Received 02. 11. 2007 -- 14:29 from
fromkultur kreativität oder wirtschaft
War gestern auf dieser Veranstaltung im Kommunikationsmuseum zu
"Creative Industries".
Herr Söndermann gab eine kurze Einführung in den Begriff der
Kreativwirtschaft. Er zeigte einige Folien, wie sich die in Hessen
darstellt.
Interessant war dabei die Aufteilung der Umsätze nach Berufsgruppen.
Während Werber, Berater, Architekten, Verleger in Hessen im
Bundesdurchschnitt gut darstehen bilden die selbständigen Künstler das
Schlusslicht.
Dabei scheint mir schon ein durchschnittlicher Jahresumsatz von 80.000
euro sehr hoch gegriffen. Möchte mal einen Künstler kennen, der das schafft.
Auch von der Anzahl der Künstler liegt Hessen zurück. Woran das liegt
konnte trotz Nachfrage nicht erklärt werden.
Im Anschluss sprach Herr Dr. Scheer, SPD, der in einer möglichen SPD
Regierung Wirtschaftsminister werden könnte.
Zusammengefasst ging sein Vorschlag dahin, die
Finanzierungsmöglichkeiten sogenannter KMUs
(kleinundmittelständigeunternemen) zu verbessern. Dazu könnte die
Goldreserve der Bundesbank verwendet und in einen Fonds eingezahlt
werden. Der sollte möglichst nah und lokal bei den KMUs das Geld verteilen.
Ob das vielen Künstlern helfen wird, bezweifele ich doch.
Mir scheint grade der Begriff der Kreativwirtschaft auf Künstler nicht
recht anwendbar.
Der Charme der Theorie von Richard Florida liegt ja gerade darin, daß er
Künstlern (und anderen Randgruppen) eine ökonomische Relevanz zuspricht,
obwohl sie im herkömmlichen Sinne nichts produzieren.
Daher müssen auch Künstler anders gefördert werden. Es wurde zwar
erklärt, daß Risikokapital und "schräge Ideen" enger und leichter
zusammengeführt werden müssten, aber hart auf hart, werden die meisten
Künstler doch noch als zu schräg angesehen werden.
Auch Risikokapital will eine wie auch immer nachvollziehbare Rendite auf
die Investion sehen.
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