Einträge vom Sonntag, 31. Mai 2009

[thing-group] Received 31. 05. 2009 16:17 from

Re: Betrifft: Stipendien & Fördermittel

Hallo alle, liebe Verena,

du schreibst:

"... das heißt NICHT, dass ich denke, dass KUNST VÖLLIG unverständlich bleiben soll und darf. das heißt aber, dass man sich damit auseinandersetzen muss."

Zunehmens unverständlich gerät für mich leider DIESE DISKUSSION!!! Den beiden letzten Beiträge von Herrn Beck beispielsweise kann ich im Rahmen einer mir möglichen "Auseinandersetzung" gar nicht mehr folgen.

---->>> Ich bevorzuge es, wenn mit mir in EINFACHEN SÄTZEN gesprochen wird, auf einem versändlichen Level, ohne hochtrabende Zitate und Gleichnisse!!

.... Aber das ist ja der Joker, den jede Interessengemeinschaft aus dem Ärmel zieht - Dinge so zu formulieren, dass der Rest der Welt nicht mehr viel versteht und (ganz im Sinne der Absender/innen????) zu dem Schluss kommt, er/sie selbst wäre schlichtweg zu ungebildet oder zu dumm oder zu kurzsichtig (Zitat B: "unscharf"), um von ihren Angelegenheit etwas zu verstehen oder Stellung nehmen zu können. Nur am Rande: Auch bei Journalisten im Kulturbereich ist diese Haltung weit verbreitet. Ich dagegen versuche stets, so zu formulieren, dass es auch meine Mutter (80) aus Dudenhofen verstehen kann. Verstanden werden, ist nach meiner Philosophie ein wichtiger Sinn und Zweck der Kommunikation.

Ich folge nun dem bewußten oder unbewußten Wink der Ausgrenzung gerne..., denn es wird mir zugegebenermaßen zu anstrengend, mich in diesem Forum weiter AUSEINANDER ZU SETZEN.

Mögen die Künstler/innen es unter sich ausmachen, ist ja auch bequem, wenn alle wissen, wovon sie reden. Und mögen sie durch meine Reaktion wieder einmal bestätigt sein, das die "anderen" (Zitat B) nicht in der Lage sind, sich intensiv auseinander zu setzen.

Ehrlich gesagt: Was geht's mich auch eigentlich an? Ich sollte mich besser mit den Missständen in der Grundschule meines Sohns auseinander setzen.

Servus & Schiff ahoi!

Anke (klinkt sich aus, um ein paar Tiere zu steicheln)




> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: "verenalettmayer" <mail [at] verenalettmayer [dot] de>
> Gesendet: 31.05.09 13:29:57
> An: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
> Betreff: [thing-frankfurt] Betrifft: Stipendien & Fördermittel


> Hallo, Stefan
>
> @ "ich finde Deine Unterscheidung zwischen "Sinn" und "Zweck" sehr
> hilfreich. Ich würde allerdings statt "Sinn" auch gerne "Funktion"
> einführen."
>
> -----> Man kann es auch "Funktion" nennen; wichtig war mir hierbei
> einfach die Abgrenzung zu einem kurzfristigen bzw. profitablen
> Nützlichkeitsdenken.
>
> @ "Das einzelne Kunstwerk kann dagegen auch zwecklos oder unsinnig
> sein. Das schmälert keineswegs den Erkenntniswert von Kunst allgemein"
>
> -----> DAS finde ich sehr gut formuliert! KUNST als Spiegel und
> Reflektion der Gesellschaft; KUNST also Grundlagen-Forschung. So
> würde ich es auch beschreiben.
> ... Es ist meiner Ansicht nach ein weit verbreiteter Fehlschluss,
> dass KUNST IMMER SOFORT ALLGEMEINVERSTÄNDLICH sein muss. Dass muss
> und kann sie nicht. Es handelt sich dabei ja nicht um WERBUNG. Wäre
> KUNST sofort und für alle verständlich, dann müsste sie sich auf
> einem derart allgemeinen und oberflächlichen Level bewegen, dass ihr
> Erkenntniswert zu wünschen übrig ließe, möchte ich meinen ...
> ... das heißt NICHT, dass ich denke, dass KUNST VÖLLIG unverständlich
> bleiben soll und darf. das heißt aber, dass man sich damit auseinanders
> etzen muss.
>
> -----> was mich im übrigen grundsätzlich stört, ist die begrifflichkeit
> "Förderung". Das klingt immer wie so ein Taschengeld. "Hier ich gebe
> dir mal was dazu, aber den rest musst du aber woanders herkriegen ..."
> . Ich möchte den Begriff durch "Finanzierung" ersetzen.
>
> @ "Für das Probem der Förderung (die ja auch immer ein Stück
> Sichtbarmachung ist) verlangt diese Situation vom Künstler ihre
> Reflektion in den Mittelpunkt seiner Arbeit zu stellen. Und nicht
> noch ein Bild zu malen, und nicht noch ein Buch zu schreiben.
>
> Dass sie es trotzdem tun, ruft vielleicht auch den Unwillen hervor,
> den Anke ansprach: > Hier erscheint es mir allerdings so, dass zu
> viele Bilder des Bildes willen entstehen. Nichts ausdrücken. Allein
> von der Eitelkeit ihres Schöpfers erzählen. < "
>
> -----> stefan, meinst du wirklich, dass DAS den zitierten unmut
> hervoruft? ich denke mir, künstler/innen, die ihren eigenen kontext
> künstlerisch thematisieren, werden sich noch öfter dem vorwurf der
> selbstbespiegelung aussetzen müssen. im gegenteil, man wird ihnen
> vorwerfen, STÄNDIG ZU JAMMERN. (was ja eine ganz klare unverschämtheit
> ist; wie kommt man denn dazu, sich zu beschweren, wenn man über ein
> fettes jährliches durchschnittseinkommen von 11.000 euro verfügt.)
>
> ------> so, äh, ja, ich hoffe es geht hier mal weiter, und die
> kritisierenden damen haben sich nicht gänzlich herausgezogen.
>
> viele grüße aus of
>
> PS. FROHE NACHRICHT. das "schrank-stipendium" geht weiter. näheres in
> bälde!
>
>


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[thing-group] Received 31. 05. 2009 15:40 from

Re: Stipendien & Fördermittel

Hallo Anke,

"Jene" sind im erwähnten Zusammenhang die klassischen "Kunstschaffenden",
aber das ist keine homogene Gruppierung, sondern eine in sich zersplitterte,
vielschichtige, wie vieles in dieser Welt.

Was ist denn deiner Ansicht nach relevanter oder wichtiger:
das Menschen zu essen haben und leben dürfen in einer Gesellschft über deren
Ziel und Ausrichtung sie kaum mitbestimmen dürfen, oder daß sie Kunst
"betreiben" können?

Beides ist notwendig, der Mensch als Kultuträgerr und nicht nur als
entfremdeter, vernutzter "Leistungsträger" muss sich ausrücken dürfen und
mitbestimmen und sich äussern, in jeglicher positiven und nicht destruktiven
Art und Weise.
Es gibt da keine Unterschiede, ich sehe deinen "entweder/oder" Ansatz auch
nur, wie einige hier, als gelinde "Provokation". (oder Unkenntnis?)
Denn dort wo du urteilen und teilen möchtest, gibt es nichts zu teilen es
gibt dort keine Dualität, das Leben ist komplexer als eine einfache
arithmetische Gleichung.

Es gibt unglaublich viele "Künstler" die am Existenzminimum leben, oder
darunter und die sollten auch gefördert werden, ebenso als Menschen in ihren
Bedürfnissen, oder?

Kunst ist keine persönliche Interessenlage, kein Wirtschaftfaktor im
klassischen Sinne, kein Hobby, kein zu vernachlässigenden Irgendetwas, das
man eben mal herunterleveln kann, weil es da etwa plötzlich "Wichtigeres"
gibt. Diejenigen Künstler, die du eventuell meinst, triffst du in diesem
Forum nicht an, denn hier versammeln sich zumeist Randgruppen, die mühsam
für/um ihre Projekte kämpfen, ...

Kunst gehört auch in ihrer vermarktungstechnisch adaptierten Form zur
Kultur, daran Teilnehmende und Schaffende sind Kulturträger, auch jene die
davon kaum oder nicht konkret marktwirtschaftlich orientiert sowie
profitabel leben können.

Ich weiß nicht, was du für eine Kulturbegriff hegst, aber er scheint mir
recht unscharf zu sein.

Öffentliche Gelder, die von allen erwirtschaftet und dann verteilt werden
sollten auch die fördern, die einen kulturellen Zusammenhang überhaupt
erzeugen, ermöglichern und herstellen, abgesehen davon, daß jene auch etwas
zum essen benötigen.

Gruß, B.



on 29.05.2009 16:28 Uhr, Anke S. schrieb:

> Liebe(r?) B.,
>
> wen meinst Du mit "jene"... im genauen Wortlaut: "Wenn jene das einsehen
> würden und nicht nur an rein marktwirtschaftliche
> vermittelten Pseudo-interesse orientiert wären."
>
> Künstler/innen verfolgen nach meiner Beobachtung letztendlich persönliche
> Interessen und nur vorgeschoben dienen sie der Gemeinschaft.
>
> Wer sind für Dich eigentlich die "anderen Menschen"?
>
> Gruß, Anke
>
>
>
>> -----Ursprüngliche Nachricht-----
>> Von: "Curch-Jard ND" <brentis [at] artistso [dot] de>
>> Gesendet: 29.05.09 16:08:19
>> An: <thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de>
>> Betreff: Re: [thing-frankfurt] Stipendien & F ördermittel
>
>
>> Hallo Anka,
>>
>> wieso Feinde? Freude und Freunde wollen wir sein, oder nicht?
>>
>> Kunst-Schaffende sind doch auch Menschen, die der Unterstützumg
>> bedürfen,
>> denn sie vermögen bisweilen ein wenig den Hunger der anderen Menschen
>> nach
>> Kultur, Geist, Kreativität, spontanem Ausdruck, uvm. zu stillen.
>>
>> Alle Menschen sollten mit öffentlichen Geldern unterstützt werden,
>> nicht nur
>> Großbanken, Finanzdienstleister, Spekulanten und Aktienfonds.
>> "Künstler" könnten ja eventuel ganz vorne, als "Avant-Garde der
>> Unterdrückten" ebenfalls für gemeinsame Ziele der "andern" Menschen
>> kämpfen.
>>
>> Wenn jene das einsehen würden und nicht nur an rein marktwirtschaftlich
>> e
>> vermittelten Pseudo-interesse orientiert wären.
>> Immerhin bilden künstlerisch tätige Menschen bisweilen Gruppen, die
>> Unterstützung einfordern, einen Teil vom gemeinsam erwirtschafteten
>> volkswirtschaftlichen Eigentum aller.
>> Das ist immerhin ein möglicher Weg der Befreiung. /Solange jedoch z.B.
>> etwa
>> 30 Mrd. des Bundeshaushalts in die Rüstung fließen, gibt es damit
>> erhebliche
>> Problem, noch, u.a.
>>
>> solidarischer Gruß, B. (vencermos!)
>>
>> on 29.05.2009 15:09 Uhr, Anke S. schrieb:
>>
>>> Hallo zusammen,
>>>
>>> bei allem gebührenden Respekt vor der Kunst, sei hier mal die Frage
>> erlaubt,
>>> warum in Zeiten, in denen immer mehr Menschen (in Deutschland!!) am
>>> Existenzminimum kratzen und Kinder in Armut aufwachsen müssen,
>> Künstler nach
>>> wie vor davon ausgehen, dass ihr Wirken mit öffentlichen Geldern
>> gefördert und
>>> finanziert werden müsse!! Ich finde diese Haltung ziemlich borniert.
>> So, das
>>> musste mal raus. Auch, wenn ich mir damit Feinde mache.
>>>
>>> Gruß, Anke
>>>
>>>
>>>>>
>>>>> -------- Original-Nachricht --------
>>>>> Datum: Wed, 27 May 2009 15:20:48 +0200
>>>>> Von: Stefan Beck <stefan [at] thing-frankfurt [dot] de>
>>>>> An: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
>>>>> Betreff: Re: [thing-frankfurt] Schrankstipendium
>>>>>
>>>>>
>>>>>
>>>>>
>>>>> Ist auch eher als Anregung gedacht. In Zeiten knapper Kassen -:)
>>>> müssen
>>>>> wir halt selbst Hand anlegen.
>>>>>
>>>>> Du hast doch bestimmt noch eine Abstellkammer frei.
>>>>>
>>>>> -----
>>>>>
>>>>> Institutionsfürsorge = Künstler helfen ihrem Kulturamt.
>>>>>
>>>>>> wie genial.
>>>>>> nur zu schade, dass die bewerbungsfrist schon
>>>>>> vorbei ist...
>>>>>>
>>>>>>>
>>>>>>> -------- Original-Nachricht --------
>>>>>>> Datum: Tue, 26 May 2009 19:54:16 +0200
>>>>>>> Von: Stefan Beck <stefan [at] thing-frankfurt [dot] de>
>>>>>>> An: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
>>>>>>> Betreff: [thing-frankfurt] Schrankstipendium
>>>>>>>
>>>>>>> Hier eine sehr schöne kleine Aktion. Passt bestens zur
>>>>>>> Diskussion zur
>>>>>>> Höhe der Fördergelder.
>>>>>>>
>>>>>>>
>>>>>>> KUNSTPREIS 2009 Internationale Ausschreibung
>>>>>>>
>>>>>>> Stipendiumsplatz zu vergeben | Artist in Residence im Schrank
>>>>>>>
>>>>>
>>>>> --
>>>>> The Thing Frankfurt
>>>>> http://www.thing-frankfurt.de
>>>>>
>>>>> * * *
>>>>>
>>>>> Stefan Beck
>>>>> Hohenstaufenstr. 8
>>>>> 60327 Frankfurt
>>>>> T. ++49-(0)69 - 741 02 10
>>>>>
>>>>> Thing Mailinglist:
>>>>> mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de
&

[thing-group] Received 31. 05. 2009 13:28 from

Betrifft: Stipendien & Fördermittel

Hallo, Stefan

@ "ich finde Deine Unterscheidung zwischen "Sinn" und "Zweck" sehr hilfreich. Ich würde allerdings statt "Sinn" auch gerne "Funktion" einführen."

-----> Man kann es auch "Funktion" nennen; wichtig war mir hierbei einfach die Abgrenzung zu einem kurzfristigen bzw. profitablen Nützlichkeitsdenken.

@ "Das einzelne Kunstwerk kann dagegen auch zwecklos oder unsinnig sein. Das schmälert keineswegs den Erkenntniswert von Kunst allgemein"

-----> DAS finde ich sehr gut formuliert! KUNST als Spiegel und Reflektion der Gesellschaft; KUNST also Grundlagen-Forschung. So würde ich es auch beschreiben.
... Es ist meiner Ansicht nach ein weit verbreiteter Fehlschluss, dass KUNST IMMER SOFORT ALLGEMEINVERSTÄNDLICH sein muss. Dass muss und kann sie nicht. Es handelt sich dabei ja nicht um WERBUNG. Wäre KUNST sofort und für alle verständlich, dann müsste sie sich auf einem derart allgemeinen und oberflächlichen Level bewegen, dass ihr Erkenntniswert zu wünschen übrig ließe, möchte ich meinen ...
... das heißt NICHT, dass ich denke, dass KUNST VÖLLIG unverständlich bleiben soll und darf. das heißt aber, dass man sich damit auseinandersetzen muss.

-----> was mich im übrigen grundsätzlich stört, ist die begrifflichkeit "Förderung". Das klingt immer wie so ein Taschengeld. "Hier ich gebe dir mal was dazu, aber den rest musst du aber woanders herkriegen ...". Ich möchte den Begriff durch "Finanzierung" ersetzen.

@ "Für das Probem der Förderung (die ja auch immer ein Stück
Sichtbarmachung ist) verlangt diese Situation vom Künstler ihre
Reflektion in den Mittelpunkt seiner Arbeit zu stellen. Und nicht noch ein Bild zu malen, und nicht noch ein Buch zu schreiben.

Dass sie es trotzdem tun, ruft vielleicht auch den Unwillen hervor, den Anke ansprach: > Hier erscheint es mir allerdings so, dass zu viele Bilder des Bildes willen entstehen. Nichts ausdrücken. Allein von der Eitelkeit ihres Schöpfers erzählen. < "

-----> stefan, meinst du wirklich, dass DAS den zitierten unmut hervoruft? ich denke mir, künstler/innen, die ihren eigenen kontext künstlerisch thematisieren, werden sich noch öfter dem vorwurf der selbstbespiegelung aussetzen müssen. im gegenteil, man wird ihnen vorwerfen, STÄNDIG ZU JAMMERN. (was ja eine ganz klare unverschämtheit ist; wie kommt man denn dazu, sich zu beschweren, wenn man über ein fettes jährliches durchschnittseinkommen von 11.000 euro verfügt.)


------> so, äh, ja, ich hoffe es geht hier mal weiter, und die kritisierenden damen haben sich nicht gänzlich herausgezogen.

viele grüße aus of


PS. FROHE NACHRICHT. das "schrank-stipendium" geht weiter. näheres in bälde!











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