Einträge vom Sonntag, 02. Januar 2011

[thing-group] Received 02. 01. 2011 22:22 from

Re: Kunst ist Betrug

ja sieh an,
hier wurde auf nietzsche angespielt, und das im grundsätzlichen falsch.
darauf darf man hinweisen. nietzsche hatte natürlich auch etwas zur
frage des betrugs bzw. besser des falschen zu sagen, denn durch die
erhebung des falschen zur macht befreit sich das leben wie die kunst
erst vom schein wie von der wahrheit. das ist natürlich etwas
grundsätzliches anderes als die in der tat teutsche schwadroniererei vom
freien gestaltungswillen, das ist philosophiesauce von anno dazumal, da
braucht man keine neurobiologie zu zitieren, der schöpferische "freie"
wille war nietzsche schon ein gräuel,
wenn er nicht im kräftespiel den fälscher in szene setzte, und die
großen künstler waren allesamt fälscher, insofern sie die form und die
kommunikation zum teufel jagten, aber sie waren eben keine
künstler-kopisten oder bloße schwindler wie heute, die den sinn für
metamorphosen und cuts längst verloren haben (es gibt keine andere
wahrheit als die schöpfung von neuem) und wie nietzsche sagt zeugt das
von einer erlahmung der lebensenergien und schwachem leben. insofern
wandelt sich die macht des falschen tatsächlich zum bloßen betrug, zu
jener form der pseudoreligion, die heute nicht nur das kunstsystem,
sondern natürlich zu 90% die dort auch ausgestellte kunst ist, zum
verfahren der sakralisierung von selbstreferentialität,von der sich
mancher broker noch eine scheibe abschneiden könnte
>
> Ja sieh an,
>
> man parliert gekonnt und seelenlos über Begrifflichkeiten, die weder
> vitale Relevanz noch Lebensalltag vermitteln, noch "der Kunst" ihre
> human verträgliche Leistung zugestehen, an/in Erkenntnis und Form der
> Welt beizutragen.
>
> Kunst an sich im freien Gestaltungswillen ist kein Betrug, sondern
> allein dies nur deren Derivat als Geschäftsmodell und Geschäftstaktik.
> jene der ewige Händlerbünde, die alle Tat zu Geld transformieren und
> sich darin nur suhlen ver-mögen.
> Wer Menschen zum Publikum degradiert, sie darin ihrer Potentialität
> des Verstehens und eigener, schöpferischer kommunikativer Leistung
> enthebt, teilt die bereits auf-getieilte Welt weiter, brav und sauber
> auf und ein in Kästchen und Kasten der Sieger und Besiegten,
> Produzenten und Konsumenten, dualistischer Materialismus.
>
> Unselig vertonte, brambastisch verwoben, mit teutscher
> Philosophensauce versponnen zum zähen, erstarrten Brei der
> Miss-kenntlichkeit, der all das auslässt und reduziert, worin sich
> "Kunst" für freie Menschen ausdrücken und bewahrheiten ließe. Sich als
> Tat darin ebenso ein Fleckchen Kunst formend, jedoch in negativer
> Dialektik dem freien Menschen und der Erkenntnis dessen sich weiter
> entfernend, wie jegliche andere, ähnlich kommerziell-amtlich,
> angedachte Kunst als Form, die tapfer versucht, eine gleißende selbst
> bespiegelnde Verkündungs-Aura zu konstruieren, die weiter & wieder nur
> ihren Geld-Markt-Wert zu erhöhen trachtet, Inhalt wie Substanz darin
> bemüht, sich ebenso weiter ab- und auszugrenzen, sich den Menschen und
> dem eigenen Menschsein parabol-perspektivisch entfernt und sich wie
> diesen unzugänglich macht und darin sich und jene als solche
> vergessend, sich nur noch darin zu verkennen vermag, als das was
> weiter entfremdet, verspinnt und Markt-gerecht Leben verleugnet,
> sorgsam wie sicher, sich und die Welt in und auf Dosen verteilend.
>
> fgd
>
> ----- Original Message -----
> From: Achim Szepanski
> To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]5 de
>
> Sent: Sunday, January 02, 2011 8:36 PM
> Subject: Re: [thing-frankfurt] Kunst ist Betrug
>
> heer beck,
> das ist leider, wie soll man sagen, dialektik, die es weder zur synthese
> noch zur adornoschen negativen dialektik geschafft hat. schein als
> schein ist einzig wahr stimmt
> natürlich für nietzsche in zweierlei hinsicht nicht. bricht das
> wahrheitsideal zusammen, und nichts weiter gedenkt nietzsche zeit seines
> lebens zu machen, dann werden
> sämtliche beziehungen des scheins nicht mehr ausreichen, um die
> möglichkeiten des (kantschen) urteils noch zu gewährleisten. nietzsche
> schreibt, dass wir "mit der
> wahren welt auch die scheinbare abgeschafft haben." der turnaround von
> nietzsche liegt also ganz woanders. es bleiben die kräfteverhältnisse,
> die immer die des körpers sind, die sich anderen kräften
> entgegenstellen, sich auf andere kräfte beziehen, von denen sie
> affiziert werden und die sie affizieren. vom nietzeansichen willen zur
> macht ausgehend können später deleuze/guattari ihre
> kunsttheorie der affekte und perzepte denken, und diese trennt
> natürlich in ihrer verschaltung von aktuell/virtuell nicht mal so mal
> salopp zwischen "normalem leben" und kunst, sondern gesteht
> sehr wohl der kunst ihre eigene realität zu. ist allerdings der wille
> zur macht wie im gegenwärtigen kunstsystem ganz offensichtlich
> erschöpft, trägt also wie sloterdijk an diesem punkt richtig bemerkt,
> die kunst ihre selfishness wie das merkmal ihrer auserwähltheit vor sich
> her, dann ergibt sich daraus zweierlei; der geschäftstüchtigere teil des
> kunstsystems paktiert mit dem
> blasensystem der finanzökonomiederivate, der alternative teil
> schwadroniert über kunst, leben und betrug, und betrogen wird das
> publikum von beiden seiten, insofern es auf
> kunst immer noch wie auf eine erscheinung von transzendenz reagiert, nur
> die einen verdienen kräftig mit, indem sie in die bankentürmen
> einziehen, die anderen treffen sich auf flachem boden bei
> ata.
>
> that`s life
>
> grüße
>
> achim szepanski
> >
> > Hallo Hr. Beck,
> >
> > schöner Beitrag.
> >
> > 1."Kunst" wie wir sie (gewöhnlich) verstehen, hat doch allenthalben
> > symbolischen Charakter, wenn es keine Menschen geben würde, gäbe es
> > auch keine "Kunst " die jene helfen sollte, diese Welt zu verstehen.
> >
> > 2. Kunst ist als kreative Kraft um sich selbst und seine kreativ
> > schöpferische Potentale zu entdecken, ohne alles beherrschende
> > Ökonomische Beeinflussung dahinter und Verkommerzialisierung, ebenso
> > eine ehrenwerte und förderliche, sinnvolle Tätigkeit und Beschäftigung.
> >
> > Wie sagte oder schrieb schon Magritte auf seinem Pappdeckel, "ceci
> > n'est pas une pipe"!?
> >
> > 3. Netzkunst ist Teil der von uns geschaffenen Realität und damit
> > ebenso förderlich, wertvoll oder wertlos, je nach dem welches
> > bestimmende Wertesystem aktuell herrschend ist, ein humanitär
> > ausgerichtetes oder ein rein ökonomisch beschränkendes, welches
> > massgeblich unsere Lebens-Situation bestimmt.
> >
> > 4. Wenn sie wieder Menschen fragen sollten, was sie "sonst noch
> > machen", sagen sie doch einfach::
> > "ich versuche es mit dem Leben"
> >
> > 5. Betrug gibt es übrigen s nur in der Geschäftswelt (der "ehrenwert"
> > verrohten Kaufleute), die das komplette Leben und die Kunst darin über
> > Verwertung, Profit und Verwertungsabsichten allein bestimmt und daran
> > massgebend orientiert. Freie Kunst freier Menschen ist weder Betrug
> > noch Wahrheit, sie ist deren Versuch das Leben mit Inhalt zu füllen.
> >
> > GstQ
> >
> > ----- Original Message -----
> > From: Stefan Beck
> > To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]5 de
>
> >
> > Sent: Thursday, December 30, 2010 4:50 PM
> > Subject: [thing-frankfurt] Kunst ist Betrug
> >
> > Lasst uns vergegenwärtigen, daß Kunst etwas einfordert, was wir im
> > normalen Leben, nicht durchgehen liessen.
> >
> > Eine bemalte Pappe, die ein Auto darstellt, ist kein Auto und kaum ein
> > Versprechen auf ein Auto. Wir freuen uns dennoch an diesem Kniff, wie
> > schon Nietzsche wusste (Schein als Schein ist einzig wahr).
> >
> > Auch eine Webseite als Netzkunst ist immer weniger als die Realität und
> > daher enttäuschend. Ist das alles, was Sie machen, werde ich oft
> > gefragt. Machen Sie nicht noch etwas anderes? Nein, mach ich nicht.
> >
> > Bei aller Freude über diese Dialektik schwingt immer der Betrugsvorwurf
> > mit, was die Kunst grundsätzlich und uneinholbar verdächtig macht.
> > Infolge kann Kunst auch nie ausgeglichen und entgolten werden.
> >
> > In diesem Sinne wünsche ich Euch allen auf der Liste ein gutes neues
> > Jahr 2011.
> > Euer
> > Stefan
> >
> > * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> > * Follow me:
> > * http://www.facebook.com/thingfrankfurt
> > * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> >
> > --
> >
> > The Thing Frankfurt
> > http://www.thing-frankfurt.de
> >
> > * * *
> >
> > Stefan Beck
> > Hohenstaufenstr. 8
> > 60327 Frankfurt
> > T. ++49-(0)69 - 741 02 10
> >
> > Thing Frankfurt Mailinglist:
> > mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot]5 de
>
> >
> >
> > [Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden
> > entfernt]
> >
> >
>
> [Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden
> entfernt]
>
> [Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden
> entfernt]
>
>



[Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden entfernt]



------------------------------------

[thing-group] Received 02. 01. 2011 21:51 from

Re: Kunst ist Betrug

Ja sieh an,

man parliert gekonnt und seelenlos über Begrifflichkeiten, die weder vitale Relevanz noch Lebensalltag vermitteln, noch "der Kunst" ihre human verträgliche Leistung zugestehen, an/in Erkenntnis und Form der Welt beizutragen.

Kunst an sich im freien Gestaltungswillen ist kein Betrug, sondern allein dies nur deren Derivat als Geschäftsmodell und Geschäftstaktik. jene der ewige Händlerbünde, die alle Tat zu Geld transformieren und sich darin nur suhlen ver-mögen.
Wer Menschen zum Publikum degradiert, sie darin ihrer Potentialität des Verstehens und eigener, schöpferischer kommunikativer Leistung enthebt, teilt die bereits auf-getieilte Welt weiter, brav und sauber auf und ein in Kästchen und Kasten der Sieger und Besiegten, Produzenten und Konsumenten, dualistischer Materialismus.

Unselig vertonte, brambastisch verwoben, mit teutscher Philosophensauce versponnen zum zähen, erstarrten Brei der Miss-kenntlichkeit, der all das auslässt und reduziert, worin sich "Kunst" für freie Menschen ausdrücken und bewahrheiten ließe. Sich als Tat darin ebenso ein Fleckchen Kunst formend, jedoch in negativer Dialektik dem freien Menschen und der Erkenntnis dessen sich weiter entfernend, wie jegliche andere, ähnlich kommerziell-amtlich, angedachte Kunst als Form, die tapfer versucht, eine gleißende selbst bespiegelnde Verkündungs-Aura zu konstruieren, die weiter & wieder nur ihren Geld-Markt-Wert zu erhöhen trachtet, Inhalt wie Substanz darin bemüht, sich ebenso weiter ab- und auszugrenzen, sich den Menschen und dem eigenen Menschsein parabol-perspektivisch entfernt und sich wie diesen unzugänglich macht und darin sich und jene als solche vergessend, sich nur noch darin zu verkennen vermag, als das was weiter entfremdet, verspinnt und Markt-gerecht Leben verleugnet, sorgsam wie sicher, sich und die Welt in und auf Dosen verteilend.

fgd




----- Original Message -----
From: Achim Szepanski
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]4 de
Sent: Sunday, January 02, 2011 8:36 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] Kunst ist Betrug



heer beck,
das ist leider, wie soll man sagen, dialektik, die es weder zur synthese
noch zur adornoschen negativen dialektik geschafft hat. schein als
schein ist einzig wahr stimmt
natürlich für nietzsche in zweierlei hinsicht nicht. bricht das
wahrheitsideal zusammen, und nichts weiter gedenkt nietzsche zeit seines
lebens zu machen, dann werden
sämtliche beziehungen des scheins nicht mehr ausreichen, um die
möglichkeiten des (kantschen) urteils noch zu gewährleisten. nietzsche
schreibt, dass wir "mit der
wahren welt auch die scheinbare abgeschafft haben." der turnaround von
nietzsche liegt also ganz woanders. es bleiben die kräfteverhältnisse,
die immer die des körpers sind, die sich anderen kräften
entgegenstellen, sich auf andere kräfte beziehen, von denen sie
affiziert werden und die sie affizieren. vom nietzeansichen willen zur
macht ausgehend können später deleuze/guattari ihre
kunsttheorie der affekte und perzepte denken, und diese trennt
natürlich in ihrer verschaltung von aktuell/virtuell nicht mal so mal
salopp zwischen "normalem leben" und kunst, sondern gesteht
sehr wohl der kunst ihre eigene realität zu. ist allerdings der wille
zur macht wie im gegenwärtigen kunstsystem ganz offensichtlich
erschöpft, trägt also wie sloterdijk an diesem punkt richtig bemerkt,
die kunst ihre selfishness wie das merkmal ihrer auserwähltheit vor sich
her, dann ergibt sich daraus zweierlei; der geschäftstüchtigere teil des
kunstsystems paktiert mit dem
blasensystem der finanzökonomiederivate, der alternative teil
schwadroniert über kunst, leben und betrug, und betrogen wird das
publikum von beiden seiten, insofern es auf
kunst immer noch wie auf eine erscheinung von transzendenz reagiert, nur
die einen verdienen kräftig mit, indem sie in die bankentürmen
einziehen, die anderen treffen sich auf flachem boden bei
ata.

that`s life

grüße

achim szepanski
>
> Hallo Hr. Beck,
>
> schöner Beitrag.
>
> 1."Kunst" wie wir sie (gewöhnlich) verstehen, hat doch allenthalben
> symbolischen Charakter, wenn es keine Menschen geben würde, gäbe es
> auch keine "Kunst " die jene helfen sollte, diese Welt zu verstehen.
>
> 2. Kunst ist als kreative Kraft um sich selbst und seine kreativ
> schöpferische Potentale zu entdecken, ohne alles beherrschende
> Ökonomische Beeinflussung dahinter und Verkommerzialisierung, ebenso
> eine ehrenwerte und förderliche, sinnvolle Tätigkeit und Beschäftigung.
>
> Wie sagte oder schrieb schon Magritte auf seinem Pappdeckel, "ceci
> n'est pas une pipe"!?
>
> 3. Netzkunst ist Teil der von uns geschaffenen Realität und damit
> ebenso förderlich, wertvoll oder wertlos, je nach dem welches
> bestimmende Wertesystem aktuell herrschend ist, ein humanitär
> ausgerichtetes oder ein rein ökonomisch beschränkendes, welches
> massgeblich unsere Lebens-Situation bestimmt.
>
> 4. Wenn sie wieder Menschen fragen sollten, was sie "sonst noch
> machen", sagen sie doch einfach::
> "ich versuche es mit dem Leben"
>
> 5. Betrug gibt es übrigen s nur in der Geschäftswelt (der "ehrenwert"
> verrohten Kaufleute), die das komplette Leben und die Kunst darin über
> Verwertung, Profit und Verwertungsabsichten allein bestimmt und daran
> massgebend orientiert. Freie Kunst freier Menschen ist weder Betrug
> noch Wahrheit, sie ist deren Versuch das Leben mit Inhalt zu füllen.
>
> GstQ
>
> ----- Original Message -----
> From: Stefan Beck
> To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]4 de
>
> Sent: Thursday, December 30, 2010 4:50 PM
> Subject: [thing-frankfurt] Kunst ist Betrug
>
> Lasst uns vergegenwärtigen, daß Kunst etwas einfordert, was wir im
> normalen Leben, nicht durchgehen liessen.
>
> Eine bemalte Pappe, die ein Auto darstellt, ist kein Auto und kaum ein
> Versprechen auf ein Auto. Wir freuen uns dennoch an diesem Kniff, wie
> schon Nietzsche wusste (Schein als Schein ist einzig wahr).
>
> Auch eine Webseite als Netzkunst ist immer weniger als die Realität und
> daher enttäuschend. Ist das alles, was Sie machen, werde ich oft
> gefragt. Machen Sie nicht noch etwas anderes? Nein, mach ich nicht.
>
> Bei aller Freude über diese Dialektik schwingt immer der Betrugsvorwurf
> mit, was die Kunst grundsätzlich und uneinholbar verdächtig macht.
> Infolge kann Kunst auch nie ausgeglichen und entgolten werden.
>
> In diesem Sinne wünsche ich Euch allen auf der Liste ein gutes neues
> Jahr 2011.
> Euer
> Stefan
>
> * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> * Follow me:
> * http://www.facebook.com/thingfrankfurt
> * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
>
> --
>
> The Thing Frankfurt
> http://www.thing-frankfurt.de
>
> * * *
>
> Stefan Beck
> Hohenstaufenstr. 8
> 60327 Frankfurt
> T. ++49-(0)69 - 741 02 10
>
> Thing Frankfurt Mailinglist:
> mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot]4 de
>
>
> [Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden
> entfernt]
>
>

[Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden entfernt]





[Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden entfernt]



------------------------------------

[thing-group] Received 02. 01. 2011 20:36 from

Re: Kunst ist Betrug

heer beck,
das ist leider, wie soll man sagen, dialektik, die es weder zur synthese
noch zur adornoschen negativen dialektik geschafft hat. schein als
schein ist einzig wahr stimmt
natürlich für nietzsche in zweierlei hinsicht nicht. bricht das
wahrheitsideal zusammen, und nichts weiter gedenkt nietzsche zeit seines
lebens zu machen, dann werden
sämtliche beziehungen des scheins nicht mehr ausreichen, um die
möglichkeiten des (kantschen) urteils noch zu gewährleisten. nietzsche
schreibt, dass wir "mit der
wahren welt auch die scheinbare abgeschafft haben." der turnaround von
nietzsche liegt also ganz woanders. es bleiben die kräfteverhältnisse,
die immer die des körpers sind, die sich anderen kräften
entgegenstellen, sich auf andere kräfte beziehen, von denen sie
affiziert werden und die sie affizieren. vom nietzeansichen willen zur
macht ausgehend können später deleuze/guattari ihre
kunsttheorie der affekte und perzepte denken, und diese trennt
natürlich in ihrer verschaltung von aktuell/virtuell nicht mal so mal
salopp zwischen "normalem leben" und kunst, sondern gesteht
sehr wohl der kunst ihre eigene realität zu. ist allerdings der wille
zur macht wie im gegenwärtigen kunstsystem ganz offensichtlich
erschöpft, trägt also wie sloterdijk an diesem punkt richtig bemerkt,
die kunst ihre selfishness wie das merkmal ihrer auserwähltheit vor sich
her, dann ergibt sich daraus zweierlei; der geschäftstüchtigere teil des
kunstsystems paktiert mit dem
blasensystem der finanzökonomiederivate, der alternative teil
schwadroniert über kunst, leben und betrug, und betrogen wird das
publikum von beiden seiten, insofern es auf
kunst immer noch wie auf eine erscheinung von transzendenz reagiert, nur
die einen verdienen kräftig mit, indem sie in die bankentürmen
einziehen, die anderen treffen sich auf flachem boden bei
ata.

that`s life

grüße

achim szepanski
>
> Hallo Hr. Beck,
>
> schöner Beitrag.
>
> 1."Kunst" wie wir sie (gewöhnlich) verstehen, hat doch allenthalben
> symbolischen Charakter, wenn es keine Menschen geben würde, gäbe es
> auch keine "Kunst " die jene helfen sollte, diese Welt zu verstehen.
>
> 2. Kunst ist als kreative Kraft um sich selbst und seine kreativ
> schöpferische Potentale zu entdecken, ohne alles beherrschende
> Ökonomische Beeinflussung dahinter und Verkommerzialisierung, ebenso
> eine ehrenwerte und förderliche, sinnvolle Tätigkeit und Beschäftigung.
>
> Wie sagte oder schrieb schon Magritte auf seinem Pappdeckel, "ceci
> n'est pas une pipe"!?
>
> 3. Netzkunst ist Teil der von uns geschaffenen Realität und damit
> ebenso förderlich, wertvoll oder wertlos, je nach dem welches
> bestimmende Wertesystem aktuell herrschend ist, ein humanitär
> ausgerichtetes oder ein rein ökonomisch beschränkendes, welches
> massgeblich unsere Lebens-Situation bestimmt.
>
> 4. Wenn sie wieder Menschen fragen sollten, was sie "sonst noch
> machen", sagen sie doch einfach::
> "ich versuche es mit dem Leben"
>
> 5. Betrug gibt es übrigen s nur in der Geschäftswelt (der "ehrenwert"
> verrohten Kaufleute), die das komplette Leben und die Kunst darin über
> Verwertung, Profit und Verwertungsabsichten allein bestimmt und daran
> massgebend orientiert. Freie Kunst freier Menschen ist weder Betrug
> noch Wahrheit, sie ist deren Versuch das Leben mit Inhalt zu füllen.
>
> GstQ
>
> ----- Original Message -----
> From: Stefan Beck
> To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]1 de
>
> Sent: Thursday, December 30, 2010 4:50 PM
> Subject: [thing-frankfurt] Kunst ist Betrug
>
> Lasst uns vergegenwärtigen, daß Kunst etwas einfordert, was wir im
> normalen Leben, nicht durchgehen liessen.
>
> Eine bemalte Pappe, die ein Auto darstellt, ist kein Auto und kaum ein
> Versprechen auf ein Auto. Wir freuen uns dennoch an diesem Kniff, wie
> schon Nietzsche wusste (Schein als Schein ist einzig wahr).
>
> Auch eine Webseite als Netzkunst ist immer weniger als die Realität und
> daher enttäuschend. Ist das alles, was Sie machen, werde ich oft
> gefragt. Machen Sie nicht noch etwas anderes? Nein, mach ich nicht.
>
> Bei aller Freude über diese Dialektik schwingt immer der Betrugsvorwurf
> mit, was die Kunst grundsätzlich und uneinholbar verdächtig macht.
> Infolge kann Kunst auch nie ausgeglichen und entgolten werden.
>
> In diesem Sinne wünsche ich Euch allen auf der Liste ein gutes neues
> Jahr 2011.
> Euer
> Stefan
>
> * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> * Follow me:
> * http://www.facebook.com/thingfrankfurt
> * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
>
> --
>
> The Thing Frankfurt
> http://www.thing-frankfurt.de
>
> * * *
>
> Stefan Beck
> Hohenstaufenstr. 8
> 60327 Frankfurt
> T. ++49-(0)69 - 741 02 10
>
> Thing Frankfurt Mailinglist:
> mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot]1 de
>
>
> [Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden
> entfernt]
>
>



[Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden entfernt]



------------------------------------

[thing-group] Received 02. 01. 2011 19:45 from

Re: Kunst ist Betrug

Hallo Hr. Beck,

schöner Beitrag.

1."Kunst" wie wir sie (gewöhnlich) verstehen, hat doch allenthalben symbolischen Charakter, wenn es keine Menschen geben würde, gäbe es auch keine "Kunst " die jene helfen sollte, diese Welt zu verstehen.

2. Kunst ist als kreative Kraft um sich selbst und seine kreativ schöpferische Potentale zu entdecken, ohne alles beherrschende Ökonomische Beeinflussung dahinter und Verkommerzialisierung, ebenso eine ehrenwerte und förderliche, sinnvolle Tätigkeit und Beschäftigung.

Wie sagte oder schrieb schon Magritte auf seinem Pappdeckel, "ceci n'est pas une pipe"!?

3. Netzkunst ist Teil der von uns geschaffenen Realität und damit ebenso förderlich, wertvoll oder wertlos, je nach dem welches bestimmende Wertesystem aktuell herrschend ist, ein humanitär ausgerichtetes oder ein rein ökonomisch beschränkendes, welches massgeblich unsere Lebens-Situation bestimmt.

4. Wenn sie wieder Menschen fragen sollten, was sie "sonst noch machen", sagen sie doch einfach::
"ich versuche es mit dem Leben"

5. Betrug gibt es übrigen s nur in der Geschäftswelt (der "ehrenwert" verrohten Kaufleute), die das komplette Leben und die Kunst darin über Verwertung, Profit und Verwertungsabsichten allein bestimmt und daran massgebend orientiert. Freie Kunst freier Menschen ist weder Betrug noch Wahrheit, sie ist deren Versuch das Leben mit Inhalt zu füllen.

GstQ


----- Original Message -----
From: Stefan Beck
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot]1 de
Sent: Thursday, December 30, 2010 4:50 PM
Subject: [thing-frankfurt] Kunst ist Betrug



Lasst uns vergegenwärtigen, daß Kunst etwas einfordert, was wir im
normalen Leben, nicht durchgehen liessen.

Eine bemalte Pappe, die ein Auto darstellt, ist kein Auto und kaum ein
Versprechen auf ein Auto. Wir freuen uns dennoch an diesem Kniff, wie
schon Nietzsche wusste (Schein als Schein ist einzig wahr).

Auch eine Webseite als Netzkunst ist immer weniger als die Realität und
daher enttäuschend. Ist das alles, was Sie machen, werde ich oft
gefragt. Machen Sie nicht noch etwas anderes? Nein, mach ich nicht.

Bei aller Freude über diese Dialektik schwingt immer der Betrugsvorwurf
mit, was die Kunst grundsätzlich und uneinholbar verdächtig macht.
Infolge kann Kunst auch nie ausgeglichen und entgolten werden.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen auf der Liste ein gutes neues
Jahr 2011.
Euer
Stefan

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
* Follow me:
* http://www.facebook.com/thingfrankfurt
* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

--

The Thing Frankfurt
http://www.thing-frankfurt.de

* * *

Stefan Beck
Hohenstaufenstr. 8
60327 Frankfurt
T. ++49-(0)69 - 741 02 10

Thing Frankfurt Mailinglist:
mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot]1 de




[Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden entfernt]



------------------------------------

Suche

 

Futter fürs Handy:

Ein QR Code Tag fürs Handy

Check Mobile Tagging