Received 23. 08. 2008 -- 20:41 from
fromRe: {Disarmed} Betrifft: form versus inhalt
mit dem Dialog ist nicht so einfach.
Anstossen finde ich gut. Vielleicht stoesst man etwas an, es geht um
ein paar ecken und ueber banden. bleibt liegen, wird wieder
angestossen, aufgehoben
mglweise kommt was davon wieder bei einem an, aber man weiss gar
nicht, oder kann sich nicht sicher sein, dass man es tatsaechlich
irgendwie angestossen hat. Wahrscheinlich legt der Kuenstler es
darauf an, dass ers sicher angestossen hat?
zur Antwortnot: man kann doch, wenn man nicht in akuter Bringschuld
oder Zwang ausgesetzt ist, immer sagen: 'weiss ich nicht' oder
'darueber muss/will ich nachdenken'
???
wenn der rezipient ein gesicht macht, wie ists damit?
Am 23.08.2008 um 18:12 schrieb Sabine Pint:
> Dann sagt er nichts!
>
> Hallo Stefan; entschuldige, dass ich wieder so prompt antworte ;-) ,
> aber sitze gerade am PC...
>
> ich finde die „Ich weiß allein nicht weiter!"-Aktion von Alsleben
> einerseits witzig und gut, weil sie tatsächlich ziemlich eindringlich
> auffordert, sich auseinanderzusetzen. Einerseits. Andererseits glaube
> ich nicht, dass es ein derartiges Einfordern von Auseinandersetzung
> oder gar verbaler Antwort bringt.
>
> Ich habe schon einmal ein (mir!) ziemlich peinliches Gespräch geführt,
> in dem ich der Einfordererin eines Kommentars zu einer ihrer Arbeiten
> begründen „musste", warum ich mich zuerst nicht geäußert habe... wen
> das Gespräch interessiert: http://www.artland.info/, Forum, 3. Seite,
> Bild „The lonely prisoner". Ich finde, es ist ein sehr gutes Beispiel,
> dass das Einfordern von Kommentaren eher nach hinten losgehen kann...
> ich kann gut Arbeiten von mir zeigen und finde jegliches Feedback
> (selten und) gut, wenn es unaufgefordert kommt. Die Aufforderung ist
> bereits das Zeigen. Dieser kann man nachkommen oder es lassen; ich
> kann nicht erwarten, dass meine Arbeit genau dieses bestimmte
> Gegenüber so anspricht, dass es zur innerlichen und/oder äußerlichen
> Kontaktaufnahme mit mir kommt.
>
> Daher gibt es für mich keine „Antwortnot" oder: es sollte sie nicht
> geben. Als ich den Begriff nachschlug, stieß ich doch glatt wieder auf
> Dich! Ich habe es mal kopiert, damit auch hier die Grundlage
> nachzulesen ist, auf der wir uns unterhalten:
>
> [Stefan Beck:
>
> Beispielhaft für seinen Ansatz prägte Alsleben den Begriff
> 'Antwortnot': „Antwortnot entsteht bei Machtwechsel, mit dem Wechsel
> von Intentionen und Redeweisen unter Druck. Deutlich kommt die
> Antwortnot unter (künstlerischen und intellektuellen) Strömungen hoch,
> während derer jeweils nur gewisse Fragen/Antworten/u.ä. möglich sind.
> Anderweitige Fragen/Antworten/u.ä. bleiben unverständlich oder werden
> überschwiegen in der allgemeinen Konkurrenz um Strömungsteilhabe."]
>
> --- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat Stefan Beck
> geschrieben:
> >
> > Monolog, das Stichwort.
> >
> > > ich denke da komplett anders. Der Künstler kann bei seinen eigenen
> > > Arbeiten für mich nicht gleichzeitig Rezipient sein; das wäre
> > > Monolog, und "Kunst" ist für mich immer (immer!) Dialog
> (mindestens).
> >
> > Jetzt kommt es darauf an, ob man den Dialog explizit setzt und auch
> > einfordert. So, wie es Kurd Alsleben aus seiner "Antwortnot" heraus
> > begreift.
> >
> > Was, wenn der Rezipient nichts sagt?
> >
> > --
> >
> >
> > The Thing Frankfurt
> > http://www.thing-frankfurt.de
> >
> > * * *
> >
> > Stefan Beck
> > Hohenstaufenstr. 8
> > 60327 Frankfurt
> > T. ++49-(0)69 - 741 02 10
> >
> > Thing Frankfurt Mailinglist:
> > mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de
> >
>
>
>
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