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[thing-group] Received 18. 05. 2010 -- 11:28 from from

Re: Betrifft: Fernhaltung

Das ist ein schöner Anstoß, mich wieder kurz einzuschalten, liebe Verena. Danke.

Im Workshop "I am a network", den ich kürzlich in Berlin besucht habe, spricht sich Dr. Birte Kleine-Bene gerade für das Thema der Kollektivarbeit, wofür sich das Netz wohl sehr gut eignet.
Es fiel das Wort der Subkjektivierungspraktiken - Bedeutung konkretisierungsfähig - und das allmählich aufkommende Problem der Autorenschaft (Wikipedia) und des Urheberrechts.
Das Bild eines einsam bis autistisch vor sich hinarbeitenden Künstlers steckt in sehr vielen Köpfen vor allem in denen der Kunstschaffenden selbst. Aber es gibt Hoffnung!
Offensichtlich wird es zunehmend mehr diskutiert, so habe ich es erfahren, geschieht es an der UdK in Berlin; Künstler schliessen sich sehr wohl zusammen, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Es erfordert ein gutes Stück Gemeinschaftssinn und Altruismus. Ich finde es ermunternd, obwohl es mir gleichzeitig schwierig erscheint, diese Art von Zusammenarbeit ausserhalb
von Campus zu führen. Vielleicht hat jemand eine Idee...? Ich bin jedenfalls dabei. 

Bis später, jetzt muss ich zum Friseur

Margarete




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Von: Verena
Gesendet: 17.05.2010 20:32:40
An: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Betreff: [thing-frankfurt] Betrifft: Fernhaltung






@brentis
@stefan

... dieses einzelkämpfertum im kunstkontext ist wirklich ein riesenproblem. das ist dieser altmodische KÜNSTLERMYTHOS, der weiterhin an kunsthochschulen hochgehalten wird. und sehr gut zum gegenwärtigen "Neo-Individualliberalismus" (Zitat: Wolfgang Müller, Künstler).

Wenn ein einzelner kunstschaffender also aus diesem konkurrenzkampf zurücktritt, weil er anderen den vortritt lässt, dann ist das zunächst großzügig. offenbar jedoch kann der genannte künstler sich das leisten. was wäre, wenn er selber "davon leben" wollte? Dann könnte er es sich wohl weniger erlauben, sich zurückzuziehen.
Ich gebe Dir, Stefan, letztlich recht. Beispielhaft für Alle halte ich es auch nicht. Nicht, wenn nur die Einzelnen es vereinzelt tun. Das kriegt ja keiner mit. Ein gemeinsames handeln müsste her ... damit das ganze überhaupt erst sichtbar wird, zum beispiel. ach, so ein künstlerInnen-streik, das wärs.

Aber ... dummerweise benehmen sich viele künstlerInnen tatsächlich ziemlich einzelkämpferisch und WOLLEN gar nix gemeinsam tun. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, und gerade im augenblick bekümmert es mich wieder sehr ...

Dabei hat man mittels des Internets doch gerade viele möglichkeiten für unaufwendige aktionen ...

herr beck:
wie könnte denn der kunstmarktboycott aussehen? übrigens schönes wort gibts auch einen "kunstmarktGIRLcott"? ;-)

grüße aus OF

verena

--- In [thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de] hat Stefan Beck geschrieben:
>
> Herr Brentin, Sie nennen das human. Für den Einzelfall mag das
> zutreffen. Beispielhaft kann ich das nicht nennen.
>
> Aus so einer individuellen Fernhaltung kann ja leicht ein Zwang
> erwachsen, als daß es alle so machen sollten.
>
> Wenn schon, dann als kommunikatives Handeln, wie Sie auch schreiben:
> "die gemeinsamen Interessen in Ãœbereinkunft zu vertreten und zu bewahren"
>
> Aufruf zum Kunstmarktboycott oder so...
>
> > Hallo Hr. Beck,
> >
> > das ist doch mal ein überaus humaner, menschenfreundlicher, nicht Wettbewerbs-verhafteter und beinahe "liebevoller" Ansatz, ...
> >
> > Ich kenne Leute/Künstler die verbrennen sogar Kommunikatonsmedien (Flyer) anderer Künstler bewusst und wollen diese nicht anschauen, weil sie so verbissen geworden sind in ihrem Einzelkämpfertum, einer Art Rambo-Künstlerhaltung, und darin alle anderen nur noch als "Konkurrenten" wahrnehmen können, ...
> >
> > Das ist eine Form des Konsumfetischismus, u.a. der dazu geführt hat, das sich manche eher auf ihr gewolltes, künstliches Andersein versteifen, anstatt die gemeinsamen Interessen in Übereinkunft zu vertreten und zu bewahren.
> >
> > Denken in Formen festgelegter hierarchischer Ordnungstsrukturen tut dazu ein Ãœbriges.
> >
> >
> > ----- Original Message -----
> > From: Stefan Beck
> > To: [thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de]
> > Sent: Sunday, May 16, 2010 6:44 PM
> > Subject: [thing-frankfurt] Fernhaltung
> >
> >
> >
> > G.W. hat sich weitgehend vom kommerziellen Ausstellungsbetrieb
> > ferngehalten, einerseits aus Zeitgründen, andererseits, um Künstlerinnen
> > und Künstlern, die von ihrer Kunst leben müssen, keine Konkurrenz zu machen.
> >
> > (an einer Galerie in Praunheim)
> >
> > Ich hab ja schon viele Gründe gehört, warum jemand mit dem
> > "Ausstellungsbetrieb" nichts zu tun haben möchte. Aber das ist einer der
> > bizarrsten. Ich weiß nicht, ob ich über diese Fernhaltung lachen oder
> > weinen soll.
> >
>
>
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