Einträge vom Dienstag, 18. Januar 2011
Received 18. 01. 2011 20:53 from
Re: Betrifft: Kunst ist Betrug
ja Hallo,
anbei ein Kommentar zur politischen Kunst von Peter Weibel der immer kritischer wird, bin ganz positiv erstaunt:
"Der Künstler, Ausstellungskurator, Kunst- und Medientheoretiker Peter Weibel vertrat unlängst im Kulturjournal des ORF Meinung, dass die Mehrheit der Künstler und Künstlerinnen selbst "Komplizen des Marktes" seien. Zudem hätten die meisten gar keine adäquate Ausbildung, um die komplexen Zusammenhänge unseres Wirtschaftssystems zu verstehen. Das kann einer der Gründe sein, warum öffentliche kritische Wortmeldungen von KünstlerInnen zur Finanzkrise, zu deren VerursacherInnen, zur einseitigen Belastung der "kleinen Leute" mit den Krisenfolgen und zu gesellschaftlichen Alternativen rar sind. Ebenso rar wie künstlerische Auseinandersetzungen mit dieser Krise.".
aus: http://www.streifzuege.org/2010/die-sklavin-wacht-auf-um-zu-traeumen
Das sehe ich inzwischen ähnlich, ganz wenige Künstler sind sich der Marktwirtschaftlichen Strukturen bewusst und nehmen dazu konkreter Stellung. Einige sicher, aber der Großteil redet mit "leuchtenden " Augen vom Kunstmarkt und hofft, wie der Tellerwäscher zum Millionar, ebenso zu werden und erst dann "richtig" zu leben,..!.
Dahe rist auch das angeblich falsche Leben im Richtigen bereits konträt zu Adorno schon das richtige und als solches Lebens-wert und nicht Marktwert.
Dabei würde ein anderes Kunstverständnis auch wirksam werden, wenn die die sich Künstler nennen, auch untereinander solidarischer würden und sich etwa nicht als Konkurrenten sondern als solidarische Partner betrachten würden!
Aber dagegen agiert geschickt der "Markt" auch befördert durch diese "kuratoren Clique", die Kunst nur als Vermarktungs relevantes Etwas inszenieren will, da sie sonst selber daran, in Ausbeutung dieser Ressource, nicht "verdien könnten, in ihrer abgehobenen, den Mangaern und Brokern ähnlichen Profitgier.
wer
----- Original Message -----
From: Stefan Beck
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]7 de
Sent: Monday, January 17, 2011 2:54 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] Betrifft: Kunst ist Betrug
Liebe Verena,
der Flaschentrockner im Kaufhaus sollte für alle idealerweise das
Gleiche sein, nämlich Flaschentrockner. Objekt.
Ich glaube der Kniff von Duchamp besteht ja darin, ihn aus seiner
Funktion herauszunehmen, und uns dazu aufzufordern, etwas anderes in ihm
zu sehen, was nur für uns Gültigkeit hat.
Damit ist er, wie Du richtig siehst Frage, - zu der wir die Antwort
liefern möchten.
Umgekehrt ist der Flaschentrockner im Kaufhaus die Antwort auf unsere
Frage (Wie trockne ich Flaschen?).
Aber lass Dich gerne mal im Kaufhof beraten -:)
Stefan
>
>
> @lieber stefan
> ... aber denkst du wirklich, dass der flaschentrockner im kaufhaus TATSÄCHLICH aus sich heraus seine nützliche bedeutung hat? auch dieser beinhaltet ja nicht in sich seine funktion, sondern ist erstmal nur ein objekt. und gerade deswegen kann duchamp dieses objekt ja auch umdeuten vom gebrauchsgegenstand in einen kunst-gegenstand.
>
> ... "kunst" muss ja keine antworten geben; sondern eher fragen stellen; und uns animieren, SELBER neue antworten zu finden. auf die wir eben möglicherweise nicht von alleine gekommen wären. das ist ja das SINNHAFTE daran. und beileibe kein defizit, oder?
>
> der computer wiederum, zumindest wenn ich ihn als reine "userin" verwende, gibt in der tat antworten, und das finde ich total NÜTZLICH. er kann mich jedoch auch dazu bringen, eigene denkfähigkeiten einzubüßen. z.b. das "kopfrechnen"; oder, bei einem anderen antwort-gebenden instrument, dem navi im auto, das karten-lesen und sich-orientieren.
>
> ------> ich erkundige mich im KAUFHOF, ob sie flaschentrockner haben! (kleiner schmäh am rande ...)
>
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