Einträge vom Montag, 25. Mai 2009

[thing-group] Received 25. 05. 2009 18:51 from

Re: Höhe von Fördermitteln...

Hallo Stefan,

das mit den Einzelkämpfern kenne ich zu Gut. Hab hier drei Jahre gebraucht um so was wie einen Zusammenhang unter den Darstellenden Künstlern zu schaffen, dazu braucht es halt irgendeine Art von Instanz. Gemeinsamkeiten gibt es ja schon, aber die Leute lassen sich durch das Konkurrenzprinzip gegeneinander ausspielen. Auch die einzelnen Kunstsparten werden ja nicht selten gegeneinander ausgespielt, dabei ist in Zeiten von Inter- und Transmedialität die Grenze oft fließend.

Thing ist super, was ich mit Bestandsaufnahme meine ist ja was anderes. Wir wissen ja, das es uns gibt, aber wer in der Politik interessiert sich schon ernsthaft für Offkultur. Eine Bestandsaufnahme könnte den Finger auf die Leerstellen von Förderung legen. Und das Potenzial aufzeigen. Deswegen müsste v.a. das Hessische Ministerium dazu gezwungen werden sowas zu finanzieren. Ich bin dran, und zwar für alle Bereiche der Kunst. Werde das versuchen durchzusetzen. Halte Euch auf dem Laufenden.

Liebe Grüße

Jan


-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Mon, 25 May 2009 17:37:35 +0200
> Von: Stefan Beck <stefan [at] thing-frankfurt [dot] de>
> An: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
> Betreff: Re: [thing-frankfurt] Höhe von Fördermitteln...

> Lieber Jan,
>
> vielen Dank für Deinen erhellenden Beitrag.
>
> Für die bildenden Künstler stellt sich die Sache so dar, dass sie
> erstmal Einzelkämpfer sind. Eine Vetretung der Offspaces ist nie
> zustande gekommen, weil anscheinend die Gemeinsamkeiten zu gering sind.
>
> Das kam schon vor 10 Jahren auf, als es noch gemeinsame Rundgänge gab.
> Da wollten die Offenbacher nicht mit den Frankfurtern. Und alle zusammen
> wollten keine offenen Ateliers dulden.
>
> Ein erneuter Anlauf einer gemeinsamen Plattform verlief erst kürzlich
> nach zwei Treffen im Sande.
>
> Eine Bestandsaufnahme finde ich auch wichtig. Und für die Offspaces
> halte ich Thing Frankfurt auch für nahezu vollständig.
>
> Ansonsten gibts ja noch das Kulturportal Hessen
>
> --> http://www.kultur-hessen.de
>
> das allerdings keine direkte Vertretung der Szene darstellt.
>
> Den Begriff der "Leuchttürme" finde ich einer der schlimmsten, die wir
> bislang hatten. Der gehört unbedingt weg.
>
> Grüsse
> Stefan
>
> > Hallo liebe thing community
> >
> > was man mit einer Veranstaltungsankündigung so auslösen kann...
> >
> > Um dem Drängen von Stefan erstmal genüge zu tun: Mein Gesamtetat liegt
> bei etwa 12.000 Euro, davon sind 50% Fördermittel. Allerdings ist der
> Etat schon so runtergerechnet, dass bei 6 Beteiligten und monatelanger Arbeit
> nur Minimalgagen eingerechnet sind. Leben kann man von sowas natürlich
> nicht...
> >
> > Als Geschäftsführer des Landesverbandes Professionelles Freies Theater
> (laPROF) versuche ich das schon lange zu thematisieren. Erst kürzlich
> haben sich über 60 KünstlerInnen aus den darstellenden Künsten für eine
> Veränderung der Verkrusteten Förderstrukturen eingesetzt. Unser Problem
> sind nicht etwa die Städtischen Bühnen, auch nicht wichtige und notwendige
> Einrichtungen wie der Mousonturm oder das (viel zu schlecht geförderte)
> Gallustheater. Sondern eine Förderstruktur, die größte Teile der Mittel bei
> einzelnen Theatern (meist Ensembles mit eigener Spielstätte) festgelegt
> hat, sodass für neue Gruppen und Projekte nur noch Brotkrumen übrig
> bleiben. Zumeist sind es die eher experimentellen Gruppen, die auf der Strecke
> bleiben. Das Ergebnis (wie bei anderen Kultursparten auch): Abwanderung.
> >
> > Letztendlich stehen die freien Kulturschaffenden aller Sparten vor
> ähnlichen Problemen. Gerade in Frankfurt, wo man Repräsentativkultur als
> "Leuchttürme" feiert. Eine gute Bestandsaufnahme aller Kulturinitiativen in
> Frankfurt, vielleicht sogar in Hessen wäre mal spannend. Dann könnte man ja
> die Potenziale aufzeigen.
> >
> > Die Darstellenden Künstler wollen die Verhältnisse jedenfalls nicht
> mehr hinnehmen und haben mit viel positiver Resonanz aus der Presse
> Forderungen nach Veränderungen an die Öffentlichkeit gebracht und sind auch auf
> Interesse der Politik gestoßen. Wäre schön, wenn auch andere ähnliche
> Initiativen machen würden. Denn wenn 23 Millionen für ein Turnfest möglich
> sind, dann muss ja irgendwo noch Geld liegen, trotz Wirtschaftskrise. Mit
> dem Geld könnte man alle Kultursparten der freien Szene für 5 Jahre
> luxuriös ausstatten...
> >
> > Liebe Grüße
> >
> > Jan Deck
> >
>
>
> * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> * Gib Thing Frankfurt Dein Gesicht:
> * http://www.thing-frankfurt.de/home/yourface/
> * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
>
> --
>
>
> The Thing Frankfurt
> http://www.thing-frankfurt.de
>
> * * *
>
> Stefan Beck
> Hohenstaufenstr. 8
> 60327 Frankfurt
> T. ++49-(0)69 - 741 02 10
>
> Thing Frankfurt Mailinglist:
> mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de

--
Jan Deck

Freier Theaterschaffender

Geschäftsführer laPROF
Landesverband Professionelles Freies Theater Hessen e.V.

Sandweg 8
60316 Frankfurt/Main

069-15024673

www.laprof.de

Neu: GMX FreeDSL Komplettanschluss mit DSL 6.000 Flatrate + Telefonanschluss für nur 17,95 Euro/mtl.!* http://portal.gmx.net/de/go/dsl02


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[thing-group] Received 25. 05. 2009 17:37 from

Re: Höhe von Fördermitteln...

Lieber Jan,

vielen Dank für Deinen erhellenden Beitrag.

Für die bildenden Künstler stellt sich die Sache so dar, dass sie
erstmal Einzelkämpfer sind. Eine Vetretung der Offspaces ist nie
zustande gekommen, weil anscheinend die Gemeinsamkeiten zu gering sind.

Das kam schon vor 10 Jahren auf, als es noch gemeinsame Rundgänge gab.
Da wollten die Offenbacher nicht mit den Frankfurtern. Und alle zusammen
wollten keine offenen Ateliers dulden.

Ein erneuter Anlauf einer gemeinsamen Plattform verlief erst kürzlich
nach zwei Treffen im Sande.

Eine Bestandsaufnahme finde ich auch wichtig. Und für die Offspaces
halte ich Thing Frankfurt auch für nahezu vollständig.

Ansonsten gibts ja noch das Kulturportal Hessen

--> http://www.kultur-hessen.de

das allerdings keine direkte Vertretung der Szene darstellt.

Den Begriff der "Leuchttürme" finde ich einer der schlimmsten, die wir
bislang hatten. Der gehört unbedingt weg.

Grüsse
Stefan

> Hallo liebe thing community
>
> was man mit einer Veranstaltungsankündigung so auslösen kann...
>
> Um dem Drängen von Stefan erstmal genüge zu tun: Mein Gesamtetat liegt bei etwa 12.000 Euro, davon sind 50% Fördermittel. Allerdings ist der Etat schon so runtergerechnet, dass bei 6 Beteiligten und monatelanger Arbeit nur Minimalgagen eingerechnet sind. Leben kann man von sowas natürlich nicht...
>
> Als Geschäftsführer des Landesverbandes Professionelles Freies Theater (laPROF) versuche ich das schon lange zu thematisieren. Erst kürzlich haben sich über 60 KünstlerInnen aus den darstellenden Künsten für eine Veränderung der Verkrusteten Förderstrukturen eingesetzt. Unser Problem sind nicht etwa die Städtischen Bühnen, auch nicht wichtige und notwendige Einrichtungen wie der Mousonturm oder das (viel zu schlecht geförderte) Gallustheater. Sondern eine Förderstruktur, die größte Teile der Mittel bei einzelnen Theatern (meist Ensembles mit eigener Spielstätte) festgelegt hat, sodass für neue Gruppen und Projekte nur noch Brotkrumen übrig bleiben. Zumeist sind es die eher experimentellen Gruppen, die auf der Strecke bleiben. Das Ergebnis (wie bei anderen Kultursparten auch): Abwanderung.
>
> Letztendlich stehen die freien Kulturschaffenden aller Sparten vor ähnlichen Problemen. Gerade in Frankfurt, wo man Repräsentativkultur als "Leuchttürme" feiert. Eine gute Bestandsaufnahme aller Kulturinitiativen in Frankfurt, vielleicht sogar in Hessen wäre mal spannend. Dann könnte man ja die Potenziale aufzeigen.
>
> Die Darstellenden Künstler wollen die Verhältnisse jedenfalls nicht mehr hinnehmen und haben mit viel positiver Resonanz aus der Presse Forderungen nach Veränderungen an die Öffentlichkeit gebracht und sind auch auf Interesse der Politik gestoßen. Wäre schön, wenn auch andere ähnliche Initiativen machen würden. Denn wenn 23 Millionen für ein Turnfest möglich sind, dann muss ja irgendwo noch Geld liegen, trotz Wirtschaftskrise. Mit dem Geld könnte man alle Kultursparten der freien Szene für 5 Jahre luxuriös ausstatten...
>
> Liebe Grüße
>
> Jan Deck
>


* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
* Gib Thing Frankfurt Dein Gesicht:
* http://www.thing-frankfurt.de/home/yourface/
* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

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The Thing Frankfurt
http://www.thing-frankfurt.de

* * *

Stefan Beck
Hohenstaufenstr. 8
60327 Frankfurt
T. ++49-(0)69 - 741 02 10

Thing Frankfurt Mailinglist:
mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de


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[thing-group] Received 25. 05. 2009 15:56 from

Re: Höhe von Fördermitteln...

Hallo liebe thing community

was man mit einer Veranstaltungsankündigung so auslösen kann...

Um dem Drängen von Stefan erstmal genüge zu tun: Mein Gesamtetat liegt bei etwa 12.000 Euro, davon sind 50% Fördermittel. Allerdings ist der Etat schon so runtergerechnet, dass bei 6 Beteiligten und monatelanger Arbeit nur Minimalgagen eingerechnet sind. Leben kann man von sowas natürlich nicht...

Als Geschäftsführer des Landesverbandes Professionelles Freies Theater (laPROF) versuche ich das schon lange zu thematisieren. Erst kürzlich haben sich über 60 KünstlerInnen aus den darstellenden Künsten für eine Veränderung der Verkrusteten Förderstrukturen eingesetzt. Unser Problem sind nicht etwa die Städtischen Bühnen, auch nicht wichtige und notwendige Einrichtungen wie der Mousonturm oder das (viel zu schlecht geförderte) Gallustheater. Sondern eine Förderstruktur, die größte Teile der Mittel bei einzelnen Theatern (meist Ensembles mit eigener Spielstätte) festgelegt hat, sodass für neue Gruppen und Projekte nur noch Brotkrumen übrig bleiben. Zumeist sind es die eher experimentellen Gruppen, die auf der Strecke bleiben. Das Ergebnis (wie bei anderen Kultursparten auch): Abwanderung.

Letztendlich stehen die freien Kulturschaffenden aller Sparten vor ähnlichen Problemen. Gerade in Frankfurt, wo man Repräsentativkultur als "Leuchttürme" feiert. Eine gute Bestandsaufnahme aller Kulturinitiativen in Frankfurt, vielleicht sogar in Hessen wäre mal spannend. Dann könnte man ja die Potenziale aufzeigen.

Die Darstellenden Künstler wollen die Verhältnisse jedenfalls nicht mehr hinnehmen und haben mit viel positiver Resonanz aus der Presse Forderungen nach Veränderungen an die Öffentlichkeit gebracht und sind auch auf Interesse der Politik gestoßen. Wäre schön, wenn auch andere ähnliche Initiativen machen würden. Denn wenn 23 Millionen für ein Turnfest möglich sind, dann muss ja irgendwo noch Geld liegen, trotz Wirtschaftskrise. Mit dem Geld könnte man alle Kultursparten der freien Szene für 5 Jahre luxuriös ausstatten...

Liebe Grüße

Jan Deck


-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Mon, 25 May 2009 14:16:10 +0200
> Von: Stefan Beck <stefan [at] thing-frankfurt [dot] de>
> An: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
> Betreff: Re: [thing-frankfurt] Höhe von Fördermitteln...

> Hallo Nicole,
>
> Roundtable ist schön, aber wir sind hier auf einer Mailingliste. Da
> würde mich schon interessieren, welche Erwartungen Du an dieses Medium
> hast.
>
> Hier ist alles öffentlich. Jeder kann mitlesen.
>
> Und das finde ich auch gut so. Ich mache Thing Frankfurt, weil ich meine
> die Problematiken des kulturellen Feldes gehören öffentlich gemacht.
>
> Ich meine, ich komme nicht voran, wenn ich nicht meine Ängste und
> Zweifel mitteile und versuche mit anderen auszutauschen. Gerade in einem
> Medium wie dem Internet.
>
> In Deiner Mail hast Du ua von Deinen Erfahrungen in München gesprochen.
> Das ist doch nicht so privat, als dass Du uns nicht daran teilnehmen
> lassen wolltest, oder?
>
> Grüsse
> Stefan
>
> > Meine Bedenken habe ich an Stefan sowie über den Verteiler kundgetan.
> > Ich würde eher einen Roundtable zum Austausch anvisieren...
> >
> > Grüsse, nicole.
> >
> > unay oender schrieb:
> >>
> >> Ja.
> >> die Fördergelder transparenter
> >> zu machen würde ich auch sehr
> >> begrüßen.
> >>
> >> Das sind öffentliche
> >> Fördermittel und entsprechen sollte
> >> es auch nachvollziehbar sein,
> >> wer, wann, wieviel kriegt.
> >>
> >> So wäre jeder/m geholfen, der bei der
> >> eigenen Planung eines Projektes
> >> realistisch vorgehen möchte.
> >>
> >> Grüße,
> >> tunay
> >>
>
>
> * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> * Gib Thing Frankfurt Dein Gesicht:
> * http://www.thing-frankfurt.de/home/yourface/
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>
> --
>
>
> The Thing Frankfurt
> http://www.thing-frankfurt.de
>
> * * *
>
> Stefan Beck
> Hohenstaufenstr. 8
> 60327 Frankfurt
> T. ++49-(0)69 - 741 02 10
>
> Thing Frankfurt Mailinglist:
> mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de

--
Jan Deck

Freier Theaterschaffender

Geschäftsführer laPROF
Landesverband Professionelles Freies Theater Hessen e.V.

Sandweg 8
60316 Frankfurt/Main

069-15024673

www.laprof.de

Neu: GMX FreeDSL Komplettanschluss mit DSL 6.000 Flatrate + Telefonanschluss für nur 17,95 Euro/mtl.!* http://portal.gmx.net/de/go/dsl02


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[thing-group] Received 25. 05. 2009 14:16 from

Re: Höhe von Fördermitteln...

Hallo Nicole,

Roundtable ist schön, aber wir sind hier auf einer Mailingliste. Da
würde mich schon interessieren, welche Erwartungen Du an dieses Medium hast.

Hier ist alles öffentlich. Jeder kann mitlesen.

Und das finde ich auch gut so. Ich mache Thing Frankfurt, weil ich meine
die Problematiken des kulturellen Feldes gehören öffentlich gemacht.

Ich meine, ich komme nicht voran, wenn ich nicht meine Ängste und
Zweifel mitteile und versuche mit anderen auszutauschen. Gerade in einem
Medium wie dem Internet.

In Deiner Mail hast Du ua von Deinen Erfahrungen in München gesprochen.
Das ist doch nicht so privat, als dass Du uns nicht daran teilnehmen
lassen wolltest, oder?

Grüsse
Stefan

> Meine Bedenken habe ich an Stefan sowie über den Verteiler kundgetan.
> Ich würde eher einen Roundtable zum Austausch anvisieren...
>
> Grüsse, nicole.
>
> unay oender schrieb:
>>
>> Ja.
>> die Fördergelder transparenter
>> zu machen würde ich auch sehr
>> begrüßen.
>>
>> Das sind öffentliche
>> Fördermittel und entsprechen sollte
>> es auch nachvollziehbar sein,
>> wer, wann, wieviel kriegt.
>>
>> So wäre jeder/m geholfen, der bei der
>> eigenen Planung eines Projektes
>> realistisch vorgehen möchte.
>>
>> Grüße,
>> tunay
>>


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