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[thing-group] Received 26. 09. 2008 -- 16:12 from from

Re: Betrifft: art+marketing


Hallo,

ich finde eure Diskusion über Kunst und Marketing ja nett aber etwas ab von der Realität.
Ein Beispiel: Die Stadt Ffm. gibt Geld für ein Kunstprojekt im Bahnhofsviertel Niddastr. siehe Presse. Studenten des Städels und der FH machen dort dann Kunst. Jetzt gibt es aber im Bahnhofsviertel im Atelier Frankfurt und Basis 150 fertig studierte Künstler-innen, die nicht diesen Zuschlag bekommen und von denen einige auf ein wenig Geld und Öffentlichkeit angewiesen sind.
Die Städelschule vermarktet sich besser, die fertig Studierten freien Künstler haben das nachsehen.

Vermittlungskunst gibt es übrigens auch zu 90 Prozent in Schirn, MMK und Städel. Es ist nicht zu vermitteln warum diese Kunst da ist, und nicht andere dort ist. Die Aufnahme in den heiligen Hallen erfolgt durch Kontakte, Empfehlungen, Beziehungen und immer im Hinblick auf die Sponsoren, Geldgeber etc. Modeerscheinungen............!

Kunstmarketing ist also eher eine Frage der guten PR und Lobbyarbeit.

...und übrigens vermarkten die Kirchen Gott sehr gut, das geht soweit das der Staat gleich die Kirchensteuer einzieht.

Viele Grüße und kostenlose Plakatwände und Fernsehminuten wünscht der B-Poet.
..morgen beim Slam in Offenbach Sandgasse 26 20.00 zu erleben.







-----Ursprüngliche Mitteilung-----
Von: Sabine Pint <spint [at] t-online [dot] de>
An: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Verschickt: Fr., 26. Sept. 2008, 15:32
Thema: [thing-frankfurt] Betrifft: art+marketing






















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Hallo Stefan,



das unterschreibe ich Dir so, vielleicht mit der Ausnahme, dass ich

100 % Kunst für unvergleichlich halte ;-) - aber ich glaube zu

wissen, wie Du's meinst.



(o.k., der Vergleich mit Gott war mir'n bisschen heftig, also

unterschreibe ich das auch nur bedingt...)



Ob "Vermittlung" oder "Vermarktung"... da möchte ich jetzt nicht

Haare spalten, was jetzt in diesem angesprochenen Fall passt. Ich

kann mit "Vermittlungskunst" als solcher sehr gut leben.



Bei der "Vermarktung" von Kunst muss man, glaube ich, nur auf ein

Teil aufpassen, damit sie (die Kunst) nicht unglaubwürdig wird: Die

Dinge müssen individuell "beworben" werden. (Ich hoffe, ich bin

verständlich, denn ich finde das Thema höchst sensibel...) Bei

Werbung, die zur jeweiligen Kunst "passt", finde ich sie vielleicht

sogar bereichernd, und ich habe festgestellt, dass die Grenzen

zwischen Kunst und (Be-)Werbung sogar verschwimmen können... z. B.

habe ich einmal mit einem ausgestellten Bild ein Experiment gemacht,

indem ich die Besucher/Betrachter mit Hilfe eines dabeiliegenden

Blattes in reichlicher Ausfertigung (eben für alle, die wollten) zu

verschiedenen Dingen aufgefordert habe... erstmal war die etwas

andere Präsentation schon eine Art "Werbung", die ich zuerst nicht

beabsichtigt hatte, aber natürlich dann gerne in Kauf nahm! Und der

herausgeforderte Dialog mit dem Betrachter... gehörte der (in dem 0A
jeweiligen Augenblick) mit zur Kunst, oder wäre der Gedanke zu weit

hergeholt...?... ich war mir auf einmal nicht mehr sicher.



Falls das aber "Werbung" gewesen wäre, so gefiel mir daran (und

passte zu mir) die zusätzliche unmittelbare Aufforderung zum Dialog,

und da sie allen meinen Sachen eigen ist, "rechtfertigte" das

(zumindest in meinen Augen) die Vorgehensweise.



Vielleicht ist das nicht vergleichbar mit dem angesprochenen

Marketing des Eingangsartikels, aber wo zieht man die Grenze

überhaupt...? Schwierig.......



ein schönes WE,



Sabine



--- In thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de hat Stefan Beck

geschrieben:

>

> Guten Abend,

>

> was Du da schreibst, Sabine, hat seine Berechtigung. Ich gehe

jedoch von

> folgenden Ãœberlegungen aus:

>

> Von ihrer Poetik, also wie sie programmiert wurde, ist 90% aller

Kunst

> einmalig, individuell, authentisch, auratisch usw, also

unvergleichlich.

>

> Das sind alles Attribute, wie sie früher Gott zugeschrieben wurden.

Und

> Gott zu vermarkten ist eigentlich ein Unding.

>

> Vermarktung, Marketing bedürfen vor allem Produkte, die

vergleichlich

> (oder sogar ununterscheidbar) sind, wie Margarine, Parfüm, Benzin,

> Zigaretten.

>

> Insofern ist Kunst und Marketing zumindestens erklärungsbedürftig.

>

> Es gibt allerdings noch den Begriff der Vermittlung. Er geht davon

aus,

> dass das Kunstwerk in seinem Kern20schon vermittlungsbefürftig (oder

> offen, wie Eco sagen würde) angelegt ist.

>

> In den 90er kam dafür die Bzeichnung Vermittlungskunst auf. Die

macht

> aber allenfalls 10% aller Kunst aus. Und kommt in Schirn, Städel

oder

> MMK gar nicht vor.

>

> > Guten Morgen,

> >

> > ich hatte beim Lesen folgenden Gedanken: was, wenn es so dreist

> > rüberkommt, weil so viel Wahres dran ist...?

> >

> > Eigentlich müsste alles, was es in der Kunst gibt, Platz haben

(wobei

> > ich Platz nicht gleich Raum meine). Nun fängt das Gehacke aber

schon

> > an der Hochschule an! Ich las kürzlich einen Artikel, in dem

> > beschrieben wurde, dass sich die Maler und Bildhauer an der

Dresdner

> > Hochschule für Bildende Künste nicht grün sind... sich als

Konkurrenz

> > empfinden.

> >

> > In der Kunst selbst, zwischen den Werken an sich, kann ich das

nicht

> > nachvollziehen, aber sehr wohl vollziehe ich den Konkurrenzkampf

um

> > die Aufmerksamkeits-Potenziale in unseren Köpfen nach, und dann

ist es

> > egal, wie unterschiedlich die angebotenen Sachen sind... es wird

nur

> > ein kleiner Teil des Angebotes bewusst und reflektierend

aufgenommen,

> > egal aus welchem Bereich.

> >

> > Drum ist das Thema Marketing auf diesem Feld zugegeben

unsympathisch

> > und ein bisschen schnöde, aber vermutlich enorm wichtig.

> >

> > Un
d ich glaube nicht mal, dass sie es als "unsichtbar" empfinden

oder

> > danach streben, es so aussehen zu lassen...

> >

> > viele Grüße,

> >

> > Sabine

> >

>

>

>

> --

>

>

> The Thing Frankfurt

> http://www.thing-frankfurt.de

>

> * * *

>

> Stefan Beck

> Hohenstaufenstr. 8

> 60327 Frankfurt

> T. ++49-(0)69 - 741 02 10

>

> Thing Frankfurt Mailinglist:

> mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de

>





















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