Einträge vom Sonntag, 15. November 2009

[thing-group] Received 15. 11. 2009 21:49 from

Re: Betrifft: Kunst als Ambiente - die Wirklichkeit in Frankfurt

Hallo Sabine,

die Hinwendung der Kunst zum Kunstbetrieb folgt der Unterscheidung von
Gebrauchswert und Tauschwert.

Ich kann das hier nur sehr skizzenhaft darstellen.

Nach Marx haben die Dinge, Objekte, nach ihrer Umwandlung in Waren
keinen Gebrauchs- sondern nur noch einen Tauschwert.

In der Kunst ist der Kunstbetrieb der deutlichste Ausdruck dieser
Wendung. Die Kunstwerke haben jeglichen Nutzen (schön zu sein, zu
bilden, zu erfreuen) verloren und funktionieren nur noch als nahezu
eigenschaftslose Lose in einem Tauschsystem, das der Kunstbetrieb darstellt.

Duchamp hat mit seinem Pissoir ein erstes Beispiel initiert, dem alle
weiteren Kunstwerke folgen.

Ich glaube daher, dass Kunst nur da erscheinen kann, wo sie sich
innerhalb des Kunstbetriebs verortet. Womit ich ausdrücklich mit
Kunstbetrieb nicht Kunstmarkt meine. Kunstbetrieb ist für mich die
Gesamtheit aller Diskurse, die sich mit Kunst befassen.

Das sei hier nur als Anregung zu weiterem Nachtdenken gedacht, nicht als
erschöpfende Erklärung.

Grüsse
Stefan

>
> Hallo Stefan,
>
> ich brauche Hilfe: welchen Sinn hat denn "die Zuspitzung von Kunst auf Kunstbetrieb"?
>
> Viele Grüße,
>
> Sabine
>
>
>
> --- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat Stefan Beck geschrieben:
>> Lieber Brentis,
>>
>> ich kann Dir da nur zustimmen.
>>
>> Ich glaube, daß die Zuspitzung von Kunst auf Kunstbetrieb (eine lange
>> Entwicklung, die durchaus ihren Sinn hat) dazu führt, daß die meisten
>> Künstler nur noch in diesem Kunstbetrieb irgendwie funktionieren müssen.
>>
>> Das Unbehagen an dieser Situation führt dann möglicherweise zu solchen
>> Veranstaltungen, die vordergründig etwas klären wollen, es aber aus
>> unterschiedlichen Gründen (eigene Verstrickung?) nicht zustande bekommen.
>>






The Thing Frankfurt
http://www.thing-frankfurt.de

* * *

Stefan Beck
Hohenstaufenstr. 8
60327 Frankfurt
T. ++49-(0)69 - 741 02 10

Thing Frankfurt Mailinglist:
mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de


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[thing-group] Received 15. 11. 2009 20:27 from

Re: Betrifft: Kunst als Ambiente - die Wirklichkeit in Frankfurt

Hallo Verena, hallo Sabine,


ja Kommunikation ist das schwerste schlechthin. Der Raum war für die
Kommunikation gedacht. Wir hatten noch einen Laden, der als Kaufecke
fungieren sollte...

Schöne Grüße und ebenso netten Sonntagabend

Helge


Am 15.11.2009 um 12:12 schrieb Verena:

> @sabine:
>
> ... ich glaube, du hast recht ... nicht nur in der KUNST, auch in
> anderen bereichen, und so auch hier, werden ständig bewertungen
> vorgenommen. z.b. was jetzt interessante, relevante (letztlich
> "gute" kunst) sei. und es wird selten gekennzeichnet, falls es sich
> dabei um subjektive ansichten handelt.
>
> ... ich persönlich finde es mittlerweile nicht mehr so interessant,
> zu definieren, WAS denn nun relevante KUNST sei. ob "objekte-
> ausstellen" nun völlig out ist. oder was denn nun an "herum-sitzen-
> und-kommunizieren" kunst sein soll ... das sind doch alles "fragen
> aus dem kunstleistungskurs" (zitat: eva moll ;-))
>
> und zum thema "kommunikation"
>
> @helge BOMBER:
> ... bei Eurer Phrix KG: hattet Ihr das offensichtlich gemacht, dass
> Ihr einen Raum zum Austausch bereitstellt? Denn das würde als
> Kommunikations-Akt zu diesem Projekt dazugehören, meine ich. und:
> Du beklagst, dass die Besucher*innen die Erwartung hatten,
> unterhalten zu werden ... aber ist es nicht so, dass auch IHR etwas
> erwartet habt, nämlich dass die Leute dort bleiben und
> kommunizieren ...
>
> ... ich glaube, das gehört alles zur Kommunikation dazu ... so, wie
> du es schilderst, denkt man als Leser*in erstmal, jaja die dummen
> Leute (bis einem nach 2 Minuten einfällt, dass man wahrscheinlich
> ebenfalls den Raum verlassen hätte, weil man nicht wusste, was da
> war ...) ... also, ich denke, wenn man die Leute zum kommunizieren
> animieren möchte, muss man selber auch kommunizieren. und nicht
> erwarten, dass sie gleich alles verstehen, was im eigenen kopf
> vorgeht. es könnte sonst ein wenig von oben herab wirkenn, auch
> wenn das sicherlich nicht so gemeint ist.
>
> ... ebenso wäre es doch kommunikativ, auch auf begriffliche fragen
> wie die von sabine ("kinderkram" etc.) einzugehen :-)
>
> einen schönen sonntag noch,
>
> viele grüße
>
> verena
> aus Kreativstadthausen (= Offenbach)
>
>



[Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden entfernt]



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[thing-group] Received 15. 11. 2009 12:12 from

Betrifft: Kunst als Ambiente - die Wirklichkeit in Frankfurt

@sabine:

... ich glaube, du hast recht ... nicht nur in der KUNST, auch in anderen bereichen, und so auch hier, werden ständig bewertungen vorgenommen. z.b. was jetzt interessante, relevante (letztlich "gute" kunst) sei. und es wird selten gekennzeichnet, falls es sich dabei um subjektive ansichten handelt.

... ich persönlich finde es mittlerweile nicht mehr so interessant, zu definieren, WAS denn nun relevante KUNST sei. ob "objekte-ausstellen" nun völlig out ist. oder was denn nun an "herum-sitzen-und-kommunizieren" kunst sein soll ... das sind doch alles "fragen aus dem kunstleistungskurs" (zitat: eva moll ;-))

und zum thema "kommunikation"

@helge BOMBER:
... bei Eurer Phrix KG: hattet Ihr das offensichtlich gemacht, dass Ihr einen Raum zum Austausch bereitstellt? Denn das würde als Kommunikations-Akt zu diesem Projekt dazugehören, meine ich. und: Du beklagst, dass die Besucher*innen die Erwartung hatten, unterhalten zu werden ... aber ist es nicht so, dass auch IHR etwas erwartet habt, nämlich dass die Leute dort bleiben und kommunizieren ...

... ich glaube, das gehört alles zur Kommunikation dazu ... so, wie du es schilderst, denkt man als Leser*in erstmal, jaja die dummen Leute (bis einem nach 2 Minuten einfällt, dass man wahrscheinlich ebenfalls den Raum verlassen hätte, weil man nicht wusste, was da war ...) ... also, ich denke, wenn man die Leute zum kommunizieren animieren möchte, muss man selber auch kommunizieren. und nicht erwarten, dass sie gleich alles verstehen, was im eigenen kopf vorgeht. es könnte sonst ein wenig von oben herab wirkenn, auch wenn das sicherlich nicht so gemeint ist.

... ebenso wäre es doch kommunikativ, auch auf begriffliche fragen wie die von sabine ("kinderkram" etc.) einzugehen :-)


einen schönen sonntag noch,

viele grüße

verena
aus Kreativstadthausen (= Offenbach)



------------------------------------

[thing-group] Received 15. 11. 2009 11:27 from

Betrifft: Kunst als Ambiente - die Wirklichkeit in Frankfurt



Hallo Helge,

ich weiß nicht, ob wirklich...

der Hintergrund ist der:

ich habe Schwierigkeiten damit, dass ich hier und anderswo ständig auf Bewertungen treffe.

Vollkommen o.k. und nachvollziehbar für mich ist es, Kunst nicht "am Objekt zu leben", über Kommunikation zu erschließen etc. Eben "sein (oder ihr) Ding zu machen".

Aber die Art der Kommunikation, ständig alles auseinander zu dividieren, um sich u. a. DArüber zu definieren... - ist das bewusst? Oder zweckmäßig? Oder auch nur sinnvoll?

Habe ich gerade erst ansatzweise begriffen, worum es (hier und anderswo) geht...?

Viele Grüße,

Sabine



--- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat Helge BOMBER™ Steinmann geschrieben:
>
> Hallo Sabine,
>
>
> Gerade die Türe rein.
> Wirklich?
>
>
> Greets Helge
>
>
>
> Am 15.11.2009 um 00:57 schrieb Sabine:
>
> >
> >
> > Hallo Helge,
> >
> > ich bräuchte auch einmal eine Definition von "üblichem Kinderkram"...
> >
> > viele Grüße,
> >
> > Sabine
> >
> > --- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat Helge BOMBER™ Steinmann
> > geschrieben:
> > >
> > > Köstlich, köstlich...
> > >
> > > ähnlich erging es unsere Phrix KG auf der letzten Winter Phrixmas.
> > > Wir stellten NICHTS aus und hatten die Räume komplett weiss
> > > gestrichen. Einzig Bänke luden zum Verweilen und zum Austausch mit
> > > uns ein. Nur wenige verstanden das und die meisten Besucher
> > > erwarteten unterhalten zu werden oder den üblichen Kinderkram zu
> > > sehen. Enttäuscht gingen viele ohne auch nur guten Tag gesagt zu
> > > haben. „Ach, hier ist gar nix, na dann gehen wir wieder..."
> > >
> > > Tja...Entertain us or die.
> > >
> > >
> > >
> > >
> > > Beste Grüße Bomber
> > >
> > > Am 12.11.2009 um 16:14 schrieb Stefan Beck:
> > >
> > > > Lieber Brentis,
> > > >
> > > > ich kann Dir da nur zustimmen.
> > > >
> > > > Ich glaube, daß die Zuspitzung von Kunst auf Kunstbetrieb (eine
> > lange
> > > > Entwicklung, die durchaus ihren Sinn hat) dazu führt, daß die
> > meisten
> > > > Künstler nur noch in diesem Kunstbetrieb irgendwie funktionieren
> > > > müssen.
> > > >
> > > > Das Unbehagen an dieser Situation führt dann möglicherweise zu
> > solchen
> > > > Veranstaltungen, die vordergründig etwas klären wollen, es aber
> > aus
> > > > unterschiedlichen Gründen (eigene Verstrickung?) nicht zustande
> > > > bekommen.
> > > >
> > > > Keine bunten Bilder?
> > > >
> > > > Das hatte ich letztes Jahr schon beim Atelierrundgang. Mein
> > Angebot
> > > > mit
> > > > den Besuchern über Institutionsfürsorge diskutieren zu wollen,
> > fand
> > > > kein
> > > > Echo. Ich glaub ich mal wieder was -:)
> > > >
> > > > Ähnlich ging es einem Bekannten in Hamburg, der einem
> > Galeristen, die
> > > > Notwendigkeit von Thing Hamburg erläutern wollte.
> > > >
> > > > Der Galerist: Das ist doch so 80er..., das hatten wir doch
> > durch...
> > > >
> > > >
> > > >>
> > > >> Das übliche Phrasieren von Kuratoren und Kunst-"Kritikern"
> > denke ich.
> > > >>
> > > >> Immerhin erstaunlich zu betrachten, daß die eigene, ursächliche
> > > >> Haltung
> > > >> vieler Kunstschaffenden inzwischen nur noch indirket
> > thematisiert,
> > > >> keinerlei
> > > >> Anhaltspunkte mehr liefert, eine wirkliche, sachbezogene
> > > >> Diskussion zu
> > > >> führen oder in Gang zu setzen. Das gesammelte Agieren dieser
> > > >> angeblich
> > > >> selbstbespiegelnd eingesetzten Kunstbestrebungen tendiert in
> > Richtung
> > > >> überflüssiger Ausweglosigkeit?
> > > >>
> > > >> Ich habe ebenfalls in der Rhein -Neckar-Provinz in den letzten
> > Jahren
> > > >> mehrfach Ausstellungen besucht, die von Thematik und Beschreibung
> > > >> her,
> > > >> vordergründig Anlass erheischen wollten, tief schürfend über
> > > >> gesellschaftlich relevante Verwerfungen und Tendenzen zu
> > > >> diskutieren. Leider
> > > >> standen dort die meisten Ausstellungsbeiträge in keiner
> > erkennbaren,
> > > >> thematischen Beziehung zu dem in der Einladung angedeuteten,
> > > >> soziologisch,
> > > >> sozial-philosophisch, etc. vorgegebenen Thema. Oder alles passte
> > > >> immer
> > > >> irgendwo, irgendwie: denn es sind ja "Künstler", die dies und das
> > > >> behaupten,
> > > >> .. Alles war wie immer, die gleiche, ähnlich bunten Bilder, oder
> > > >> auch mal
> > > >> schwarz/weiß Fotos übermalt mit Kuli, schräge Videos, es
> > blinkte und
> > > >> blubberte bisweilen, alle standen herum, ein Drink oder zwei,
> > > >> Smalltalk, ein
> > > >> Stelldichein von Freunden und Kollegen.
> > > >>
> > > >> Keine themenbezogene Diskussion, keine Debatten, kein Aufruf zur
> > > >> Revolution,
> > > >> Nichts.
> > > >>
> > > >> Umgekehrt habe ich in einer Ausstellung in Heidelberg 1998 mit
> > > >> eigene Texten
> > > >> und solchen der Frankfurter Schule, Adorno u.a., erleben dürfen,
> > > >> das Leute
> > > >> hereinkamen und sagten:
> > > >> "Oh da sind ja keine bunten Bilder,..! Was, du willst
> > diskutieren,
> > > >> da bist
> > > >> du aber 20 Jahre zu spät dran, wo sind denn die Getränke? … etc."
> > > >
> > > >
> > > >
> > > > * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> > > > * Follow me:
> > > > * http://www.facebook.com/thingfrankfurt
> > > > * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> > > >
> > > > --
> > > >
> > > >
> > > > The Thing Frankfurt
> > > > http://www.thing-frankfurt.de
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> > > >
> > > > Stefan Beck
> > > > Hohenstaufenstr. 8
> > > > 60327 Frankfurt
> > > > T. ++49-(0)69 - 741 02 10
> > > >
> > > > Thing Frankfurt Mailinglist:
> > > > mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de
> > > >
> > > >
> > > > ------------------------------------
> > > >
> > > >

[thing-group] Received 15. 11. 2009 01:02 from

Re: Betrifft: Kunst als Ambiente - die Wirklichkeit in Frankfurt

Hallo Sabine,


Gerade die Türe rein.
Wirklich?


Greets Helge



Am 15.11.2009 um 00:57 schrieb Sabine:

>
>
> Hallo Helge,
>
> ich bräuchte auch einmal eine Definition von "üblichem Kinderkram"...
>
> viele Grüße,
>
> Sabine
>
> --- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat Helge BOMBER™ Steinmann
> geschrieben:
> >
> > Köstlich, köstlich...
> >
> > ähnlich erging es unsere Phrix KG auf der letzten Winter Phrixmas.
> > Wir stellten NICHTS aus und hatten die Räume komplett weiss
> > gestrichen. Einzig Bänke luden zum Verweilen und zum Austausch mit
> > uns ein. Nur wenige verstanden das und die meisten Besucher
> > erwarteten unterhalten zu werden oder den üblichen Kinderkram zu
> > sehen. Enttäuscht gingen viele ohne auch nur guten Tag gesagt zu
> > haben. „Ach, hier ist gar nix, na dann gehen wir wieder..."
> >
> > Tja...Entertain us or die.
> >
> >
> >
> >
> > Beste Grüße Bomber
> >
> > Am 12.11.2009 um 16:14 schrieb Stefan Beck:
> >
> > > Lieber Brentis,
> > >
> > > ich kann Dir da nur zustimmen.
> > >
> > > Ich glaube, daß die Zuspitzung von Kunst auf Kunstbetrieb (eine
> lange
> > > Entwicklung, die durchaus ihren Sinn hat) dazu führt, daß die
> meisten
> > > Künstler nur noch in diesem Kunstbetrieb irgendwie funktionieren
> > > müssen.
> > >
> > > Das Unbehagen an dieser Situation führt dann möglicherweise zu
> solchen
> > > Veranstaltungen, die vordergründig etwas klären wollen, es aber
> aus
> > > unterschiedlichen Gründen (eigene Verstrickung?) nicht zustande
> > > bekommen.
> > >
> > > Keine bunten Bilder?
> > >
> > > Das hatte ich letztes Jahr schon beim Atelierrundgang. Mein
> Angebot
> > > mit
> > > den Besuchern über Institutionsfürsorge diskutieren zu wollen,
> fand
> > > kein
> > > Echo. Ich glaub ich mal wieder was -:)
> > >
> > > Ähnlich ging es einem Bekannten in Hamburg, der einem
> Galeristen, die
> > > Notwendigkeit von Thing Hamburg erläutern wollte.
> > >
> > > Der Galerist: Das ist doch so 80er..., das hatten wir doch
> durch...
> > >
> > >
> > >>
> > >> Das übliche Phrasieren von Kuratoren und Kunst-"Kritikern"
> denke ich.
> > >>
> > >> Immerhin erstaunlich zu betrachten, daß die eigene, ursächliche
> > >> Haltung
> > >> vieler Kunstschaffenden inzwischen nur noch indirket
> thematisiert,
> > >> keinerlei
> > >> Anhaltspunkte mehr liefert, eine wirkliche, sachbezogene
> > >> Diskussion zu
> > >> führen oder in Gang zu setzen. Das gesammelte Agieren dieser
> > >> angeblich
> > >> selbstbespiegelnd eingesetzten Kunstbestrebungen tendiert in
> Richtung
> > >> überflüssiger Ausweglosigkeit?
> > >>
> > >> Ich habe ebenfalls in der Rhein -Neckar-Provinz in den letzten
> Jahren
> > >> mehrfach Ausstellungen besucht, die von Thematik und Beschreibung
> > >> her,
> > >> vordergründig Anlass erheischen wollten, tief schürfend über
> > >> gesellschaftlich relevante Verwerfungen und Tendenzen zu
> > >> diskutieren. Leider
> > >> standen dort die meisten Ausstellungsbeiträge in keiner
> erkennbaren,
> > >> thematischen Beziehung zu dem in der Einladung angedeuteten,
> > >> soziologisch,
> > >> sozial-philosophisch, etc. vorgegebenen Thema. Oder alles passte
> > >> immer
> > >> irgendwo, irgendwie: denn es sind ja "Künstler", die dies und das
> > >> behaupten,
> > >> .. Alles war wie immer, die gleiche, ähnlich bunten Bilder, oder
> > >> auch mal
> > >> schwarz/weiß Fotos übermalt mit Kuli, schräge Videos, es
> blinkte und
> > >> blubberte bisweilen, alle standen herum, ein Drink oder zwei,
> > >> Smalltalk, ein
> > >> Stelldichein von Freunden und Kollegen.
> > >>
> > >> Keine themenbezogene Diskussion, keine Debatten, kein Aufruf zur
> > >> Revolution,
> > >> Nichts.
> > >>
> > >> Umgekehrt habe ich in einer Ausstellung in Heidelberg 1998 mit
> > >> eigene Texten
> > >> und solchen der Frankfurter Schule, Adorno u.a., erleben dürfen,
> > >> das Leute
> > >> hereinkamen und sagten:
> > >> "Oh da sind ja keine bunten Bilder,..! Was, du willst
> diskutieren,
> > >> da bist
> > >> du aber 20 Jahre zu spät dran, wo sind denn die Getränke? … etc."
> > >
> > >
> > >
> > > * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> > > * Follow me:
> > > * http://www.facebook.com/thingfrankfurt
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> > > --
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> > > Stefan Beck
> > > Hohenstaufenstr. 8
> > > 60327 Frankfurt
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> > >
> > >

[thing-group] Received 15. 11. 2009 00:57 from

Betrifft: Kunst als Ambiente - die Wirklichkeit in Frankfurt



Hallo Helge,

ich bräuchte auch einmal eine Definition von "üblichem Kinderkram"...

viele Grüße,

Sabine



--- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat Helge BOMBER™ Steinmann geschrieben:
>
> Köstlich, köstlich...
>
> ähnlich erging es unsere Phrix KG auf der letzten Winter Phrixmas.
> Wir stellten NICHTS aus und hatten die Räume komplett weiss
> gestrichen. Einzig Bänke luden zum Verweilen und zum Austausch mit
> uns ein. Nur wenige verstanden das und die meisten Besucher
> erwarteten unterhalten zu werden oder den üblichen Kinderkram zu
> sehen. Enttäuscht gingen viele ohne auch nur guten Tag gesagt zu
> haben. „Ach, hier ist gar nix, na dann gehen wir wieder..."
>
> Tja...Entertain us or die.
>
>
>
>
> Beste Grüße Bomber
>
> Am 12.11.2009 um 16:14 schrieb Stefan Beck:
>
> > Lieber Brentis,
> >
> > ich kann Dir da nur zustimmen.
> >
> > Ich glaube, daß die Zuspitzung von Kunst auf Kunstbetrieb (eine lange
> > Entwicklung, die durchaus ihren Sinn hat) dazu führt, daß die meisten
> > Künstler nur noch in diesem Kunstbetrieb irgendwie funktionieren
> > müssen.
> >
> > Das Unbehagen an dieser Situation führt dann möglicherweise zu solchen
> > Veranstaltungen, die vordergründig etwas klären wollen, es aber aus
> > unterschiedlichen Gründen (eigene Verstrickung?) nicht zustande
> > bekommen.
> >
> > Keine bunten Bilder?
> >
> > Das hatte ich letztes Jahr schon beim Atelierrundgang. Mein Angebot
> > mit
> > den Besuchern über Institutionsfürsorge diskutieren zu wollen, fand
> > kein
> > Echo. Ich glaub ich mal wieder was -:)
> >
> > Ähnlich ging es einem Bekannten in Hamburg, der einem Galeristen, die
> > Notwendigkeit von Thing Hamburg erläutern wollte.
> >
> > Der Galerist: Das ist doch so 80er..., das hatten wir doch durch...
> >
> >
> >>
> >> Das übliche Phrasieren von Kuratoren und Kunst-"Kritikern" denke ich.
> >>
> >> Immerhin erstaunlich zu betrachten, daß die eigene, ursächliche
> >> Haltung
> >> vieler Kunstschaffenden inzwischen nur noch indirket thematisiert,
> >> keinerlei
> >> Anhaltspunkte mehr liefert, eine wirkliche, sachbezogene
> >> Diskussion zu
> >> führen oder in Gang zu setzen. Das gesammelte Agieren dieser
> >> angeblich
> >> selbstbespiegelnd eingesetzten Kunstbestrebungen tendiert in Richtung
> >> überflüssiger Ausweglosigkeit?
> >>
> >> Ich habe ebenfalls in der Rhein -Neckar-Provinz in den letzten Jahren
> >> mehrfach Ausstellungen besucht, die von Thematik und Beschreibung
> >> her,
> >> vordergründig Anlass erheischen wollten, tief schürfend über
> >> gesellschaftlich relevante Verwerfungen und Tendenzen zu
> >> diskutieren. Leider
> >> standen dort die meisten Ausstellungsbeiträge in keiner erkennbaren,
> >> thematischen Beziehung zu dem in der Einladung angedeuteten,
> >> soziologisch,
> >> sozial-philosophisch, etc. vorgegebenen Thema. Oder alles passte
> >> immer
> >> irgendwo, irgendwie: denn es sind ja "Künstler", die dies und das
> >> behaupten,
> >> .. Alles war wie immer, die gleiche, ähnlich bunten Bilder, oder
> >> auch mal
> >> schwarz/weiß Fotos übermalt mit Kuli, schräge Videos, es blinkte und
> >> blubberte bisweilen, alle standen herum, ein Drink oder zwei,
> >> Smalltalk, ein
> >> Stelldichein von Freunden und Kollegen.
> >>
> >> Keine themenbezogene Diskussion, keine Debatten, kein Aufruf zur
> >> Revolution,
> >> Nichts.
> >>
> >> Umgekehrt habe ich in einer Ausstellung in Heidelberg 1998 mit
> >> eigene Texten
> >> und solchen der Frankfurter Schule, Adorno u.a., erleben dürfen,
> >> das Leute
> >> hereinkamen und sagten:
> >> "Oh da sind ja keine bunten Bilder,..! Was, du willst diskutieren,
> >> da bist
> >> du aber 20 Jahre zu spät dran, wo sind denn die Getränke? … etc."
> >
> >
> >
> > * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> > * Follow me:
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> > The Thing Frankfurt
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> > Stefan Beck
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> > Thing Frankfurt Mailinglist:
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> >
> >

[thing-group] Received 15. 11. 2009 00:54 from

Betrifft: Kunst als Ambiente - die Wirklichkeit in Frankfurt



Hallo Stefan,

ich brauche Hilfe: welchen Sinn hat denn "die Zuspitzung von Kunst auf Kunstbetrieb"?

Viele Grüße,

Sabine



--- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat Stefan Beck geschrieben:
>
> Lieber Brentis,
>
> ich kann Dir da nur zustimmen.
>
> Ich glaube, daß die Zuspitzung von Kunst auf Kunstbetrieb (eine lange
> Entwicklung, die durchaus ihren Sinn hat) dazu führt, daß die meisten
> Künstler nur noch in diesem Kunstbetrieb irgendwie funktionieren müssen.
>
> Das Unbehagen an dieser Situation führt dann möglicherweise zu solchen
> Veranstaltungen, die vordergründig etwas klären wollen, es aber aus
> unterschiedlichen Gründen (eigene Verstrickung?) nicht zustande bekommen.
>
> Keine bunten Bilder?
>
> Das hatte ich letztes Jahr schon beim Atelierrundgang. Mein Angebot mit
> den Besuchern über Institutionsfürsorge diskutieren zu wollen, fand kein
> Echo. Ich glaub ich mal wieder was -:)
>
> Ähnlich ging es einem Bekannten in Hamburg, der einem Galeristen, die
> Notwendigkeit von Thing Hamburg erläutern wollte.
>
> Der Galerist: Das ist doch so 80er..., das hatten wir doch durch...
>
>
> >
> > Das übliche Phrasieren von Kuratoren und Kunst-"Kritikern" denke ich.
> >
> > Immerhin erstaunlich zu betrachten, daß die eigene, ursächliche Haltung
> > vieler Kunstschaffenden inzwischen nur noch indirket thematisiert, keinerlei
> > Anhaltspunkte mehr liefert, eine wirkliche, sachbezogene Diskussion zu
> > führen oder in Gang zu setzen. Das gesammelte Agieren dieser angeblich
> > selbstbespiegelnd eingesetzten Kunstbestrebungen tendiert in Richtung
> > überflüssiger Ausweglosigkeit?
> >
> > Ich habe ebenfalls in der Rhein -Neckar-Provinz in den letzten Jahren
> > mehrfach Ausstellungen besucht, die von Thematik und Beschreibung her,
> > vordergründig Anlass erheischen wollten, tief schürfend über
> > gesellschaftlich relevante Verwerfungen und Tendenzen zu diskutieren. Leider
> > standen dort die meisten Ausstellungsbeiträge in keiner erkennbaren,
> > thematischen Beziehung zu dem in der Einladung angedeuteten, soziologisch,
> > sozial-philosophisch, etc. vorgegebenen Thema. Oder alles passte immer
> > irgendwo, irgendwie: denn es sind ja "Künstler", die dies und das behaupten,
> > .. Alles war wie immer, die gleiche, ähnlich bunten Bilder, oder auch mal
> > schwarz/weiß Fotos übermalt mit Kuli, schräge Videos, es blinkte und
> > blubberte bisweilen, alle standen herum, ein Drink oder zwei, Smalltalk, ein
> > Stelldichein von Freunden und Kollegen.
> >
> > Keine themenbezogene Diskussion, keine Debatten, kein Aufruf zur Revolution,
> > Nichts.
> >
> > Umgekehrt habe ich in einer Ausstellung in Heidelberg 1998 mit eigene Texten
> > und solchen der Frankfurter Schule, Adorno u.a., erleben dürfen, das Leute
> > hereinkamen und sagten:
> > "Oh da sind ja keine bunten Bilder,..! Was, du willst diskutieren, da bist
> > du aber 20 Jahre zu spät dran, wo sind denn die Getränke? … etc."
>
>
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