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[thing-group] Received 02. 09. 2005 -- 16:35 from from

Artiste! Vouloir tu éternel fetischobjekt néolibéral begierde?


Eigentlich bin ich momentan am Ende, obwohl, sieht doch ganz gut aus im
Moment.

Ich habe mich zwar von meinem Freund getrennt, aber gute Chancen seinen
Laden zu übernehmen. Vio ist jetzt die zweite Vorsitzende in unserem
Verein und man kann wohl sagen, wir verstehen uns und der Chris, der
macht’s sowieso nicht mehr lange. Der ist als Vorsitzender unseres
Vereins zurückgetreten und will sich jetzt nur noch verpissen. Endlich
kann ich dann im Atelier schalten und walten wie ich will.

Auch mit dem Beck läuft es ganz gut, der hat so ein süßes Surfbrett.
Cooler Typ und Kontakte hat der. Ist ja auch schon über 15 Jahre im
Geschäft. Mit dem habe ich letzen Sommer einen Verein gegründet. Meinen
Freund hat das zwar nicht unbedingt erheitert, aber die Jungs aus dem
Osten sind zum Glück hart im nehmen.

Mit dem Beck bin ich dann auch auf Reise gegangen. Der Beck hat so ein
tolles Wohnmobil und eine super Garage dazu. Da machen wir jetzt
Veranstaltungen. Leider konnte ich mich beim Beck noch nicht so richtig
durchsetzen, aber der Beck, der hat so wenig Zeit, der überlässt mir
bald seine Garage. Ist auch besser so, der Beck, der hat so einen
schlechten Musikgeschmack.

Das ganze Gegenteil von meinem Ex-Freund Alfred. Der ist ein berühmter
Musiker und kennt Gott und die Welt. Fünf Jahre war ich mit dem
zusammen, aber irgendwann war die Luft draußen. Ich bin dann zu meiner
Schwester gezogen. Meine Sachen habe ich aber alle beim Alfred
gelassen. Immerhin sind wir noch Freunde und man weiß ja nie, es sind
harte Zeiten und der Alfred, der hat doch so eine schöne Wohnung.

Bevor ich Alfred kennen gelernt habe war ich mit dem Matthias zusammen.
Das hat aber nicht so harmoniert. Der Matthias ist ja ganz süß, aber
sexuell war der leider ein Flop. Der Matthias, der ist Kulturjournalist
und betreibt so einen entzückenden kleinen Kulturverein. Da mische ich
auch mit. Der Matthias, der ist auch Kurator und hat jetzt einen dicken
neuen Job in Polen, einen Vierjahresvertrag. Das ist ganz praktisch,
jetzt habe ich endlich freie Hand und kann den Verein übernehmen.

Außerdem, der Matthias, der hat auch so eine süße Wohnung, im
Gallusviertel, die will er behalten. Ich ziehe da jetzt ein, dann habe
ich endlich eine Wohnung wie ich sie mir immer gewünscht habe und fast
ganz für mich alleine. Vielleicht sollte ich dann doch meine Sachen
beim Alfred abholen. Die Wohnung ist ja auch groß genug. Da freue ich
schon drauf, das wird superkuschelig.

Mit dem Udo war es zwischendurch auch mal ganz mitleiderregend. Der
Udo, der hat letztes Jahr seinen Job beim Kunstverein verloren, die
sind einfach Pleite gegangen.

Richtig schmusig. Ich hab dem Bert dann ein wenig unter die Beine
gegriffen und habe ihm erlaubt bei mir im Atelier Party zu machen. Das
wurde mir dann aber doch ein bisschen zu bunt. Der Bert, der ist so ein
richtiges kleines Teufelchen. Konkurrenz im eigenen Haus kann ich mir
nicht erlauben. Dafür sind die Zeiten zu hart. Man will doch
vorwärtskommen. Und überhaupt, elektronische Kunst in Frankfurt, das
ist unser Revier.

Meine Cousine würde den Bert ja am liebsten umbringen, aber den kriegen
wir auch so klein. Dann gibt’s nur noch den verrückten Ansgar, der
veranstaltet ohnehin nur Quatschkonzerte, kommt auch nicht wirklich gut
an. Nur eine Frage der Zeit bis der aufgibt und dann sind endlich wir
die Speerspitze der alternativen Musik in Frankfurt.

Wird auch Zeit, denn eigentlich mag ich es ganz gerne dick, beruflich
natürlich. Ich hab ja Philosophie studiert und werde bald den Westend
Verlag in Berlin übernehmen, der ist wirklich super. Dann ist alles
gut, das ist wirklich dick, dann kann ich mich endlich entspannt
zurücklehnen und mir auf die Schultern klopfen. Das soll mir im
deutschen Kulturbetrieb erst mal jemand nachmachen. Was für eine
Karriere und das mit 32.

Ich bin schon ein richtig flottes Mädchen und ficken, lecken, bumsen,
blasen mag ich besonders gerne, na ja, und so manches andere. Ich bin
zwar bisexuell und promiskuitiv, aber Klabusterbeeren, Klabusterbeeren
die sind nicht wirklich lecker, die sind nichts für mich und außerdem,
ein wenig Spargel gehört doch dazu zum Leben, oder?

Übrigens, den Goldfinger Club, den finde ich jetzt doch ganz chic, die
haben so ein sexy Hinterzimmer, mit einem 5 Sterneklo noch dazu. Den
Laiki finde ich zwar ein bisschen doof, aber wer weiß, wir werden alle
älter und man sollte schon ein wenig auf seinen Lebensentwurf achten.

In diesem Sinne, bleibt sauber Reinhard, für immer dein Sab Internet &
Co



Am 29.07.2005 um 18:44 schrieb Reinhard Roy:

> Herr Schepanski,
>
> In der Angelegenheit Ihres Ansinnens beeile ich mich zu erklären, daß
> der
> Nachkomme der Hiroshimavernichter so gütig ist, meine liturgischen
> Quälereien zu steuern. Als Lohn dafür übt er sich auf meine Kosten in
> der
> Hinterlist und Tücke und stellt es als Kunst hin. Durchtrieben
> wie er ist, zapft er an allen Quellen der Welt
> um seinem transsylvanischen Schwein einen goldenen Käfig zu bauen und
> denkt
> sich dabei, daß es keiner bemerkt. Darüber hinaus liest er auch alle
> Botschaften des ihm anvertrauten Herrenmenschentums und fügt in alle
> wahrscheinlich auch noch bluttriefende Gemeinheiten ein wie aus
> antitranssylvanischen Kreisen zuhören ist. Als Mitglied seiner
> Nasengemeinde bin ich jedoch zu Treue verpflichtet und verbleibe im
> fefebeyistischen Notgefängnis, wo mir wenigstens der Status der
> Dummheit
> auf ewig gewährleistet ist. Kein güldeneres Angebot in Aussicht, sage
> ich
> hiermit freundlichst!
>
> Ihr Vorbild an Tugend und Laster
>
>
> Am 29.07.2005 13:46 Uhr schrieb "achim schepanski" unter
> <as [at] mille-platin [dot] de>:
>
>>
>> sehr geehrter herr dr. roy,
>>
>> ihre referenz als großer kunst- und kultursachverständiger im kreis
>> unserer auftraggeber wäre uns eine reverenz wert. dazu möchten wir
>> ihnen gern folgendes angebot machen:
>>
>> wenn wir zukünftig ihren gesamten kunstbetrieb übernehmen
>> dürfen, berechnen wir ihnen 1 euro mehr pro jahr, als sie jetzt
>> zahlen – bei besserem leistungsumfang (247).
>>
>> sollten sie bereits jetzt gar nichts dafür zahlen, würden wir ihnen
>> jedes jahr symbolisch 1 euro aushändigen. wenn sie an einer
>> langfristigen partnerschaft mit unserer organ-sezierung interessiert
>> sein
>> sollten, würde es mich sehr freuen.
>>
>>
>> für heute mit freundlichem gruß
>>
>> achim schepanski


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