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[thing-group] Received 26. 09. 2008 -- 19:46 from from

Betrifft: art+marketing

Hallo!

Auf die Kirche und Gott bezogen gebe ich Dir Recht; nur ich würde das
so nicht machen wie die Kirche, und deswegen war mir der Vergleich
heftig; nur wäre ich dann auch nicht diese (noch immer große) Kirche;
das ist klar.

Auf die Kunst/Marketing-Sache bezogen sehe ich den Widerspruch
nicht... auch da hast Du m. E. Recht; so läuft es.

Die Diskussion bezog sich für mich ein bisschen mehr auf die... hmmm:
"Moral des Inhalts", wenn man so will.

Viele Grüße,

Sabine


--- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat bepoet2@... geschrieben:
>
>
> Hallo,
>
> ich finde eure Diskusion über Kunst und Marketing ja nett aber etwas
ab von der Realität.
> Ein Beispiel: Die Stadt Ffm. gibt Geld für ein Kunstprojekt im
Bahnhofsviertel Niddastr. siehe Presse. Studenten des Städels und der
FH machen dort dann Kunst. Jetzt gibt es aber im Bahnhofsviertel im
Atelier Frankfurt und Basis 150 fertig studierte Künstler-innen, die
nicht diesen Zuschlag bekommen und von denen einige auf ein wenig Geld
und Öffentlichkeit angewiesen sind.
> Die Städelschule vermarktet sich besser, die fertig Studierten
freien Künstler haben das nachsehen.
>
> Vermittlungskunst gibt es übrigens auch zu 90 Prozent in Schirn, MMK
und Städel. Es ist nicht zu vermitteln warum diese Kunst da ist, und
nicht andere dort ist. Die Aufnahme in den heiligen Hallen erfolgt
durch Kontakte, Empfehlungen, Beziehungen und immer im Hinblick auf
die Sponsoren, Geldgeber etc. Modeerscheinungen............!
>
> Kunstmarketing ist also eher eine Frage der guten PR und Lobbyarbeit.
>
> ...und übrigens vermarkten die Kirchen Gott sehr gut, das geht
soweit das der Staat gleich die Kirchensteuer einzieht.
>
> Viele Grüße und kostenlose Plakatwände und Fernsehminuten wünscht
der B-Poet.
> ..morgen beim Slam in Offenbach Sandgasse 26 20.00 zu erleben.
>
>
>
>
>
>
>
> -----Ursprüngliche Mitteilung-----
> Von: Sabine Pint
> An: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
> Verschickt: Fr., 26. Sept. 2008, 15:32
> Thema: [thing-frankfurt] Betrifft: art+marketing
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
> =2
> 0
>
>
> Hallo Stefan,
>
>
>
> das unterschreibe ich Dir so, vielleicht mit der Ausnahme, dass ich
>
> 100 % Kunst für unvergleichlich halte ;-) - aber ich glaube zu
>
> wissen, wie Du's meinst.
>
>
>
> (o.k., der Vergleich mit Gott war mir'n bisschen heftig, also
>
> unterschreibe ich das auch nur bedingt...)
>
>
>
> Ob "Vermittlung" oder "Vermarktung"... da möchte ich jetzt nicht
>
> Haare spalten, was jetzt in diesem angesprochenen Fall passt. Ich
>
> kann mit "Vermittlungskunst" als solcher sehr gut leben.
>
>
>
> Bei der "Vermarktung" von Kunst muss man, glaube ich, nur auf ein
>
> Teil aufpassen, damit sie (die Kunst) nicht unglaubwürdig wird: Die
>
> Dinge müssen individuell "beworben" werden. (Ich hoffe, ich bin
>
> verständlich, denn ich finde das Thema höchst sensibel...) Bei
>
> Werbung, die zur jeweiligen Kunst "passt", finde ich sie vielleicht
>
> sogar bereichernd, und ich habe festgestellt, dass die Grenzen
>
> zwischen Kunst und (Be-)Werbung sogar verschwimmen können... z. B.
>
> habe ich einmal mit einem ausgestellten Bild ein Experiment gemacht,
>
> indem ich die Besucher/Betrachter mit Hilfe eines dabeiliegenden
>
> Blattes in reichlicher Ausfertigung (eben für alle, die wollten) zu
>
> verschiedenen Dingen aufgefordert habe... erstmal war die etwas
>
> andere Präsentation schon eine Art "Werbung", die ich zuerst nicht
>
> beabsichtigt hatte, aber natürlich dann gerne in Kauf nahm! Und der
>
> herausgeforderte Dialog mit dem Betrachter... gehörte der (in dem 0A
> jeweiligen Augenblick) mit zur Kunst, oder wäre der Gedanke zu weit
>
> hergeholt...?... ich war mir auf einmal nicht mehr sicher.
>
>
>
> Falls das aber "Werbung" gewesen wäre, so gefiel mir daran (und
>
> passte zu mir) die zusätzliche unmittelbare Aufforderung zum Dialog,
>
> und da sie allen meinen Sachen eigen ist, "rechtfertigte" das
>
> (zumindest in meinen Augen) die Vorgehensweise.
>
>
>
> Vielleicht ist das nicht vergleichbar mit dem angesprochenen
>
> Marketing des Eingangsartikels, aber wo zieht man die Grenze
>
> überhaupt...? Schwierig.......
>
>
>
> ein schönes WE,
>
>
>
> Sabine
>
>
>
> --- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat Stefan Beck
>
> geschrieben:
>
> >
>
> > Guten Abend,
>
> >
>
> > was Du da schreibst, Sabine, hat seine Berechtigung. Ich gehe
>
> jedoch von
>
> > folgenden Überlegungen aus:
>
> >
>
> > Von ihrer Poetik, also wie sie programmiert wurde, ist 90% aller
>
> Kunst
>
> > einmalig, individuell, authentisch, auratisch usw, also
>
> unvergleichlich.
>
> >
>
> > Das sind alles Attribute, wie sie früher Gott zugeschrieben wurden.
>
> Und
>
> > Gott zu vermarkten ist eigentlich ein Unding.
>
> >
>
> > Vermarktung, Marketing bedürfen vor allem Produkte, die
>
> vergleichlich
>
> > (oder sogar ununterscheidbar) sind, wie Margarine, Parfüm, Benzin,
>
> > Zigaretten.
>
> >
>
> > Insofern ist Kunst und Marketing zumindestens erklärungsbedürftig.
>
> >
>
> > Es gibt allerdings noch den Begriff der Vermittlung. Er geht davon
>
> aus,
>
> > dass das Kunstwerk in seinem Kern20schon vermittlungsbefürftig (oder
>
> > offen, wie Eco sagen würde) angelegt ist.
>
> >
>
> > In den 90er kam dafür die Bzeichnung Vermittlungskunst auf. Die
>
> macht
>
> > aber allenfalls 10% aller Kunst aus. Und kommt in Schirn, Städel
>
> oder
>
> > MMK gar nicht vor.
>
> >
>
> > > Guten Morgen,
>
> > >
>
> > > ich hatte beim Lesen folgenden Gedanken: was, wenn es so dreist
>
> > > rüberkommt, weil so viel Wahres dran ist...?
>
> > >
>
> > > Eigentlich müsste alles, was es in der Kunst gibt, Platz haben
>
> (wobei
>
> > > ich Platz nicht gleich Raum meine). Nun fängt das Gehacke aber
>
> schon
>
> > > an der Hochschule an! Ich las kürzlich einen Artikel, in dem
>
> > > beschrieben wurde, dass sich die Maler und Bildhauer an der
>
> Dresdner
>
> > > Hochschule für Bildende Künste nicht grün sind... sich als
>
> Konkurrenz
>
> > > empfinden.
>
> > >
>
> > > In der Kunst selbst, zwischen den Werken an sich, kann ich das
>
> nicht
>
> > > nachvollziehen, aber sehr wohl vollziehe ich den Konkurrenzkampf
>
> um
>
> > > die Aufmerksamkeits-Potenziale in unseren Köpfen nach, und dann
>
> ist es
>
> > > egal, wie unterschiedlich die angebotenen Sachen sind... es wird
>
> nur
>
> > > ein kleiner Teil des Angebotes bewusst und reflektierend
>
> aufgenommen,
>
> > > egal aus welchem Bereich.
>
> > >
>
> > > Drum ist das Thema Marketing auf diesem Feld zugegeben
>
> unsympathisch
>
> > > und ein bisschen schnöde, aber vermutlich enorm wichtig.
>
> > >
>
> > > Un
> d ich glaube nicht mal, dass sie es als "unsichtbar" empfinden
>
> oder
>
> > > danach streben, es so aussehen zu lassen...
>
> > >
>
> > > viele Grüße,
>
> > >
>
> > > Sabine
>
> > >
>
> >
>
> >
>
> >
>
> > --
>
> >
>
> >
>
> > The Thing Frankfurt
>
> > http://www.thing-frankfurt.de
>
> >
>
> > * * *
>
> >
>
> > Stefan Beck
>
> > Hohenstaufenstr. 8
>
> > 60327 Frankfurt
>
> > T. ++49-(0)69 - 741 02 10
>
> >
>
> > Thing Frankfurt Mailinglist:
>
> > mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de
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