisten sind einfach
> nicht feinfühlig und vorsichtig genug, allzu plump ist ihr Bild von
> der Wirklichkeit, nach dem sie agieren und was will man gegen solche
> Leute, die sich mit Macht und Gewalt blindlings behaupten, machen?
> Wobei bei all dem eine kaum zu überblickende Menge von Aspekten dieser
> Wirklichkeit zum Tragen kommen. Nur als integre Person hat man da
> Chancen. - Kunst hat sehr wohl diese Kraft!
>
> Beste Grüße!
>
>
> Am 09.02.2010 um 13:30 schrieb Helge BOMBER™ Steinmann:
>
>> Kunst hat nicht die (r)evolutionäre Kraft (wie Beuys vermutete) um
>> ein System zu beugen. Kunst spielt sich im Markt ab der Werte ab. Und
>> dieser angebliche Markt findet in einer kleinen elitären Ebene statt.
>>
>>
>>
>> LG Bomber
>>
>>
>> Am 08.02.2010 um 16:29 schrieb ch-ja 12:
>>
>>> Halo Hr.Beck,
>>>
>>> , wenn es darum geht Adorno zu verteidigen, bin immer gern zur
>>> Stelle.(auch etwas später,..)
>>> Ich halte es für bemerkenswert und einen positiven Ansicht, die
>>> Heiterkeit im Leben anzustreben.
>>> Kunst als Träger auch ernsthafter und auf unsere Lebensumstände
>>> bezogen, ebenso kritischer Betrachtungsebenen sehe ich durchaus als
>>> Merkmal ihrer aktuellen Jetzt-Bezogenheit.
>>> Kunstprodukt und Form als alleinige Ware, als Artikel, als ein
>>> Einreihen in den Vermarktungsprozess und darin der Wunsch, das
>>> alles (Machtstreben, Vorteilsdenken, Konkurrenzkampf,..etc.)
>>> möglichst so weiterlaufen möge, wie bisher, nur das ich/du/er/sie/
>>> es endlich ebenfalls profitieren darf, das kann es ja wohl nicht
>>> sein!?
>>>
>>> Sein oder Nichtsein/ Haben oder Sein?
>>>
>>> Hat der Mann mit dem schwarzen Quadrat (Malewitsch) nicht das Ende
>>> der Kunst proklamiert? Nach seinem schwarzen Quadrat müsse nichts
>>> mehr gemalt werden, da darin bereits "alles" enthalten sei? Wie dem
>>> auch sein möge, so sehe ich ohne eine massives Hinterfragen und
>>> Beleuchten und Erkennen gesellschaftlich relevanter Lebens- und
>>> Verwertungszusammenhänge, kaum eine Möglichkeit aus der reinen
>>> "Künstlerhaltung" heraus, etwas an diesen Lebensumständen zu
>>> optimieren.
>>>
>>> Denn wer nicht im Markt ist, so wie der unbekannte Künstler, der
>>> ist draußen und der/die existiert nicht. Nicht für die Medien,
>>> nicht für die Presse, nicht für den Kunstmarkt und die Museen,
>>> nicht als gesellschaftlich relevante Produktivkraft.
>>> Kunst muss an einer neuen oder auch ganz alten Form der Kultur und
>>> Ethik beteiligt sein, einer Form des Miteinanders, welche die
>>> Menschheitsgeschicke in eine positivere und human verträglichere
>>> Richtung begleitet und befördert.
>>> Kunst sollte Menschen erfüllen und begleiten, als Ausdruck ihrer
>>> lebendigen Kraft (und Freude).
>>>
>>> Die aktuell bestimmende Marktwirtschaft lässt uns dazu kaum noch
>>> Raum, deshalb müssen wir eventuell erst wieder Freiräume (Freu-
>>> Räume?) dafür schaffen, uns frei artikulieren zu dürfen, ohne Not
>>> und ohne Zwang zur Warenform.
>>>
>>> Warum existiert wohl bisher in Deutschland keine einziger frei
>>> zugänglicher TV Kanal, der "einfach nur" "freie künstlerische
>>> Entfaltung" zulässt? Von mir aus nennen wir es: "Blödsinn-TV", ein
>>> Kanal für kuriose und freie, kritische, nachdenkliche, obskure
>>> Meinungsäußerung, etwa?
>>> Mit allereli Informationen und auch ungelenk(t)en Berichten zu
>>> lebenden Künstlern, die nicht am Markt ausgerichtet sind, etc.
>>>
>>> Im Internet gibt es so etwas bereits, na schön! Doch wer bestimmt
>>> im Land, in der Fläche, die Diskussion? Die etablierten Medien mit
>>> unsäglichen Shows und Filmchen, etc. und das genau ist es, was
>>> Menschen noch (nicht weiter-) bewegt.
>>>
>>> Kunst muss kommunizieren und dies möglichst öffentlich, sonst
>>> bleibt sie im Keller oder unter dem Bett liegen.
>>>
>>> ----- Original Message -----
>>> From: Stefan Beck
>>> To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
>>> Sent: Monday, February 01, 2010 10:41 PM
>>> Subject: [thing-frankfurt] Ernst ist das Leben heiter die Kunst
>>>
>>> Hier noch eine spätabendliche Meditation zur Frage, warum es keine
>>> Solidarität unter Künstlern (Kulturschaffenden) gibt.
>>>
>>> Während im "normalen" Leben manches so und manches anders sein kann,
>>> beliebig, herrscht in der Kunst - hinter dem ganzen Schein - die
>>> entsetzlichste Notwendigkeit.
>>>
>>> Jedes echte Kunstwerk ist der Ausdruck eines so, und nicht anders.
>>> Und
>>> darüber hinaus der Anspruch, es möge alle andere Kunst auch so sein.
>>>
>>> Wenn einer ein schwarzes Quadrat malt, dann steckt dahinter die
>>> Forderung, es mögen in Zukunft nur noch schwarze Quadrate gemalt
>>> werden.
>>>
>>> Ich habe einmal den Vortrag eines Architekturprofessors gehört, der
>>> schlüssig darlegte, wie die Abstraktion über das Bauhaus zu den
>>> seelenlosen Betonwüsten unserer (Vor)Städte führte.
>>>
>>> Gerade weil Kunst Folgen hat, hält man sich gerne im belanglosen
>>> Blabla
>>> auf und fern von jenen, die diese Folgen verkörpern. Auch
>>> untereinander.
>>>
>>> Ernst ist das Leben heiter die Kunst. Adorno meinte mal, es wäre
>>> besser
>>> umgekehrt. Das kann er nicht wirklich gewollt haben.
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[thing-group] Received 14. 02. 2010 14:47 from

Re: Ernst ist das Leben heiter die Kunst

Genau! - Danke...


Am 13.02.2010 um 19:06 schrieb Stefan Beck:

> Revolution sollte kein Ziel von Kunst sein. Allenfalls eine Revolution
> in mir.
>
> Mir würde schon reichen, wenn sie uns für die Schmerzen
> sensibilisierte,
> die wir anderen Menschen zufügen können.
>
> Ich glaube, in diese Richtung zielt auch Dein Beitrag, Michael.
>
> > Kunst hat eine viel größere Kraft als Du denkst. Die verschüttete
> > Möglichkeit, die die Sprache bietet, nämlich die Wechselwirkung von
> > Sprache und Wirklichkeit als sich gegenseitig bedingend und
> > voraussetzend, wird lediglich von jenen, die sich - wie gerade
> > Westerwelle es tut - mit Macht darüber hinwegsetzen, übergangen und
> > sozusagen "ausser Kraft gesetzt". Diese Materialisten sind einfach
> > nicht feinfühlig und vorsichtig genug, allzu plump ist ihr Bild von
> > der Wirklichkeit, nach dem sie agieren und was will man gegen solche
> > Leute, die sich mit Macht und Gewalt blindlings behaupten, machen?
> > Wobei bei all dem eine kaum zu überblickende Menge von Aspekten
> dieser
> > Wirklichkeit zum Tragen kommen. Nur als integre Person hat man da
> > Chancen. - Kunst hat sehr wohl diese Kraft!
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