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[thing-group] Received 02. 08. 2005 -- 18:14 from from

Re: kaufhaus adorno xyz

am 02.08.2005 1:35 Uhr schrieb Kum/man/du 24.Juli1816 unter
brentis [at] artistso [dot] de:

> Auf jeden Fall, und das weiß jedes Kind, das 1968 schon lesen konnte,
> -> nicht jenes offensichtlich falsche, auf die reine Oberfläche reduzierte
> “Glück" ist gemeint, in einer Gesellschaftsform in der menschliche
> Zuwendung/ Austausch auf die “blanke³ Warenform reduziert worden ist.
>
> Daher auch “Ersatzbefriedigung", die Befriedigung grundlegender,
> menschlicher Bedürfnisse von Mensch zu Mensch sollten nicht entfremdet und
> zur Ware verformt, gelebt/erlebt werden!


Also ich halte die idee einer "ersatzbefriedigung" für eine methodisch sehr
schwache angelegenheit. Wer soll denn von welcher stelle aus überprüfen, ob
da ein "ersatz" vorliegt.

Das legt so eine art big brother nahe, der in die leute reinschauen kann.

[ Ähnlich schwach und durchaus verwandt ist der der Freudschen
"verdrängung". Das kling gut und einsichtig, aber wie nachzuweisen?]

Diese dichotomie von "oberfläche" und "tiefe" ('grundlegend') halte ich für
überholt. Das legt auch nahe, es gäbe irgendwo etwas echtes, auf das man
irgendwie zurückkommen könne. Aber Gott ist tot.

Schon die analysen von Bourdieu haben gezeigt wie vielschichtig,
mehrdimensional die formen des gesellschaftlichen konsums sein können.

Und letztlich verstehe ich nicht, was an der ware, der warenform so schlecht
sein soll. Das ist auch nur eine form des tausches. In früheren zeiten
wurden statt waren frauen, filiationen, verwandschaftbeziehungen getauscht.
Das war keineswegs besser.


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