Einträge vom Dienstag, 09. März 2010
Received 09. 03. 2010 21:47 from
Re: was machen?
Liebe Frau Margarete,
Sie bringen mich innerlich ein wenig auf die Palme mit ihrer "coolen" Art, die Sachlage anzugehen.
Nur teile ich ihre Einschätzung der kulturellen Lage und Situation in keiner Weise, und wenn es keine Idealisten geben würde, wäre wahrscheinlich weder die Glühlampe noch die Schreibmaschine erfunden worden!
Natürlich geht es, „DAS“, für eine radikale Einfachheit in den Bedürfnissen einzutreten, ich lebe dies im Ansatz natürlich ebenfalls selber. Grundsätzlich bedarf es benso einer „spirituellen“ Grundhaltung, da eine gewisse, übende Gelassenheit eher hilft, eine Haltung im Inneren zu erzeugen, die es erst mit-ermöglicht, von der an extremen materiellen Bedürfnissen erfüllten und wieder-hallenden Welt, etwas loszulassen, das ist klar und évident, ma chère.
Ihre explizite Haltung, des sachten, ebenso notwendigen Dialogs, der dabei auch stattfinden darf, in allen Ehren!
Ihre Einschätzung über menschliche, aktuelle Lage und Umfang der Katastrophe, die ein harmlos formuliert „Vergnügungs-süchtiges“ System verursacht haben mag; Intensität, die nur langsam zurückgefahren werden darf, halte ich für klug formuliert aber sachlich nicht/kaum eher beschönigend als zutreffend.
Denn wenn wir es nicht bald schaffen, und es uns jetzt Lebenden nicht gelingt, dieses latent destruktive System zu stoppen, etwa durch Verweigerung seiner ausbeuterischen Tendenzen, wird es uns alle überrollen und mit uns den Berg herunterstürzen und das ist nicht nur meine persönliche Meinung, die eines eventuell zu sensiblen, utopischen Idealisten!?
Ebenso geistlich/religiöse/politische Tendenzen/meinungen und andere politisch interessierte Aktivisten tendieren zu einer ähnlichen Einschätzung der Lage und es gibt natürlich solche Menschen, wie den US- „Primitivisten“ John Zerzan, die ganz anders und massiver zu „stoppen“ bereit wären, als wir es überhaupt faktisch umsetzen könnten!? Obwohl? Naja,....
Wir haben uns alle, mich eingeschlossen, zu sehr an bekannte Formeln wie signifikante, auch mit unserer etwa künstlerischen Hilfe erzeugten Symbole gewöhnt, die kaum oder nie dazu dienten, unsere Interessen als autonome, selbstbestimmte Wesen zu stützen und zu verteidigen. Wir sollen uns „anpassen“ von der Wiege bis an die Bahre, auf derselben werden wir ratlos zurückgelassen, kaum einer sagt uns, wie wir etwa unser nicht gelebtes Leben einzuschätzen wäre.
Man entlässt uns aus diesem unserem (eventuell einzigen?) Leben generell ratlos und furchtsam, das muss nicht sein!
(John Dewey: „Wir leben in einer Welt mit einem ungeheuren Maß an Organisation, aber es ist eine äußere Organisation, nicht eine die unsere gewachsenen Erfahrungen auf ein erfülltes Ende hin zusammenführt.“)
Wir werden benützt, vernützt, verführt zu rauschhaftem Konsum, nicht in politische Entscheidungen, die unsere Dasein betreffen miteinbezogen, und ich weiß wovon ich rede, ich bin „noch“ Mitglied einer Partei, … Sie werden nicht behaupten wollen, etwa durch angeblich, formal - demokratisch geprägte Wahlen sei irgendetwas zu ändern!?
Wir stecken tief im Sumpf der Konsumhölle, die an unsere aller Ressourcen nagt und die Welt wie wir sie kennen und mögen und alle darauf leben, zu verschlingen bereit sich macht.
#Arbeit ist keine Notwendigkeit und bestimmt nicht in der aktuellen, entmündigenden Form der Produktion von Unerträglichem auf Halden, die danach abgefackelt werden. Zudem wird diese Form der "Arbeit" von fälschlich konservativer Seite in perfider Form verteidigt, immer nur als alleiniger Ausdruck (der Unterwerfung?) zu menschlicher Würde führend, als solche auch daher diskreditiert und lachhaft wie unnötig geworden ist.
Natürlich gibt es Beispiele, lesen sie Zerzan,
http://www.hossli.com/articles/2000/09/14/%C2%ABzerstorung-ist-ein-anfang%C2%BB/
oder Chomsky oder Henry D. Thoreau: „Walden“. Oder etwa: „Ökotopia" von Ernest Callenbach.
Folgender Film zeigt übrigens sehr schön, wie unsere System im Prinzip funktioniert, Englischkenntnisse vorhanden? Anders als bei unseren „führenden“ Politikern?
http://www.youtube.com/watch?v=q7JRiIXP30U&feature=related
Bessere Ausbildung ist nicht grundsätzlich der Weg zu mehr Freiheit und Friede, denn in vielen Ländern sind Menschen im Schnitt sogar schon besser ausgebildet als etwa in Deutschland und finden trotzdem keine sinnvolle, ihnen angemessene Betätigung. Weil unser aller Gott, das Geld, oh pardon, unser an strenge Hierarchie und Machtausübung von oben ausgerichtetes System, keine Alternativen zulassen will.
Außerdem geht es nicht darum, ob ich oder irgend jemand eine definitive Antwort und sozusagen als „leuchtender Führer“ alle anderen auf den „leuchtenden Pfad" weist und schon immer erkannt hat, wie unsere Probleme im Detail zu lösen sind!
Ähnliche Fragen wurden hervoragenden politischen Theoretikern und Systemkritikern, Leuten wie Dutschke 1969 (schönes Interview mit G. Gauss) oder auch Chomsky, Horkheimer, Marcuse, Fromm, Ghandi, u.ä. und anderen immer wieder gestellt.
Es geht darum, dieses andere Leben, im Konsens miteinander auszuarbeiten und eventuell differenzierte Methoden zu finden, auch Möglichkeiten es jetzt zu erproben, die ein anderes Wirtschaften und Zusammenleben, überhaupt erst erlauben! Es geht nicht um Umsturz und radikale Veränderung für alle sofort, sondern um Möglichkeiten, alternative Lebensformen zu er-leben dürfen und sei es auch in Regionen und Gebieten auf deutschem Boden wie anderswo.
Außerdem „rate“ ich ihnen dennoch, meine heutigen „Manifest“- Texte achtsam zu lesen und sich zu befragen, ob darin nicht schon im Ansatz Antworten und ausbaufähige Motive zu finden sind!? *s*
Wie ich mir ein Leben vorstellen könnte, wird hier kurz oder lang (im ganzen Film) „La belle verte“ -„der grüne Planet“, 1996 , Frankreich von Colline Serreau, (einer radikalen Frau!) amüsant gezeigt
http://www.youtube.com/watch?v=DqKuRnFyXBg&feature=related
Da Marcuse gerade hier in der Liste „fort en vogue“ zu sein scheint, ein abschließendes Zitat von ihm
„ Die Ordnung und Organisationsstruktur, die die Sinnlichkeit und den Verstand der Menschen formten, prägten auch die Freiheit der (ihrer) Imagination.“
was sagte Castro immer am Ende seiner mindestens, dreistündigen Reden: "Venceremos"?..
abc
----- Original Message -----
From: Margarete Gamdzyk
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Sent: Tuesday, March 09, 2010 6:12 AM
Subject: Re: [thing-frankfurt] was machen?
Lieber Herr Brentis,
ich versuche die Realität einzubeziehen. Zu schön ist Ihr Idealismus, doch ob umsetzbar?
Sofort auf die Barrikaden zu gehen, gegen die Bedürfniserzeugung und für die Einfachheit
im offensiven Kampf einzutreten wird nicht gehen. Definitiv nicht. Es bleibt nichts anderes übrig,
als Dialog zu führen, was bedeutet, gemeinsame Sprachebene betreten und sachte vorzugehen,
wenn man gewinnen will. Das ist meine Meinung.
Natürlich habe auch ich keine Lust, in einem ausbeuterischen, vergnügunsorientierten System
zu leben, aber was wir heute als Gesellschaftsform vorfinden brauchte lange, genauso lange braucht
ein Medikament, um den dabei entstandenen Schaden zu heilen.
Wir bewegen uns aber in diesem Rahmen.
Partizipation an einer Gesellschaft heisst für mich in ihr ein gutes, möglichst schmerzfreies Leben zu führen,
ebenso wie sie zum Positiven zu verändern, wobei das Positive naturgemäß unterschiedlich begriffen wird.
Heute hat sich die Lage der Gesellschaft sehr verändert.
Mich wundert es sehr, dass man beispielsweise von der schwindenden Arbeit als Broterwerb spricht,
andauernd die Misere bejammert, anstatt klar und deutlich zu sagen, dass so wie wir Arbeit vor noch
40, 30 Jahren verstanden, sie so nicht mehr gibt und geben wird.
Der technische Fortschritt, die (unrühmliche) Auslagerung der Drecksjobs nach Asien oder wohin auch immer,
sind die für jeden offensichtliche und plausible Gründe dafür, weshalb ich z.B. die Diskussion zum Thema
"Bedingungsloses Grundeinkommen" nur zu logisch finde. Nicht die Arbeit ist das Problem,
sondern die Frage, wohin mit all den Unzufriedenen, schlecht Ausgebildeten oder schlichtweg Nonkonformistischen.
Das ist eine Jahrhundertaufgabe, die Gesellschaft dahin zu bewegen, dass alldiejenigen, die hier leben ihren Platz,
ihre Rolle, ihre persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten verantwortungsvoll begreifen.
Die Erhabenheit des Künstlerischen könnte einen wichtigen Dienst in Ihrem Sinne als:
"...aktiver, lebendiger, schöpferischer und sinnstiftender Lebensprozess und ihr Ziel darin/daraus ist,
uns alle in weiten und bestimmenden Teilen unseres Lebens und unsere Wahrnehmung erst damit zu versorgen,
was diese Welt, außer der Naturwahrnehmung, an „menschlichem Beitrag“, sinnstiftendem Beitrag enthält"
erweisen.
Sie haben sehr viel Recht, indem Sie zum Boykott hier und sofort aufrufen, aber was genau sollte
Ihrer Meinung nach das genaue Ziel sein, die Vision? Haben Sie Beispiele aus der Vergangenheit,
die über radikales Vorgehen "nachhaltig" etwas verändert haben?
Denn Gesellschaft lässt sich (Gott sei Dank) nicht abschaffen.
Salut
Hallo Frau Gamddzyk,
natürlich, die Meta-Ebene war zu erahnen, nur hat das ebenfalls recht gut und stimmig in den von mir vermittelten Kontext gepasst, tja.
5. Hier und jetzt: Manifest Teil II:
#Kunst trägt zur hohen Kohärenz und zur vital notwendigen, wichtigen Lebensfähigkeit aller Systeme einer Gesellschaft bei, in der alle weiterhin nur auf Erfüllung durch Waren und mit/am / durch Markt vertröstet und dadurch „ruhig“ gestellt werden.
-------->Nur wenn/weil Kunst sich machtvollen Interessen unterordnet, die über sie in ihrer Kraft verfügen, diese in Unterordnung und Fremdbestimmung ihrer Aussagen/Auswirkung und Zielrichtung fremd- bestimmen und sie in der Summe weiterhin nur das Ziel verfolgen lässt, hilfreich, weitere Menschen (auch die angeblichen Teilnehmer, die Künstler,..) zu unterdrücken, einzuzwängen, klein zu halten, zu gängeln und zu benützen, so lange ist sie sich ihrer elementaren Kräfte in sich und an sich noch nicht bewusst geworden!
##Kunst wie von mir beschrieben, ist aktiver, lebendiger, schöpferischer und sinnstiftender Lebensprozess und ihr Ziel darin/daraus ist, uns alle in weiten und bestimmenden Teilen unseres Lebens und unsere Wahrnehmung erst damit zu versorgen, was diese Welt, außer der Naturwahrnehmung, an „menschlichem Beitrag“, sinnstiftendem Beitrag enthält.
(Mimesis und Poesis)
#Und auch dafür/ daran für diesen erheblichen Beitrag an der Welt, werden Kunst und Künstler weder hinreichend bezahlt noch daran in Bestimmung und Verantwortung beteiligt, höchstens mit Brot-Krumen abgespeist und kaltlächelnd meist auch noch in ihren Lebensräumen sabotiert, die zerstört und willentlich beschädigt werden. Künstler werden wie ein Großteil der unbewusst und abhängig lebenden Menschen für ihren tatkräftigen, wichtigen und vitalen Einsatz am Lebensprozess von der kleinen Gruppe der Herrscher mit Almosen entschädigt und listig-lächelnd, schmunzelnd ausgenommen! Oder vom Prozess "Kunst" offiziell, per DEKRET ausgeschlossen:
Von diesen Herrschern in Politik und Wirtschaft, die in von jenen gebauten Häuser, von denen dekorierten und mit ihrer Imagination beflügelten Darstellungen leben, ihre Musil hören, ihre Skulpturen betrachten, auch die Armaturen, durch von ihnen gebaute Fenster schauen, durch von jenen gebaute Türen gehen, all das was die kreativen Menschen erstellt (Proletarier, Arbeiter, Künstler, Frauen, Männer und Kinder) und in Gesamtheit erschaffen haben und ihnen genommen, für „Glasperlen“ „ehrlich“ (das ist das Geschäft!) abgekauft worden ist!
Machthaber und Ausbeuter dieser künstlerischen-menschlichen Kräfte haben sich über sie hinweggesetzt und bestimmen und herrschen roh und unbändig mit ihrer gedungenen, versklavten Hilfe über das Schicksal einer Welt und immer mehr, über das gesamte Schicksal aller in ihr lebender Menschen zu deren Ungunsten!
Ein Beispiel:
Die Nahrungsmittel, die in einer an Kommerz und an Warenform orientierten Welt, zur Ernährung aller zur Verfügung stehen; waren NIEMALS SO KNAPP; WIE HEUTE, IN EINER WELT; die alle technischen Möglichkeiten zur Verfügung hat, alles gleichmäßig und "gerecht", zum Wohle aller, an alle Lebenden zu verteilen.. (eines von 99 Beispielen,..)
#Und nur/erst wenn diese Menschen und auch die Künstler unter ihnen, sich verweigern da mit-zu-spielen, wird sich etwas ändern und nicht im „angeblich harmonischen“ und immer wieder erneut nur abhängig machenden, unterstützendem „Miteinander“ von Abhängigen und über ihr Leben bestimmende, sie benützenden Be-Herrschern!?
#Nein, das muss aufhören und noch mehr Partizipation ist nicht das Ziel, sondern Veränderung und Verweigerung!.
------------> Es sollte uns allen eine definitive Lehre sein, das der „befreiende Marsch“ in wohlwollender Partizipation und Veränderung, durch die Institutionen hindurch, allseits bekannt denke ich, gescheitert ist!!!
#Dazu gibt es keine mögliche Wiederholung, der aktualisierte Ansatz muss anders verlaufen!
Sollen wir noch mal 50 Jahre warten und wieder und wieder? Auf ewig?
---------------->Und leider sind es gerade auch manchen Frauen, die nur hoffen und etwa liebevoll und nett lächelnd partizipieren möchten??? (liebevoll wie: Blythe Masters, Frau Springer, oder die Gattin vom Burda Chef, Frau „staatstragend vermittelnd“ Kommissarin, Maria Furtwängler, und hundert andere Frauen in leitenden Positionen, etc.?
Die von ihnen beschrieben Freundin sahnt eigentlich auch nur ab, verständliche Überlebensinteressen, aber „toll“ ist das nicht,..und sie verdient nur daran, das andere benützt und noch weiter, „künstlerisch“, gegen ihren Willen in Prozesse die jenseits ihre Mitbestimmung liegen, etwa nett einbezogen und eingebunden werden sollen, .?.)
Anstatt selber etwas grundlegend zu verändern, warten manche Frauen (wie Männer) „geduldig“ und getrost darauf, das ihre Kinder einmal, in der fernen Zukunft, von Verschmutzung, Schulden, und Seuchen umgeben und geplagt, etwas in dieser Welt zum „Besseren“ verändern werden! (dieses dauerhafte, grauenhafte Gerede in den Medien dazu auch, „unsere Kinder werden das einmal alles bezahlen müssen,..“ ja und dazu die Stimme von Schein-Betroffenheits-Apologetin Merkel), ändert sich daraufhin irgendetwas und geht dadurch ein Ruck durch das Land? (NEIN! Und Leider! ----------- > Die Heuchler heucheln munter weiter!)
#------------> Heute ist der Moment, an dem sich etwas ändern muss, HEUTE, ab jetzt,
wir haben lange genug gewartet, sorry aber auch echt,  .
Keine Partizipation, sondern: Verweigerung, Streik und Konsum-Boykott!
Mit weniger zu leben ist ein in der Summe: gelebter „Mehr-Wert“ und menschlicher, sowie friedvoller und hallt heilend in unserer Welt nach !
#Kultur in der wahren Bedeutung des Begriffs besteht nicht in der Vermehrung der Bedürfnisse, sondern im freiwillgen Verziecht (Ghandi)
Nach-haltig-keit sollte das erstrebenswerte Ziel der lebenden Menschen sein, Nachhaltig- und Enthaltsamkeit vom Konsum in ihrem, unserem gemeinsamen Ãœberlebensinteresse und keine Partizipation mehr an jenen, die Menschen und das Leben ausbeutenden, benutzenden und vermarktenden Institutionen, der Politik, den Firmen und sonstigen Formen der nicht selbstbestimmten Fremd-Herrschaft.
Irgendwann ist Schluss und wir haben schon viel zu lange gewartet!
Hic et nunc!
Amen.
in den
----- Original Message -----
From: Margarete Gamdzyk
To: [thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de]
Sent: Tuesday, March 08, 2010 1:32 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] was machen?
Hallo Herr Brentis,
"Doch wird es mir regelrecht "ÜBEL" wenn ich lesen muss, das künstlerische Fähigkeiten,
wie in ihrem sonst guten Text! beschrieben, wieder nur dafür herhalten sollen,
-------> das börsennotierte Unternehmen sich damit durch ein besseres "Betriebsklima"
profilieren und noch besser verkaufen! Immer nur: Verkaufen! Verkaufen! Verkaufen!"
Offenbar ist meine Metaebene nicht sichtbar geworden,daher hier eine Klärung.
Ich will den Verkauf nicht unterstützen, aber ich sehe, dass eine heutige westliche Gesellschft
so und nicht anders strukturiert ist.
Man muss mit äquivalenten Mitteln da ansetzen, wo es am brenzligsten ist,
d.h. da wo die Dynamik der Marktentwicklung den größten Schaden anrichtet -
- in der Verzerrung des Menschseins und seiner Existenzbedingungen.
Wo sie jedoch gleichzeitig die größte Macht besitzt.
Diese Dynamik werden wir nicht ad hoc verändern können,
wir können sie nur mit anderen Menschen verändern, möglichst vielen,
die es nach den Regeln des gesunden Menschenverstandes,
vor allem aber des Mitgefühls zu bewerkstelligen vermögen.
Dieses scheint angesichts des Profitstrebens gänzlich verschwunden
zu sein - ich sage nichts Neues, das weiß ich.
Wie ich bereits gesagt habe, sehe ich die Kompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung
beim Beruf: Künstler, vor allem seine visionär-analytisch-sensitiven Möglichkeiten,
die eine stete positive Entwicklung in Gang setzen könnten.
Damit könnte der Künstler-Beruf eine neue Position in der Gesellschaft besetzen.
Quasi Emo-Regulans.
Dass sich Unternehmen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen profilieren können,
ist uns bekannt, dass sie sich mit diesem Argument besser verkaufen (wollen) ebenso.
Das werden wir (vorerst) nicht verändern.
Das Problematische - worüber wir auch wissen - ist der oftmals immense Aufwand,
den Firmen Betreiben, um Identifizierung der Mitarbeiter mit dem Unternehmen zu erzielen,
wobei z.B. in Grauen erweckenden Seminaren ein Umgang mit extrahierten (!)
Humaneigenschaften trainiert und indoktriniert wird.
(Wir brauchen den kritisch-verantwortungsbewußten Bürger
und nicht eine Gesellschaft aus Konzernmitgliedern.)
Warum sollte es also nicht möglich sein, über beispielsweise Seminare
(der Phantasie des Künstlers werden keine Grenzen gesetzt)
einen anderen Umgang mit dem Raum, den jeder von uns einnimmt zu lehren.
Ja, es ist pädagogisch im besten Sinn!
Salut.
Margarete
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Received 09. 03. 2010 19:35 from
Re: was machen?
Lieber Herr Brentis,
ich versuche die Realität einzubeziehen. Zu schön ist Ihr Idealismus, doch ob umsetzbar?
Sofort auf die Barrikaden zu gehen, gegen die Bedürfniserzeugung und für die Einfachheit
im offensiven Kampf einzutreten wird nicht gehen. Definitiv nicht. Es bleibt nichts anderes übrig,
als Dialog zu führen, was bedeutet, gemeinsame Sprachebene betreten und sachte vorzugehen,
wenn man gewinnen will. Das ist meine Meinung.
Natürlich habe auch ich keine Lust, in einem ausbeuterischen, vergnügunsorientierten System
zu leben, aber was wir heute als Gesellschaftsform vorfinden brauchte lange, genauso lange braucht
ein Medikament, um den dabei entstandenen Schaden zu heilen.
Wir bewegen uns aber in diesem Rahmen.
Partizipation an einer Gesellschaft heisst für mich in ihr ein gutes, möglichst schmerzfreies Leben zu führen,
ebenso wie sie zum Positiven zu verändern, wobei das Positive naturgemäß unterschiedlich begriffen wird.
Heute hat sich die Lage der Gesellschaft sehr verändert.
Mich wundert es sehr, dass man beispielsweise von der schwindenden Arbeit als Broterwerb spricht,
andauernd die Misere bejammert, anstatt klar und deutlich zu sagen, dass so wie wir Arbeit vor noch
40, 30 Jahren verstanden, sie so nicht mehr gibt und geben wird.
Der technische Fortschritt, die (unrühmliche) Auslagerung der Drecksjobs nach Asien oder wohin auch immer,
sind die für jeden offensichtliche und plausible Gründe dafür, weshalb ich z.B. die Diskussion zum Thema
"Bedingungsloses Grundeinkommen" nur zu logisch finde. Nicht die Arbeit ist das Problem,
sondern die Frage, wohin mit all den Unzufriedenen, schlecht Ausgebildeten oder schlichtweg Nonkonformistischen.
Das ist eine Jahrhundertaufgabe, die Gesellschaft dahin zu bewegen, dass alldiejenigen, die hier leben ihren Platz,
ihre Rolle, ihre persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten verantwortungsvoll begreifen.
Die Erhabenheit des Künstlerischen könnte einen wichtigen Dienst in Ihrem Sinne als:
"...aktiver, lebendiger, schöpferischer und sinnstiftender Lebensprozess und ihr Ziel darin/daraus ist,Â
uns alle in weiten und bestimmenden Teilen unseres Lebens und unsere Wahrnehmung erst damit zu versorgen,Â
was diese Welt, außer der Naturwahrnehmung, an „menschlichem Beitrag“, sinnstiftendem Beitrag enthält"Â
erweisen.
Sie haben sehr viel Recht, indem Sie zum Boykott hier und sofort aufrufen, aber was genau sollte
Ihrer Meinung nach das genaue Ziel sein, die Vision? Haben Sie Beispiele aus der Vergangenheit,
die über radikales Vorgehen "nachhaltig" etwas verändert haben?
Denn Gesellschaft lässt sich (Gott sei Dank) nicht abschaffen.
Salut
Hallo Frau Gamddzyk,
natürlich, die Meta-Ebene war zu erahnen, nur hat das ebenfalls recht gut und stimmig in den von mir vermittelten Kontext gepasst, tja.
5. Hier und jetzt: Manifest Teil II:
#Kunst trägt zur hohen Kohärenz und zur vital notwendigen, wichtigen Lebensfähigkeit aller Systeme einer Gesellschaft bei, in der alle weiterhin nur auf Erfüllung durch Waren und mit/am / durch Markt vertröstet und dadurch „ruhig“ gestellt werden.
-------->Nur wenn/weil Kunst sich machtvollen Interessen unterordnet, die über sie in ihrer Kraft verfügen, diese in Unterordnung und Fremdbestimmung ihrer Aussagen/Auswirkung und Zielrichtung fremd- bestimmen und sie in der Summe weiterhin nur das Ziel verfolgen lässt, hilfreich, weitere Menschen (auch die angeblichen Teilnehmer, die Künstler,..) zu unterdrücken, einzuzwängen, klein zu halten, zu gängeln und zu benützen, so lange ist sie sich ihrer elementaren Kräfte in sich und an sich noch nicht bewusst geworden!
##Kunst wie von mir beschrieben, ist aktiver, lebendiger, schöpferischer und sinnstiftender Lebensprozess und ihr Ziel darin/daraus ist, uns alle in weiten und bestimmenden Teilen unseres Lebens und unsere Wahrnehmung erst damit zu versorgen, was diese Welt, außer der Naturwahrnehmung, an „menschlichem Beitrag“, sinnstiftendem Beitrag enthält.
(Mimesis und Poesis)
#Und auch dafür/ daran für diesen erheblichen Beitrag an der Welt, werden Kunst und Künstler weder hinreichend bezahlt noch daran in Bestimmung und Verantwortung beteiligt, höchstens mit Brot-Krumen abgespeist und kaltlächelnd meist auch noch in ihren Lebensräumen sabotiert, die zerstört und willentlich beschädigt werden. Künstler werden wie ein Großteil der unbewusst und abhängig lebenden Menschen für ihren tatkräftigen, wichtigen und vitalen Einsatz am Lebensprozess von der kleinen Gruppe der Herrscher mit Almosen entschädigt und listig-lächelnd, schmunzelnd ausgenommen! Oder vom Prozess "Kunst" offiziell, per DEKRET ausgeschlossen:
Von diesen Herrschern in Politik und Wirtschaft, die in von jenen gebauten Häuser, von denen dekorierten und mit ihrer Imagination beflügelten Darstellungen leben, ihre Musil hören, ihre Skulpturen betrachten, auch die Armaturen, durch von ihnen gebaute Fenster schauen, durch von jenen gebaute Türen gehen, all das was die kreativen Menschen erstellt (Proletarier, Arbeiter, Künstler, Frauen, Männer und Kinder) und in Gesamtheit erschaffen haben und ihnen genommen, für „Glasperlen“ „ehrlich“ (das ist das Geschäft!) abgekauft worden ist!
Machthaber und Ausbeuter dieser künstlerischen-menschlichen Kräfte haben sich über sie hinweggesetzt und bestimmen und herrschen roh und unbändig mit ihrer gedungenen, versklavten Hilfe über das Schicksal einer Welt und immer mehr, über das gesamte Schicksal aller in ihr lebender Menschen zu deren Ungunsten!
Ein Beispiel:
Die Nahrungsmittel, die in einer an Kommerz und an Warenform orientierten Welt, zur Ernährung aller zur Verfügung stehen; waren NIEMALS SO KNAPP; WIE HEUTE, IN EINER WELT; die alle technischen Möglichkeiten zur Verfügung hat, alles gleichmäßig und "gerecht", zum Wohle aller, an alle Lebenden zu verteilen.. (eines von 99 Beispielen,..)
#Und nur/erst wenn diese Menschen und auch die Künstler unter ihnen, sich verweigern da mit-zu-spielen, wird sich etwas ändern und nicht im „angeblich harmonischen“ und immer wieder erneut nur abhängig machenden, unterstützendem „Miteinander“ von Abhängigen und über ihr Leben bestimmende, sie benützenden Be-Herrschern!?
#Nein, das muss aufhören und noch mehr Partizipation ist nicht das Ziel, sondern Veränderung und Verweigerung!.
------------> Es sollte uns allen eine definitive Lehre sein, das der „befreiende Marsch“ in wohlwollender Partizipation und Veränderung, durch die Institutionen hindurch, allseits bekannt denke ich, gescheitert ist!!!
#Dazu gibt es keine mögliche Wiederholung, der aktualisierte Ansatz muss anders verlaufen!
Sollen wir noch mal 50 Jahre warten und wieder und wieder? Auf ewig?
---------------->Und leider sind es gerade auch manchen Frauen, die nur hoffen und etwa liebevoll und nett lächelnd partizipieren möchten??? (liebevoll wie: Blythe Masters, Frau Springer, oder die Gattin vom Burda Chef, Frau „staatstragend vermittelnd“ Kommissarin, Maria Furtwängler, und hundert andere Frauen in leitenden Positionen, etc.?
Die von ihnen beschrieben Freundin sahnt eigentlich auch nur ab, verständliche Überlebensinteressen, aber „toll“ ist das nicht,..und sie verdient nur daran, das andere benützt und noch weiter, „künstlerisch“, gegen ihren Willen in Prozesse die jenseits ihre Mitbestimmung liegen, etwa nett einbezogen und eingebunden werden sollen, .?.)
Anstatt selber etwas grundlegend zu verändern, warten manche Frauen (wie Männer) „geduldig“ und getrost darauf, das ihre Kinder einmal, in der fernen Zukunft, von Verschmutzung, Schulden, und Seuchen umgeben und geplagt, etwas in dieser Welt zum „Besseren“ verändern werden! (dieses dauerhafte, grauenhafte Gerede in den Medien dazu auch, „unsere Kinder werden das einmal alles bezahlen müssen,..“ ja und dazu die Stimme von Schein-Betroffenheits-Apologetin Merkel), ändert sich daraufhin irgendetwas und geht dadurch ein Ruck durch das Land? (NEIN! Und Leider! ----------- > Die Heuchler heucheln munter weiter!)
#------------> Heute ist der Moment, an dem sich etwas ändern muss, HEUTE, ab jetzt,
wir haben lange genug gewartet, sorry aber auch echt,  .
Keine Partizipation, sondern: Verweigerung, Streik und Konsum-Boykott!
Mit weniger zu leben ist ein in der Summe: gelebter „Mehr-Wert“ und menschlicher, sowie friedvoller und hallt heilend in unserer Welt nach !
#Kultur in der wahren Bedeutung des Begriffs besteht nicht in der Vermehrung der Bedürfnisse, sondern im freiwillgen Verziecht (Ghandi)
Nach-haltig-keit sollte das erstrebenswerte Ziel der lebenden Menschen sein, Nachhaltig- und Enthaltsamkeit vom Konsum in ihrem, unserem gemeinsamen Ãœberlebensinteresse und keine Partizipation mehr an jenen, die Menschen und das Leben ausbeutenden, benutzenden und vermarktenden Institutionen, der Politik, den Firmen und sonstigen Formen der nicht selbstbestimmten Fremd-Herrschaft.
Irgendwann ist Schluss und wir haben schon viel zu lange gewartet!
Hic et nunc!
Amen.
in den
----- Original Message -----
From: Margarete Gamdzyk
To: [thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de]
Sent: Tuesday, March 09, 2010 1:32 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] was machen?
Hallo Herr Brentis,
"Doch wird es mir regelrecht "ÜBEL" wenn ich lesen muss, das künstlerische Fähigkeiten,
wie in ihrem sonst guten Text! beschrieben, wieder nur dafür herhalten sollen,
-------> das börsennotierte Unternehmen sich damit durch ein besseres "Betriebsklima"
profilieren und noch besser verkaufen! Immer nur: Verkaufen! Verkaufen! Verkaufen!"
Offenbar ist meine Metaebene nicht sichtbar geworden,daher hier eine Klärung.
Ich will den Verkauf nicht unterstützen, aber ich sehe, dass eine heutige westliche Gesellschft
so und nicht anders strukturiert ist.
Man muss mit äquivalenten Mitteln da ansetzen, wo es am brenzligsten ist,
d.h. da wo die Dynamik der Marktentwicklung den größten Schaden anrichtet -
- in der Verzerrung des Menschseins und seiner Existenzbedingungen.
Wo sie jedoch gleichzeitig die größte Macht besitzt.
Diese Dynamik werden wir nicht ad hoc verändern können,
wir können sie nur mit anderen Menschen verändern, möglichst vielen,
die es nach den Regeln des gesunden Menschenverstandes,
vor allem aber des Mitgefühls zu bewerkstelligen vermögen.
Dieses scheint angesichts des Profitstrebens gänzlich verschwunden
zu sein - ich sage nichts Neues, das weiß ich.
Wie ich bereits gesagt habe, sehe ich die Kompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung
beim Beruf: Künstler, vor allem seine visionär-analytisch-sensitiven Möglichkeiten,
die eine stete positive Entwicklung in Gang setzen könnten.
Damit könnte der Künstler-Beruf eine neue Position in der Gesellschaft besetzen.
Quasi Emo-Regulans.
Dass sich Unternehmen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen profilieren können,
ist uns bekannt, dass sie sich mit diesem Argument besser verkaufen (wollen) ebenso.
Das werden wir (vorerst) nicht verändern.
Das Problematische - worüber wir auch wissen - ist der oftmals immense Aufwand,
den Firmen Betreiben, um Identifizierung der Mitarbeiter mit dem Unternehmen zu erzielen,
wobei z.B. in Grauen erweckenden Seminaren ein Umgang mit extrahierten (!)
Humaneigenschaften trainiert und indoktriniert wird.
(Wir brauchen den kritisch-verantwortungsbewußten Bürger
und nicht eine Gesellschaft aus Konzernmitgliedern.)
Warum sollte es also nicht möglich sein, über beispielsweise Seminare
(der Phantasie des Künstlers werden keine Grenzen gesetzt)
einen anderen Umgang mit dem Raum, den jeder von uns einnimmt zu lehren.
Ja, es ist pädagogisch im besten Sinn!
Salut.
Margarete
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Received 09. 03. 2010 15:35 from
Re: was machen?
Hallo Frau Gamddzyk,
natürlich, die Meta-Ebene war zu erahnen, nur hat das ebenfalls recht gut und stimmig in den von mir vermittelten Kontext gepasst, tja.
5. Hier und jetzt: Manifest Teil II:
#Kunst trägt zur hohen Kohärenz und zur vital notwendigen, wichtigen Lebensfähigkeit aller Systeme einer Gesellschaft bei, in der alle weiterhin nur auf Erfüllung durch Waren und mit/am / durch Markt vertröstet und dadurch „ruhig“ gestellt werden.
-------->Nur wenn/weil Kunst sich machtvollen Interessen unterordnet, die über sie in ihrer Kraft verfügen, diese in Unterordnung und Fremdbestimmung ihrer Aussagen/Auswirkung und Zielrichtung fremd- bestimmen und sie in der Summe weiterhin nur das Ziel verfolgen lässt, hilfreich, weitere Menschen (auch die angeblichen Teilnehmer, die Künstler,..) zu unterdrücken, einzuzwängen, klein zu halten, zu gängeln und zu benützen, so lange ist sie sich ihrer elementaren Kräfte in sich und an sich noch nicht bewusst geworden!
##Kunst wie von mir beschrieben, ist aktiver, lebendiger, schöpferischer und sinnstiftender Lebensprozess und ihr Ziel darin/daraus ist, uns alle in weiten und bestimmenden Teilen unseres Lebens und unsere Wahrnehmung erst damit zu versorgen, was diese Welt, außer der Naturwahrnehmung, an „menschlichem Beitrag“, sinnstiftendem Beitrag enthält.
(Mimesis und Poesis)
#Und auch dafür/ daran für diesen erheblichen Beitrag an der Welt, werden Kunst und Künstler weder hinreichend bezahlt noch daran in Bestimmung und Verantwortung beteiligt, höchstens mit Brot-Krumen abgespeist und kaltlächelnd meist auch noch in ihren Lebensräumen sabotiert, die zerstört und willentlich beschädigt werden. Künstler werden wie ein Großteil der unbewusst und abhängig lebenden Menschen für ihren tatkräftigen, wichtigen und vitalen Einsatz am Lebensprozess von der kleinen Gruppe der Herrscher mit Almosen entschädigt und listig-lächelnd, schmunzelnd ausgenommen! Oder vom Prozess "Kunst" offiziell, per DEKRET ausgeschlossen:
Von diesen Herrschern in Politik und Wirtschaft, die in von jenen gebauten Häuser, von denen dekorierten und mit ihrer Imagination beflügelten Darstellungen leben, ihre Musil hören, ihre Skulpturen betrachten, auch die Armaturen, durch von ihnen gebaute Fenster schauen, durch von jenen gebaute Türen gehen, all das was die kreativen Menschen erstellt (Proletarier, Arbeiter, Künstler, Frauen, Männer und Kinder) und in Gesamtheit erschaffen haben und ihnen genommen, für „Glasperlen“ „ehrlich“ (das ist das Geschäft!) abgekauft worden ist!
Machthaber und Ausbeuter dieser künstlerischen-menschlichen Kräfte haben sich über sie hinweggesetzt und bestimmen und herrschen roh und unbändig mit ihrer gedungenen, versklavten Hilfe über das Schicksal einer Welt und immer mehr, über das gesamte Schicksal aller in ihr lebender Menschen zu deren Ungunsten!
Ein Beispiel:
Die Nahrungsmittel, die in einer an Kommerz und an Warenform orientierten Welt, zur Ernährung aller zur Verfügung stehen; waren NIEMALS SO KNAPP; WIE HEUTE, IN EINER WELT; die alle technischen Möglichkeiten zur Verfügung hat, alles gleichmäßig und "gerecht", zum Wohle aller, an alle Lebenden zu verteilen.. (eines von 99 Beispielen,..)
#Und nur/erst wenn diese Menschen und auch die Künstler unter ihnen, sich verweigern da mit-zu-spielen, wird sich etwas ändern und nicht im „angeblich harmonischen“ und immer wieder erneut nur abhängig machenden, unterstützendem „Miteinander“ von Abhängigen und über ihr Leben bestimmende, sie benützenden Be-Herrschern!?
#Nein, das muss aufhören und noch mehr Partizipation ist nicht das Ziel, sondern Veränderung und Verweigerung!.
------------> Es sollte uns allen eine definitive Lehre sein, das der „befreiende Marsch“ in wohlwollender Partizipation und Veränderung, durch die Institutionen hindurch, allseits bekannt denke ich, gescheitert ist!!!
#Dazu gibt es keine mögliche Wiederholung, der aktualisierte Ansatz muss anders verlaufen!
Sollen wir noch mal 50 Jahre warten und wieder und wieder? Auf ewig?
---------------->Und leider sind es gerade auch manchen Frauen, die nur hoffen und etwa liebevoll und nett lächelnd partizipieren möchten??? (liebevoll wie: Blythe Masters, Frau Springer, oder die Gattin vom Burda Chef, Frau „staatstragend vermittelnd“ Kommissarin, Maria Furtwängler, und hundert andere Frauen in leitenden Positionen, etc.?
Die von ihnen beschrieben Freundin sahnt eigentlich auch nur ab, verständliche Überlebensinteressen, aber „toll“ ist das nicht,..und sie verdient nur daran, das andere benützt und noch weiter, „künstlerisch“, gegen ihren Willen in Prozesse die jenseits ihre Mitbestimmung liegen, etwa nett einbezogen und eingebunden werden sollen, .?.)
Anstatt selber etwas grundlegend zu verändern, warten manche Frauen (wie Männer) „geduldig“ und getrost darauf, das ihre Kinder einmal, in der fernen Zukunft, von Verschmutzung, Schulden, und Seuchen umgeben und geplagt, etwas in dieser Welt zum „Besseren“ verändern werden! (dieses dauerhafte, grauenhafte Gerede in den Medien dazu auch, „unsere Kinder werden das einmal alles bezahlen müssen,..“ ja und dazu die Stimme von Schein-Betroffenheits-Apologetin Merkel), ändert sich daraufhin irgendetwas und geht dadurch ein Ruck durch das Land? (NEIN! Und Leider! ----------- > Die Heuchler heucheln munter weiter!)
#------------> Heute ist der Moment, an dem sich etwas ändern muss, HEUTE, ab jetzt,
wir haben lange genug gewartet, sorry aber auch echt, ….
Keine Partizipation, sondern: Verweigerung, Streik und Konsum-Boykott!
Mit weniger zu leben ist ein in der Summe: gelebter „Mehr-Wert“ und menschlicher, sowie friedvoller und hallt heilend in unserer Welt nach !
#Kultur in der wahren Bedeutung des Begriffs besteht nicht in der Vermehrung der Bedürfnisse, sondern im freiwillgen Verziecht (Ghandi)
Nach-haltig-keit sollte das erstrebenswerte Ziel der lebenden Menschen sein, Nachhaltig- und Enthaltsamkeit vom Konsum in ihrem, unserem gemeinsamen Ãœberlebensinteresse und keine Partizipation mehr an jenen, die Menschen und das Leben ausbeutenden, benutzenden und vermarktenden Institutionen, der Politik, den Firmen und sonstigen Formen der nicht selbstbestimmten Fremd-Herrschaft.
Irgendwann ist Schluss und wir haben schon viel zu lange gewartet!
Hic et nunc!
Amen.
in den
----- Original Message -----
From: Margarete Gamdzyk
To: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Sent: Tuesday, March 08, 2010 1:32 PM
Subject: Re: [thing-frankfurt] was machen?
Hallo Herr Brentis,
"Doch wird es mir regelrecht "ÜBEL" wenn ich lesen muss, das künstlerische Fähigkeiten,
wie in ihrem sonst guten Text! beschrieben, wieder nur dafür herhalten sollen,
-------> das börsennotierte Unternehmen sich damit durch ein besseres "Betriebsklima"
profilieren und noch besser verkaufen! Immer nur: Verkaufen! Verkaufen! Verkaufen!"
Offenbar ist meine Metaebene nicht sichtbar geworden,daher hier eine Klärung.
Ich will den Verkauf nicht unterstützen, aber ich sehe, dass eine heutige westliche Gesellschft
so und nicht anders strukturiert ist.
Man muss mit äquivalenten Mitteln da ansetzen, wo es am brenzligsten ist,
d.h. da wo die Dynamik der Marktentwicklung den größten Schaden anrichtet -
- in der Verzerrung des Menschseins und seiner Existenzbedingungen.
Wo sie jedoch gleichzeitig die größte Macht besitzt.
Diese Dynamik werden wir nicht ad hoc verändern können,
wir können sie nur mit anderen Menschen verändern, möglichst vielen,
die es nach den Regeln des gesunden Menschenverstandes,
vor allem aber des Mitgefühls zu bewerkstelligen vermögen.
Dieses scheint angesichts des Profitstrebens gänzlich verschwunden
zu sein - ich sage nichts Neues, das weiß ich.
Wie ich bereits gesagt habe, sehe ich die Kompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung
beim Beruf: Künstler, vor allem seine visionär-analytisch-sensitiven Möglichkeiten,
die eine stete positive Entwicklung in Gang setzen könnten.
Damit könnte der Künstler-Beruf eine neue Position in der Gesellschaft besetzen.
Quasi Emo-Regulans.
Dass sich Unternehmen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen profilieren können,
ist uns bekannt, dass sie sich mit diesem Argument besser verkaufen (wollen) ebenso.
Das werden wir (vorerst) nicht verändern.
Das Problematische - worüber wir auch wissen - ist der oftmals immense Aufwand,
den Firmen Betreiben, um Identifizierung der Mitarbeiter mit dem Unternehmen zu erzielen,
wobei z.B. in Grauen erweckenden Seminaren ein Umgang mit extrahierten (!)
Humaneigenschaften trainiert und indoktriniert wird.
(Wir brauchen den kritisch-verantwortungsbewußten Bürger
und nicht eine Gesellschaft aus Konzernmitgliedern.)
Warum sollte es also nicht möglich sein, über beispielsweise Seminare
(der Phantasie des Künstlers werden keine Grenzen gesetzt)
einen anderen Umgang mit dem Raum, den jeder von uns einnimmt zu lehren.
Ja, es ist pädagogisch im besten Sinn!
Salut.
Margarete
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[Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden entfernt]
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Received 09. 03. 2010 13:32 from
Re: was machen?
Hallo Herr Brentis,
"Doch wird es mir regelrecht "ÜBEL" wenn ich lesen muss, das künstlerische Fähigkeiten,
wie in ihrem sonst guten Text! beschrieben, wieder nur dafür herhalten sollen,
-------> das börsennotierte Unternehmen sich damit durch ein besseres "Betriebsklima"
profilieren und noch besser verkaufen! Immer nur: Verkaufen! Verkaufen! Verkaufen!"
Offenbar ist meine Metaebene nicht sichtbar geworden,daher hier eine Klärung.
Ich will den Verkauf nicht unterstützen, aber ich sehe, dass eine heutige westliche Gesellschft
so und nicht anders strukturiert ist.
Man muss mit äquivalenten Mitteln da ansetzen, wo es am brenzligsten ist,
d.h. da wo die Dynamik der Marktentwicklung den größten Schaden anrichtet -
- in der Verzerrung des Menschseins und seiner Existenzbedingungen.
Wo sie jedoch gleichzeitig die größte Macht besitzt.
Diese Dynamik werden wir nicht ad hoc verändern können,
wir können sie nur mit anderen Menschen verändern, möglichst vielen,
die es nach den Regeln des gesunden Menschenverstandes,
vor allem aber des Mitgefühls zu bewerkstelligen vermögen.
Dieses scheint angesichts des Profitstrebens gänzlich verschwunden
zu sein - ich sage nichts Neues, das weiß ich.
Wie ich bereits gesagt habe, sehe ich die Kompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung
beim Beruf: Künstler, vor allem seine visionär-analytisch-sensitiven Möglichkeiten,
die eine stete positive Entwicklung in Gang setzen könnten.
Damit könnte der Künstler-Beruf eine neue Position in der Gesellschaft besetzen.
Quasi Emo-Regulans.
Dass sich Unternehmen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen profilieren können,
ist uns bekannt, dass sie sich mit diesem Argument besser verkaufen (wollen) ebenso.
Das werden wir (vorerst) nicht verändern.
Das Problematische - worüber wir auch wissen - ist der oftmals immense Aufwand,
den Firmen Betreiben, um Identifizierung der Mitarbeiter mit dem Unternehmen zu erzielen,
wobei z.B. in Grauen erweckenden Seminaren ein Umgang mit extrahierten (!)
Humaneigenschaften trainiert und indoktriniert wird.
(Wir brauchen den kritisch-verantwortungsbewußten Bürger
und nicht eine Gesellschaft aus Konzernmitgliedern.)
Warum sollte es also nicht möglich sein, über beispielsweise Seminare
(der Phantasie des Künstlers werden keine Grenzen gesetzt)
einen anderen Umgang mit dem Raum, den jeder von uns einnimmt zu lehren.
Ja, es ist pädagogisch im besten Sinn!
Salut.
Margarete
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Received 09. 03. 2010 12:11 from
Re: was machen?
Hallo Bomber,
Bravo! Gute Aufzählung und Analyse der harten "Fakten" im "Kunstmarkt"
Ein paar Gedanken dazu, zum Leben und zur Kunstmesse: als MANIFEST:
1.. Es stößt nicht nur mir und dir und anderen Künstlern inzwischen immer
weiter auf, das die Ebene der Kunstvermarktung als exklusiv Club, noch von
BWL'ern, Bänkern oder nach "Profit" gierenden, angeblichen "Kuratoren"
besetzt ist. Dies geht so weit, das nämliche "Kuratoren" inzwischen wie die
Lehrerin in der Grundschule, Kunst Künstler aussortieren und Richtungen
bestimmen, was als Kunst überhaupt "öffentlich" präsentiert werden
darf,.Wenn sie nicht sogar manchmal schon, selber Kunst "in Auftrag geben"
die ihnen genehm und ihren An-Weisung entsprechend angefertigt werden soll
und muss, um "ausstellbar" und "verkäuflich" zu sein und dadurch werden.
2.. Auch auf der jüngst wieder von mir besuchten Kunstmesse in Karlsruhe,
drehten sich die Mehrzahl der von mir im Vorbeigehen "belauschten"
Gespräche der Galeristen um:
Vermarktung, Rendite, Gewinne und Verluste im "Geschäft". Einige sprachen
von ihrer guten Situation in der Finanzkrise, dank kluger Investition in
Immobilienbesitz, wieder andere sprachen nur von "Investitionen und
Abschreibungen"! Einige waren in ihren Gedanken in Singapur (dort sind es
+33C ) oder grübelten ("Fotografieren verboten!") über die Rentabilität
ihrer Ausstellungskoje, einige riefen sogar: "Kommen sie, hier hat's ja für
jeden etwas!" Und wieder andere redeten von Besuchern der Messe als:
"Durchläufern, wie auf dem Weihnachtsmarkt!" - Kaum einer sprach von: KUNST!
3.. Wir als Künstler/ Kunstschaffende haben uns, wie auch die meisten der
Menschen in der übrigen Gesellschaft "des Profitinteresses" das Sagen, die
Entscheidungen über unser Leben und die Handlungsfreiheit aus der Hand
nehmen lassen! Von diesen gewieften Unternehmern, die auch gutmeinende
Künstler schon früh versucht haben, in gewagte und nur jene, ihnen
profitable Geschäfte einzuwickeln. Wenn überhaupt. Warum stellen kleine
Frankfurter Galerien etwa, bei der vorletzten "Saisoneröffnung" im
September geschehen, in Frankfurt "Künstler aus New York" aus, gibt es so
eine Kunst nicht auch vor Ort? JA und nein, aber das was zählt, ist hier das
Flair des Big Apple, Marketinktechniken überall.
-----------------> So packend und anschaulich die jüngste Mail-Eingabe von
Margarete Gamdzyk auch gewesen ist, ein paar gute links waren dabei, dazu
äußere ich mich jedoch später mal konkreter!
Doch wird es mir regelrecht "ÜBEL" wenn ich lesen muss, das künstlerische
Fähigkeiten, wie in ihrem sonst guten Text! beschrieben, wieder nur dafür
herhalten sollen,
-------> das börsennotierte Unternehmen sich damit durch ein besseres
"Betriebsklima" profilieren und noch besser verkaufen! Immer nur: Verkaufen!
Verkaufen! Verkaufen!
--------------->
(Kennt hier denn niemand die wirklich guten, deutschen Liedtexte von der
Gruppe Blumfeld etwa, zum Thema Konsumgesellschaft, (CD: Testament der
Angst) wie etwa: "Diktatur der Angepassten":
"Ich seh die Leute in den Straßen
die Diktatur der Angepaßten
in den Städten und den Dörfern
leben sie und ihre Lügen
Lügen, Lügen, Lügen
Männer, Frauen, Junge, Alte
in den Büros und den Fabriken
an den Schulen und zu Hause
lassen sich für dumm verkaufen
kaufen, kaufen, kaufen
(...)
m Norden, Süden, Osten, Westen
die Diktatur der Angepaßten
das Geld vibriert und auf den Genchips
diktiert ein freier Markt das Leben
Leben, Leben, Leben
die Medien helfen ihnen beim Dummsein
ein starker Staat hilft ihnen beim Stummsein
die Leute wollen unter sich sein
und gehen dafür über Leichen
Leichen, Leichen, Leichen
(...)
Ich seh die Leute in den Straßen
die Diktatur der Angepaßten
Millionen sind durch sie gestorben
sie lassen hungern, foltern, morden
morden, morden, morden
sie vergiften alle Flüsse
die Luft, den Boden und die Meere
und tun so als ob nichts wäre
ich hab genug von ihren Lügen
Lügen, Lügen, Lügen
Das ist Kunst, aber auch Protest und das sind wahre Worte! Nicht wieder nur
Bla-Bla!
Versteht ihr denn nicht, das Markt und Marktkonformismus, auch in der Kunst
ihr jede gesellschafts-verändernde Spitze und Kraft genommen, hat? Notwenige
Prozesse zur Veränderung vereinnahmt um diese aufzusaugen und zu verwässern
und unkenntlich zu machen!
Es ist nicht nur die Kunst die geschwächt ist, es ist ihre gängige
Vermarktungstruktur, die der Kunst alle Formen der Autonomie und
Verwirklichung beinahe zu 99% genommen hat!
Man sollte endlich dagegenhalten und wieder in ähnlicher Massivität:
Leben! Leben! Leben!
Freude! Freude! Freude!
Fordern und rufen!?
Einige machen das zum Glück in autonomen Initiativen und singen Protestsongs
in Chören auf der Straße in Einkaufszentren und in Fußgängerzonen,..! ETC,
aber in Dänemark!
Man darf un dsolte nicht vergessen und aus den Augen verlieren, das Kunst
sich nicht nur im Malen von Bilder etc. darstellt, Kunst beinhaltet ebenso
die Gestaltung unserer eigene und bewohnten Lebensräume! Aller Facetten und
Fassaden unserer gelebten Wirklichkeit!
Kunst leben bedeutet: über unsere gesamte Lebenssituation mitzubestimmen,
auch in Politik und Wirtschaft!!!
Die Übernahme des Kunstmarktes durch alleinige und beinahe ausschließlich
profitorientierte Interessen ist nur eine der letzten Übernahmegebiete, von
ehemals freien und vermarktungs-resistenter "Domainen", die nun exklusiver
Besitz für Kapitalverwertungsabsichten geworden sind!
Das ist gelebter Neokolonialsimus und Imperialismus im eigenen Land!
Diese Verwertungsinteressen sind nicht "auch" dort, (im Kunstmarkt
verankert,..) sondern sie sind "inzwischen" dort angekommen ! Ein gewaltiger
Unterschied!
Früher in den 60er und 70er Jahren, ich habe dazu ältere Exemplare des sehr
gut recherchierten"Kunstforums" bei einem Kollegen durchgearbeitet, war es
aufgrund einer grundsätzlich anderen Haltung und Ambition vieler Galeristen
noch durchaus möglich und erwünscht, Kunstvermittlung , ohne direkte und
alleinige profitorientierte Vermarktungsabsichten zu betreiben.
War kommen denn berühmte und vermögende Künstler nicht zusammen und gründen
eine Initiative, die freie,autonome Kunst, ohne Vermarktungszwang,
befördert?
In den 70ern ging es meist noch um Protest, Vielfalt, Veränderung und reale
Prozesse, die in/mit/ durch von Kunst ausgehen können!
Die meisten der auch heute bekannten Künstler wie Richter, Penk, Polke,
Immendorf, etc.waren damals "kleine Lichter", ebenso zittrig und
unschlüssig, wie viel Kollegen noch heute, wenn es um Präsentation und den
etwaigen, auch künstlerischen "Wert" ihrer Arbeiten geht!
Richter suchte zu Beginn seiner "Karriere" selbst mit Polke und anderen noch
Galerien auf, um seine Arbeiten anzubieten und dabei fielen ihm Fotos seiner
Arbeiten aus Unsicherheit auf den Boden, und wie lebt er heute! Als jovialer
und Gutsherren-artiger Überflieger und Bonvivant!? Egal!
In den 70ern gab es Galerien die noch junge und unverbrauchte Kunst
inhaltlich gefördert haben, bisweilen weil von dieser ein Impetus, eine
Aussage zur Veränderung der Gesellschaft ausging!
Und nicht wie heute nur das selektiert wurde, was in voreiliger Anpassung
und "erlaubter" Schrägheit nur Interessen befördert, die auf Rentabilität
und Gewinnmaximierung ausgelegt sind, etc. etc.!
Mein Fazit und das einiger anderer "noch "engagierter" Menschen, auch in
übergreifenden politischen Prozessen:
# Über Kunstvermarktung allein werden wir in dieser Gesellschaftsform kaum
noch etwas, auch zu unseren Gunsten verändern!!!
# Außer wir werden uns gemeinsam der Strukturen bewusst, (in Ökonomie,
Politik und Wirtschaft) die das bestimmen, was um uns herum "als Leben"
inszeniert wird!
# Wir müssen nicht nur mit Kunst protestieren und kämpfen, sondern im
derzeitigen Zustand der Verhältnisse, auch durch Kunst! Protest,
Verweigerung und Alternativen, sorry aber "der Kampf" geht weiter und wer
das nicht begreifen will, keine Ahnung, schlaft weiter??
# Ich finde es "Schade" außerdem, das selbst hier Leute und Künstler nicht
mehr bereit sind, grundsätzlich für ihre und dadurch unsere, gemeinsame
Situation:
als "unfreie" und abhängig gemachte Menschen einzutreten und immer noch
hoffen, doch irgendwann mittun zu dürfen, doch noch "vermarktbar" und
warenförmig zu werden!
Vermarktung und Warenform hilft jedoch nur denen, die das gesamte System
bestimmen und es beherrschen und sie allein sind es; die davon profitieren!
Schön, wenn sich hier angeblich freie Menschen, sich mit Brosamen begnügen
und verständnisvoll, aber ihrer Sinne beraubt und entleert, lächelnd anderen
applaudieren, die sich mit ihren Arbeiten, den aus ihrem Schmerz und ihrer
Not und Verzweiflung entstanden Werken bereichern und ein mehr als "flottes
Leben im Luxus" führen! Danke!?
## Eine Situation des Leidens, die doch jede/r immerhin partiell erkennt,
als eigenes Unvermögen etwa, doch genau das ist es:
das gesellschaftliche Missverhältnis in persönlicher Autonomie und
Selbstausdruck wird uns als eigenes Unvermögen und "Schuld" zur Last gelegt
und damit als das Potential und Prozesse zur Solidarisierung aller
Betroffenen beschädigt und zu Nichte gemacht!
Solange nicht freie Künstler und Menschen, in gelebter Demokratie und
Mitbestimmung ihrer Lebenssituation etwas daran ändern und die Kontrolle für
ihr Leben übernehmen, wird sich daran kaum etwas ändern. Jedes Jahr, in dem
weiter verharrt und still gewartet wird, das sich etwas von Alleine ver-
bessert ist ein verlorenes Jahr!
Amen
GzG.
----- Original Message -----
From: "Helge BOMBERT Steinmann" <bomber [at] bomber [dot] de>
To: <thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de>
Sent: Tuesday, March 09, 2010 8:45 AM
Subject: Re: [thing-frankfurt] was machen?
Hallo Stefan, hallo all die anderen,
was Marcuse da schreibt sehe ich ähnlich. Und ganz sicher ist bei
vielen "öffentlichen" Ausschreibungen "der Markt" schon vorab
verlaufen. Hier wird durch staatliche Institutionen und anhängender
Eliten entschieden, was Kunst sein darf und was nicht. Dies wird dann
wiederum über staatlich kontrollierte Medien an die thumbe Maße
weitergegeben, sodaß z.B. eine freie, vielleicht auch wilde und
aggressive Form der Malerei (Marcuse nennt das hier radikale
Veränderung) keinerlei Chance hat da anzusetzen um eine nachhaltigen
Eindruck nach sich zu ziehen.
Wenn ich mir vermeintlich große Galerien in FFM anschaue, dann
stecken da zu 99% Menschen dahinter, die vorher in Banken und deren
angeschlossenen Instituten arbeiteten um jetzt einen auf Kunstkenner
zu machen.
Und wieso müssen es ausgerechnet Galerien und staatliche Schulen
sein, die mir als Unwissender erklären was "wertige" Kunst sei und
was nicht?
Was soll das mit Kunst zu tun haben? Wieso stecken da nicht
Kunstwissenschaftler und Künstler als Inhaber? Wenn es einen
Kunstmarkt gäbe müsste es doch auch freie erfolgreiche (nicht nur im
finanziellen Sinn) Galerien in Frankfurt und anderen Städten geben.
Vielleicht gibt es die sogar mittlerweile?
Fragen, Fragen Fragen .
Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus.
LG Bomber
Am 06.03.2010 um 19:55 schrieb Stefan Beck:
> Das klingt durchaus plausibel. Und es mag sein, daß wir nichts
> ausrichten können.
>
> Aber es würde schon ausreichen, wenn wir die durch das System
> Kunstmarkt
> enstandenen Schäden ausführlich und präzise auflisten könnten.
>
> Nehmen wir Freud als Beispiel. Nach 100 Jahren mag es unerheblich
> sein,
> ob er seine Patienten wirklich heilen konnte.
>
> Sein Verdienst besteht darin, ein vollkommen neue Darstellungsweise
> der
> an den Individuen verübten Unterdrückungen gefunden zu haben.
>
> Das sollten wir auch versuchen.
>
> Hier noch ein Mitteilung aus alter Zeit:
>
> "Zunächst die Frage nach der Möglichkeit der Kommunikation. Sie ist in
> einem bestimmten Sinn erst im Spätkapitalismus zum Problem geworden.
> Unter seiner Herrschaft wäre die Veränderung der Welt wörtlich die
> Veränderung des ganzen der materiellen und intellektuellen Kultur, der
> Daseinsform von Mensch und Natur in allen Bereichen - der qualitative
> Sprung.
>
> Das heißt aber, daß die Kunst, wenn sie wirklich Faktor radikaler
> Veränderung sein soll, die bestimmte Negation des Bestehenden
> vermitteln muß."
>
> [Herbert Marcuse, "Kunst und Befreiung", in: Nachgelassene Schriften,
> Hrsg. Peter-Erwin Jansen]
>
> http://de.groups.yahoo.com/group/thing-frankfurt/message/4717
>
> > Anmerkung:
> > durch etwas tiefere Einblicke in gängige und verbreitete
> Marktstrukturen ist mir aufgefallen, das es inzwischen sogar
> unmöglich ist,für autonome, alternative oder sonstige nicht am
> Kunstmarkt aktiv partizipierende Künstler, an diesem in irgend
> einer Form teilzunehmen.
> >
> > Die rigiden Strukturen der Selektion und Abschottung sind wie in
> der übrigen Marktwirtschaft ähnlich, dermaßen ausgefeilt und nur
> für Insider verständlich und zugänglich, das obwohl eine angebliche
> Transparenz vermittelt wird, der Zutritt auf eine Elite beschränkt
> bleiben soll.
> >
> > Daher über die Vermarktung und den Verkauf von Kunstwerken/
> Arbeiten zu hoffen, Freiräume zu erwirtschaften, die ein besseres
> oder angenehmeres Leben dadurch ermöglichen, halte ich inzwischen
> in dieser Realität, nun für relativ ausgeschlossen, oder
> vergleichbar mit den Gewinnchancen in einer x-beliebigen Lotterie.
> >
> > Daher sehe ich in einer "autonomen" Gegenbewegung kreativer
> Kunstschaffender eine möglich Alternative,...
> >
> > So auch meine neu gewonnenes Verständnis für die Gewinner im
> Kunstmarkt-System, da diese aus Selbsterhaltungsinteressen und
> alleinig an der Maximierung von eigenen Profiten interessiert,
> unmöglich andere auf ihre Stufe oder in ihre Nähe und sei es durch
> "Almosen" wie Kunstankäufe zu befördern beabsichtigen.
> > Hart aber Fair?
>
> --
>
> The Thing Frankfurt
> http://www.thing-frankfurt.de
>
> * * *
>
> Stefan Beck
> Hohenstaufenstr. 8
> 60327 Frankfurt
> T. ++49-(0)69 - 741 02 10
>
> Thing Frankfurt Mailinglist:
> mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de
>
[Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden entfernt]
------------------------------------
Received 09. 03. 2010 10:13 from
Re: was machen?
hallo helge, und "all die anderen",
immer wieder, mit unterbrechungen zwar, aber doch interessiert
verfolge ich die debatte
nun schon ne weile.
was du über die frankfurter situation schreibst erlebe ich ähnlich
wenn nicht genau so.
ich habe im lauf meiner zeit herausgefunden, daß es nur durchs
selbermachen geht.
es gibt keinen austellungsplatz? - dann mach ichs selbst,
es gibt keine galerie? ok, ich versuche selbst was zu tun,
meine arbeiten zu verkaufen, was zu organisieren - einfach machen.
das ist teil meiner haltung, so habe ichs gelernt, das ist der
underground. ABER:
es kann einen sehr ermüden. man kann das nur schwer dauerhaft
durchhalten.
das ist dann der punkt an dem möglicherweise netzwerke greifen.
mit sicherheit spielt natürlich geld ne große rolle, wie solls auch
anders sein.
aber einen weg unter uns künstlern zu finden, beispielsweise eine
galerie
aufzuziehen, eine alternative zu den vorhandenen, finde ich immer
interessant.
herzliche grüße, stefan stichler
Am 09.03.2010 um 08:45 schrieb Helge BOMBERâ„¢ Steinmann:
> Hallo Stefan, hallo all die anderen,
>
>
> was Marcuse da schreibt sehe ich ähnlich. Und ganz sicher ist bei
> vielen „öffentlichen” Ausschreibungen „der Markt” schon vorab
> verlaufen. Hier wird durch staatliche Institutionen und anhängender
> Eliten entschieden, was Kunst sein darf und was nicht. Dies wird dann
> wiederum über staatlich kontrollierte Medien an die thumbe Maße
> weitergegeben, sodaß z.B. eine freie, vielleicht auch wilde und
> aggressive Form der Malerei (Marcuse nennt das hier radikale
> Veränderung) keinerlei Chance hat da anzusetzen um eine nachhaltigen
> Eindruck nach sich zu ziehen.
>
> Wenn ich mir vermeintlich große Galerien in FFM anschaue, dann
> stecken da zu 99% Menschen dahinter, die vorher in Banken und deren
> angeschlossenen Instituten arbeiteten um jetzt einen auf Kunstkenner
> zu machen.
> Und wieso müssen es ausgerechnet Galerien und staatliche Schulen
> sein, die mir als Unwissender erklären was „wertige” Kunst sei und
> was nicht?
>
> Was soll das mit Kunst zu tun haben? Wieso stecken da nicht
> Kunstwissenschaftler und Künstler als Inhaber? Wenn es einen
> Kunstmarkt gäbe müsste es doch auch freie erfolgreiche (nicht nur im
> finanziellen Sinn) Galerien in Frankfurt und anderen Städten geben.
> Vielleicht gibt es die sogar mittlerweile?
>
> Fragen, Fragen Fragen
>
> Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus.
>
> LG Bomber
>
>
>
> Am 06.03.2010 um 19:55 schrieb Stefan Beck:
>
>> Das klingt durchaus plausibel. Und es mag sein, daß wir nichts
>> ausrichten können.
>>
>> Aber es würde schon ausreichen, wenn wir die durch das System
>> Kunstmarkt
>> enstandenen Schäden ausführlich und präzise auflisten könnten.
>>
>> Nehmen wir Freud als Beispiel. Nach 100 Jahren mag es unerheblich
>> sein,
>> ob er seine Patienten wirklich heilen konnte.
>>
>> Sein Verdienst besteht darin, ein vollkommen neue Darstellungsweise
>> der
>> an den Individuen verübten Unterdrückungen gefunden zu haben.
>>
>> Das sollten wir auch versuchen.
>>
>> Hier noch ein Mitteilung aus alter Zeit:
>>
>> "Zunächst die Frage nach der Möglichkeit der Kommunikation. Sie
>> ist in
>> einem bestimmten Sinn erst im Spätkapitalismus zum Problem geworden.
>> Unter seiner Herrschaft wäre die Veränderung der Welt wörtlich die
>> Veränderung des ganzen der materiellen und intellektuellen Kultur,
>> der
>> Daseinsform von Mensch und Natur in allen Bereichen - der qualitative
>> Sprung.
>>
>> Das heißt aber, daß die Kunst, wenn sie wirklich Faktor radikaler
>> Veränderung sein soll, die bestimmte Negation des Bestehenden
>> vermitteln muß."
>>
>> [Herbert Marcuse, "Kunst und Befreiung", in: Nachgelassene Schriften,
>> Hrsg. Peter-Erwin Jansen]
>>
>> http://de.groups.yahoo.com/group/thing-frankfurt/message/4717
>>
>>> Anmerkung:
>>> durch etwas tiefere Einblicke in gängige und verbreitete
>> Marktstrukturen ist mir aufgefallen, das es inzwischen sogar
>> unmöglich ist,für autonome, alternative oder sonstige nicht am
>> Kunstmarkt aktiv partizipierende Künstler, an diesem in irgend
>> einer Form teilzunehmen.
>>>
>>> Die rigiden Strukturen der Selektion und Abschottung sind wie in
>> der übrigen Marktwirtschaft ähnlich, dermaßen ausgefeilt und nur
>> für Insider verständlich und zugänglich, das obwohl eine
>> angebliche
>> Transparenz vermittelt wird, der Zutritt auf eine Elite beschränkt
>> bleiben soll.
>>>
>>> Daher über die Vermarktung und den Verkauf von Kunstwerken/
>> Arbeiten zu hoffen, Freiräume zu erwirtschaften, die ein besseres
>> oder angenehmeres Leben dadurch ermöglichen, halte ich inzwischen
>> in dieser Realität, nun für relativ ausgeschlossen, oder
>> vergleichbar mit den Gewinnchancen in einer x-beliebigen Lotterie.
>>>
>>> Daher sehe ich in einer "autonomen" Gegenbewegung kreativer
>> Kunstschaffender eine möglich Alternative,...
>>>
>>> So auch meine neu gewonnenes Verständnis für die Gewinner im
>> Kunstmarkt-System, da diese aus Selbsterhaltungsinteressen und
>> alleinig an der Maximierung von eigenen Profiten interessiert,
>> unmöglich andere auf ihre Stufe oder in ihre Nähe und sei es durch
>> "Almosen" wie Kunstankäufe zu befördern beabsichtigen.
>>> Hart aber Fair?
>>
>> --
>>
>> The Thing Frankfurt
>> http://www.thing-frankfurt.de
>>
>> * * *
>>
>> Stefan Beck
>> Hohenstaufenstr. 8
>> 60327 Frankfurt
>> T. ++49-(0)69 - 741 02 10
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> [Die Teile dieser Nachricht, die nicht aus Text bestanden, wurden
> entfernt]
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>
Received 09. 03. 2010 08:45 from
Re: was machen?
Hallo Stefan, hallo all die anderen,
was Marcuse da schreibt sehe ich ähnlich. Und ganz sicher ist bei
vielen „öffentlichen” Ausschreibungen „der Markt” schon vorab
verlaufen. Hier wird durch staatliche Institutionen und anhängender
Eliten entschieden, was Kunst sein darf und was nicht. Dies wird dann
wiederum über staatlich kontrollierte Medien an die thumbe Maße
weitergegeben, sodaß z.B. eine freie, vielleicht auch wilde und
aggressive Form der Malerei (Marcuse nennt das hier radikale
Veränderung) keinerlei Chance hat da anzusetzen um eine nachhaltigen
Eindruck nach sich zu ziehen.
Wenn ich mir vermeintlich große Galerien in FFM anschaue, dann
stecken da zu 99% Menschen dahinter, die vorher in Banken und deren
angeschlossenen Instituten arbeiteten um jetzt einen auf Kunstkenner
zu machen.
Und wieso müssen es ausgerechnet Galerien und staatliche Schulen
sein, die mir als Unwissender erklären was „wertige” Kunst sei und
was nicht?
Was soll das mit Kunst zu tun haben? Wieso stecken da nicht
Kunstwissenschaftler und Künstler als Inhaber? Wenn es einen
Kunstmarkt gäbe müsste es doch auch freie erfolgreiche (nicht nur im
finanziellen Sinn) Galerien in Frankfurt und anderen Städten geben.
Vielleicht gibt es die sogar mittlerweile?
Fragen, Fragen Fragen …
Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus.
LG Bomber
Am 06.03.2010 um 19:55 schrieb Stefan Beck:
> Das klingt durchaus plausibel. Und es mag sein, daß wir nichts
> ausrichten können.
>
> Aber es würde schon ausreichen, wenn wir die durch das System
> Kunstmarkt
> enstandenen Schäden ausführlich und präzise auflisten könnten.
>
> Nehmen wir Freud als Beispiel. Nach 100 Jahren mag es unerheblich
> sein,
> ob er seine Patienten wirklich heilen konnte.
>
> Sein Verdienst besteht darin, ein vollkommen neue Darstellungsweise
> der
> an den Individuen verübten Unterdrückungen gefunden zu haben.
>
> Das sollten wir auch versuchen.
>
> Hier noch ein Mitteilung aus alter Zeit:
>
> "Zunächst die Frage nach der Möglichkeit der Kommunikation. Sie ist in
> einem bestimmten Sinn erst im Spätkapitalismus zum Problem geworden.
> Unter seiner Herrschaft wäre die Veränderung der Welt wörtlich die
> Veränderung des ganzen der materiellen und intellektuellen Kultur, der
> Daseinsform von Mensch und Natur in allen Bereichen - der qualitative
> Sprung.
>
> Das heißt aber, daß die Kunst, wenn sie wirklich Faktor radikaler
> Veränderung sein soll, die bestimmte Negation des Bestehenden
> vermitteln muß."
>
> [Herbert Marcuse, "Kunst und Befreiung", in: Nachgelassene Schriften,
> Hrsg. Peter-Erwin Jansen]
>
> http://de.groups.yahoo.com/group/thing-frankfurt/message/4717
>
> > Anmerkung:
> > durch etwas tiefere Einblicke in gängige und verbreitete
> Marktstrukturen ist mir aufgefallen, das es inzwischen sogar
> unmöglich ist,für autonome, alternative oder sonstige nicht am
> Kunstmarkt aktiv partizipierende Künstler, an diesem in irgend
> einer Form teilzunehmen.
> >
> > Die rigiden Strukturen der Selektion und Abschottung sind wie in
> der übrigen Marktwirtschaft ähnlich, dermaßen ausgefeilt und nur
> für Insider verständlich und zugänglich, das obwohl eine angebliche
> Transparenz vermittelt wird, der Zutritt auf eine Elite beschränkt
> bleiben soll.
> >
> > Daher über die Vermarktung und den Verkauf von Kunstwerken/
> Arbeiten zu hoffen, Freiräume zu erwirtschaften, die ein besseres
> oder angenehmeres Leben dadurch ermöglichen, halte ich inzwischen
> in dieser Realität, nun für relativ ausgeschlossen, oder
> vergleichbar mit den Gewinnchancen in einer x-beliebigen Lotterie.
> >
> > Daher sehe ich in einer "autonomen" Gegenbewegung kreativer
> Kunstschaffender eine möglich Alternative,...
> >
> > So auch meine neu gewonnenes Verständnis für die Gewinner im
> Kunstmarkt-System, da diese aus Selbsterhaltungsinteressen und
> alleinig an der Maximierung von eigenen Profiten interessiert,
> unmöglich andere auf ihre Stufe oder in ihre Nähe und sei es durch
> "Almosen" wie Kunstankäufe zu befördern beabsichtigen.
> > Hart aber Fair?
>
> --
>
> The Thing Frankfurt
> http://www.thing-frankfurt.de
>
> * * *
>
> Stefan Beck
> Hohenstaufenstr. 8
> 60327 Frankfurt
> T. ++49-(0)69 - 741 02 10
>
> Thing Frankfurt Mailinglist:
> mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de
>
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------------------------------------
Received 09. 03. 2010 06:10 from
Re: was machen?
Hallo Herr Bomber,
und doch scheint der nächste Schritt an den Künstlern zu liegen,
zu begründen, warum ihre tätige Berufung dem Staat und der Gesellschaft zu nutze,
gar notwendig sein soll.
Was zeichnet einen Uhrmacher aus? Was einen Arzt?
Welches ist der Kompetenzbereich, seine unbestrittene Rolle in der Gesellschaft?
Da wir an einer Demokratie partizipieren, die als Ideal den verantwortungsbewußten
Bürger anstrebt, wäre das nicht eine (auch im kommunitarischen Sinn) nächste Aufgabe
des Künstlers, sich mit seinen Kompetenzen und Expertentum im Sensitiven
an einer solchen Gesellschaftsperspektive zu beteiligen?
Sich darüber den Kopf zu zermartern, wie man den KunstMARKT in seiner jetzigen Form
verändern kann, kann schnell zum letztendlich Gleichen in Grün führen.
Margarete
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: "Helge BOMBERâ„¢ Steinmann"
Gesendet: 09.03.2010 08:45:37
An: thing-frankfurt [at] yahoogroups [dot] de
Betreff: Re: [thing-frankfurt] was machen?
>Hallo Stefan, hallo all die anderen,
>
>
>was Marcuse da schreibt sehe ich ähnlich. Und ganz sicher ist bei
>vielen „öffentlichen” Ausschreibungen „der Markt” schon vorab
>verlaufen. Hier wird durch staatliche Institutionen und anhängender
>Eliten entschieden, was Kunst sein darf und was nicht. Dies wird dann
>wiederum über staatlich kontrollierte Medien an die thumbe Maße
>weitergegeben, sodaß z.B. eine freie, vielleicht auch wilde und
>aggressive Form der Malerei (Marcuse nennt das hier radikale
>Veränderung) keinerlei Chance hat da anzusetzen um eine nachhaltigen
>Eindruck nach sich zu ziehen.
>
>Wenn ich mir vermeintlich große Galerien in FFM anschaue, dann
>stecken da zu 99% Menschen dahinter, die vorher in Banken und deren
>angeschlossenen Instituten arbeiteten um jetzt einen auf Kunstkenner
>zu machen.
>Und wieso müssen es ausgerechnet Galerien und staatliche Schulen
>sein, die mir als Unwissender erklären was „wertige” Kunst sei und
>was nicht?
>
>Was soll das mit Kunst zu tun haben? Wieso stecken da nicht
>Kunstwissenschaftler und Künstler als Inhaber? Wenn es einen
>Kunstmarkt gäbe müsste es doch auch freie erfolgreiche (nicht nur im
>finanziellen Sinn) Galerien in Frankfurt und anderen Städten geben.
>Vielleicht gibt es die sogar mittlerweile?
>
>Fragen, Fragen Fragen
>
>Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus.
>
>LG Bomber
>
>
>
>Am 06.03.2010 um 19:55 schrieb Stefan Beck:
>
>> Das klingt durchaus plausibel. Und es mag sein, daß wir nichts
>> ausrichten können.
>>
>> Aber es würde schon ausreichen, wenn wir die durch das System
>> Kunstmarkt
>> enstandenen Schäden ausführlich und präzise auflisten könnten.
>>
>> Nehmen wir Freud als Beispiel. Nach 100 Jahren mag es unerheblich
>> sein,
>> ob er seine Patienten wirklich heilen konnte.
>>
>> Sein Verdienst besteht darin, ein vollkommen neue Darstellungsweise
>> der
>> an den Individuen verübten Unterdrückungen gefunden zu haben.
>>
>> Das sollten wir auch versuchen.
>>
>> Hier noch ein Mitteilung aus alter Zeit:
>>
>> "Zunächst die Frage nach der Möglichkeit der Kommunikation. Sie ist in
>> einem bestimmten Sinn erst im Spätkapitalismus zum Problem geworden.
>> Unter seiner Herrschaft wäre die Veränderung der Welt wörtlich die
>> Veränderung des ganzen der materiellen und intellektuellen Kultur, der
>> Daseinsform von Mensch und Natur in allen Bereichen - der qualitative
>> Sprung.
>>
>> Das heißt aber, daß die Kunst, wenn sie wirklich Faktor radikaler
>> Veränderung sein soll, die bestimmte Negation des Bestehenden
>> vermitteln muß."
>>
>> [Herbert Marcuse, "Kunst und Befreiung", in: Nachgelassene Schriften,
>> Hrsg. Peter-Erwin Jansen]
>>
>> http://de.groups.yahoo.com/group/thing-frankfurt/message/4717
>>
>> > Anmerkung:
>> > durch etwas tiefere Einblicke in gängige und verbreitete
>> Marktstrukturen ist mir aufgefallen, das es inzwischen sogar
>> unmöglich ist,für autonome, alternative oder sonstige nicht am
>> Kunstmarkt aktiv partizipierende Künstler, an diesem in irgend
>> einer Form teilzunehmen.
>> >
>> > Die rigiden Strukturen der Selektion und Abschottung sind wie in
>> der übrigen Marktwirtschaft ähnlich, dermaßen ausgefeilt und nur
>> für Insider verständlich und zugänglich, das obwohl eine angebliche
>> Transparenz vermittelt wird, der Zutritt auf eine Elite beschränkt
>> bleiben soll.
>> >
>> > Daher über die Vermarktung und den Verkauf von Kunstwerken/
>> Arbeiten zu hoffen, Freiräume zu erwirtschaften, die ein besseres
>> oder angenehmeres Leben dadurch ermöglichen, halte ich inzwischen
>> in dieser Realität, nun für relativ ausgeschlossen, oder
>> vergleichbar mit den Gewinnchancen in einer x-beliebigen Lotterie.
>> >
>> > Daher sehe ich in einer "autonomen" Gegenbewegung kreativer
>> Kunstschaffender eine möglich Alternative,...
>> >
>> > So auch meine neu gewonnenes Verständnis für die Gewinner im
>> Kunstmarkt-System, da diese aus Selbsterhaltungsinteressen und
>> alleinig an der Maximierung von eigenen Profiten interessiert,
>> unmöglich andere auf ihre Stufe oder in ihre Nähe und sei es durch
>> "Almosen" wie Kunstankäufe zu befördern beabsichtigen.
>> > Hart aber Fair?
>>
>> --
>>
>> The Thing Frankfurt
>> http://www.thing-frankfurt.de
>>
>> * * *
>>
>> Stefan Beck
>> Hohenstaufenstr. 8
>> 60327 Frankfurt
>> T. ++49-(0)69 - 741 02 10
>>
>> Thing Frankfurt Mailinglist:
>> mailto:thing-frankfurt-subscribe [at] yahoogroups [dot] de
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