Einträge vom Samstag, 06. März 2010

[thing-group] Received 06. 03. 2010 19:55 from

Re: was machen?

Das klingt durchaus plausibel. Und es mag sein, daß wir nichts
ausrichten können.

Aber es würde schon ausreichen, wenn wir die durch das System Kunstmarkt
enstandenen Schäden ausführlich und präzise auflisten könnten.

Nehmen wir Freud als Beispiel. Nach 100 Jahren mag es unerheblich sein,
ob er seine Patienten wirklich heilen konnte.

Sein Verdienst besteht darin, ein vollkommen neue Darstellungsweise der
an den Individuen verübten Unterdrückungen gefunden zu haben.

Das sollten wir auch versuchen.

Hier noch ein Mitteilung aus alter Zeit:

"Zunächst die Frage nach der Möglichkeit der Kommunikation. Sie ist in
einem bestimmten Sinn erst im Spätkapitalismus zum Problem geworden.
Unter seiner Herrschaft wäre die Veränderung der Welt wörtlich die
Veränderung des ganzen der materiellen und intellektuellen Kultur, der
Daseinsform von Mensch und Natur in allen Bereichen - der qualitative
Sprung.

Das heißt aber, daß die Kunst, wenn sie wirklich Faktor radikaler
Veränderung sein soll, die bestimmte Negation des Bestehenden
vermitteln muß."

[Herbert Marcuse, "Kunst und Befreiung", in: Nachgelassene Schriften,
Hrsg. Peter-Erwin Jansen]

http://de.groups.yahoo.com/group/thing-frankfurt/message/4717

> Anmerkung:
> durch etwas tiefere Einblicke in gängige und verbreitete Marktstrukturen ist mir aufgefallen, das es inzwischen sogar unmöglich ist,für autonome, alternative oder sonstige nicht am Kunstmarkt aktiv partizipierende Künstler, an diesem in irgend einer Form teilzunehmen.
>
> Die rigiden Strukturen der Selektion und Abschottung sind wie in der übrigen Marktwirtschaft ähnlich, dermaßen ausgefeilt und nur für Insider verständlich und zugänglich, das obwohl eine angebliche Transparenz vermittelt wird, der Zutritt auf eine Elite beschränkt bleiben soll.
>
> Daher über die Vermarktung und den Verkauf von Kunstwerken/ Arbeiten zu hoffen, Freiräume zu erwirtschaften, die ein besseres oder angenehmeres Leben dadurch ermöglichen, halte ich inzwischen in dieser Realität, nun für relativ ausgeschlossen, oder vergleichbar mit den Gewinnchancen in einer x-beliebigen Lotterie.
>
> Daher sehe ich in einer "autonomen" Gegenbewegung kreativer Kunstschaffender eine möglich Alternative,...
>
> So auch meine neu gewonnenes Verständnis für die Gewinner im Kunstmarkt-System, da diese aus Selbsterhaltungsinteressen und alleinig an der Maximierung von eigenen Profiten interessiert, unmöglich andere auf ihre Stufe oder in ihre Nähe und sei es durch "Almosen" wie Kunstankäufe zu befördern beabsichtigen.
> Hart aber Fair?



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