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[thing-group] Received 18. 10. 2006 -- 13:11 from from

Wg: Flüchtlingstreik Blankenburg: Soli


----- Original Message -----
Sent: Thursday, October 12, 2006 8:27 PM
Subject: Fwd: Flüchtlingstreik Blankenburg: Soli



Mit der Bitte um solidarische Unterstützung und zur Weiterleitung

Hallo,

in dieser Mail findet ihr kurze Hintergrundinfos zum Flüchtlingsstreik
in
Blankenburg, einen Solidaritätsappell für Geld- und
Nahrungsmittelspenden
(zur Fortsetzung des Streiks) sowie Hinweise auf weitere Aktionen:

1. Hintergrundinfos:

der Streik der Flüchtlinge im Ein- und Ausreiselager Blankenburg geht
nunmehr in die zweite Woche. Konkret heißt das: Sowohl das
Kantinenessen
als auch die 1 Euro-Jobs werden boykottiert. Die Streikenden fordern
stattdessen die Auszahlung von Bargeld und das Recht, ihre Nahrung
selber
zubereiten
zu können. Darüber hinaus wird eine angemessene und hiesigen Standards
angepasste Gesundheitsversorgung sowie das Ende aller Schikanen wie
z.B.
die Streichung von Taschengeld gefordert. Grundsätzlich machen sich die
BewohnerInnen für eine dezentrale Unterbringung in eigenen Wohnungen
nach
spätestens 3 Monaten stark. An dem Streik sind ca. 200 Menschen
beteiligt,
d.h. nahezu alle Flüchtlinge, die permanent im Lager leben. Begonnen
wurde
der Streik im Anschluss an die NoLager-Aktionstage, die vom
29.09.-01.10.
in Oldenburg und Blankenburg stattgefunden haben.

Das Flüchtlingslager Blankenburg ist neben Braunschweig und Bramsche
das
dritte große, unmittelbar vom Land betriebene Lager in Niedersachsen
(mit
offiziell ca. 500 Plätzen). Auf dem Lagergelände ist sowohl eine
Zentrale
Erstaufnahmestelle angesiedelt als auch eine
Landesgemeinschaftsunterkunft.
Viele Flüchtlinge werden nach ihrer Erstaufnahme nicht mehr umverteilt,
sondern müssen direkt in Blankenburg bleiben, und das oft jahrelang.
Dort
wird auf sie systematisch Druck ausgeübt: Die Flüchtlinge sollen
entweder
ihrer so genannten „Freiwilligen Ausreise“ zustimmen oder
abgeschoben
bzw.
in die Illegalität getrieben werden. Wer nicht kooperiert – etwa bei
der
Passbeschaffung, wird gezielt drangsaliert, etwa durch Streichung des
monatlichen Taschengelds von 40 Euro oder die Nicht-Zulassung zur
gemeinnützigen 1 Euro-Arbeit (als einzig legaler Möglichkeit, das
Taschengeld aufzustocken). Das in den letzten Jahren immer wieder in
die
Schlagzeilen geratene Abschiebelager Bramsche-Hesepe ist eine
Außenstelle
des Flüchtlingslagers Blankenburg; wenn es überhaupt zu Umverteilungen
kommt, finden diese im Regelfall nach Bramsche-Hesepe statt. Betroffen
sind hiervon insbesondere Familien, verfügt doch Bramsche-Hesepe über
die
rassistische Besonderheit einer eigenen Lagerschule. Mehr
Hintergrundinformationen zum Ein- und Ausreiselager Blankenburg werden
heute Abend in einer separaten Mail verschickt.

2. Solidarität

Die Streikenden sind dringend auf Unterstützung und Solidarität
angewiesen.
Bislang ist es so, dass UnterstützerInnen aus Oldenburg die 200
Streikenden mit Essen versorgen. Doch das zehrt mittlerweile gewaltig
an
den Nerven,
zumal die Geldmittel zu Neige gehen. Deshalb ergeht hiermit der
dringende
Appell, die Streikenden zu unterstützen!!! Konkret gebraucht wird
folgendes:

a) Geldspenden: Mit dem Geld werden die Grundnahrungsmittel gekauft,
die
jeden Tag zum Lager gefahren und dort von den Flüchtlingen selbst
verteilt
werden. Das Geld sollte bitte auf folgendes Konto überwiesen werden:
Arbeitskreis Dritte Welt e.V., Konto-Nr. 015 131 337, BLZ 280 501 00,
LZO,
Verwendungszweck: Aktionstage

Da es für die Fortführung des Streiks wichtig ist, alsbald einen
Ãœberblick
über die (hoffentlich) eintreffenden Geldspenden zu bekommen, bitten
wir
euch, eine kurze Notiz an nolagerbremen [at] yahoo [dot] de zu schicken und
anzusagen, wieviel Geld ihr überweisen könnt. Grundsätzlich gilt: Wir
brauchen das
Geld so schnell wie möglich, sonst muss der Streik spätestens Mittwoch
nächster
Woche abgebrochen werden!!!

b) Natürlich sind auch Lebensmittelspenden sehr willkommen: Sowohl
abgepackte Grundnahrungsmittel als auch frisches Obst und Gemüse. In
Sache
Obst und Gemüse gibt es derzeit eine große Lücke für das nächste
Wochenende
(14./15.Oktober). Das heißt: Sollte es Menschen in Norddeutschland
geben,
die am Samstag mit einer großen Ladung frisches Obst und Gemüse nach
Oldenburg kommen könnten, dann wäre das super!!! Das Essen kann im
Oldenburger Kulturzentrum Alhambra abgegeben werden: Hermannstr. 83,
26135
Oldenburg.

3. Action & Mitmachen

Die Aktionstage werden natürlich nur dann erfolgreich sein, wenn sich
viele Leute aktiv miteinklinken - gerne auch mit thematischen
Brückenschlägen in
andere Politikfelder. An diesem Punkt gibt es noch viele Aufgaben, die
übernommen werden können. Konkret ist bislang eine weitere Demo in
Oldenburg am Freitag um 16 Uhr ab Hauptbahnhof geplant, aber natürlich
wird
das
nicht reichen. Wir möchten euch deshalb bitten, die Ohren und Augen
offenzuhalten.
Selbstverständlicherweise sind auch Soliaktionen jeder Art hoch
willkommen!!!

Wer mehr wissen möchte, soll entweder direkt vorbeikommen oder sich
unter
antira-ol [at] web [dot] de bzw. 0160/96857380 melden.



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Flüchtlingsrat Niedersachsen
Langer Garten 23 B
31137 Hildesheim
Tel. 05121 - 15605
Fax 05121 - 31609
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