Einträge vom Samstag, 31. Mai 2008

[thing-group] Received 31. 05. 2008 23:26 from

Thomas Glavinic zu Gast im LeseMuszimmer, 02.06.08

Poesie im Crossover – 5. LeseMusikzimmer mit Thomas Glavinic (AUT) und
Jacob Brass (D)



Das LeseMusikzimmer, eine Mischung aus Pop und Poetry, Texten und
Tracks, Literatur und Live-Gitarren, ist am 02.06.2008 mit dem Autor
Thomas Glavinic (AUT) und dem Musiker Jacob Brass zu Gast in der
Interkulturellen Bühne.



Die Veranstaltungsreihe LeseMusikzimmer bietet jungen Literaten
regelmäßig die Möglichkeit, sich mit Musikern aus dem Pop-Indie-Bereich
eine Bühne zu teilen. Das LeseMusikzimmer präsentiert dem Publikum ein
Panorama an Stimmen, Tönen und Strömungen und möchte dem Publikum
zeigen, wie Autor_innen auf ihrem originär literarischen Feld mit diesem
Popkosmos, den Einflüssen, der Geschwindigkeit, der Vielstimmigkeit und
Internationalität umgehen.



Thomas Glavinic wird an diesem Abend aus seinem erfolgreichen Roman „Das
bin doch ich“ lesen, während der junge Musiker Jacob Brass den
musikalischen Part im LeseMusikzimmer übernehmen wird.



Neben der klassischen Lesung und dem Konzert soll ein Gespräch zwischen
Thomas Glavinic und Jacob Brass einen weiteren Schwerpunkt der
Veranstaltung bilden, welches von Herrn Prof. Dr. Heinz Drügh
(Universität Frankfurt) moderiert wird. In dem "Werkstattgespräch“
werden die Künstler über ihr Selbstverständnis und ihr Schreiben bzw.
Musizieren als Beruf und Berufung Auskunft geben.



LeseMusikzimmer zu Gast in der

Interkulturellen Bühne.V.

Alt Bornheim 32

60385 Frankfurt

Wann: 02.06.2008

Beginn: 20.00 Uhr

Eintritt: 10 EUR, 8 EUR

Infos: <http://www.myspace.com/lesemusikzimmer>;
www.myspace.com/lesemusikzimmer



Infos zu den KünstlerInnen:



Thomas Glavinic

In dem Roman „Das bin doch ich“ schreibt ein Mann schreibt einen Roman.
Der Mann heißt Thomas Glavinic, der Roman heißt "Die Arbeit der Nacht"
und der Mann will das, was alle wollen: Erfolg. Er will einen Verlag,
einen Preis, Geld. Was er hat, ist ein Manuskript, eine
Literaturagentin, Kopfschmerzen und leider zumeist unerträgliche
Mitmenschen. Und er hat auch einen netten Freund, der selbst einen Roman
geschrieben hat, dessen Verkaufszahlen die Mutter unseres Autors zu dem
Aufschrei bringen: "Wann schreibst du denn mal so was?". Mit „Das bin
doch ich“ hat Glavinic einen Roman geschrieben, wie es ihn bisher kaum
gegeben hat. Mit vollendetem Realismus und aberwitziger Komik spielt er
ein Spiel mit der Wirklichkeit und ihrer Verdoppelung. Der Roman wurde
2007 für den Deutschen Buchpreis nominiert und schaffte es sogar auf die
Shortlist.



Thomas Glavinic, geboren 1972 in Graz, schreibt seit 1991 Romane,
Essays, Erzählungen, Hörspiele und Reportagen. Sein Kriminalroman "Der
Kameramörder" wurde 2002 mit dem Friedrich-Glauser-Krimipreis
ausgezeichnet. Glavinic lebt mit seiner Familie in Wien. Infos:
<http://www.hanser.de/>; www.hanser.de



Jacob Brass

Der 22- jährige Jacob Brass, aufgewachsen in der Nähe von München, hat
mit 13 Jahren bereits seine ersten Konzerte gespielt und wenige Jahre
später folgte dann auch schon seine erste Tour als Solo- Künstler durch
Deutschland, Österreich und die Schweiz. Von der bekannten Augsburger
Popband Nova International wurde er eingeladen, sie bei über 50
Konzerten zu supporten. In der Zwischenzeit hat er mit dem Produzenten
Peter “Jem” Seifert (u.a. Donots, Virginia Jetzt!) einige Songs
aufgenommen und gegenwärtig arbeitet Jacob Brass an seinem ersten
Solo-Album, welches er gemeinsam mit Pas de Deux (Teilen von Nova
International) und Mario Thaler (Uphon Studio Weilheim) produziert. Zwei
dieser Songs sind bereits ohne Veröffentlichung in dem Kinofilm „Sommer“
mit Jimi Blue Ochsenknecht, der gerade in den Kinos läuft, zu hören.
Weitere Infos: <http://www.myspace.com/jacobbrass>;
www.myspace.com/jacobbrass

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.


Nicole Hohmann
+49/ (0)177/ 2931599
<http://www.myspace.com/lesemusikzimmer>;
www.myspace.com/lesemusikzimmer

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.





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[thing-group] Received 31. 05. 2008 17:32 from

Bericht vom Kongress RE-BUILD THIS CITY!

Gestern war ich bei einem Panel dieses Kongresses, von dem ich kurz
berichten möchte:

18.00 Uhr: Podiumsdiskussion

»Global City Frankfurt – eine kreative Stadt?«

Olaf Cunitz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Römer

Jakob Sturm, Atelierhaus Basis, Frankfurt/Main

Hans Romanov, Clubbetreiber, Frankfurt/Main

Martin Wider, CEO Publicis, Frankfurt/Main

Prof. Dr. Bernd Kracke, Präsident der HfG Offenbach



Am deutlichsten, jeder auf seine Art, waren Jakob Sturm und Martin Wider.

Wider stellte prägnant die Probleme der Werbewirtschaft mit der
Kreativität heraus. In Frankfurt träfe eine weitgehend
"industrialisierte Kreativität" (börsennotierte Werbeagenturen) auf
ebensolche Kunden. Das mittlere bis obere Management redete in
klimatisierten Konferenzräumen mit seinesgleichen. Das wäre weder Platz
für Subkultur noch für den Spleen einzelner Unternehmerpersönlichkeiten.

Sturm hingegen bemängelte die Instrumentalisierung von Kultur
("Lockvogelangebote") unter dem Aspekt von Wirtschaftförderung. Die
Folge sei ein Klima, in der Kultur nur noch als Konsum verstanden werde.
Es bräuchte aber Anreize zu einer Produktion im umfassenden Sinne.

(Hat er ganz recht. Sage ich schon lange. Und genau deshalb gibt es The
Thing.)

Vollkommen blass, beinahe wie abwesend, wirkte Olaf Cunitz,
Lokalpolitiker. Von ihm kam keinerlei Idee, Anregung, oder wenigstens
mal eine Frage.

Dabei hatte ihm zum Beispiel Martin Wider einiges zu bieten. Als er vor
zwei Jahren nach Frankfurt gekommen wäre, hätte er keinen seiner
Kollegen, trotz erheblicher finanzieller Anreize, bewegen können von
Hamburg wegzuziehen.

Das ist doch eine schallende Ohrfeige für einen Lokalpolitiker, auf die
er eine Replik finden müsste. Nichts dergleichen.

Übrigens nahezu handzahm Hans Romanov. Murmelte wie verlegen etwas von
"ganz in Ordnung" auf seine Sicht als Clubbetreiber gefragt. Erstaunlich
für jemanden, der schonmal einen Polizeiknüppel abbekam und die ersten
Nachttanzdemos organisierte. Lang ist das aber her.





--


The Thing Frankfurt
http://www.thing-frankfurt.de

* * *

Stefan Beck
Hohenstaufenstr. 8
60327 Frankfurt
T. ++49-(0)69 - 741 02 10

Thing Frankfurt Mailinglist:
mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de

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[thing-group] Received 31. 05. 2008 16:54 from

Re: Betrifft: MINISALOON - Markt regiert Kunst - So., 1.6. 08 - 15:00

Ja, wir befinden uns in einem vorrangig
kapitalakkumulierendem Verwertungszusammenhang, ...
(Sorry Herr Beck, wenn ich das so formuliere.)

Der Schriftsteller Wilhelm Genazino spricht in diesem Kontext, bezogen auf
Kunstschaffende, die wenig/er “verdienen", auch von: “Statusinkohärenz".

Es bleibt doch die Frage, in wie weit wir uns als “Kunstschaffende"
(Räusper, ...)
auf dieses einseitig marktwirtschaftlich orientierte Verwertungsinteresse
“einlassen"!?
Und das sagt doch ähnlich Christiane Rösinger, wenn sie trotzdem genau “so
leben will"
und sich (klammheimlich,..?) freut, u.a. mit ihrem Lebensentwurf bisweilen
anzuecken.
Zitat: “Ich bin wahnsinnig faul und schlafe viel. Im Sommer stehe ich
manchmal
schon um zehn Uhr auf." Oder: “Wenn man die vergangenen 20 Jahre nirgendwo
gearbeitet hat, bekommt man auch keinen Job mehr. Ich habe schnell gemerkt:
Die wollen mich gar nicht mehr und ich will sie eigentlich auch nicht.
Das war sehr befreiend".

Eine vom Geldwert geleitet Gesellschaft hätte es gerne, wenn wir alle
möglichst gut funktionieren, so daß sie weiterhin an uns verdient, ...
Wollen wir das denn ebenso, ist uns unsere “Inkohärenz", unsere von ihr so
gesehene
“Unfähigkeit" etwa peinlich? Entwertet dies uns in jener, nagt dies an
unserem Selbstwertgefühl?

Entfernt oder entfremdet diese Gesellschaftsform eventuell nicht nur
KünstlerInnen,
welche dies bisweilen eher spüren/ahnen von sich selbst, sondern auch andere
Teile der Bevölkerung? (Schön dazu immer noch: “Network" von Sidney Lumet.
Besonders Peter Finch in seinem Auftritt als Howard Beale,...)

Tja?



.........

on 31.05.2008 15:33 Uhr, Sabine Pint at spint [at] t-online [dot] de schrieb:

Mit Sicherheit nicht!

"Schlimm" finde ich aber immer - egal ob auf Kunst oder sonstwas
bezogen - wenn ANDERE für einen werten. Es "toucht" mich nicht auf die
Art, dass es mich beeinflussen könnte, etwas zu tun oder zu lassen,
aber es berührt mich unangenehm auf zwischenmenschliche Art... wie
kann man für andere werten, wenn man selbst davon, was sie wie tun
oder lassen, NICHT BETROFFEN ist.......?

Und das ist die Sache mit der "Kunst" und dem "Job" - man "muss" für
viele einem Klischeekünstler gleichen, um ernstgenommen zu werden ---
zumindest ganz oft.

Und auch, wenn ICH das anders sehe und auch, wenn mich das so, im
eigenen Tun und Lassen, nicht weiter stört --- im Gespräch stößt mir
so etwas oft auf, muss ich zugeben...

--- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
hat so oder so
geschrieben:
>
> "Arbeit" oder "nur" die "hospitalisierte Form eines
Tätigkeitsdrangs", wie
> ein Psychoanalytiker
> einmal die Arbeiten Picassos bewertet hat, ...?
>
> (Ob Picasso überhaupt "Kunst" gemacht hat, müssen wir jetzt nicht
> diskutieren, oder?)
>
> Letztens habe ich ein befreundete Musikerin (sie arbeitet nebenher als
> Psychologin) zur ihrer
> Kunst befragt und sie antwortete mir in etwa: "ich bin jetzt über 40 und
> mache seit 25 Jahren Musik, ich hatte damit schon mit 20 keinen
> "kommerziellen" Erfolg, aber ich muss einfach weitermachen, egal, es
macht
> mir Freude, es füllt mich aus."
>
> Und, ist das so schlimm?
>
>
> .................
>
>
>
> on 31.05.2008 13:30 Uhr, Sabine Pint at spint@... schrieb:
>
> Klar, "alles geht einen irgendwie an", und man IST vielmehr betroffen,
> z. B. was (jegliche) Kritik an der Arbeit angeht, denn persönlicher
> als als Künstler lässt sich nicht arbeiten...
>
> aber es macht auf andere Art frei, gerade, WEIL es persönlich ist. Ich
> finde, das hält die Kritik auf "natürliche Art" auf Abstand. Zu
> versuchen, selbst "Distanz zu wahren", halte ich nicht für
> erstrebenswert - das macht un-authentisch ;-) .
>
> Was ich gar nicht ernst nehmen kann, ist das entweder/oder, was dem
> Begriff der "Arbeit" entgegengebracht wird: man macht einen Brotjob
> ODER Kunst... das ist in meinen Augen weltfremd und absolut Typ-Sache
> - und es spricht nicht für oder gegen die Kunst dieser Person --- und
> auch nicht für oder gegen die Qualität ihrer Brotjob-Arbeit.
>
> --- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de

> hat Stefan Beck
> geschrieben:
> >
> > Schön, was die Frau Rösinger da schreibt:
> >
> > > Früher dachte ich, ich sei Musikerin geworden, um nicht normal
> arbeiten zu müssen. Meine Eltern waren Landwirte und hatten ein
> wahnsinigen Arbeitsethos. Sie rieten mir, ins Büro zu gehen. Das sei
> das Beste, was ein Mädchen machen könne.
> >
> > So dachte ich auch, und nicht wie die Eltern. Heute betrachte ich das
> > etwas differenzierter.
> >
> > Ein bürgerlicher Beruf, oder allgemein die abhängige Lohnarbeit, hat
> den
> > Vorteil, dass man eine Distanz wahren kann.
> >
> > Während dem Selbständigen, und noch verschärfter dem Künstler, die
> > Gefahr droht, keinen Abstand mehr zu dem zu haben, was man macht.
Alles
> > geht einen irgendwie an. Man fühlt sich ständig betroffen.
> >
> > Ich weiss nie, wann Schluss ist. Manchmal sitze ich noch um 2:00 am
> > Rechner und editiere Webseiten.
> >
> > Marko Lehanka hatte mal als Student an der Städelschule eine nette
> > Aktion gemacht: Bürozeiten einhalten.
> >
> > Er kam um 8:00 als die Schule noch im Schlaf lag und ging Punkt 16:00
> > unter dem Ausstoss "Jetzt reichts, Feierabend!"
> >
> > Das war allerdings schliesslich nur ein Scherz.
> >
> >
> > so oder so schrieb:
> > > Schönes Thema, interessanter Link, es gibt sie aber noch, die
> KünstlerInnen,
> > > die entspannt und locker mit ihren defizitären Strukturen ungehen
> und den
> > > gesellschaftlichen und politischen Kontext mutig analysieren, in
> dem wir/sie
> > > leben. Wie z.B. Christiane Rösinger aus Berlin, die Musik macht,
Texte
> > > schreibt und darin sich und ihr Leben betrachtet, ...:
> > >
> > > "Wir müssen Erlebnisse haben, um sie verwerten zu können,
Demütigungen
> > > erleben, um daran zu wachsen, zwischenmenschliche Schwierigkeiten
> > > überwinden, um soziale Kompetenz anzuhäufen"
> > >
> > >
>
http://zuender.zeit.de/2007/36/interview-christiane-roesinger-arbeit-boheme
> > >
> > > http://www.single-generation.de/pop/christiane_roesinger.htm
> > >
> > >
> >
> >
> >
> > * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> > * Gib Thing Frankfurt Dein Gesicht:
> > * http://www.thing-frankfurt.de/home/yourface/
> > * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> >
> > --
> >
> >
> > The Thing Frankfurt
> > http://www.thing-frankfurt.de
> >
> > * * *
> >
> > Stefan Beck
> > Hohenstaufenstr. 8
> > 60327 Frankfurt
> > T. ++49-(0)69 - 741 02 10
> >
> > Thing Frankfurt Mailinglist:
> > mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de

>
> >
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[thing-group] Received 31. 05. 2008 15:33 from

Betrifft: MINISALOON - Markt regiert Kunst - So., 1.6. 08 - 15:00

Mit Sicherheit nicht!

"Schlimm" finde ich aber immer - egal ob auf Kunst oder sonstwas
bezogen - wenn ANDERE für einen werten. Es "toucht" mich nicht auf die
Art, dass es mich beeinflussen könnte, etwas zu tun oder zu lassen,
aber es berührt mich unangenehm auf zwischenmenschliche Art... wie
kann man für andere werten, wenn man selbst davon, was sie wie tun
oder lassen, NICHT BETROFFEN ist.......?

Und das ist die Sache mit der "Kunst" und dem "Job" - man "muss" für
viele einem Klischeekünstler gleichen, um ernstgenommen zu werden ---
zumindest ganz oft.

Und auch, wenn ICH das anders sehe und auch, wenn mich das so, im
eigenen Tun und Lassen, nicht weiter stört --- im Gespräch stößt mir
so etwas oft auf, muss ich zugeben...


--- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat so oder so
geschrieben:
>
> "Arbeit" oder "nur" die "hospitalisierte Form eines
Tätigkeitsdrangs", wie
> ein Psychoanalytiker
> einmal die Arbeiten Picassos bewertet hat, ...?
>
> (Ob Picasso überhaupt "Kunst" gemacht hat, müssen wir jetzt nicht
> diskutieren, oder?)
>
> Letztens habe ich ein befreundete Musikerin (sie arbeitet nebenher als
> Psychologin) zur ihrer
> Kunst befragt und sie antwortete mir in etwa: "ich bin jetzt über 40 und
> mache seit 25 Jahren Musik, ich hatte damit schon mit 20 keinen
> "kommerziellen" Erfolg, aber ich muss einfach weitermachen, egal, es
macht
> mir Freude, es füllt mich aus."
>
> Und, ist das so schlimm?
>
>
> .................
>
>
>
> on 31.05.2008 13:30 Uhr, Sabine Pint at spint@... schrieb:
>
> Klar, "alles geht einen irgendwie an", und man IST vielmehr betroffen,
> z. B. was (jegliche) Kritik an der Arbeit angeht, denn persönlicher
> als als Künstler lässt sich nicht arbeiten...
>
> aber es macht auf andere Art frei, gerade, WEIL es persönlich ist. Ich
> finde, das hält die Kritik auf "natürliche Art" auf Abstand. Zu
> versuchen, selbst "Distanz zu wahren", halte ich nicht für
> erstrebenswert - das macht un-authentisch ;-) .
>
> Was ich gar nicht ernst nehmen kann, ist das entweder/oder, was dem
> Begriff der "Arbeit" entgegengebracht wird: man macht einen Brotjob
> ODER Kunst... das ist in meinen Augen weltfremd und absolut Typ-Sache
> - und es spricht nicht für oder gegen die Kunst dieser Person --- und
> auch nicht für oder gegen die Qualität ihrer Brotjob-Arbeit.
>
> --- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
> hat Stefan Beck
> geschrieben:
> >
> > Schön, was die Frau Rösinger da schreibt:
> >
> > > Früher dachte ich, ich sei Musikerin geworden, um nicht normal
> arbeiten zu müssen. Meine Eltern waren Landwirte und hatten ein
> wahnsinigen Arbeitsethos. Sie rieten mir, ins Büro zu gehen. Das sei
> das Beste, was ein Mädchen machen könne.
> >
> > So dachte ich auch, und nicht wie die Eltern. Heute betrachte ich das
> > etwas differenzierter.
> >
> > Ein bürgerlicher Beruf, oder allgemein die abhängige Lohnarbeit, hat
> den
> > Vorteil, dass man eine Distanz wahren kann.
> >
> > Während dem Selbständigen, und noch verschärfter dem Künstler, die
> > Gefahr droht, keinen Abstand mehr zu dem zu haben, was man macht.
Alles
> > geht einen irgendwie an. Man fühlt sich ständig betroffen.
> >
> > Ich weiss nie, wann Schluss ist. Manchmal sitze ich noch um 2:00 am
> > Rechner und editiere Webseiten.
> >
> > Marko Lehanka hatte mal als Student an der Städelschule eine nette
> > Aktion gemacht: Bürozeiten einhalten.
> >
> > Er kam um 8:00 als die Schule noch im Schlaf lag und ging Punkt 16:00
> > unter dem Ausstoss "Jetzt reichts, Feierabend!"
> >
> > Das war allerdings schliesslich nur ein Scherz.
> >
> >
> > so oder so schrieb:
> > > Schönes Thema, interessanter Link, es gibt sie aber noch, die
> KünstlerInnen,
> > > die entspannt und locker mit ihren defizitären Strukturen ungehen
> und den
> > > gesellschaftlichen und politischen Kontext mutig analysieren, in
> dem wir/sie
> > > leben. Wie z.B. Christiane Rösinger aus Berlin, die Musik macht,
Texte
> > > schreibt und darin sich und ihr Leben betrachtet, ...:
> > >
> > > "Wir müssen Erlebnisse haben, um sie verwerten zu können,
Demütigungen
> > > erleben, um daran zu wachsen, zwischenmenschliche Schwierigkeiten
> > > überwinden, um soziale Kompetenz anzuhäufen"
> > >
> > >
>
http://zuender.zeit.de/2007/36/interview-christiane-roesinger-arbeit-boheme
> > >
> > > http://www.single-generation.de/pop/christiane_roesinger.htm
> > >
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> > * Gib Thing Frankfurt Dein Gesicht:
> > * http://www.thing-frankfurt.de/home/yourface/
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[thing-group] Received 31. 05. 2008 15:18 from

Re: Betrifft: MINISALOON - Markt regiert Kunst - So., 1.6. 08 - 15:00

“Arbeit" oder “nur" die “hospitalisierte Form eines Tätigkeitsdrangs", wie
ein Psychoanalytiker
einmal die Arbeiten Picassos bewertet hat, ...?

(Ob Picasso überhaupt “Kunst" gemacht hat, müssen wir jetzt nicht
diskutieren, oder?)

Letztens habe ich ein befreundete Musikerin (sie arbeitet nebenher als
Psychologin) zur ihrer
Kunst befragt und sie antwortete mir in etwa: “ich bin jetzt über 40 und
mache seit 25 Jahren Musik, ich hatte damit schon mit 20 keinen
“kommerziellen" Erfolg, aber ich muss einfach weitermachen, egal, es macht
mir Freude, es füllt mich aus."

Und, ist das so schlimm?


.................



on 31.05.2008 13:30 Uhr, Sabine Pint at spint [at] t-online [dot] de schrieb:

Klar, "alles geht einen irgendwie an", und man IST vielmehr betroffen,
z. B. was (jegliche) Kritik an der Arbeit angeht, denn persönlicher
als als Künstler lässt sich nicht arbeiten...

aber es macht auf andere Art frei, gerade, WEIL es persönlich ist. Ich
finde, das hält die Kritik auf "natürliche Art" auf Abstand. Zu
versuchen, selbst "Distanz zu wahren", halte ich nicht für
erstrebenswert - das macht un-authentisch ;-) .

Was ich gar nicht ernst nehmen kann, ist das entweder/oder, was dem
Begriff der "Arbeit" entgegengebracht wird: man macht einen Brotjob
ODER Kunst... das ist in meinen Augen weltfremd und absolut Typ-Sache
- und es spricht nicht für oder gegen die Kunst dieser Person --- und
auch nicht für oder gegen die Qualität ihrer Brotjob-Arbeit.

--- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
hat Stefan Beck
geschrieben:
>
> Schön, was die Frau Rösinger da schreibt:
>
> > Früher dachte ich, ich sei Musikerin geworden, um nicht normal
arbeiten zu müssen. Meine Eltern waren Landwirte und hatten ein
wahnsinigen Arbeitsethos. Sie rieten mir, ins Büro zu gehen. Das sei
das Beste, was ein Mädchen machen könne.
>
> So dachte ich auch, und nicht wie die Eltern. Heute betrachte ich das
> etwas differenzierter.
>
> Ein bürgerlicher Beruf, oder allgemein die abhängige Lohnarbeit, hat
den
> Vorteil, dass man eine Distanz wahren kann.
>
> Während dem Selbständigen, und noch verschärfter dem Künstler, die
> Gefahr droht, keinen Abstand mehr zu dem zu haben, was man macht. Alles
> geht einen irgendwie an. Man fühlt sich ständig betroffen.
>
> Ich weiss nie, wann Schluss ist. Manchmal sitze ich noch um 2:00 am
> Rechner und editiere Webseiten.
>
> Marko Lehanka hatte mal als Student an der Städelschule eine nette
> Aktion gemacht: Bürozeiten einhalten.
>
> Er kam um 8:00 als die Schule noch im Schlaf lag und ging Punkt 16:00
> unter dem Ausstoss "Jetzt reichts, Feierabend!"
>
> Das war allerdings schliesslich nur ein Scherz.
>
>
> so oder so schrieb:
> > Schönes Thema, interessanter Link, es gibt sie aber noch, die
KünstlerInnen,
> > die entspannt und locker mit ihren defizitären Strukturen ungehen
und den
> > gesellschaftlichen und politischen Kontext mutig analysieren, in
dem wir/sie
> > leben. Wie z.B. Christiane Rösinger aus Berlin, die Musik macht, Texte
> > schreibt und darin sich und ihr Leben betrachtet, ...:
> >
> > "Wir müssen Erlebnisse haben, um sie verwerten zu können, Demütigungen
> > erleben, um daran zu wachsen, zwischenmenschliche Schwierigkeiten
> > überwinden, um soziale Kompetenz anzuhäufen"
> >
> >
http://zuender.zeit.de/2007/36/interview-christiane-roesinger-arbeit-boheme
> >
> > http://www.single-generation.de/pop/christiane_roesinger.htm
> >
> >
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> * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
> * Gib Thing Frankfurt Dein Gesicht:
> * http://www.thing-frankfurt.de/home/yourface/
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>
> --
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[Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden entfernt]


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[thing-group] Received 31. 05. 2008 13:30 from

Betrifft: MINISALOON - Markt regiert Kunst - So., 1.6. 08 - 15:00

Klar, "alles geht einen irgendwie an", und man IST vielmehr betroffen,
z. B. was (jegliche) Kritik an der Arbeit angeht, denn persönlicher
als als Künstler lässt sich nicht arbeiten...

aber es macht auf andere Art frei, gerade, WEIL es persönlich ist. Ich
finde, das hält die Kritik auf "natürliche Art" auf Abstand. Zu
versuchen, selbst "Distanz zu wahren", halte ich nicht für
erstrebenswert - das macht un-authentisch ;-) .

Was ich gar nicht ernst nehmen kann, ist das entweder/oder, was dem
Begriff der "Arbeit" entgegengebracht wird: man macht einen Brotjob
ODER Kunst... das ist in meinen Augen weltfremd und absolut Typ-Sache
- und es spricht nicht für oder gegen die Kunst dieser Person --- und
auch nicht für oder gegen die Qualität ihrer Brotjob-Arbeit.



--- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat Stefan Beck
geschrieben:
>
> Schön, was die Frau Rösinger da schreibt:
>
> > Früher dachte ich, ich sei Musikerin geworden, um nicht normal
arbeiten zu müssen. Meine Eltern waren Landwirte und hatten ein
wahnsinigen Arbeitsethos. Sie rieten mir, ins Büro zu gehen. Das sei
das Beste, was ein Mädchen machen könne.
>
> So dachte ich auch, und nicht wie die Eltern. Heute betrachte ich das
> etwas differenzierter.
>
> Ein bürgerlicher Beruf, oder allgemein die abhängige Lohnarbeit, hat
den
> Vorteil, dass man eine Distanz wahren kann.
>
> Während dem Selbständigen, und noch verschärfter dem Künstler, die
> Gefahr droht, keinen Abstand mehr zu dem zu haben, was man macht. Alles
> geht einen irgendwie an. Man fühlt sich ständig betroffen.
>
> Ich weiss nie, wann Schluss ist. Manchmal sitze ich noch um 2:00 am
> Rechner und editiere Webseiten.
>
> Marko Lehanka hatte mal als Student an der Städelschule eine nette
> Aktion gemacht: Bürozeiten einhalten.
>
> Er kam um 8:00 als die Schule noch im Schlaf lag und ging Punkt 16:00
> unter dem Ausstoss "Jetzt reichts, Feierabend!"
>
> Das war allerdings schliesslich nur ein Scherz.
>
>
> so oder so schrieb:
> > Schönes Thema, interessanter Link, es gibt sie aber noch, die
KünstlerInnen,
> > die entspannt und locker mit ihren defizitären Strukturen ungehen
und den
> > gesellschaftlichen und politischen Kontext mutig analysieren, in
dem wir/sie
> > leben. Wie z.B. Christiane Rösinger aus Berlin, die Musik macht, Texte
> > schreibt und darin sich und ihr Leben betrachtet, ...:
> >
> > "Wir müssen Erlebnisse haben, um sie verwerten zu können, Demütigungen
> > erleben, um daran zu wachsen, zwischenmenschliche Schwierigkeiten
> > überwinden, um soziale Kompetenz anzuhäufen"
> >
> >
http://zuender.zeit.de/2007/36/interview-christiane-roesinger-arbeit-boheme
> >
> > http://www.single-generation.de/pop/christiane_roesinger.htm
> >
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> * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
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