Einträge vom Mittwoch, 11. November 2009

[thing-group] Received 11. 11. 2009 19:36 from

Re: Kunst als Ambiente - die Wirklichkeit in Frankfurt


Hallo,
hier noch mehr davon, aus gleicher Quelle:
"So werden in der Tätigkeit von Künstlern in besonderem Maße Manifestationen
der Freiheit des Subjekts gesehen, an denen eine Gesellschaft ihre Fähigkeit
zur Toleranz und Selbstbefragung überprüfen kann. Gleichzeitig lässt sich
eine lange künstlerische Tradition aufzeigen, in der gesellschaftliche
Handlungsfelder in die künstlerische Produktion eingeschlossen oder sogar
direkt zum Material dieser Produktion werden."

und:

"Die Ausstellung „Bilder vom Künstler“ zeigt Projekte und Arbeiten von
.xyz..,...die im Kontext von Rollenvorstellungen lesbar sind oder sich
solche zum Thema machen. Zu einem anderen Teil konterkarieren sie in
kritischer oder ironischer Weise das Bild vom Künstler und fragen nach
dessen Handlungs- und Einflussmöglichkeiten im gesellschaftlichen Gefüge."

(sagt eigentlich schon recht viel, also keine Einflussmöglichkeiten
mehr,..?.)

Das übliche Phrasieren von Kuratoren und Kunst-"Kritikern" denke ich.

Immerhin erstaunlich zu betrachten, daß die eigene, ursächliche Haltung
vieler Kunstschaffenden inzwischen nur noch indirket thematisiert, keinerlei
Anhaltspunkte mehr liefert, eine wirkliche, sachbezogene Diskussion zu
führen oder in Gang zu setzen. Das gesammelte Agieren dieser angeblich
selbstbespiegelnd eingesetzten Kunstbestrebungen tendiert in Richtung
überflüssiger Ausweglosigkeit?

Ich habe ebenfalls in der Rhein -Neckar-Provinz in den letzten Jahren
mehrfach Ausstellungen besucht, die von Thematik und Beschreibung her,
vordergründig Anlass erheischen wollten, tief schürfend über
gesellschaftlich relevante Verwerfungen und Tendenzen zu diskutieren. Leider
standen dort die meisten Ausstellungsbeiträge in keiner erkennbaren,
thematischen Beziehung zu dem in der Einladung angedeuteten, soziologisch,
sozial-philosophisch, etc. vorgegebenen Thema. Oder alles passte immer
irgendwo, irgendwie: denn es sind ja "Künstler", die dies und das behaupten,
.. Alles war wie immer, die gleiche, ähnlich bunten Bilder, oder auch mal
schwarz/weiß Fotos übermalt mit Kuli, schräge Videos, es blinkte und
blubberte bisweilen, alle standen herum, ein Drink oder zwei, Smalltalk, ein
Stelldichein von Freunden und Kollegen.

Keine themenbezogene Diskussion, keine Debatten, kein Aufruf zur Revolution,
Nichts.

Umgekehrt habe ich in einer Ausstellung in Heidelberg 1998 mit eigene Texten
und solchen der Frankfurter Schule, Adorno u.a., erleben dürfen, das Leute
hereinkamen und sagten:
"Oh da sind ja keine bunten Bilder,..! Was, du willst diskutieren, da bist
du aber 20 Jahre zu spät dran, wo sind denn die Getränke? … etc."




+++

.....
> Der folgende Textausschnitt demonstriert mit aller Deutlichkeit, wie
> sich die Szene selbst auf die Füsse tritt:
>
>> In diesem Jahr findet die Party zur Ausstellung erstmalig im NuSoul
>> (Sonnemannstr. 6, Frankfurt) statt, dem neuen Treffpunkt für Kreative,
>> Künstler, Nachtmenschen und alle die auf der Suche nach einem Hotspot
>> ohne Attitüden und Zwänge sind. Da der Umbau des Städelmuseums in vollem
>> Gange ist geht es direkt ins Nusoul, getreu dem Motto “warum aufhören
>> wenn es am schönsten ist?”, um dann dort in einen aufregenden und
>> laaaangen Abend einzustimmen.
>
> Phrasendrescherei pur. Nur, wenn die Kulturschaffenden aus sich heraus
> eine kritische Distanz zu ihrem eigenen Tun und ihrer eigenen
> Verwickelung in die Zusammenhänge wahren, können sie sich auch
> Fremdbeschreibungen von aussen ("kreativ", "lebendig", "pulsierend")
> erwehren.
>
> Hier ist das leider nicht der Fall.
>
> http://www.facebook.com/event.php?eid=163557657191
>
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[thing-group] Received 11. 11. 2009 14:13 from

Bilder vom Künstler im Kunstverein

War jemand gestern bei der Eröffnung im Kunstverein?

Laut Ausstellungstext ging es um:

> Die Ausstellung beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Rollenzuschreibungen des Künstlers. Sieben zeitgenössische künstlerische Positionen werfen einen Blick auf das soziokulturelle Spannungsfeld, in dem sich ein Künstler bewegt und auf die gesellschaftliche Projektionsfläche, die dieses spezielle Tätigkeitsfeld birgt.

Von "soziokulturellem Spannungsfeld" und "gesellschaftlicher
Projektionsfläche" hab ich nichts bemerkt.

Auch wurde darauf hingewiesen, daß unternehmerisch tätige Künstler wie
Damien Hirst oder Wim Delvoye schon Vorbilder in der Renaissance und im
Barock (Rubens) gehabt hätten.

Das hätte man schön mit Zahlen und Fakten (Umsatz, Geschäftsfeld,
Mitarbeiter) untermauern können.

Inwieweit sich nun die Gesellschaft ein Bild vom Künstler macht (zB. als
Führer, Retter, Heiland oder Idiot) konnte ich ebenfalls nicht bemerken.

Hier hätte die These Bourdieus, nach der die Intellektuellen die
unterdrückte Fraktion der herrschenden Klasse seien, Wegweiser sein können.

Vielleicht hat jemand von Euch mehr gesehen?

--> http://fkv.de/frontend/ausstellungen_detail.php?id=558


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