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            01. 02. 2005 -- 13:56
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Lacan in den Kulturwissenschaften
          
Am 25. Juni 2004 jährte sich der Todestag des französischen 
Psychoanalytikers Jacques Lacan zum zwanzigsten Mal. Anlass genug, 
diesen immer noch umstrittenen, aber zugleich höchst anregenden Denker 
in das Zentrum einer kulturwissenschaftlichen Tagung (vom 3.-5. März im 
Kulturwissenschaftlichen Institut, Esslingen) zu stellen.
Ungezählte Studien aller geisteswissenschaftlichen Disziplinen nutzen 
Lacans berühmte "Algebra", schließen mit ihren Forschungen direkt an 
seine Theorie an. Dieser Tatsache wird Rechnung getragen: Waren 
vergangene Lacan-Konferenzen vornehmlich Lacan-philologisch orientiert, 
näherte man sich seinem Denken also über die Mitschriften seines 
berühmten "Seminars", so wird die Tagung im Kulturwissenschaftlichen 
Institut komplementär ansetzen. Ziel ist es, eine Bestandsaufnahme der 
vielfältigen und umfangreichen Rezeption und Wirkung seines Werkes für 
das kultur- und sozialwissenschaftliche Fächerspektrum zu unternehmen. 
Die Fragestellung lautet also nicht "Lacan und die Psychoanalyse", 
"Lacan und die Literatur" sondern "Lacan in der Geschichte der 
Psychoanalyse", "Lacan in der Literaturwissenschaft" usw. Das Spektrum 
der verschiedenen Fachdisziplinen, die sich und ihre spezifische 
Aneignung des Lacanianischen Universums vorstellen, reicht von der 
Soziologie über die Medienwissenschaften bis zu den 
Erziehungswissenschaften.
Die Tagung "Lacan in den Kulturwissenschaften" vom 3.-5. März im 
Kulturwissenschaftlichen Institut, Esslingen, wird parallel von Clemens 
Flick (Universität Duisburg-Essen) und Robert Pfaller (Universität 
Bern) geleitet. Eine Teilnahme ist nur nach Voranmeldung begrenzt 
möglich.
Für alle Interessierten gibt es aber auch zwei öffentliche Vorträge. Am 
Freitag, den 4. Februar um 18 Uhr referiert der bekannte Historiker 
Gilles de Sarazin vom Club of Rome über "Schwester Oedipus. Jacques 
Lacan und der Inzest". Am Samstag kann der Vortrag des Dortmunder 
Literaturwissenschaftlers Jürgen Rink besucht werden. Er widmet sich um 
11.30 Uhr dem Thema "Dispositiv und diskursives Spiel – mit 
Überlegungen zum 'Dreieck' Luhmann – Lacan – Libuda".
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