Einträge vom Donnerstag, 18. März 2010

[thing-group] Received 18. 03. 2010 16:05 from

Re: 29.3. 19 Uhr Fördern, Vernetzen, Weiterbilden - Das Podiumsgespräch zur Situation der freien Darstellenden Künste in Hessen

Hallo "Bomber", bombiger Beitrag!
Unser jeweiliges Halbwissen kann sich doch erst im Austausch untereinander,
zu einem komplexen Gebilde, einer "sozialen" Skulptur fort-
weiter-entwicklen, oder?

Querdenker sind gefragt angeblich, ja den Satz kenne ich ebenfalls.

Und heute habe ich in einer Online-Werbung für "www.logica.tv" gelesen,
einer Plattform die "neues Denken" befördern will:

"In einem Ökosystem, in dem alle zusammen wirken, lassen sich durch das
Teilen von Ressourcen "höhere Gewinne" erzielen"

- nicht etwa "Gewinne für alle Teilnehmer am Prozess", Nuance, es geht
weiter wie bisher, aber da bin ich nicht der Einzige, um das zu
konstatieren.

Es gibt auch keine Kritik am "System", weil diese nicht/kaum zugelassen
wird!
Gibt es einen öffentlichen, in der Breite zugänglichen Sender, der nicht
Profit-orientiert, auch mal dadaistischen "Blödsinn" oder andere, etwa
ungelenkere, freiere, nicht so gestelzte, kritischere Diskussionen und
öffentlich gemachte, partizipative Workshops erlauben würde, Nein! Leider!

Man sollte nicht vergessen, das die Massenmedien in einer bis dato
ungekannten und ungebrochenen Macht und Medienfülle (ohne Vielfalt!) ihre
allein heilig und als wahr erachteten Meinungen täglich, stündlich, minütig,
mit allen ihnen zur Verfügung und zustehenden Mitteln, aus allen Rohren,
"Abfeuern"!

Und das will was heißen, ein paar versprengte Aktivisten, die dagegenhalten
sind kaum etwas, obwohl gerade geistige und spirituell orientierte Praktiken
dazu raten, durch das Tun andere Spähren zu aktivieren, die nicht nur über
die "Ratio" menschliches Handeln modifizieren helfen könnten, naja!?

Der französische Philosoph Francois Julien hat dazu einen interessanten Text
verfasst:
"Über die Wirksamkeit"

DGB


----- Original Message -----
From: "Helge BOMBERT Steinmann" <bomber [at] bomber [dot] de>
To: <thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de>
Sent: Thursday, March 18, 2010 7:51 AM
Subject: Re: [thing-frankfurt] 29.3. 19 Uhr Fördern, Vernetzen,
Weiterbilden - Das Podiumsgespräch zur Situation der freien Darstellenden
Künste in Hessen


Ich mische mich da einfach mal mit ein, mit meinem gefährlichen
Halbwissen ;-).
Es wird ständig bzw. für den Erhalt des Gemeinwesens (Hammerwort) ein
Bild durch die Medien projiziert um eine vermeintliche Stabilität zu
erhalten, siehe Ackermann (Verdiene genau das gleiche wie immer,
trotz Krise). Was würde passieren, wenn er mitteilen würde er würde
nur noch Hartz4 empfangen? Köstliche Vorstellung: Panik?
Hamsterkäufe? Hyperinflation?

Protest lohnt sich nicht, da Kritik nichts bewirkt/erlaubt ist und es
keine wirkliche Meinungsfreiheit für den Einzelnen (im Sinne des
demokratischen Grundgedankens gibt) gibt. The Revolution will not be
televised.
Was veränderten die 68er in diesem Zusammenhang?
Die Hegemonie die sie aufbrechen wollten haben sie "nur" kopiert. Es
gibt kein Außerhalb des Systems-es gibt nur das System. Jegliche
Kritik darin erschöpft sich in einem kopierten Gegenentwurf.

Die eigentliche Freiheit und auch der Ursprung dieser Kräfte liegen
in der öffentlichen, allgemeinen zur Verfügungstellung dieser
Darstellung wie Theater und Kunst im öffentlichen Raum . Die damit
zusammenhängende Rückeroberung des öffentlichen Raumes durch die
aufgeklärten Bürger wäre ein Ausweg dieses Diktat aufzubrechen.

Die Occupation dieses öffentlichen Raumes durch einen vermeinlich
substaatlichen Konzern wie z.B. Google sehe ich als Schritt in eine
durch aus noch mehr überwachte Zukunft.

Mein Eindruck: Menschen in D haben erkannt, das es sich nicht mehr
lohnt zu protestieren und deswegen den konformen Weg des "Hach, hat
doch eh keinen Zweck und ich gehe lieber den bequemen Weg, muss meine
Familie ernähren und das Reihenhaus abbezahlen. Life is short. Warum
sollte man für eine gerechtere Welt kämpfen, wenn man eventuell alt
ist um diese Früchte zu ernten?" a la Ghost in the Shell und Matrix.
Feed me & just pay me =). Gib mir die rote Pille, ich will Künstler
sein, tolle Frauen um mich haben und Steak futtern.
Deswegen gibt es nur noch wenig "Gegenbewegung" im Film und im Theater.


A propos Waffenlieferung: Ich finde davon sieht, liest und hört man
arg wenig in den Medien. Deutschland als drittgrößter Waffenproduzent
der Welt scheint da nicht besonders interessiert zu sein, dass als
positives Image verbreitet zu sehen.

Wäre Deutschland auch eine solche "wirtschaftliche" Weltmacht, ohne
Waffen? Wahrscheinlich eher nicht.


Wo ist denn unser Adorno heute? Die Medien würden ihm diese Präsenz
wahrscheinlich nicht mehr zugestehen.

Querulanten und "Querdenker" werden angeblich von der Industrie und
der Wissenschaft gesucht (u.U. im Sinne einer vermeintlich
wirtschaftlichen Verwertbarkeit). Wenn sie dann aber wirklich
quertreiben, will sie tatsächlich niemand mehr protegieren. Oder?



LG Bomber




Am 17.03.2010 um 18:23 schrieb ch-ja 12:

> Hypothesse:
>
> Schauspieler sind qua ihrer Verhältnisse, in denen sie leben und
> die sie uns vor-schauspielern müssen, anscheinend massiv-st
> gebunden an ein System der Verwertung ihrer selbst, eventuell eine
> vitale Notwendigkeit ihres Daseins? Ein System welches in sich
> eventuell ein Heilsgefühl, welches so nicht gegeben ist, uns mit
> ihrer Hilfe vorspiegeln muss und sich dazu der Kräfte und
> künstlerischen Leistungen (eingestandener-maßen, ) einer Mehrheit
> der Schauspieler bemächtigt, um Verblendung im "allergrößten Stil",
> in "Cinemascope und 3D" aufrecht zu erhalten und permanent zu
> produzieren!?
>
> Man muss ja heute bereits wieder Bert Brecht bemühen, wenn man
> kritisches Theater erwähnt. (Schlingensief ist sicher eine
> lobenswerte Ausnahme und daher auch omnipräsent)
> Aber was ist aus deutschen und kritischen Produktionen der 70er
> Jahre geworden?
> May Spils, Achternbusch, Schlöndorff, Schamoni, Fassbinder, Rudolf
> Thomé, etc?
>
> Wohin ist es geflossen, dieses Potential?
>
> Heute werden, besonders auch in Deutschland, darstellerische
> "ERFOLGE" hauptsächlich gefeiert, die sich in Umsetzungen von
> plattester Kommerzialität begründen!
>
> Und läge es daher nicht an den kleinen Bühnen, anstelle dem
> vordergründigen kommerziellen Erfolg völlig unhinterfragt hinterher
> zu hechten, konkreter und aktiv, um sich vom Mainstream etwa
> abzuheben, Glaubwürdigkeit durch kritische und anders fordernde/
> fördernde Themen und Inhalte zu "liefern"???
>
> Wo leben wir denn, auf dem Mond, Mars, Jupiter?
>
> Adorno muss wieder herhalten, sorry:
>
> "Die Ersatzbefriedigung, welche die Kulturindustrie dem Menschen
> vermittelt, indem sie in ihm/ihr das Wohlgefühl erweckt, die Welt
> sei in der Ordnung, die sie ihm/ihr suggeriert, betrügt ihn/sie um
> das Glück, welches sie ihm/ihr vorspiegelt." (hier auch:
> "vorspielen lässt")
>
> Ja, ja und ja?



[Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden entfernt]



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[thing-group] Received 18. 03. 2010 12:16 from

Re: 29.3. 19 Uhr Fördern, Vernetzen, Weiterbilden - Das Podiumsgespräch zur Situation der freien Darstellenden Künste in Hessen

Das sehe ich auch so; - ich frage mich allerdings, wie es ihm
gelungen ist, sich über einen so langen Zeitraum über Bildende Kunst
doch ziemlich kompetent zu äussern - und: Warum jetzt dies???
Am 17.03.2010 um 10:48 schrieb Jan Deck:

> Also der Beitrag von ch-ja ist so dermaßen von Inkompetenz geprägt,
> dass man dazu nichts sagen muß.



[Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden entfernt]



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[thing-group] Received 18. 03. 2010 07:51 from

Re: 29.3. 19 Uhr Fördern, Vernetzen, Weiterbilden - Das Podiumsgespräch zur Situation der freien Darstellenden Künste in Hessen

Ich mische mich da einfach mal mit ein, mit meinem gefährlichen
Halbwissen ;-).
Es wird ständig bzw. für den Erhalt des Gemeinwesens (Hammerwort) ein
Bild durch die Medien projiziert um eine vermeintliche Stabilität zu
erhalten, siehe Ackermann (Verdiene genau das gleiche wie immer,
trotz Krise). Was würde passieren, wenn er mitteilen würde er würde
nur noch Hartz4 empfangen? Köstliche Vorstellung: Panik?
Hamsterkäufe? Hyperinflation?

Protest lohnt sich nicht, da Kritik nichts bewirkt/erlaubt ist und es
keine wirkliche Meinungsfreiheit für den Einzelnen (im Sinne des
demokratischen Grundgedankens gibt) gibt. The Revolution will not be
televised.
Was veränderten die 68er in diesem Zusammenhang?
Die Hegemonie die sie aufbrechen wollten haben sie „nur” kopiert. Es
gibt kein Außerhalb des Systems-es gibt nur das System. Jegliche
Kritik darin erschöpft sich in einem kopierten Gegenentwurf.

Die eigentliche Freiheit und auch der Ursprung dieser Kräfte liegen
in der öffentlichen, allgemeinen zur Verfügungstellung dieser
Darstellung wie Theater und Kunst im öffentlichen Raum . Die damit
zusammenhängende Rückeroberung des öffentlichen Raumes durch die
aufgeklärten Bürger wäre ein Ausweg dieses Diktat aufzubrechen.

Die Occupation dieses öffentlichen Raumes durch einen vermeinlich
substaatlichen Konzern wie z.B. Google sehe ich als Schritt in eine
durch aus noch mehr überwachte Zukunft.

Mein Eindruck: Menschen in D haben erkannt, das es sich nicht mehr
lohnt zu protestieren und deswegen den konformen Weg des „Hach, hat
doch eh keinen Zweck und ich gehe lieber den bequemen Weg, muss meine
Familie ernähren und das Reihenhaus abbezahlen. Life is short. Warum
sollte man für eine gerechtere Welt kämpfen, wenn man eventuell alt
ist um diese Früchte zu ernten?” a la Ghost in the Shell und Matrix.
Feed me & just pay me =). Gib mir die rote Pille, ich will Künstler
sein, tolle Frauen um mich haben und Steak futtern.
Deswegen gibt es nur noch wenig „Gegenbewegung” im Film und im Theater.


A propos Waffenlieferung: Ich finde davon sieht, liest und hört man
arg wenig in den Medien. Deutschland als drittgrößter Waffenproduzent
der Welt scheint da nicht besonders interessiert zu sein, dass als
positives Image verbreitet zu sehen.

Wäre Deutschland auch eine solche „wirtschaftliche” Weltmacht, ohne
Waffen? Wahrscheinlich eher nicht.


Wo ist denn unser Adorno heute? Die Medien würden ihm diese Präsenz
wahrscheinlich nicht mehr zugestehen.

Querulanten und „Querdenker” werden angeblich von der Industrie und
der Wissenschaft gesucht (u.U. im Sinne einer vermeintlich
wirtschaftlichen Verwertbarkeit). Wenn sie dann aber wirklich
quertreiben, will sie tatsächlich niemand mehr protegieren. Oder?



LG Bomber




Am 17.03.2010 um 18:23 schrieb ch-ja 12:

> Hypothesse:
>
> Schauspieler sind qua ihrer Verhältnisse, in denen sie leben und
> die sie uns vor-schauspielern müssen, anscheinend massiv-st
> gebunden an ein System der Verwertung ihrer selbst, eventuell eine
> vitale Notwendigkeit ihres Daseins? Ein System welches in sich
> eventuell ein Heilsgefühl, welches so nicht gegeben ist, uns mit
> ihrer Hilfe vorspiegeln muss und sich dazu der Kräfte und
> künstlerischen Leistungen (eingestandener-maßen, ) einer Mehrheit
> der Schauspieler bemächtigt, um Verblendung im „allergrößten Stil",
> in „Cinemascope und 3D“ aufrecht zu erhalten und permanent zu
> produzieren!?
>
> Man muss ja heute bereits wieder Bert Brecht bemühen, wenn man
> kritisches Theater erwähnt. (Schlingensief ist sicher eine
> lobenswerte Ausnahme und daher auch omnipräsent)
> Aber was ist aus deutschen und kritischen Produktionen der 70er
> Jahre geworden?
> May Spils, Achternbusch, Schlöndorff, Schamoni, Fassbinder, Rudolf
> Thomé, etc?
>
> Wohin ist es geflossen, dieses Potential?
>
> Heute werden, besonders auch in Deutschland, darstellerische
> „ERFOLGE“ hauptsächlich gefeiert, die sich in Umsetzungen von
> plattester Kommerzialität begründen!
>
> Und läge es daher nicht an den kleinen Bühnen, anstelle dem
> vordergründigen kommerziellen Erfolg völlig unhinterfragt hinterher
> zu hechten, konkreter und aktiv, um sich vom Mainstream etwa
> abzuheben, Glaubwürdigkeit durch kritische und anders fordernde/
> fördernde Themen und Inhalte zu "liefern"???
>
> Wo leben wir denn, auf dem Mond, Mars, Jupiter?
>
> Adorno muss wieder herhalten, sorry:
>
> „Die Ersatzbefriedigung, welche die Kulturindustrie dem Menschen
> vermittelt, indem sie in ihm/ihr das Wohlgefühl erweckt, die Welt
> sei in der Ordnung, die sie ihm/ihr suggeriert, betrügt ihn/sie um
> das Glück, welches sie ihm/ihr vorspiegelt." (hier auch:
> "vorspielen lässt")
>
> Ja, ja und ja?



[Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden entfernt]



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