Received 31. 05. 2008 -- 15:33 from
fromBetrifft: MINISALOON - Markt regiert Kunst - So., 1.6. 08 - 15:00
Mit Sicherheit nicht!
"Schlimm" finde ich aber immer - egal ob auf Kunst oder sonstwas
bezogen - wenn ANDERE für einen werten. Es "toucht" mich nicht auf die
Art, dass es mich beeinflussen könnte, etwas zu tun oder zu lassen,
aber es berührt mich unangenehm auf zwischenmenschliche Art... wie
kann man für andere werten, wenn man selbst davon, was sie wie tun
oder lassen, NICHT BETROFFEN ist.......?
Und das ist die Sache mit der "Kunst" und dem "Job" - man "muss" für
viele einem Klischeekünstler gleichen, um ernstgenommen zu werden ---
zumindest ganz oft.
Und auch, wenn ICH das anders sehe und auch, wenn mich das so, im
eigenen Tun und Lassen, nicht weiter stört --- im Gespräch stößt mir
so etwas oft auf, muss ich zugeben...
--- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat so oder so
geschrieben:
>
> "Arbeit" oder "nur" die "hospitalisierte Form eines
Tätigkeitsdrangs", wie
> ein Psychoanalytiker
> einmal die Arbeiten Picassos bewertet hat, ...?
>
> (Ob Picasso überhaupt "Kunst" gemacht hat, müssen wir jetzt nicht
> diskutieren, oder?)
>
> Letztens habe ich ein befreundete Musikerin (sie arbeitet nebenher als
> Psychologin) zur ihrer
> Kunst befragt und sie antwortete mir in etwa: "ich bin jetzt über 40 und
> mache seit 25 Jahren Musik, ich hatte damit schon mit 20 keinen
> "kommerziellen" Erfolg, aber ich muss einfach weitermachen, egal, es
macht
> mir Freude, es füllt mich aus."
>
> Und, ist das so schlimm?
>
>
> .................
>
>
>
> on 31.05.2008 13:30 Uhr, Sabine Pint at spint@... schrieb:
>
> Klar, "alles geht einen irgendwie an", und man IST vielmehr betroffen,
> z. B. was (jegliche) Kritik an der Arbeit angeht, denn persönlicher
> als als Künstler lässt sich nicht arbeiten...
>
> aber es macht auf andere Art frei, gerade, WEIL es persönlich ist. Ich
> finde, das hält die Kritik auf "natürliche Art" auf Abstand. Zu
> versuchen, selbst "Distanz zu wahren", halte ich nicht für
> erstrebenswert - das macht un-authentisch ;-) .
>
> Was ich gar nicht ernst nehmen kann, ist das entweder/oder, was dem
> Begriff der "Arbeit" entgegengebracht wird: man macht einen Brotjob
> ODER Kunst... das ist in meinen Augen weltfremd und absolut Typ-Sache
> - und es spricht nicht für oder gegen die Kunst dieser Person --- und
> auch nicht für oder gegen die Qualität ihrer Brotjob-Arbeit.
>
> --- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
>
> geschrieben:
> >
> > Schön, was die Frau Rösinger da schreibt:
> >
> > > Früher dachte ich, ich sei Musikerin geworden, um nicht normal
> arbeiten zu müssen. Meine Eltern waren Landwirte und hatten ein
> wahnsinigen Arbeitsethos. Sie rieten mir, ins Büro zu gehen. Das sei
> das Beste, was ein Mädchen machen könne.
> >
> > So dachte ich auch, und nicht wie die Eltern. Heute betrachte ich das
> > etwas differenzierter.
> >
> > Ein bürgerlicher Beruf, oder allgemein die abhängige Lohnarbeit, hat
> den
> > Vorteil, dass man eine Distanz wahren kann.
> >
> > Während dem Selbständigen, und noch verschärfter dem Künstler, die
> > Gefahr droht, keinen Abstand mehr zu dem zu haben, was man macht.
Alles
> > geht einen irgendwie an. Man fühlt sich ständig betroffen.
> >
> > Ich weiss nie, wann Schluss ist. Manchmal sitze ich noch um 2:00 am
> > Rechner und editiere Webseiten.
> >
> > Marko Lehanka hatte mal als Student an der Städelschule eine nette
> > Aktion gemacht: Bürozeiten einhalten.
> >
> > Er kam um 8:00 als die Schule noch im Schlaf lag und ging Punkt 16:00
> > unter dem Ausstoss "Jetzt reichts, Feierabend!"
> >
> > Das war allerdings schliesslich nur ein Scherz.
> >
> >
> > so oder so schrieb:
> > > Schönes Thema, interessanter Link, es gibt sie aber noch, die
> KünstlerInnen,
> > > die entspannt und locker mit ihren defizitären Strukturen ungehen
> und den
> > > gesellschaftlichen und politischen Kontext mutig analysieren, in
> dem wir/sie
> > > leben. Wie z.B. Christiane Rösinger aus Berlin, die Musik macht,
Texte
> > > schreibt und darin sich und ihr Leben betrachtet, ...:
> > >
> > > "Wir müssen Erlebnisse haben, um sie verwerten zu können,
Demütigungen
> > > erleben, um daran zu wachsen, zwischenmenschliche Schwierigkeiten
> > > überwinden, um soziale Kompetenz anzuhäufen"
> > >
> > >
>
http://zuender.zeit.de/2007/36/interview-christiane-roesinger-arbeit-boheme
> > >
> > > http://www.single-generation.de/pop/christiane_roesinger.htm
> > >
> > >
> >
> >
> >
> > * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> > * Gib Thing Frankfurt Dein Gesicht:
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